DE2511581C3 - Verfahren zur Reinigung von Phenol und Formaldehyd enthaltender Entlüftungsluft - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Phenol und Formaldehyd enthaltender EntlüftungsluftInfo
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Description
JO
35
Unangenehm riechende Komponenten enthaltende Entlüftungsluft, beispielsweise Fabrikluft in Gießereien,
hat man schon durch Hindurchführen durch Absorptionstürme behandelt, wobei solche Absorptionstürme
einen Tank für eine wäßrige Absorptionslösung und eine Filterschicht zur Absorption von unangenehm
riechenden Geruchskomponenten aufwiesen.
Bei den bekannten Vorrichtungen ist es erforderlich, große Mengen Frischwasser für die wäßrige Absorptionslösung
zu verwenden, und zwar auch dann, wenn die Konzentration an übelriechenden Komponenten in
der wäßrigen Absorptionslösung nach der Absorption nur gering ist. Es treten Probleme hinsichtlich der
Wasserverschmutzung auf, und die Kosten für die weitere Reinigung des Wassers sind erheblich.
Unter diesen Umständen werden Betriebsbedingungen, wie beispielsweise ein Wasserwiedergewinnungssystem,
die Eingaberate von frischem Wasser und dergleichen, durch die Kapazität des Absorptionsturms,
dem Gas-Flüssigkeits-Gleichgewichtsverhältnis der
übelriechenden Komponenten entsprechend bestimmt, und der Absorptionsturm wird unter so vorgegebenen
Bedingungen betrieben, in welchen eine wiederaufbereitbare wäßrige Absorptionslösung einer Wasserbehandlung
mit einer Rate, die der Einführungsrate von frischem Wasser entspricht, unterworfen wird und dann
als gereinigtes Abwasser verworfen oder erneut verwendet wird. Bei einem solchen Behandlungsverfahren
wird jedoch die Konzentration an übelriechenden Komponenten in der Lösung allmählich erhöht, bis sie
einen gleichbleibenden Wert erreicht hat. Wenn die Konzentration den gleichbleibenden Wert erreicht hat,
wird die Abgabe der übelriechenden Komponenten aus der Lösung in das Gas durch eine Gas-Flussigkeits-Gleichgewichtsbeziehung
ausgelöst, und letztlich wird damit die zur Absorption führende Kraft reduziert. Die
Absorptionsfähigkeit der wäßrigen Absorptionslösung wird wesentlich herabgesetzt — im Vergleich mit
frischem Wasser. Dementsprechend muß eine Vorrichtung mit großen Ausmaßen eingesetzt werden, um die
Absorptionsfähigkeit zu erhöhen. Damit ergibt sich aber die Schwierigkeit, die Behandlung von Abgasen mit
höheren Konzentrationen an übelriechenden Komponenten technisch zu realisieren.
Die Behandlung von Phenole enthaltenden Abwässern unter Verwendung von »Fenton's«-Reagenz, wodurch
eine Oxidation der phenolischen OH-Gruppen bewirkt wird, ist bekannt. Einzelheiten dieses Verfahrens
werden im Journal of Water Pollution Control Federation, Bd. 36, Nr. 9,1964, auf den Seiten 1116 bis 1124
beschrieben. Die bei einer Feuchtbehandlung von Abgas durch »Fenton's«-Reagenz gebildeten oxidierten
Zwischenprodukte lassen einen kontinuierlichen Betrieb einer Naßbehandlungsanlage nicht zu. Es können
im Falle eines niedrigen Oxidations-Reduktions-Potentials große Mengen an Zwischenprodukten in der Absorptionslösung
gebildet werden, die bei einer Abwasserbehandlung, bei welcher das Abwasser nicht im
Kreislauf geführt wird, unproblematisch sind. Beabsichtigt man aber die Absorptionslösung wieder zu verwenden,
dann ist eine Ansammlung der Zwischenprodukte in der Absorptionslösung unvorteilhaft, weil bei der
Verwendung einer solchen Absorptionslösung zur Reinigung von Phenole und Formaldehyd enthaltender
Entlüftungsluft die eingeleiteten Gase nicht mehr ausreichend absorbiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Reinigung von Phenol und Formaldehyd enthaltender Entlüftungsluft
durch Naßbehandlung aufzuzeigen, bei dem man einen Gas-FIüssigkeits-Kontakt in einer Absorptionslösung
durchführt, indem man die Entlüftungsluft durch einen Absorptionsturm, der mit einem Tank für
die Absorotionslösung und Filterschichten zur Absorption der abzutrennenden Geruchskomponenten ausgerichtet
ist, führt und die Absorptionslösung in den Absorptionsturm zur Wiederverwendung zurückleitet.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Die Vorrichtung zur Naßbehandlung von Abgasen besteht aus einem Absorptionsturm 3, der das Abgas
reinigt, das beispielsweise in einer Gießerei, in der Formsand, der Phenolharze enthält, verwendet wird,
anfällt, wobei das Abgas durch eine Leitung 1 mit Hilfe eines Ventilators 2 in den Absorptionsturm 3 eingeführt
wird. Eine wäßrige Absorptionslösung befindet sich im Tank 4, der im unteren Teil des Absorptionsturms 3
angeordnet ist. Eine Kontrollvorrichtung 5 ist für die Kontrolle des pH-Wertes am Tank 4 für die wäßrige
Absorptionslösung angeordnet und erlaubt die Kontrolle des pH-Wertes der wäßrigen Absorplionslösung
innerhalb des Tankes 4 für die wäßrige Absorptionslösung. Eine Kontrollvorrichtung 6 ist zur Kontrolle des
Oxydations-Reduktions-Potentials vorgesehen. Innerhalb des Tanks 4 der wäßrigen Absorptionslösung
befindet sich ein Gaseinleitungsrohr 7 zum Bewegen der wäßrigen Absorptionslösung, wobei das Gaseinleitungsrohr
mit einem Kompressor 8 verbunden ist. Innerhalb des Absorptionsturms 3 gibt es außerdem eine
Füllvorrichtung 9 vom Trichtertyp oberhalb des die
wäßrige Absorptionslosung enthaltenden Tankes 4 und Filterschichten 10 und 11 oberhalb der Füllvorrichtung
*». Die Filterschichten 10 und 11 sind Platten aus Füllmaterialien, die aus einer großen Anzahl «on kleinen
Glaskugeln 12, die auf perforierten Platten als Träger angeordnet sind, bestehen. Oberhalb der Filterschichten
10 und 11 ist eine Beseitigungsvorrichtung 13 und oberhalb davon ein Gasablaß 14 angeordnet. Überlaufrohre
15 und 16 durchstoßen die Füterschichten 10 und 11, wobei das untere Ende des Überlaufrohres 15 der
Füllvorrichtung 9 gegenüberliegt. Es gibt verschiedene Verfahren, da Eisen(I I)-SaIz und das Wasserstoffperoxid,
die in bestimmten Eingaberaten zugesetzt werden, einzugeben, aber im vorliegenden Fall ist eine
Sprühdose 17 zur Einführung der wäßrigen Absorptionslösung und Sprühdüsen 18 und 19 zur Einführung
der wäßrigen Eisen(II)-suIfat-heptahydrat-Lösung bzw. der wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung vorgesehen,
die oberhalb der Filterschicht 11 bzw. der Filterschicht
10 angeordnet sind. Die Sprühdüse 17 zur hinführung der wäßrigen Absoi ptionslösung ist mit dem die
Absorptionslösung enthaltenden Tank 4 durch ein Leitungssystem über eine Pumpe 20 verbunden. Die
Sprühdüse 18 zur Einführung der wäßrigen Eisen(II)-sulfat-heptahydrat-Lösung ist mit einem die wäßrige
Eisen-sulfat-heptahydrat-Lösung enthaltenden Tank 22
über ein Leitungssytem über Pumpe 21 verbunden, und die Sprühdüse 19 zur Einführung der wäßrigen
Wasserstoffperoxydlösung ist mit einem die wäßrige Wasserstoffperoxydlösung enthaltenden Tank 24 über
ein Leitungssytem und über Pumpe 23 verbunden. Sorni; steigt also das die unangenehmen Geruchskomponenten
enthaltende Abgas, das durch den Ventilator 2 in den Absorptionsturm 3 eingeführt wird, durch den Turm auf,
wobei es mit der wäßrigen Absorptionslösung, die durch die Sprühdüse 17 ausgesprüht wird, kontaktiert wird,
geht durch die Füterschichten 10 und 11 sowie durch den Eliminator 13 und wird durch den Gasauslaß 14 in
die Atmosphäre abgelassen. Gleichzeitig wird die wäßrige Absorptionslösung, die durch die Filterschichten
11 und 10 herabfließt, in den Tank für die wäßrige Absorptionslösung 4 entlang dem Trichter 9 eingeführt
und zur Wiederverwendung zurückgeführt. Die Kontrollvorrichtung 5 zur Kontrolle des pH-Wertes, die mit
einer pH-Elektrode 25 ausgerüstet ist und die in die wäßrige Absorptionslösung im Tank 4 eingetaucht
sowie die Kontrollvorrichtung 26 zur Kontrolle des pH-Wertes, die durch die pH-Elektrode 25 in Aktion
gesetzt wird, ist im die wäßrige Absorptionslösung enthaltenden Tank 4 vorhanden. Ein Neutralisationsmit- w
tel, wie beispielsweise Schwefelsäure und dergleichen, das in einem Tank 28 für Chemikalien enthalten ist, wird
in den die wäßrige Absorptionslösung enthaltenden Tank 4 durch eine Pumpe 27 mit Hilfe der zur Kontrolle
des pH-Wertes vorhandenen Vorrichtung 5 eingegeben, wodurch eine pH-Einstellung der wäßrigen Absorptionslösung
durchgeführt wird. Außerdem ist in dem die wäßrige Absorptionslösung enthaltenden Tank 4 eine
Kontrollvorrichtung 6 zur Kontrolle des Oxydations-Reduktions-Potentials, die mit einer Oxydations-Reduktions-Elektrode
29 ausgerüstet ist und die in den die wäßrige Absorptionslösung enthaltenden Tank 4
eintaucht, vorhanden, ebenso wie eine Oxydations-Reduktions-Potential-Kontrollvorrichtung
30, die durch die Elektrode 29 in Aktion gesetzt wird. Die wäßrige
Eisen(II)-sulfat-heptahydrat-Lösung und die wäßrige Wasserstoffperoxydlösung werden in den die wäßrige
Absorptionslösung enthaltenden Tank 4 aus dem die wäßrige Eisen(II)-sulfat-heptahydrat-Losung enthaltenden
Tank 22 und dem die wäßrige Wasserstoffperoxydlösung enthaltenden Tank 24 mit Hilfe der Pumpen 31
bzw. 31' und mit Hilfe der Oxydations-Reduktions-Potential-Kontrollvorrichtung 6 eingeführt, wobei das
Oxydations-Reduktions-Potential der wäßrigen Absorptionslösung eingestellt wird. Um eine Ansammlung
von suspendierten Feststoffen in dem die wäßrige Absorptionslösung enthaltenden Tank 4 zu vermeiden,
wird die wäßrige Absorptionslösung immer in einen Sumpf 33 durch eine Pumpe 32 gegeben, und das
Neutralisationsmittel wird aus einem Tank für Chemikalien 35 in den Sumpf 33 durch die Pumpe 34 eingegeben,
um den pH-Wert einzustellen. Die Reaktionslösung, die die suspendierten Feststoffe in dem Sumpf 33 enthält.
wird durch eine Pumpe 36 in den Filter 37 gegeben, und der Filterkuchen, der mit Hilfe des Filters 37 abgetrennt
wird, wird verworfen, während das Filtrat durch eine Pumpe 38 in einen Absorptionsturm 39 mit aktivierter
Kohle eingepumpt wird. In dem Absorptionsturm, angefüllt mit aktivierter Kohle 39, werden die schlecht
riechenden Komponenten der Gase durch Adsorption entfernt, und das nach einer solchen Behandlung
erhaltene klare Wasser wird in den die wäßrige Absorptionslösung enthaltenden Tank 4 zurückgeführt,
um die wäßrige Absorptionslösung zu stellen; dieses gereinigte Wasser kann aber auch zur Auflösung der
chemischen Substanzen verwendet werden.
Das durch den Filter 37 abgetrennte Filtrat kann aber auch direkt in den die wäßrige Absorptionslösung
enthaltenden Tank 4 durch Pumpe 38 eingeführt werden, ohne daß das Filtrat durch den mit aktivierter
Kohle angefüllten Adsorptionsturm 39 geführt wird und kann als wäßrige Absorptionslösung erneut verwendet
werden.
50 NmVmin eines Abgases, das Phenol und Formaldehyd sowie Ammoniak als unangenehme Geruchskomponenten aufweist, die aus einer Formvorrichtung
für Formsand stammen, werden mit Hilfe der Vorrichtung zur Nachbehandlung von Abgasen gereinigt, wobei
die Konzentrationen dieser unangenehm riechenden Komponenten 1,0 ppm, 0,8 ppm bzw. 30 ppm zum Zeitpunkt
der Einführung in den Absorptionsturm betragen; während der Reinigung wird ein Lösungs-Gas-Verhältnis,
d. h. ein Verhältnis der Rate der wäßrigen Absorptionslösung, die zur Sprühdüse 17 geführt und mit Hilfe
der Sprühdüse 17 versprüht wird unter Mitwirkung von Pumpe 20 zur Eingaberate des Abgases, das die unangenehm
riechenden Komponenten enthält, und das in den Absorptionsturm 3 eingefüttert wird, auf 0,5 1/Nm3 eingestellt
(die Menge an zirkulierender wäßriger Absorptionslösung beträgt 25 l/min). Das Volumen der wäßrigen
Absorptionslösung innerhalb des die wäßrige Absorptionslösung enthaltenden Tankes 4 beträgt 0,2 m3.
Es ist nicht immer notwendig, kontinuierlich eine wäßrige Eisen(I l)-sulfat(heptahydrat)-Lösung und/oder eine
wäßrige Wasserstoffsuperoxyd-Lösung, die oberhalb der Filterschicht 10 versprüht werden einzufühi-en, d. h.,
es genügt eine intermittierende Eingabe. Wenn aber eine wäßrige Eisen(II)-sulfat(heptahydrat)-Lösung und/
oder eine wäßrige Wasserstoffperoxydlösung kontinuierlich in die zirkulierende wäßrige Absorptionslösung
eingegeben werden, um eine Konzentration von 40 ppm zu erreichen und dabei den pH-Wert der wäßrigen Absorptionslösung
bei 3 zu halten und das Oxydations-Reduktions-Potential auf wenigstens +36OmV einzustellen,
werden die in der Tabelle 1 angegebenen Ergebnisse erhalten.
Unangenehm riechende
Komponenten
Komponenten
Phenol
Formaldehyd
Ammoniak
1,0
0,8
0,09
91,0
0,05
93,8
weniger
als 0,6
als 0,6
30
96,0
Eingabekonzentration (ppm)
Abgabekcnzentration (ppm)
Wirksamkeit der
Absorption (%)
Konzentration der weniger
Absorptionslösung als 10
(ppm)
Abgabekcnzentration (ppm)
Wirksamkeit der
Absorption (%)
Konzentration der weniger
Absorptionslösung als 10
(ppm)
Oxydations- mehr als +500 mV
Reduktions-Potential der
Absorptionslösung
Absorptionslösung
Unter den übelriechenden Komponenten ändert sich die Absorptionswirksamkeit von Ammoniak mit dem
pH-Wert der wäßrigen Absorptionslösung, und deshalb wird Schwefelsäure in die wäßrige Absorptionslösung
im Tank 4 aus dem die chemische Verbindung enthaltenden Tank 28 zugegeben, wobei der pH-Wert
durch Kontrollvorrichtung 5 eingestellt wird, um das Ammoniak zu neutralisieren, so daß der pH-Wert,
gemessen von Kontrollvorrichtung 26, drei sein kann. Dann wird die Ammoniakkonzentration an der
Auslaßöffnung 14 des Absorptionsturms 3 weniger als 1,2 ppm betragen, und es kann damit angenommen
werden, daß Ammoniak chemisch in Ammoniumsulfat umgewandelt wurde durch den Kontakt mit Schwefelsäuresaurer
Absorptionslösung im Absorptionsturm 3. Andererseits kann angenommen werden, daß Phenol
und Formaldehyd ebenfalls chemisch absorbiert werden in dem Fall, weil Phenol und Formaldehyd durch den
Kontakt mit Eisen(II)-sulfat (Heptahydrat und Wasserstoffperoxyd
in der Filterschicht 10 einer Oxydationsreaktion unterliegen. Das bedeutet, daß, wenn die Mengen
an Eisen(II)-Salz und Wasserstoffperoxyd, die zugesetzt werden, so groß sind, daß das enthaltene Phenol in der
wäßrigen Absorptionslösung bis zu etwa 100% entfernt wird und wenn damit die Reinigung von Phenol
durchgeführt wird, Formaldehyd mit einer Wirkungsrate von mehr als etwa 40% entfernt werden kann. In
einem solchen Fall beträgt das Oxydations-Reduktions-Potential der wäßrigen Absorptionslösung mehr als
ClWd itu mi
etwa 360 mV bei einem pH-Wert von 3. Bei einem weiterer. Anstieg der entsprechenden zuzusetzenden
Mengen steigt das Oxydations-Reduktions-PotentiaL, aber es wird kein wesentlicher Anstieg bei der
wirkungsvollen Entfernung der übelriechenden Komponenten im Absorptionsturm 3 beobachtet Wenn das
Oxydations-Reduktions-Potential auf einen Wert von weniger als 240 mV bei einem pH-Wert von 5 bzw. auf
weniger als 360 mV bei einem pH-Wert von 3 durch Herabsetzen der zugesetzten Mengen eingestellt wird,
wird die wirkungsvolle Beseitigung von Phenol und Formaldehyd wesentlich herabgesetzt Deshalb ist es
notwendig, das Oxydations-Reduktions-Potential bei einem Wert von höher als 240 mV bei einem pH-Wert
von 5 bzw. bei einem Wert von höher als 360 mV bei einem pH-Wert von 3 zu halten; da der pH-Wert in
einer Zunahmeproportion zum Oxydations-Reduktions-Potential vorhanden ist, kann die Beziehung zwischen
dem pH-Wert und dem Oxydations-Reduktions-Poiential
durch die folgende Gleichung dargestellt werden. Es ist also notwendig, Eisen(l I)-SaIz und Wasserstoffperoxyd
in einer solchen Menge hinzuzugeben, daß das Oxydations-Reduktions-Potential wenigstens einen
Wert einnimmt, der oberhalb des gemäß der Gleichung berechneten Wertes liegt.
ic Oxydations-Reduktions-Potential (mV) = 540—60 χ
pH-Wert.
Wenn der pH-Wert höher als 5 ist oder die Eisen(II)-Ionenkonzentration weniger als Ui der Wasserstoffperoxyd-Konzentralion
beträgt, wird die wir-I1J kungsvolle Beseitigung von Phenol und Formaldehyd in
der wäßrigen Absorptiönsiösung wesentlich verringert, selbst dann, wenn der pH-Wert und der Wert für das
Oxydations-Reduktions-Potential den Anforderungen entsprechen; es wird nämlich der Oxydations-Effekt
2» durch das Eisen(II)-Salz und das Wasserstoffperoxyd
nicht beobachtet. Wenn also Eisen(ll)-Sulfat (Heptahydrat) bzw. Wasserstoffperoxyd in einer solchen Menge
zu der zirkulierenden wäßrigen Absorptionslösung zugegeben werden, daß sie 40 ppm betragen, beträgt
-■' das Oxydations-Reduktions-Potential der Absorptionslösung
mehr als 500 mV, und die wäßrige Absorptionslösung, die weitgehendst von Phenol und Formaldehyd
befreit ist, wird zirkuliert. Somit ist es möglich, die Phenolkonzentration bzw. Formaldehydkonzentration
der wäßrigen Absorptionslösung bei definierten Werten zu halten, wie beispielsweise bei weniger als 10 ppm
bzw. weniger als 0,6 ppm, selbst bei kontinuierlichem Betrieb während eines langen Zeitraumes und wobei ein
hoher Wirkungsgrad der Absorption beibehalten werden kann.
Zum Vergleich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Reinigungsergebnisse, die mit frischem
Wasser als wäßrige Absorptionslösung erhalten werden, in der Tabelle 2 angegeben. Als weiteren Vergleich
ίο werden in Tabelle 3 weitere Behandiungsergebnisse mit
einem Absorptionssystem angegeben, in welchem ein erster Tank zum Zirkulieren der wäßrigen Absorptionslösung
am unteren Ende des Absorptionsturms angeordnet ist, ähnlicherweise wie im Absorptionsturm 3
der Zeichnung; eine Trennplatte an der Seite des ersten Tankes angeordnet ist, an dem ein zweiter Tank zum
Zirkulieren der wäßrigen Absorptionslösung neben dem ersten Tank, getrennt durch die Trennwand, angeordnet
ist; in welchem eine zirkulierende wäßrige Absorptionsso lösung, die chemisch und mit Aktivkohle behandelt
wurde, in den zweiten Tank geführt wird und gieichgzeitig die wäßrige Absorptiönslösung aus dem
zweiten Tank in den ersten Tank über die Trennplatte einfließen kann-, in welchem die wäßrige Absorptionslösung
des ersten Tankes zu einer Filterschicht am oberen Ende des Absorptionsturmes geführt wird und in
welchem die wäßrige Absorptionslösung in dem zweiten Tank zu einer Filterschicht im unteren Ende des
Absorptiosturmes geführt wird.
Übelriechende Komponenten
Phenol
Formaldehyd
Ammoniak
Eingabekonzentration (ppm)
1,0
0,8
30
23 11 581
Fortsetzung
Übelriechende Komponenten | Form | Ammo | Form | |
Phenol | aldehyd | niak | aldehyd | |
0,03 | weniger | |||
Abgabekonzen | 0,09 | als 1,2 | ||
tration (ppm) | 96,3 | weniger | ||
Wirksamkeit der | 91,0 | als 96,0 | ||
Absorption (%) | ||||
Tabelle 3 | Übelriechende | |||
Komponenten | ||||
Phenol | ||||
Eingabekonzentration (ppm) 1,0 0,8
Abgabekonzentration (ppm) 0,24 0,11
Wirksamkeit der Absorption (%) 76,0 86,3
Konzentration der Absorption 57,9 16,8 (ppm)
Die Ergebnisse der Tabelle 2 zeigen, daß Phenol und Formaldehyd in Wasser löslich sind und daß sie durch
frisches Wasser absorbiert werden; die Wirksamkeit der Absorption hängt jedoch von ihren Gas-Flüssigkeits-Gleichgewichtsbeziehungen
ab. Das bedeutet, daß die Wirksamkeit der Absorption bei höheren Konzentrationen
an Phenol und Formaldehyd absinkt, wenn frisches Wasser als wäßrige Absorptionslösung verwendet wird.
Die Ergebnisse bei der Reinigung mit dem Absorptionsturmsystem sind in Tabelle 3 aufgezeigt; die Ergebnisse
zeigen, daß die Wirksamkeit der Absorption von unangenehm riechenden Gasen im Absorptionsturm
sehr gering ist, wenn die Wirksamkeit mit der Absorptionseffizienz der vorliegenden Erfindung (Ergebnis
von Tabelle 1) verglichen wird. Außerdem ist offensichtlich, daß die Konzentrationen an Phenol und
Formaldehyd in der Absorptionslösung, die zur Wiederverwendung zurückgeführt werden soll, gemäß
dem Absorptionsturmsystem sehr hoch sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung von Phenol und Formaldehyd enthaltender Entlüftungsluft durch Naßbehandlung,
mittels Gas-Flüssigkeits-Kontakt in einer Absorptionslösung, wobei die Entlüftungsluft durch
einen Absorptionsturm, der mit einem Tank für die Absorptionslösung und Filterschichten zur Absorption
der abzutrennenden Geruchskomponenten aus- ι ο gerüstet ist, geführt wird, und die Absorptionslösung
in den Absorptionsturm zur Wiederverwendung zurückgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Eisen(I I)-SaIz und Wasserstoffperoxid zu der als Absorptionslösung verwendeten,
zirkulierenden, wäßrigen Lösung hinzugibt, wobei die Eisen(II)-Ionen-Konzentration wenigstens V7
der Wasserstoffperoxid-Konzentration der wäßrigen Absorptionslösung beträgt und das Oxidations-Reduktions-Potential
der so zugegebenen Absorptionslösung wenigstens einen Wert von (540—60 χ pH-Wert) mV aufweist, wobei der pH-Wert
5 oder weniger beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die im Kreislauf geführte Absorptionslösung
vor Wiederverwendung von angesammelten suspendierten Feststoffen durch Filtration
befreit.
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