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Verfahren und Vorrichtung zum Streuen eines Vlieses aus ggf. beleimten
lignozellulosehaltigen Spänen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zun kontinuierlichen
Streuen eines Vlieses aus lignozelluosehaltigen, ggf. bereits beleimten Spänen oder
Fasern auf einer Formunterlage in Schichten mit unterschiedlicher Faser- bzw. Spangröße,
so daß das Vlies aus wenigstens einer arob- und wenigstens einer diese abdeckenden
Feinschicht besteht,
bei welchem das dosierte Fasergemisch unmittelbar
vor Streuen des Vlieses gegen ein etwa 60 Winkelgrade zur Waagerechten geneigtes
Sieb geschleudert wird.
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Bei der Herstellung von Platten oder Profilen aus beleisten lignozellulosehaltigen
Spänen oder Fasern- ist es vielfach erforderlich, aus diesen beleimten Spänen oder
Fasern Vliese aus Schichten herzustellen, die aus Spänen unterschiedlicher Größe
geschüttet sind. Eine bekannte Verfahrensweise bei der Streugung abgegrenzter Schichten
aus beleimten lignozellulosehaltigen Spänen unterschiedlicher Größe besteht darin,
daß die Spanherstellung und Spanaufbereitung für die verschiedenen Schichten getrennt
vorgenommen wird. Die Späne werden also bei diesem bekannten Verfahren getrennt
hergestellt, getrennt gebunkert, beleimt und anschließend getrennt gestreut.
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Dabei kann entweder ede Schicht des Vlieses für sich allein gestreut
werden oder es werden die Fein- und Grobspanschichten gleichzeitig gestreut, wobei
das Streugut jeder Schicht vor dem Streuen erneut gesichtet wird. Nachteilig bei
diesem bekannten Verfahren sind die notwendizerweise
mehrfach vorhandenen
kostspieligen Aufbereitungsanlagen.
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Es sind aber auch Schüttverfahren für die Herstellung von Spanvliesen
bekannt, bei denen das Vlies aus einer Mischung aller Spangrößen gestreut wird.
Hierbei ist es erforderlich, während des Streuens eine Trennung der unterschiedlichen
Spangrößen vorzunehmen, um in dem gestreuten Vlies beispielsweise einen stetigen
Ubergang von Grobstänen in der Mitte bis zu Feinstspänen in der Außenschicht zu
erzielen.
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Besonders schwierig aber ist es, Vliese aus geschütteten SDänen oder
Fasern zu erzeugen, die abgegrenzte Schichten besitzen. Diese sind beispielsweise
besonders erwünscht bei der Herstellung von einstückig aus einem Gemisch von lignozellulosehaltigen
Faserstoffen und einem wärmehärtbaren Bindemittel gepreßten Profilkörpern, welche
beim Heißpressen zleichzeitig mit einer Dekorfolie verpreßt werden. Bei derartigen
Profilkörpern kann häufig der größte Teil des Volumens, d.h. des geschiitteten Vlieskernes
aus mehr oder minder groben beleimten Spänen be-'
stehen. Lediglich
eine oder beide Oberflächen des Vlieses sollten aus einer relativ dünnen Schicht
aus feinen oder feinsten Spänen bestehen. Auf diese Weise lassen sich mit Dekorfolien
verdrehte Profile mit einer außerordentlich hohen Oberflächengüte herstellen. Außerdem
kann auf diese Weise die Herstellung derartiger Profile erheblich verbillig werden,
weil die Anzahl der Folien bei gleicher Oberflächengüte erheblich vermindert werden
kann.
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Es ist eine Vorrichtung bekannt, mit der die vorstehend geschilderte
Schüttung eines Vlieses ermöglicht werden soll. In dieser bekannten Vorrichtung
( DT - OS 1 910 7243 gelangt das Streugut von einer Dosiervorrictung, wie einem
Dosierband, über ein Streuwalzenpaar auf eine darunter längsbewegliche Formunterlage
und wird gleichzeitig von dem Streuwalzenpaar gegen ein etwa 60 Winkelgrade zur
Waagerechten geneigtes Sieb geschleudert.
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Wie Versuche Gezeigt haben, ist die bekannte Vorrichtung nicht in
der Lage ein Vlies zu erzeugen, in dem die groben Späne nur im Vlieskern und die
feinen und feinsten Spane und Fasern als relativ dünne, aber gleichmäßige Schicht
nur auf der oder den Oberflächen anzutreffen
sind. Vielmehr läßt
es sich nicht vermeiden, daß probe Späne von den Streuwalzen in unkontrollierter
Weise umhergewirbelt werden und in erheblichem Maße auch in und auf die feine Oberflächenschicht
des Vlieses fallen.
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Der Erfindun liest daher 4ie Aufhabe zurunde,ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, mit welchen aus einer aus Spänen oder Fasern unterschiedlicher
Größe bestehenden Mischung ein Vlies zu streuen ist, das im wesentlichen aus groben
Spänen bestehen kann, aber auf einer oder beiden Oberfläche eine gleichmäßige, homogene
Feinspanschicht besitzt. Außerdem sollten im Bedarfsfall die Feinspanschichten auf
verschiedenen Seiten des Vlieses auch in unterschiedlicher Stärke hergestellt werden
können.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäße dadurch gelöst, daß beim Transport
der Fromunterlage in die eine Richtung eine ggf. in der Stärke variable Feinschicht
und eine wesentlich stärkere Grobschicht gestreut und gleichzeitig ein Vorrat an
Feinspan angesammelt wird und beim
Transport der Formunterlage in
die entgegengesetzte Richtung erforderlichenfalls eine weitere Grobschicht auf das
bereits vorhandene Vlies und tjber diese aus dem angesammelten Feinspanvorrat eine
Feinspanschicht gestreut wird.
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Weitere, die Erfindung vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind in
den Ansprüchen 2 bis 8 enthalten, und die Erfindung wird nachstehend anhand der
Figuren 1 bis 4 näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 teilweise schematisch die Seitenansicht
einer Ausführungsform der neuen Streuvorrichtung, Fig. 2 teilweise schematisch die
Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der neuen Streuvorrichtung, Fig. 3 eine
Seitenansicht des Streukastens und Fig. 4 eine Draufsicht auf den Streukasten.
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In Fig. 1 ist zunächst das als Dosiervorrichtung wirkende Dosierband
1 zu erkennen, auf dem aus einem Bunker eine dosierte Menge der beleimten Späne
herangeführt wird. Am rechten Ende des Dosierbandes ist die Bürstenwalze 2 anzuordnet.
unterhalb der Bürstenwalze ist das Streuwalzenpaar zu erkennen, das beispielsweise
aus der Bürstenwalze 3 und der mit Nocken oder Stacheln besetzten Kunsstoffwalze
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besteht. Am tiefsten Punkt der Bürstenwalze 3 schließt sich das etwa 60 winkelgrade
- in der Praxis hat sich ein Anstellungswinkel von 660 als besonders zweckmäßig
erwiesen - gegen die Waagerechte geneigtes Sieb 5 an. Vom rechten Ende des Dosierbandes
1 verläuft - zunächst senkrecht und anschließend mit geringem Abstand zur Bürstenwalze
3 -das Verkleidungsblech 6 zum oberen Ende des Siebes 5.
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Hinter em Sieb 5 ist in veränderlichem Abstand zum Sieb der in Vibration
versetzbare Streukasten 7 befestigt. Der Streukasten st an seinen vier Ecken mittels
Schwingelementen 8, beispIelsweise Gummipuffern oder dgl., elastisch an einem Rahmen
der auch die übrigen Elemente der Streuvorrichtung trägt, gelagert und besitzt an
seiner linken Stirnwand den Vibrationsantrieb 9.
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Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 deutlich zu erkennen, ist in
dem Streukasten 7 die sich über die gesamte Streukastenbreite erstreckende Trennwand
10 derart im Streukasten angebracht, daß zwischen ihrer Unterkante und dem Streukastenboden
der veränderliche Spalt 11 eingestellt werden kann. Hinter der Trennwand 10 ist
in den Streukastenboden der sich über die gesamte
Streukastenbreite
erstreckende Streuspalt 12 einzelassen.
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Der Vibrationsantrieb 9 besteht aus einem Elektromotor auf dessen
Abtriebswelle asymmetrisch eine Schwungscheibe befestigt ist, welche während des
Motorlaufs infolge der umlaufenden Unnslcht eine Vibration erzeugt, die sich auf
den Streukasten überträgt. Außerdem hat es sich als zweck-.äßig erwiesen, den Raum
zwischen Trennwand 10 und rechter Stirnwand des Streukastens mittels der Wände 13
in mehrere Fächer zu unterteilen.
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Die neue Vorrichtung arbeitet nun in folgender Weise: Während die
Formunterlage 14 in Richtung des Pfeiles 15 transportiert wird, wird von dem Dosierband
eine dosierte Menge des ggf. beleimten Spänegemisches herangeschafft und von der
Bürstenwalze 2 zwischen das Streuwalzenpaar 3,4 geschleudert. Dieses wiederum schleudert
das Spänegemisch gegen das Sieb 5, das beispielsweise eine Maschenweite von 3 mm
besitzt. Die überwiegende Menge des nun vornehmlich aus groben Spänen bestehenden
Gemisches fällt vor dem Sieb herunter und bildet auf der Formunterlaze 14 die Schicht
16 aus groben Spänen. Ein geringerer Teil des Feinspans fällt hinter dem Sieb 5
durch
den Spalt 17 auf die Fromunterlage und bildet dort die untere
Feinschicht 18, welche als erste aufgebaut wird, wenn die Fromunterlage in Richtung
des Pfeiles bewegt wird. Die überwiegende Menge des Feinspans ,jedoch wird im Streukasten
anzesammelt. Während dieses gesamten Vorganges ist der Vibrationsantrieb am Streukasten
nicht in getrieb.
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Wenn nun auf der gesamten Lane der Fromunterlage die beiden Schichten
16 und 18 aufgebaut sind, d.h. die Fromunterlage in ihrer äußersten rechten Endlage
angekommt ist, kann auf unterschiedliche Weise weiter verfahren werden, nachdem
mittels Endßchalter die Transportrichtung der Fromunterlage umgesteuert worden ist.
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Wenn beim Hinlauf der Fromunterlage bereitsv die gesamte erwünschte
Stärke der Schicht 16 aus groben Spänen gestreut worden ist, werden das osierband
1 und das Streuwalzenpaar 3,4 stillgesetzt und der Vibrationsantrieb 9 eingeschaltet.
Dadurch gelangt Feinspan aus dem Streukasten durch den Spalt 11 zum Streuspalt 12
und wird als gleichmäßige Schicht auf die Schicht 15 aus geobem Stan gestreut. Die
gleichmäßige Streuung des Feinsrans über die Breite der Formunterlage wird dadurch
gefördert, daß der rechte Teil des
Streukastens durch die Wände
13 in Kammern unterteilt ist. Außerdem hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn
der Streukasten leicht schräg angeordnet ist, d.h.
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das Ende, an dem der Vibrationsantrieb 9 befestigt ist, geringfügig
tiefer liegt als das andere Ende. Außerdem wurde bei einem Ausführungsbeispiel eine
besonders gute Streuung erzielt, wenn der Vibrationsantrieb 9 in der in Fi. 2 ein¢.ezeichneven
Drehrichtun betrieben wurde.
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Wenn beim Einlauf der Formunterlage 14 erst ein Teil der Schicht 16
aus groben Spänen gestreut worden ist, wird beim Umsteuern der Transportrichtung
der Formunterlage 14 nur zusätzlich der Vibrationsantrieb 9 eingeschaltet.
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Obwohl in der Praxis auch ohne Verteilerwalzen sich die Oberflächen
des gestreuten Vlieses durch eine hohe Gleichmäßigkeit und Glätte auszeichnet, hat
es sich bei verschiedenen Betriebsbedingungen und bei bestimmten Spangrößen als
zweckmäßig erwiesen, die Verteilerwalze 19 am Streuspalt 12 und die Verteilerwalze
20 unterhalb des Siebes 5 vorzusehen.
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zinke andere Ausführungsform der neuen Vorrichtung ist aus Fig. 2
ersichtlih. Bei dieser ist in dem Streukasten 7 anstelle des Vibrationsantriebes
9 das Dosierband 21 angeordnet. Bei der Aufhängung des Streukastens kann bei dieser
Ausführungsform auch auf die Schwingelemente 8 verzichtet werden, d.h. bei dieser
Ausführungsform kann der Streukasten 7 starr angeordnet sein.
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Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist im wesentlichen die gleiche
wie die anhand von Fig. 1 beschriebene mit dem Unterschied, daß bei der Umsteuerulg
der Formunterlage 14 das Dosierband 21 eingeschaltet wird.
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Mit der neuen Streiivorrichtung kann ein Vlies gestreut werden, das
außerordentlich gleichmäßige Schichten von feinen und aromen Spänen besitzt. Die
Feinspanschichten können sowohl beide, auch de für sich, unterschiedlich stark hergestellt
erden, wobei die Starke der unteren Feinspanschicht 18 durch Veränderung des Spaltes
17 und die Stärke der oberen Feinschicht durch die Größe des Spaltes 11 gesteuert
wird.
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Die Menge des sich im Streukasten ansammelnden Feinspans kann durch
Veränderung des Winkels, den das Sieb 5 mit der Waagerechten bildet, gesteuert werden.
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Aus den mit der neuen Streuvorrichtung gestreuten Vliesen werden Formteile
oder Platten gepreßt, welche eine außerordentlich glatte Oberfläche besitzen.