DE2511830A1 - Quaternaere ammonium- und/oder sulfoniumsalze enthaltendes germizides mittel - Google Patents
Quaternaere ammonium- und/oder sulfoniumsalze enthaltendes germizides mittelInfo
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Description
- Quaternäre Ammonium- und/oder Sulfoniumsalze enthaltendes germizidas Mittel Desinfektionsmittel und Antiseptika, welche quaternäre Ammonium- bzw. Sulfoniumsalze enthalten, sind bekannt (G.Domagk, Dtsch.med.Wschr. 61, 829 (1935)) und finden vielseitige Anwendung.
- Die unter der Bezeichnung Quats eingesetzten Verbindungen lassen sich einer Vielzahl von Verbindungstypen zuordnen, deren gemeinsames Merkmal ein quaternäres Stickstoff- bzw. Schwefelatom ist. Am bekanntesten ist das Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid.
- Daneben gibt es auch noch eine Reihe von bakteriziden Quats, die der Gruppe der Alkylpyridiniumsalze bzw, der Cetyltrimethylammoniumsalze angehören. >Alkylimidazolium- und Benzotriazoliumsalze zeichnen sich ebenfalls durch eine gute bakteriostatische Wirkung nc.
- Andere Quats, welche sich von Isochinolinen ableiten, wie zum Beispiel dem Laurylisochinolin, zeigen neben der bakterizide Wirkung auch noch eine gute fungistatische Aktivität (vgl.
- Ehrhart-Ruschig-Arzneimittel, Wirkung, Darstellung, Verlag Chemie, \Veinheim/Bergstrasse, 1972, Band 4, Seiten 33-46).
- Es ist ferner bekannt, dass in Gegenwart von niche-ionischen Tensiden die bakterizide und fungizide Wirkung der Quats deutlich herabgesetzt wird.
- Es wurde nunmehr in überraschender Weise befunden, dass die biologische Aktivität der quaternären Ammonium- und/oder Sulfo niuinsalze dadurch synergistisch gesteigert werden kann, dass man ihnen bestimmte, nachfolgend näher erlä.uterte Verbindunei: zusetzt.
- Gegenstand der Erfindung sind daher quaternäre Ammoniun0- und/oäer Sulfoniumsalze-enthaltende germizide Mittel, die gekennzeichnet sind durch einen Zusatz an einer oder mehreren Verbindungen der allgemeinen Formel in der n 0, 1 oder 2 bedeutet, R1 einen Alkylrest mit 6 bis 18 Sohlenstoffatomen darstellt und R2 ein Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, ein Aralkylrest, ein Iydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, ist, wobei m eine Zahl von 1 bis 12 bedeutet.
- Die erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen der allgemeinen Formel (I) können nach bekannten Verfahren hergestellt werden (vgl. K. Lindner, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, Band III (1971), 2316). Es handelt sich um neutrale Körper, welche im allgemeinen die Eigenschaften nicht-ionischer Tenside besitzen. Sie besitzen eine gering ausgeprägte biologische Aktivität, so dass es als äusserst überraschend angesehen erden muss, dass eine Mischung von Quats mit Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eine Wirkungssteigerung aufgrund einer synergistischen Wirkung zeigt. Man hätte nämlich vielmehr erwarten müssen, dass aufgrund der bekannten lIerabsetzung der bakteriziden und fungiziden Wirkung durch niche-ionische Tenside die biologische Aktivität derartiger Mischungen vermindert wird.
- Die erfindungsgemäss eingesetzten Quats werden ebenfalls nach bekannten Verfahren hergestellt (vgl. Ehrhart-Ruschig - Arzneimittel, Wirkung, Darstellung, Verlag Chemie, Weinheim/BercJstxass f', 1972, Band 4, Seiten 33 bis 46).
- Die erfindungsgemässen germiziden Mittel besitzen insbesondere gegenüber hautpathogenen Pilzen eine gegenüber den bekannten Quats deutlich verstärkte Wirkung, was von besonderer Bedeutung für den klinischen Bereich ist.
- Vorzugsweise werden erfindungsgcmäss Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eingesetzt, in der R1 für einen Alkylrest mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen steht. R2 bedeutet vorzugsweise einen Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatonen und bedeutet vorzugsweise im Falte eines Aralkylrestes einen Phenyläthyl- bzw. Benzylrest.
- m steht vorzugsweise für eine Zahl von 1 bis 6.
- In den erfindungsgemässen germiziden Mitteln können im allgemeinen beliebige Verhältnisse der quaternären Ammoniurn- und/oder Sulfoniumsalze zu den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eingehalten werden. Vorzugsweise schwankt jedoch das Gewiclitsverhältnis der quaternären Ammonium- und/oder Sulfoniumsalze zu den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) zwischen 95:5 und 5:95, in ganz besonders bevorzugter Weise werden die quaternären Ammonium- und/oder Sulfoniumsalze und die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) in stöchiometrischen Mengenverhältnissen eingesetzt. Im einblick auf die desinlfizierende, netzende Wirkung sowie die Waschwirkung können die jeweiligen Mengenverhältnisse aufeinander abgestimmt werden. Diese Abstimmung lässt sich durch einfache Vorversuche ermitteln.
- Die erfindungsgemässen germiziden Mittel können - 3e nach Anwendunagszweck - als solche oder in Mischung mit einem inerten Träger oder Verdünnungsmittel und/oder in Kombination mit anderen gerüstbildenden, waschenden, reinigenden und die Härtebildner des Wassers beeinflussenden Substanzen eingesetzt werden.
- Beispiele für inerte Träger oder Verdünnungsmittel sind folgende: Treibmittel, wie Kohlendioxyd, Fluorkohlenwasserstoffe, Fluorchlorkohlenwasserstoffe, Äthanol, Isopropanol, Dimethylsulfoxyd, Wasser, Talkum, Kieselgel, Xohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel niedere Paraffine, und Salze, wie zum Beispiel Natriumsulfat.
- Vorzugsweise werden die erfindungsgemässen Mittel in Form von Fluids, Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Sprays, Pudern, Salben etc. verwendet.
- Beispiele für zusätzliche Komponenten eines kombinierten Reinigungs- und Desinfektionsmittels sind Silikate, wie Na-Metasilikat, Carbonate, wie Soda, sowie polymere Phosphate, wie Tetranatriumtriphosphat.
- Mischungen von Quats mit Verbindungen der Formel (I) mit besonders ausgeprägtem Synergismus sind beispielsweise stöchiometrische Mischungen der nachfolgend angegebenen quaternären Ammonium-und Sulfoniumsalze: mit Sulfoxyden der Formel: wobei n 8 bis 14 und R = -CH3, -C2H5 und -CEI2Cl bedeutet.
- In Verbindung mit Quats werden ferner erfindungsgemäss vorzugsweise die folgenden Verbindungen der Formel (I) eingesetzt: Die germizide Aktivität der erfwndur.gscemässen Mittel wurde durch Ermittlung der minimalen He.=Skonzentr2tio. (MHR) gemäss den Vorschriften der DGHM bestimmt (vgl. Richtlinien zur Prüfung chemischer Desinfektionsmittel - Gustav Fischer Verlag, Stuttgart (1959)).
- Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
- Zur Durchführung der Beispiele 1 bis 4 werden die erfindungsgemässen Mittel in reiner Form, d.h. ohne Träger oder Verdünnungsmittel, eingesetzt. Im einzelnen wird gemäss den vorstehend angegebenen "Richtlinien zur Prüfung chemischer Desinfektionsmittel" verfahren. Der Konzentrationsbereich, in dem die erfindungsgemässen Mittel im allgemeinen eingesetzt werden, entspricht demjenigen der quaternären Ammoniumverbindung, d.h. sie werden in einer Menge von 100 bis 200 ppm, bezogen auf die 100 %ige Substanz, verwendet.
- Beispiel 1 B = Mischung von
28 Teilen CnH2n + 1 - S - CH2 - CH2 -OEI n = C1 1-14 Alkyl und 0 5 - CH - Cli 25 Teilen C12H25 - 2 CH2 2 OH 0 22 Teilen CnH2n + 1 - 2 - cn2 - Ün n = iu - 14 0 6 Teilen ChH2n + 1 - - CH2 - CH2 - OH n = 10 - 14 / + O 0 20 Teilen CnH2n+1-S - CH2 CH2- OH n = 11 - 14 0 - Die folgenden Beispiele 5 und 6 erläutern den Einsatz der erfindungsgemässen Kombination in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln.
- Beispiel 5 Pulverförmiges Reinigungs- und Desinfektionsmittel für die Lebensmittelindustrie Wirkstoffmischung laut Beispiel 1 B 5 Teile Entschäumer 2 Teile Stearylalkohol-Polyglykoiäther 1 Teil Tripolyphosphat 36 Teile Soda 40 Teile Natriummetasilikat (9er Hydrat) 16 Teile Beispiel 6 Flüssiges Desinfektionsmittel für die Lebensmittelindustrie Wirkstoffmischung aus Beispiel 3 B 8 Teile NTA (Nitrilotriessigsaures Na) 2 Teile Kalilauge 50 % 4 Teile Wasser 86 Teile
Claims (11)
- Patentansprüche 1. Quaternäre Ammonium- und/oder Sulfoniumsalze-enthalten'es germizides Mittel, gekennzeichnet durch einen Zusatz an einer oder mehreren Verbindungen der allgemeinen Formel in der n 0, 1 oder 2 bedeutet, R1 einen Alkylrest mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellt und R2 für einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest, einen Bydroxyalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, -(-CH2-CH2-O-)# oder steht, wobei m eine Zahl von 1 bis 12 ist.
- 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R1 in der allgemeinen Formel (I) für einen Alkylrest mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen steht.
- 3. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass R2 in der allger:teinen Formal (I) für einen Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen steht.
- 4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch aekennzeichnet, dass R2 in der allgemeinen Formel (I) für einen Phenyläthyl-bzw. Benzylrest steht.
- 5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch cekennzeic;,et, dass m eine Zahl von 1 bis 6 bedeutet.
- 6. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis der quaternären Ammonium- und/oder Sulfoniumsalze zu den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) zwischen 95:5 und 5:95 schwankt.
- 7. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die quaternären Ammonium- und/oder Sulfoniumsalze und die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) in stöchiometrischen Mengenverhältnissen vorliegen.
- 8. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es einen inerten Träger oder ein inertes Verdünungsmittel enthält.
- 9. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der inerte Träger oder das inerte Verdünnungsmittel aus einem Treibmittel, einem Alkohol, Dimethylsulfoxyd, Wasser, Talkum, Kieselgel, einem Kohlenwasserstoff oder einem Salz besteht.
- 10. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form von Fluids, Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Sprays, Pudern oder Salben formuliert ist.
- 11. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich eine oder mehrere gerüstbildende, waschende, reinigende und die Härtebildner des Wassers beeinflussende Substanzen enthält.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2710929A1 (de) * | 1977-03-12 | 1978-09-21 | Akzo Gmbh | Desinfektionskonzentrate fuer die getraenkeindustrie |
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- 1975-03-18 DE DE19752511830 patent/DE2511830B2/de not_active Withdrawn
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1976
- 1976-03-18 BE BE165299A patent/BE839727A/xx unknown
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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8230 | Patent withdrawn |