DE2512614C2 - Verfahren zur Herstellung von 4-Hydroxy-3,5-dibrombenzaldehyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4-Hydroxy-3,5-dibrombenzaldehydInfo
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Description
,Die vorliegende Erfindung beiriift ein neues, von
p-Kresol ausgehendes Verfahren zur Eiersteiiüiig von
4-Hydroxy-3.5-d!l-i ombenzaldehyd.
4-Hydroxy-3,5-tiiorombenzaIdehyd Ist ein wertvolles
Ausgangsmaterial zur Herstellung von herbicide» Wirkstoffen. Beispielsweise kann man ausgehend von 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaIdehyd
durch Umsetzung mit Hydroxylamin und anschließende Kondensation des erhaltenen Oxlms mit 2.4-DlnitrochIorbenzol das hervorragend
herblcld wirksame 0-(2,4-DinitrophenyI)-4-hydroxy-3,5-d!brombenzaIdoxlm
erhalten.
4-Hydroxy-3,5-dibrombenzaldehyd wurde bisher ausgehend von p-KresoI in der Welse hergestellt, daß man
p-Kresol zunächst in einen Ester, z. B. dasCarbonat oder
das Phosphat, aberführte und diesen durch Halogenierung an der p-ständigen Mefhylgrupi*; zum entsprechenden
Benzalhalogenld umsetzte, das je! der anschließenden
Hydrolyse p-Hydroxybenzaldehyß lieferte, welcher durth Bromierung In den gewünschten 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzEldehyd
übergeführt wurde. Dieses Verfahren Ist nicht nur wegen der großen Zahl der benötigten Verfahrensstufen
umständlich, sondern es bietet auch bei der technischen Durchführung, Insbesondere bei der
hydrolytischen Spaltung des Esters des 4-Hydroxybenza1-halogenlds,
Schwierigkelten, da hierbei Infolge der erforderlichen
energischen Bedingungen häufig nicht mehr weiter verwertbare Kondensat!., nsprodukte entstehen
Der In dem vorstehend diskutierten Verfahren als Zwischenprodukt
auftretende p-Hydroxybenzaldehyd kann auch durch Umsetzung von p-Kresol mit Chromsäure In
einem Gemisch von Eisessig, Essigsäureanhydrid und Schwefelsäure erhalten werden. Bei dieser Umsetzung
bildet sich zunächst das p-Hydroxy-benzylldendlacetat.
welches anschließend zum p-Hydroxybenzaldehyd verseift
wird. Dieses Verfahren kommt wegen des hohen Preises der benötigten Chromsäure und wegen unbefriedigender
Ausbeute für eine Ausübung Im technischen
iTiauaiau iiivitv tu &»%.»iu,»tt».
Gegenstand der Erfindung Ist ein Verfahren zur Herstellung von 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenza!dehyd gemäß
dem Patentanspruch.
Die Kernbromlerung von p-Kresol kann In An- oder
Abwesenheit von.Inerten Lösungsmitteln durchgeführt .werden. Die Durchführung In Gegenwärt' von Inerten
Lösungsmitteln Ist Insbesondere dann vorteilhaft, wenn
ein besonders reines Endprodukt gewünscht wird. Als Lösungsmittel kommen Insbesondere halogenlerte Kohlenwasserstoffe, z. B. Chlorbenzol, o-Dlchlorbenzol,
Brombenzol, Chloroform und Kohlenstofftetrachlorid In
Betracht. Die Kernbromlerung wird In Anwesenheit
eines der vorgenannten Lösungsmittel bei Temperaturen zwischen 0 und 50° C, insbesondere bei 20 bis 3O0C,
durchgeführt. Übliche Katalysatoren für die Kernbromlerung, z. B. Eisen-3-chIorld, können verwendet werden,
sind jedoch nicht notwendig. Bei der Durchführung der
Kernbromlerung in Abwesenheit eines organischen Lösungsmittels wild in der Schmelze gearbeitet. Dadurch
erhöhen sich die Reaktionstemperaturen geringfügig auf 45 bis 55° C.
to Die Seltenkettenbromlerung wird vorteilhaft unmittelbar
anschließend im gleichen Reaktionsmedium durchgeführt wie die Kerabromierung. Die Seitenkettenbromierung
kann entweder bei Temperaturen zwischen 30 und 180° C unter Einstrihlung von UV-Licht oder rein
thermisch bei Temperaturen zwischen 120 und 180° C, vorzugsweise zwischen 150 und 16O0C, durchgeführt
werden.
Die Hydrolyse des 4-Hydroxy-3,5-dibrombenzalb:O-mids
zum 4-Hydroxy-3 5-d!brombenza!dehyd
nach Zugabe vor. Wasser zur Reakt'.ORsrnlschung bei 90
bis 100' C. Bei Durchführung der Hydrolyse unter Druck können auch Temperaturen über 100° C angewendet werden
Wegen der Heterogenltät des Reaktionsmediums 1st es vorteilhaft, durch Intensives Rühren für eine gute
Durchmischung der beiden Phasen zu sorgen. Bei Durchführung des Verfahrens ün einem organischen Lösungsmittel
beträgt das Mengenverhältnis von organischem Lösungsmittel zu Wasser vorteilhaft 2 . I bis 1 . 2. Diese
Grenzen können jedoch sowohl nach oben als auch nach
unten überschritten werden.
Der gebildete 4-Hydroxy-3.5-dlbrombenza!dehyd kann nach Abtrennung der wäßrigen Phase durch Kristallisation
gewonnen werden. Die erhaltene Lösung des 4-Hydruxy-3,5-dibfümbenzaldehyds
kann jedoch auch unmittelbar für weitere Umsetzungen verwendet werden.
Andererseits kann der Im organischen Lösungsmittel gelöste 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd auch mit verdünnter,
wäßriger Natronlauge extrahiert und aus der erhaltenen wäßrigen Lösung durch Ansäuern wieder aus-
gefä'llt werden. Die wäßrige Lösung kann auch direkt
weiterverarbeitet werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform d-js erfindungsgemäßen
Verfahrens geht man von einer Lösung von p-Kreso! In o-Dlchlorbenzol aus und führt die Kernbromierung
zum 3.5-Dibrom-p-kresol bei 15 bis 30° C
und unmittelbar anschließend die Seltenkettenbromierung bei 160° C durch und verseift das gebildete 4-Hydroxy-3,5-dibrombenz£ilbromld
nach Zugabe von Wasser bei 100° C
Das erflndungsgemääe Verfahren kann sowohl diskontinuierlich
als auch kontinuierlich durchgeführt werden. Bei der kontinuierlichen Durchführung nimmt man die
Kernbromierung und die Seltenkettenbromlerung jeweils zweckmäßig In Rührkesselkaskaden vor, während man
bei der abschließenden Hydrolyse vorzugsweise nach άρτη fipoprKtrnmnr!n7lp arbeitet
Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber dem bekannten von p-Kresol ausgehenden Verfahren zur Herstellung
von 4-Hydroxy-3,5-d!brombenzaldehyd den Vorteil, daß es mit einer geringeren Zahl von Verfahrensstufen
auskommt. Gleichzeitig, wird eine bessere Ausbeute an 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd erreicht. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß alle Verfahrensstufen Im gleichen Lösungsmittel
durchgeführt werden können, ohne daß ein Zwischenprodukt isoliert werden muß. Das einzige in
wesentlichen Mengen auftretende Nebenprodukt ist Bromwasserstoff. Aas diesem läßt sich leicht Brom rege-
nerieren, das wieder zur Bromierung verwendet werden
kann.
Die Regeneration von Brom aus der anfallenden Bromwasserstoffsäure
kann nach bekannten Verfahren durch Einwirkung von Chlor oder Wasserstoffperoxid erfolgen.
Dabei ist de' Regeneration mit Wasserstoffperoxid aus
ökologischen Gründen der Vorzug zu geben, da in diesem Fall lediglich Wasser die Anlage verläßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung (Flg. 1)
näher erläutert.
Im Rürtrkessel 11 werden 900 kg p-Kresol und 750 kg
o-Dlchlorbenzol vorgelegt und innerhalb von 2 Stunden
bei 20 bis 30c C 2060 kg Brom zugegeben. Nach beendigter
Zugabe wird 2 Stunden bei 20 bis 30c C n. "--rührt.
Der bei der Reaktion gebildete BromwLoSers..-"' wird in
der Füllkörperkolonne 12 in Wasser absorbiert und der Bromregeneration zugeführt.
Das 2,6 D'.brorn-p-Kresol enth·- .ende Reaktionsgemisch
aus Rührkessel 11 wirf1 ι der. Rührkessel 21 übergeführt
und auf 150 bis 160' C aufgeheizt. Bei dieser
Temperatur werden Innerhalb von 2 Stunden 2740 kg Brom zugegeben.
Nach beendigter Zugabe wird 3 Stunden bei 150 bis 16O0C nachgerührt. Der bei der Reaktion gebildete
Bromwasserstoff wird in der Füllkörperkolonne 22 im Gegenstrom mit Insgesamt 2800 kg o-Dichlorbenzol
bromfrei gewaschen, die so erhaltene Lösung von Brom in o-Dlchlorbenzol wird in den Rührkessel 21 zurückgeführt,
während der bromfreie Bromwasserstoff in die Absorptionskolonne 12 geleitet wird.
Das Reaktionsgemisch aus Rührkessel 21 wird in den Rührkessei 31 überführt und mit 4000 kg Wasser
5 Stunde bei !000C gerührt. Danach wird der Rührer
abgestellt und die Schichten getrennt. Die obere wäßrige Schicht wird in den Pufferkessel 32 überführt, auf Raumtemperatur
abgekühlt und Im Filter 34 von abgeschiedenem 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd (ca. 5 kg pro
1000 kg HBr-Lösung) befreit. Die erhaltene Bromwasserstoffsäure geht zur Brom regeneration.
Die so erhaltene Lösung von 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd In o-Dlchlorbenzol kann zur weiteren
Umsetzung mit Hydroxylamin direkt verwendet werden. Falls erwünscht, kann jedoch auch der 4-Hyciroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd
aus dieser Lösung durch Kristallisation Isoliert werden
Die Ausbeute an 4-Hydroxy-3,5-tiibrombenzaldehyd
beträgt 1850 kg '79% der Theorie bezogen auf p-Kresol).
In eine Lösung von 108 ς (1 Moi) p-Kresol In 90 g o-Dlchlorbenzol
werden bei 20 bis 3O1 C während
2 Stunden 32Og (2 Mol) Brom unter Rühren eingetropft. Das Reaktionsgemisch wird 2 Stunden bei 20 bis 30° C
nachgerohrt und anschließend auf 150 bis 1600C aufgeheizt
Bei dieser Temperatur werden während 2 Stunden 328 g (2,05MoI) Brom zugetropft. N-ich Zugabe des
Broms wird die Reaktionsmischung 3 Stunden bei 150 bis 160° C nachgerührt. Der aus der Reaktionsmischung
entweichende Bromwasserstoff wird Im Gegenstrom mit insgesamt 33Og o-Dlchlorbenzol hmmitel gewaschen
Und die erhaltene Lösung von Brom In o-Dlchlorbenzol dem Reaktionsgemisch zugesetzt. Zur Hydrolyse des
gebildeten 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzalbromld werden der Reaktionsmischung 500 g Wasser zugesetzt,
2 Stunden bei 100° C gerührt und die Schichten getrennt. Die erhaltene Lösung von 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd
in o-Dlchlorbenzol kann auf verschiedene Weise
S aufgearbeitet werden:
a) Die erhaltene Lösung von 4-Hydroxy-3,5-dibrombenzaldehyd
In o-Dlchlorbenzol wird auf Raumtemperatur abgekühlt, wobei der 4-Hydroxy-3,5-dIbrombenzaldehyd
auskristallisiert. Der kristalline Aldehyd wird durch Filtration abgetrennt, mit o-Dlchlorbenzol
gewaschen und Im Vakuum bei 100° C getrocknet. Man erhält 218 g (78% der Theorie
bezogen auf p-Kresol) 4-Hydroxy-3,5-dibrombenzaldehyd vom Schmelzpunkt 182 bis 184° C.
b) Die erhaltene Lösung von 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd in o-Dichlorbenzol wird unter Rühren
mit 500 Teilen Wasser versetzt und durch Zugabe von Natronlauge auf pH 7,5 eingestellt, wobei der
Hydroxyaldehyd als Natriumsalz In die v-äßrlge
Phase geht. Nach Abtrennung des o-Dlchlorbenzols
wird der 4-Hydroxy-3,5-dibro-nbenzaIdehyd durch Zugabe von Schwefelsäure bei p?: j ausgefällt, filtriert,
mit Wasser gewaschen und im Vakuum bei 100° C getrocknet. Man erhält 224 g (80% der Theorie
bezogen auf p-Kresol) 4-Hydroxy-3,5-dibrombenzaldehyd vom Schmelzpunk! 182 bis 1840C.
108 g (1 Mol) p-Kresol werden analog Beispiel 1 in 400 g o-Dlchlorbenzol bei 20 bis 30° C mit 320 g (2 MoI)
Brom umgesetzt. Danach wird das gebildete 2,6-Dlbromp-kresol
bei 100° C unter Einwirkung von UV-Licht während i Stunde durch Zugabe von 328 g (2,05 MoI) Brom
In der Seitenkette bromieri. Die Hydrolyse des gebildeten
4-Hydroxy-3,5-d!brombenzalbromIds wird analog Beispiel 1 durchgeführt. Die erhaltene Lösung von 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd
in o-Dlchlorbenzol wird analog den in Beispiel 1 beschriebenen Methoden a) bis b) aufgearbeitet. Dabei wurden "folgende Resultate erhalten:
a) 230 g (82% der Theorie) 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd
b) 238 g (85% der Theorie) 4-Hydroxy-3.5-dibrombenzaldehyd.
In eine Schmelze von 108 g (1 Mol) p-Kresol werden
bei 50°C Innert 2 Stunden 320 g (2 MoI) Brom unter Rühren eingetropft. Die Schmelze wird 1 Stunde bei
50°C nachgerührt und anschließend auf 150 bis 16O0C
aufgeheizt. Bei dieser Temperatur werden innert
3 Stunden 328 g (2,05 MoI) Brom unier Niveau zugetropft.
Nach Zugabe des Broms wird die Schmelze 3 Sü'iden bei 150 bis 160° C nachgerührt. Zur Hydrolyse
des gebadeten 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzalbromld werden 750 g Wasser zugesetzt und 4 Stunden bei 100° C
gerunrt. uie entstandene Suspension von 4-Hyäroxy-5,5-dibrombenzaldehyd
wird bei Raumtemperatur filtriert, mit Wasser neutral gewaschen und im Vakuum bei
100° C getrocknet. Man erhält 280 g Rohaldehyd mit einem Gehalt von ca. 80% 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaldehyd
(ca. 80« der Theorie ^bezögen auf p-Kresol). Der
erhaltene Aldehyd kann,.gegebenenfalisnäcn Reinigung,
für weitere Umsetzungen verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 4-Hydroxy-3,5-dibrombenzaldehyd aus p-Kresol, dadurch gekennzeichnet, daß man p-Kresol zunächst durch Kembromlerung In das 2,6-Dibrom-p-KresoI überführt, dieses durch Selienkettenbromierung in 4-Hydroxy-3,5-dlbrombenzaIbromid umwandelt und anschließend nach Zugabe von Wasser zum 4-Hydroxy-3,5-dibrombenzaldehyd hydrolysiert, wobei die einzelnen Verfahrensschritte in an sich bekannter Welse In einem halogenierten Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel durchgeführt werden.
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