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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung photografischer Vignetten
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
photografischer Vignetten oder ähnlicher Bilder, bei denen der wesentliche Bildinhalt
durch einen umrahmenden Bildhintergrund hervorgehoben ist.
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Photografien, die um das Hauptbild eine Abschattung aufweisen, sind
als sog. Vignetten oder "Misties't bekannt und werden allgemein als ästhetisch zufriedenstellend
angesehen. Ublicherweise werden photografische Vignetten entweder durch Drucken
oder sonstwie mittels labormäßiger Techniken hergestellt
oder sie
werden unmittelbar bei der Aufnahme der Photografie in der Weise hergestellt, daß
eine Fremdsubstanz, beispielsweise Wasser oder Vaseline auf die Linsen der Kamera
aufgebracht wird. In diesem letzten Fall unterbricht die Fremdbeschichtung auf der
Linse mindestens einen Teil des einfallenden Lichtes und zerstreut dieses, wodurch
direkt auf dem photografischen Filmnegativ abgeschattete Bereiche erzeugt werden.
Dieses Verfahren macht eine sorgfältige Reinigung der Kameralinsen nach einer solchen
Behandlung erforderlich. Dies ist zeitraubend und mühselig und ist eine schmutzige
Arbeit und umfaßt die Wahrscheinlichkeit, daß die Linse verkratzt oder sonstwie
beschädigt wird. Es ist daher die Aufgabe vorliegender Erfindung, ein verbessertes
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung photografischer Vignetten und dergleichen
zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von dem eingangs
genannten Verfahren und besteht erfindungsgemäß darin, daß das direkt aus dem Umgebungsbereich
des Subjektes stammende und zur Objektivöffnung laufende Licht in ein primäres Feld
und in ein sekundäres Feld aufgeteilt wird, wobei das das sekundäre Feld bildende
Licht gleichzeitig gebrochen und reflektiert wird und daß dadurch auf dem Film ein
vignetteartiger Hintergrund um das Subjekt erzeugt wird, daß das sekundäre Feld
ebenfalls auf dieFokalebene der Kamera gerichtet wird.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht erfindungsgemäß
darin,-daß ein längliches, allgemein hohl ausgebildetes Rohr vorgesehen ist, daß
der Rohrquerschnitt größer als die Objektivöffnung ist, derart, daß das Rohr um
die Objektivöffnung angeordnet werden kann und in der Weise
wirksam
ist, daß einfallendes, aus der Umgebung des aufzunehmenden Subjektes kommendes Licht
in ein primäres und ein sekundäres Feld aufgeteilt wird, daß das Rohr im wesentlichen
lichtdurchlässig ist, wodurch es dem sekundären Feld auffallenden Lichts ermöglicht
wird, das erwähnte primäre Feld allgemein zu umgrenzen und-durch Passieren der Rohrwandung
dadurch beeinflußt zu werden und daß an einem Ende des Rohrs Befestigungsmittel
angeordnet sind, die die lösbare Befestigung des Rohres angrenzend an die Objektivöffnung
der Kamera ermöglichen, derart, daß das primäre.Feld einfallenden Lichtes durch
das Rohrinnere läuft und nach Passieren der Objektivöffnung auf dem Film eine im
wesentlichen hochgetreue Wiedergabe des aufzunehmenden Subjektes erzeugt, wohingegen
das sekundäre Feld einfallenden Lichtes von dem Rohr vor Erreichen der Objektivöffnung
Veränderungen unterworfen wird.
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Die Erfindung besteht also darin, daß eine Kamera auf ein aufzunehmendes
Objekt gerichtet wird, wobei vom Objekt und aus seiner Umgebung stammendes Licht
die Objektivöffnung passiert und in primäre und sekumdäre Felder unterteilt wird.
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Das Primärfeld des einfallenden Lichtes erscheint an der Objektivöffnung
im wesentlichen unverändert, das Sekundärefeld ist jedoch vor Erreichen der Objektivöffnung
reflektiert und/ oder gebrochen, entweder um eine Lichtdiffusion zu erzeugen, die
auf dem Film als abgeschatteter Bereich einer unbestimmten Abbildung aufgezeichnet
wird, die das Bildobjekt der Photografie umgibt, wodurch die erwähnte photografische
Vignette erzeugt wird, oder um gleichzeitig hiermit oder ausschließlich spezielle
Effekte auf dem Film zu erzeugen.
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Eine zur Erzielung solcher Effekte geeignete Vorrichtung umfaßt einen
offenen länglichen hohlen röhrenförmigen Körper zylindrischen Aufbaus, der eine
transluzente, einen Lichtdurchtritt
ermöglichende Wand aufweist.
Das Licht tritt durch die Rohrwandung in einem diffusen aufgefächerten Zustand und
bildet die Brechungskomponente des sekundären Feldes. Das Rohr ist lösbar an der
Kamera angrenzend zur Objektivöffnung befestigt, so daß das primäre Lichtfeld das
Rohrinnere im wesentlichen unbeeinflußt passiert und die Objektivöffnung erreicht.
Die reflektierten und gebrochenen Komponenten des sekundären Feldes werden auf dem
Film dann als Vignette, als Lichthalo oder in Form anderer spezieller Effekte aufgezeichnet.
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Der Erfindung gelingt es daher in vorteilhafter Weise,eine Vorrichtung
zur Verfügung zu stellen, die es ermöglicht, in gezielter und vorherbestimmbarer
Weise eine Vignette zu erzeugen; dabei läßt sich die Vorrichtung schnell und einfach
mit einer üblichen Kamera verbinden, um diese in ein Gesamtsystem umzuwandeln, mit
welchem eine Vignette aufgenommen werden kann.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche
oder können der nachfolgenden Beschreibung entnommen werden, in welcher anhand der
Figuren Aufbau und Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels der Erfindung im einzelnen
näher erläutert ist. Dabei zeigen: Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine Kamera
mit einer an ihr befestigten Vorrichtung zur Erzeugung von Vignetten, Fig. 2 zeigt
einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und zeigt diese in funktioneller
Zuordnung
zu den optischen Parametern der Kamera und des aufzunehmenden
Subj ektes, Fig. 3A zeigt eine von einem aufzunehmenden Subjekt hergestellte Fotographie
ohne die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, während die Fig. 3B das gleiche
Subjekt kennzeichnet, wobei jedoch die erfindungsgemäße Vorrichtung mit der aufnehmenden
Kamera verbunden war, die Fig. 4 und 6 zeigen Seitenansichten von weiteren Ausführungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und die Fig. 5 und 7 zeigen jeweils Darstellungen
von Fotographien, die mit diesen anderen Ausführungsbeispielen aufgenommen worden
sind.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung fotographischer
Vigntten oder Umrahmungen ist in Fig. 1 dargestellt und dort an einer üblichen fotographischen
Kamera befestigt. Die Vorrichtung der Fig. 1 ist in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen
1o versehen; die als beispiel -haft gewählte Kamera trägt das Bezugszeichen 11.
Die Kamera 11 kann vollständig in üblicher Weise aufgebaut sein; sie umfaßt die
übliche, das Bild formende Öffnung 12, durch welche einfallendes Licht auf die Brennebene
oder Fokalebene der Kamera gerichtet wird, um eine dort angeordneten fotographischen
Film zu belichten. Die das Bild formende öffnung umfaßt üblicherweise eine LInsenanordnung
mit einem einstellbaren Verschluß sowie einer einstellbaren Blende, so daß die
Belichtungsdauer
des Films entsprechend den besonderen Gegebenheiten, d.h. der Lichtintensität und
dem speziellen Film angepaßt werden kann. In Fig. 2 ist die das Bild formende öffnung
12 so dargestellt, daß sie eine das Objektiv bildende Linse 14, eine einstellbare
Blende 15 und einen Verschluß 16 umfaßt. Die Fokalebene der Kamera ist als Ausschnitt
oder Segment eines fotographischen Films 17, der in dieser Fokalebene angeordnet
ist, dargestellt; des weiteren ist ein Gegenstand oder eine Gegenstandsebene 18
gezeigt, auf welche die öffnung 12 fokussiert ist.
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In Verbindung mit vorliegender Erfindung ist eine eine einzige Linse
umfassende Reflexkamera besonders erwünscht, da diese im Sucherdurchblick die genaue
Szene oder Darstellung zeigt, die schließlich von der Kamera aufgezeichnet wird.
Beispielsweise kann es sich bei der Kamera 11 in einem besonderen Fall um eine Hasselblad
Sooc handeln, die von der Firma Victor Hasselblad in Schweden hergestellt wird,
und die mit einer Linse Planar F 2.8 80 mm ausgerüstet ist, die von der Firma Carl
Zeiss in Deutschland hergestellt wird.
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Wie der Fig. 2 entnommen werden kann, umfaßt die Vorrichtung 10 ein
längliches hohles Rohr 19, welches in der Weise wirkt, daß das aus der Umgegend
des Gegenstands oder der Bildebene 18 herrührende Licht in primäre und sekundäre
Felder aufgeteilt wird. In Fig. 2 passiert das primäre Feld, welches gebündelt oder
umfaßt ist von auftreffenden Lichtstrahlen 20 und von Punktquellen längs des Gegenstandes
18 herrührt, das Innere des Rohres, ohne von diesem beeinflußt zu werden und erreicht
schließlich die Öffnung 12. Im Gegensatz dazu ist das sekundäre Feld hinsichUich
seines Ursprungs und seiner
Zwischenwirkungen komplex und ist in
bestimmter Weise vom Rohr 19 beeinflußt, bevor die Kameraöffnung 12 erreicht wird.
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Zwei Komponenten des sekundären Feldes sind sehr allgemein in Fig.
2 dargestellt. Eine dieser Komponenten des sekundären Feldes geht von wörtern aus,
die außerhalb des primären Feldes 20,20 liegen, wie die Lichtstrahlen, die so dargestellt
sind, daß sie von einer Punktquelle in der Nachbarschaft oder Umgebung des Subjekts
18 herrühren. Die sog., im folgenden als "refraktive" Komponente des sekundären
Feldes bezeichnete Komponente ist durch den Strahl 21 dargestellt, der durch die
Wand des rohres 19 läuft und auf die Linse 14 auftrifft. Die "reflektive" Komponente
des sekundären Feldes, d.h. das reflektierte Licht, ist durch die Strahlen 22 und
22' dargestellt, die in das Rohr 19 durch dessen äußeres offenes Ende eindringen
und mindestens teilweise vom Rohrinneren reflektiert werden. Die reflektive Komponente
kann, üblicherweise als eine spezifische Lichtquelle, entweder aus dem Inneren oder
aus dem Äußeren des primären Feldes (die Strahlen 22' und 22) ausgehen. Dort, wo
das Rohr über eine bogenförmige reflektierende Oberfläche verfügt, wird die Reflexion
von diesen sehr komplex und ist nicht einheitlich oder singular in ihrer Richtung.
Beispielsweise ist einer der reflektierten Strahlen 22 dargestellt, wie er die Linse
X durchsetzt, während der andere dieser Strahlen 22 sich in den Randbereichen der
Linse verliert, und zwar wegen seines Einfallwinkels auf die Rohrwandung.
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Das Rohr 19 kann verschiedene Formen annehmen; beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 und 2 handelt es sich um ein zylindrisches Rohr mit einem Querschnittsbereich,der
größer ist
als die Öffnung 12. Das Rohr kann auch über andere Querschnitte
verfügen, beispielsweise viereckig, oval, sich verjüngend (beispielsweise kegelstumpfförmig
oder pyramidenstumpfförmig) und dergleichen. Das Rohr 19 ist lichtdurchlässig oder
transluzent; es kann klar oder eingefärbt sein. Die Einfärbung des Rohres kann rot,
gelb, blau, grün, bernsteinfarbig und dergleichen sein; dabei kann ein farbig eingefärbtes
Rohr, falls ein solches verwendet wird, so ausgewählt werden, daß eine entsprechende
Mischung oder Kombination mit der Hintergrundfarbe des Objektes erzielt wird, genau
wie dies der Fall ist bei einem farbigen Linsenfilter, welches bei üblicher fotographischer
Arbeit verwendet wird.
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Obwohl in Fig. 2 die sekundären Strahlen 21 so dargestellt sind, als
wenn sie direkt durch die transluzente Wand des Rohres 19 ohne Abweichung von einer
gradlinigen Fortsetzung laufen würden, versteht es sich, daß die Lichtstrahlen bei
ihrem Passieren durch die Rohrwandungen gebrochen werden, wodurch sich eine Abweichung
vom gradlinigen Pfad ergibt.
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Auch kann das äußere offene Ende des Rohres 19 an seiner Randkante
24 bis zu einem gegebenen Punkt verjüngt oder geringfügig abgerundet ausgebildet
sein, um ein bogenförmiges Ende zu erzielen; es ist auch möglich, zur Beeinflussung
von Art und Aufbau des sekundären Feldes, wie weiter unten noch erläutert wird,
dem Rohr an seinem Ende eine sonstige Form zu verleihen.
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Die Vorrichtung 10 verfügt weiterhin über Befestigungsmittel 25, die
am inneren Ende des Rohres 19 angeordnet sind und die dazu dienen, die Vorrichtung
abnehmbar und angrenzend an die Objektivöffnung 12 mit der Kamera zu verbinden.
Es gelingt auf diese Weise, das primäre Feld des einfallenden Lichtes
dazu
zu veranlassen, das Innere des Rohres zu passieren und die Objektivöffnung zu erreichen
und dann als im wesentlichen hochgetreue Wiedergabe des Subjektes 18 auf dem Film
17 reproduziert zu werden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die
Befestigungsmittel 25 aus einem Adapter, der am Rohr fest angeordnet ist und mit
geeigneten Mitteln verbunden ist, um eine trennbare Verbindung mit der Kamera 11
zu erzielen. Es ist offensichtlich, daß der besondere Aufbau und die Art des Befestigungsmittels
25 abhängt von den Erfordernissen der jeweils verwendeten speziellen Kamera 11.
Wie in Fig. 2 dargestellt, verfügt der Adapter über einen zylindrischen Kragenteil
26, der teleskopartig das innere Ende des Rohres 19 aufnimmt. Der Kragenteil 26
ist am Rohr unter Klebwirkung befestigt. Der Adapter verfügt weiterhin über ein
äußeres Schraubgewinde 27, um in eine Objektivöffnung eingeschraubt zu werden.
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Es versteht sich aber auch, daß die Befestigungsmittel 25 lösbar nach
Bajonett-Verschlußart ausgebildet sein können, elastische Federklemmen oder Klipse
und sonstige geeignete Befestigungsanordnungen umfassen können. In einigen Ausführungsbeispielen
kann das Befestigungsmittel auch einstückig mit dem Rohr 19 ausgebildet sein; hinsichtlich
der weiter vorn schon erwähnten Zeiss-Planarlinse kann ein Tiffen-Adapterring 57
bay 7, Serie 7 verwendet werden; dieser Adapterring kann durch Klebung oder sonstwie
mit dem Rohr 19 verbunden werden.
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Hinsichtlich des Rohres 19 sind eine große Anzahl von Ausgestaltungen
möglich, um spezielle Vignette-Wirkungen zu erzielen. Beispielsweise können die
äußere und/oder die innere
Oberfläche des Rohres 19 mit Markierungen
versehen werden, die mit dem Licht in eine Wechselwirkung gelangen (lightinterfering
markings). So kann beispielsweise die äußere Oberfläche des Rohres 19 allgemein
aufgerauht, gezähnt, mit Ausnehmungen oder Kanälen und dergleichen ausgebildet sein.
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Solche modifizierte Ausbildungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Fig. 4 und 6 dargestellt und unterscheiden sich hinsichtlich der bisher
verwendeten Bezugszeichen durch die Hinzufügung von Endbereichen a und b.
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Bei der Vorrichtung loa in Fig. 4 ist die äußere Oberfläche des Rohres
19a mit einer sich in axialer Richtung erstreckenden schraubenförmigen oder spiraligen
Ausnehmung oder Nut 28 versehen, die angrenzend zum äußeren Ende 24a des Rohres
beginnt und am inneren Ende des Rohres 19a endet. Bei dem Rohr 19b der Darstellung
in Fig. 6 nimmt die Konfiguration entlang der äußeren OBerfläche des Rohres die
Form von winkelmäßig zueinander im Abstand angeordneten, sich in axialer Richtung
erstreckender Nuten oder Ausnehmungen oder Streifen 29 an. Wie weiter vorn schon
erwähnt, können längs des Rohres je nach Art des erwünschten Effektes eine nahezu
unendliche Vielzahl von Oberflächenausbildungen, Konfigurationen, Texturen und dergleichen
angeordnet werden.
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Die Vorrichtung 10 ist in der Lage, eine fotographische Vignette zu
erzeugen, bei welcher die Fotographie allmählich in die Umgebung abschattet. Das
Subjekt oder der aufzunehmende Gegenstand verbleibt in perfekter Klarheit und wird
mit hoher Wiedergabetreue als identisches Ebenbild auf dem Film erzeugt. Vignetten
können auch in der Weise erzeugt werden, daß sich die Tendenz einer Betonung des
Objektes ergibt, indem
ein oder mehrere Bänder oder sog. Halos
längs oder außerhalb des klaren Mittelbereiches der Fotographie erzeugt und geformt
werden. Dieses letztere Ergebnis wird erzielt, wenn ein oder mehrere Lichtquellen
nach vorn ausgehend von der äußeren Randkante 24 des Rohres angeordnet werden. Solche
Lichtquellen können winkelmäßig zur Achse des Rohres um 0 45 oder mehr versetzt
sein; die winkelmäßige Versetzung ist nicht kritisch, da der wesentliche Faktor
darin zu sehen ist, daß die Lichtquelle so und mit einem solchen Winkel angeordnet
ist, daß eine Reflexion an der inneren Oberfläche des Rohres möglich wird.
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Es wird nun auf die Darstellung der Fig. 3A und 3B eingegangen, wobei
die erste eine Fotographie 30A darstellt unter Aufnahme mit einer Kamera 11, jedoch
ohne der Vorrichtung 10.
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Das Bild 18A ist i m Mittelbereich angeordnet; an der linken Randkante
der Fotographie 30A befindet sich eine Lampe 31 und an der rechten Randkante der
Fotographie ist ein Vorhang 32 angeordnet. Die Lampe 31 und der Vorhang 32 trayen
hinsichtlich der ästhetischen Erscheinungsform der Fotographie 30A nichts bei und
verbessern diese auch nicht, sie befinden sich jedoch innerhalb des Aufnahmefeldes,
welches die Objektivöffnung 12 der Kamera umfaßt. Die Fotographie 30B zeigt die
gleiche Szene, aufgenommen mit der Kamera 11, jedoch nunmehr mit der Vorrichtung
10. Das Subject 18B erscheint noch immer im Mittelbereich der Fotographie, ist jedoch
nunmehr eine ungestörte Reproduktion des aufzunehmenden Gegenstandes.
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Die im Foto 30A der Fig. 3A erkennbaren Objekte 31 und 32 sind in
der Fotographie 30B nicht mehr allgemein erkennbar, da sie innerhalb des sekundären
Felds an auftreffendem Licht liegen, welches von dem Rohr 19 zur Erzielung der Vignette
einer
Diffusion unterworfen worden ist; hierbei schattet der klare Mittelbereich der Fotographie,
nämlich das Subject 18B allmählich in die Umgebung ab.
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Dort wo das auf das Rohr 19 fallende äußere Licht lediglich auf dessen
äußere zylindrische Oberfläche auftrifft, ist die nach außen gerichtete Abschattung
vom Mittelbereich der Fotographie 30B her relativ leicht und erscheint etwas wolkig.
Die Fig. 3B zeigt in allgemeiner Form den Fall, bei welchem ein Uberfluß an Licht
dieser Art vorliegt. Sollte jedoch irgendeine äußere Lichtquelle so angeordnet sein,
daß sie auf die innere Oberfläche des Rohrs durch dessen offenes Ende 24 auftrifft,
dann erscheint ein allgemeiner Lichthalo um das Bild 18B. Eine Vielzahl solcher
Lichtquellen, die seitlich im Abstand angeordnet sind, führt zu Halos, die um das
Bild 18B in im Abstand gehaltenen Intervallen auftreten. Dort, wo Licht auf die
inneren und äußeren Oberflächen des Rohrs 19 auftrifft, bildet die Vignette nicht
nur eine allgemeine Abschattung der Fotographie, ausgehend vom klaren Bildmittelpunkt,
sondern auch eine Vielzahl im Abstand gehaltener und in etwa umlaufend angrenzender
Lichthalos; in ähnlicher Weise wie die Teilhalos 22b und 22b' in Fig. 3B jeweils
Reflexionen der Strahlen 22 und 22' in Fig. 2 darstellen.
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Die Fig. 5 und 7 zeigen jeweils Teile von Fotographien 34a und 34b,
die mit der Kamera 11 unter Verwendung der Vorrichtungen loa und lob aufgenommen
worden sind. Die Fotographie 24a führt zu einer der in Fig. 3B dargestellten Vignette
allgemein ähnlichen Vignette, wobei jedoch spiralähnliche Abschattungen als Folge
der Lichteinwirkung der schraubenförmigen
Markierung 28 über dem
Rohr 19a auftreten; dabei ist das Subjekt 18a im Mittelbereich scharf und einwandfrei
reproduziert.
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Im Vergleich hierzu zeigt die fotographische Vignette 34b, die unter
Verwendung der Vorrichtung lob der Fig. 6 aufgenommen worden ist, eine klar, hochgenaue
Wiedergabe des Subjektes 18b, welches von konvergierenden Linien umgeben ist, die
durch die streifenbildenden Systeme 29 auf der äußeren Oberfläche des Rohres 19b
entstanden sind. Die Streifenflächen oder Streifen, die sich in der Fotographie
24b ergeben, scheinen sich einem zentralen verschwindenden Punkt konvergierend zu
nähern, wodurch die Aufmerksamkeit auf das zentrale Subjekt 18b gerichtet wird.
Wie erwähnt, kann die allgemeine Erscheingungsform der Abschattung in den Vignetten
34a und 34b die weiter vorn schon beschriebenen Ubertönungen durch Lichthalos aufweisen
oder auch nicht, je nachdem, ob an Örtern Lichtquellen angeordnet sind.
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Die Länge und der Durchmesser der jeweils verwendeten Röhren 19 hängt
von der Größe des Bildes und des aufzunehmenden Subjektes 18 ab. Eine Kamera mit
einem längeren Linsenbereich erfordert kürzere Rohre. So ist beispielsweise bei
der weiter vorn schon erwähnten Hasselblad-Kamera mit Zeiss-Linse ein Rohr 19 nach
Fig. 2 mit einem äußeren Durchmesser von annähernd 5,1 cm, einer Wanddicke von annähernd
o,32 cm und einer Länge vom äußeren zum inneren Ende von etwa 8,9 cm erforderlich.
Das als Beispiel verwendete Rohr besteht aus einem transluzenten klaren oder eingefärbten,
auf farbig eingefarbtem Kunststoffmaterial (wobei ein unter der Bezeichnung"Lucite"
vertriebener Kunststoff als beispielhaft erwähnt ist) und erzeugt hervorragende
Vignetten. Zusätzlich
zu den bisher angegebenen Beschreibungen
von Oberflächenkonfigurationen kann die Oberfläche des Rohrs 19 auch teilweise oder
vollständig mit reflektierendem Material versehen sein, um Art und Charakter der
Vignette zu verändern.
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Beispielsweise kann die innere Oberfläche des Rohres 19 halb versilbert
sein, so daß ein Teil des auf die Oberfläche einfallenden Lichtes diese passiert
und andere Teile ähnlich dem Strahl 22 reflektiert werden.
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Die bisher angegebene Beschreibung der Erfindung umfaßt auch ein Verfahren
zur erstellung fotographischer Vignetten mit einer Kamera, die über eine Objektivöffnung
und eine Fokalebene verfügt. Das Verfahren umfaßt die Schritte, daß eine Kamera
11 auf ein aufzunehmendes Subjekt fokussiert wird, so daß einfallendes Licht in
die Kameraöffnung eindringt und gegen die Fokalebene gerichtet wird, welche den
zu belichtenden Film 17 enthält. Das aus dem Umgebungsbereich des aufzunehmenden
Subjektes 18 in Richtung auf das Objektiv 12 verlaufende einfallende Licht wird
in primäre und sekundäre Felder unterteilt. Das sekundäre Lichtfeld wird gleichzeitig
gebrochen und reflektiert, um das auf dem Film wiedergegebene Subjekt einen allgemein
als vignetteartig zu bezeichnenden Hintergrund zu erzeugen. Die sich ergebende fotographische
Reproduktion des Subjekts schattiert nach außen vom Subjekt aus ausgehend und ereugt
so eine fotographische Vignette. Die Kamera wird bevorzugt von einer Öffnung oder
Blende 15 in der Weise fokussiert, daß sie mindestens in dem Ausmaß offen ist, daß
die sich ergebende Schärfentiefe nicht den äußeren Bereich 24 des Rohres 19 umfaßt.
Mit anderen Worten ist es möglich, Charakter und Art des sekundären Feldes zu ändern,
ohne im wesentlichen das primäre Feld zu beeinflussen, welches die mittleren
Bereiche
der fotographischen Vignette darstellt.
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Immer dann, wenn es erwünscht ist, eine fotographische Vignette herzustellen,
läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung 1o leicht und in geeigneter Weise an
der Kamera 11 befestigen und von dieser wieder abnehmen. Eine eine einzige Linsenanordnung
umfassende Reflexkamera wird so fokussiert und eingestellt, wie dies üblich ist.
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Wie weiter vorn schon erwähnt, gibt die allgemeine optische Darstellung
der Fig. 2 einen Anhaltspunkt über die auftretenden Phänomene. Die Darstellung vernachlässigt
den Umstand, daß auf eine lichtübertragende Oberfläche auffallendes Lichtsowohl
in reflektierte als auch übertragene Komponenten aufgeteilt wird. Auch wird die
durch eine gekrümmte Oberfläche bei Reflexion erzwungene Kompliziertheit außer Betracht
gelassen. Unbeachtlich jedoch der endgültigen Genauigkeit hinsichtlich der theoretischen
Erläuterung der Vorgänge läßt sich doch feststellen, daß die erzielten Ergebnisse
und die verwendeten Techniken zur Erzielung solcher Ergebnisse bis ins Detail korrekt
sind.