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Fensterrahmen aus Kunststoff zum Ersatzeinbau an alten Holzblendrahmen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fensterrahmen aus Hohlprofilen aus zähhartem,
spritzbaren Kunststoff zum Ersatzeinbau an alten in der Fensterleibung- angeordneten
Holzblendrahmen.
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Aus spritzbarem Kunststoff insbesondere Hart-PVC hergestellte Blend-
und Flügelrahmen für Fenster und Türen kommen wegen ihrer Wartungsfreiheit und Vermoderungsfestigkeit
im zunehmenden Maße zum Einsatz. Die Verwendung solcher Kunststoffenster ist auch
für den Ersatzeinbau bei Fenstrrahmen aus Holz interessant, wenn diese durch Vermoderung
ihre Festigkeit und Dichtigkeit teilweise verloren haben. Die Verwendung solcher
Kunststoffrahmen stößt aber auf Schwierigkeiten, da- mit dem Ausbau der alten Holzrahmen
Schmutz, Arbeit und Erneuerungsmaßnahmen erforderlich sind. Zur Vermeidung derartiger
Schwierigkeiten ist es bereits bekannt, Kunststoffrahmen auf alte Hclzrahmen aufzusetzen.
Dies ist jedoch nachteilig, weil die Fenstergröße durch den neuen Kunststoffrahmen
verkleinert wird und außerdem die Befestigung in dem alten Holzrahmen zu Schwierigkeiten
führen kann, da der feste Sitz immer von der Qualität des Holzrahmens abhängig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Ersatzeinbau von Kunststoffensterrahmen
zu ermöglichen, bei dem die noch verbleibende Qualität des alten Holzrahmens unwesentlich
ist.
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Ferner soll der Einbau des Kunststoffrahmens ohne Schaden an der Leibung
möglich sein, so daß Nacharbeiten am Lack und an Tapeten hinfällig werden. Außerdem
soll die bisherige Fenstergröße im wesentlichen erhalten bleiben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird von dem eingangs umrissenen Fensterrahmen
ausgegangen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Blendrahmen aus Kunststoff
hinter dem Holzblendrahmen auf der Leibung abgestützt und befestigt ist, an der
Wetterseite des Blendrahmens eine auf dem Rahmen umlaufende Tragschiene befestigt
ist, die ein den alten Holzrahmen knapp überragendes Leibungsprofil aus Kunststoff
hält.
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Wesentlich ist also die Anordnung des neuen Blendrahmens hinter dem
alten Holzrahmen und die Anwendung eines Leibungsprofils an der Außenseite des Rahmens
mittels einer Schiene, die die Leibung des alten Holzprofils überdeckt.
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Eine derartige Anordnung ist für das Einsetzen des neuen Kunststoffrahmens
ohne weiteres und ohne Schwierigkeiten möglich. Die Befestigung erfolgt mittels
Dübel in der Leibung, so daß sichtbare Veränderungen an der Leibung nicht auftreten.
Der Einbau kann ohne Schmutz in wenigen Stunden durchgeführt werden.
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Bei dem zur Anwendung kommenden Blendrahmen ist dessen Gestaltung
weitgehend frei wählbar. Bedingung ist nur die Möglichkeit, auf dessen Vorderseite
eine Tragschiene befestigen zu können und ferner die Aufsetztmöglichkeit auf der
alten Fensterbank. Falls die verminderte Breite der Fensterbank stört, kann in Verbindung
mit dem neu eingesetzten Kunststoffprofil gleichzeitig eine verbreiterte Fensterbank
eingebaut werden, ohne daß andere Nebenarbeiten anfallen.
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Die Tragschiene läuft auf der Wetterseite des Rahmens rundum und ist
auf Gehrung geschnitten, daß das daran befestigte Leibungsprofil in passender Höhe
angebracht werden kann.
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Diese Höhe ist so eingestellt, daß das Leibungsprofil unmittelbar
über dem alten Holzrahmen angeordnet ist.
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Damit wird erreicht, daß der optische Eindruck des Fensters nahezu
unverändert gegenüber dem alten Fenster ist und an Fenstergröße nur wenige Millimeter
verlorengehen. Hierbei ist noch vorausgesetzt, daß an dem alten Fentsterrahmen nicht
einmal Material entfernt worden ist.
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Nach der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die aus Leichtmetall
bestehende Tragschiene einen vorspringenden Haltekragen aufweist. Dieser ist zweckmäßigerweise
mit einer Einrastrippe versehen, um die entsprechend gesta#ltete Aussparung beim
Leibungsprofil aufnehmen zu können. Die unter dem Haltekragen gebildete Fuge ist
zweckmäßigerweise mit einer Dichtungsmasse ausgestattet, um ein Einlaufen von Wasser
zwischen dem alten und dem neuen Rahmen zu verhindern.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Leibungsprofil an beiden
Enden mit abgewinkelten Greifleisten versehen. Diese ermöglichen ein verhältnismäßig
einfaches Ansetzen des Leibungsprofils an die Tragschiene. Die zweite Greifleis
dient dann dazu, entweder ein Dichtungsprofil aufzunehmen, das an der Leibung anliegt,
oder ein Profil in F-Form aufzunehmen, das an der oberen und unteren Fensterseite
vorgesehen ist.
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Damit das Leibungsprofil ausreichend stabil ist, sollte es zweckmäßigerweise
doppelwandig und versteift ausgebildet sein. Das F-Profil wird vor der Befestigung
des Leibungsprofils von der Seite her in den durch die Greifleisten gebildeten Raum
geschoben. Die Greifleisten sind dabei leicht geneigt zu dem Leibungsprofil angeordnet,
so daß dieses eine leichte Abschrägung gegenüber der Fensterebene aufweist.
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Bevorzugt wird hierfür ein Winkel von 100 vorgesehen.
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Das in der Greifleiste angeordnete Blendenprofil hat zweckmäßigerweise
nur einen geringen Abstand von wenigen Millimetern bis zur äußeren Fensterleibung,
damit eine dauernde Belüftung des alten Fensterrahmens möglich ist.
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Hierdurch wird eine Vermoderung des alten Blendrahmens weitgehend
unterbunden.
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Zweckmäßigerweise ist auch unter der Tragschiene eine zusätzliche
Dichtung vorgesehen, die zwischen altem und neuem Blendrahmen eingepreßt wird. Zur
Entwässerung können Entwässerungsröhrchen in verschiedener Weise angeordnet sein.
Sie können direkt aus der Rinne des Profils durch den alten Blendrahmen nach außen
führen, sie können aber auch zunächst an der Unterseite des Profils und dann an
der Außenseite des alten Rahmens und durch den alten Rahmen hindurch-gehen. Das
Leibungsprofil kann zweckmäßigerweise zumindest an den oben und unten-liegenden
Teilen der Leibung auf Dichtungsstreifen abgestütztsein. Diese Dichtung hat verhältnismäßig
wenig Druck aufzunehmen, so daß auch erwartet werden kann, daß der alte Holzrahmen
diese Beanspruchung aufnehmen kann.
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Da wpn des Einbaus die vorliegenden Profile nicht auf Gehrung geschnitten
werden können, ist es zweckmäßig, zunächst die oberen und unteren Profilteile bis
zum Anschluß an die Leibung einzuschieben und zu befestigen. Anschließend werden
erst die lllf passende Länge gebrachten Seitenprofile eingebracht. Zur Abdichtung
können hierbei Abdichtungstreifen zur Anwendung kommen, die die Rahmenwand umfassen
und gleichzeitig hinter dem zweiten Rahmenteil einrasten.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Leibungsprofil
auch mit Löchern versehen sein. Dies ist dann zweckmäßig, wenn in Verbindung mit
dem neu eingesetzen Fenster ein Doppelfenstereinbau vorgesehen ist.
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Ein derartiges Kastenfenster läßt sich an dem Leibungsprofil anschließen.
Die an dem Leibungsprofil vorgesehenen Löcher sind dann in der Lage, zur Schalldämpfung
beizutragen.
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Weiterhin ist es nach dem Erfindungsgedanken zweckmäßig, das Leibungsprofil
durch Abstandhalter in eine feste Position zu dem alten Holzrahmen zu bringen. Derartige
Abstandhalter sind in vielen Ausführungen an sich bekannt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform besteht aus einer Holzschraube einer
Einsatzhülse, einer hinter dem Blendprofil einsetzbaren Klammer und einer über die
Hülse steckbaren Kappe. Dieser Abstandhalter kann nachträglich eingebaut werden
und für einen sicheren Abstand des Blendprofils gegenüber dem alten Holzrahmen Sorge
tragen. Durch die Abdeckkappe wird eine optische Störung vermieden.
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Die Erfindung wird in Verbindung mit drei Abbildungen beispielsweise
beschrieben. Die Abbildung zeigen Querschnitte durch die Anordnung der Profile um
den Holzrahmen herum. Dabei stellt die Abbildung 1 die Anordnung für die Ober und
Seitenteile und Abbildung 2 die Anordnung der Profilteile für die Unterseite dar.
Abbildung 3 zeigt einen Querschnitt durch den Abstandshalter.
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Nach Abbildung 1 wird hinter dem alten Holzrahmen 1 ein Blendrahmenprofil
2 mittels einer Verschraubung auf die Leibung bzw. die Fensterbank- 3 vorgesehen.
Wesentlich ist, daß die Vorderseite des Profils 2 eine Profilwand 4 aufweist, an
der die Tragschiene 5 ohne weiteres angeschraubt werden kann.
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Diese Tragschiene 5 weist an der dem Fenierrahmen zugehörigen Seite
einen Haltekragen 6 auf, der im wesentlichen aus einer Abwinklung und einem Vorsprung
besteht.
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Vorsprung und Abwinklung ermöglichen es, daß das Leibungsprofil 7
mit den Greifleisten 8 und 9 an der Tragschiene 5 befestigt werden kann. Die Greifleisten
8 und 9 sind leicht geneigt, so daß auch das Leibungsprofil 7 eine leichte Neigung
aufweist. Dieses Leibungsprofil ist doppelwandig gestaltet und gleichzeitig zur
Längsversteifung wie beispielsweise durch einen Steg 10 versteift. Hinter der Tragschiene
5 unterhalb und oberhalb der Knickung ist Dichtungsmaterial 11 und 12 vorgesehen,
damit kein Wasser, das von dem Fenster abläuft, in den Raum zwischen alten Holzrahmen
1 und dem neuen Blendrahmen 2 gelangen kann. Die an der Vorderseite des Leibungsprofils
angeordneten Greifleisten 13, 14 können ein Dichtungsprofil aus Gummi 15 aufnehmen.
Dieses liegt fest an der Leibung 17 an und sorgt dadurch für eine Abdichtung. Das
Fensterprofil 2 kann sich mit Fortsätzen 18 auf der Leibung oder Brüstung abstützen.
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Das in Abbildung 2 dargestellte Profil zeigt insbesondere den unteren
Profilrahmenteil. Dieses Profil läßt daher zusätzlich die Entwässerung erkennen.
Hierzu dienen die Bohrungen 19, 20, ferner ein Ablaufrohr 21, das durch den Holzrahmen
1 geführt ist. Weiterhin geht aus dieser Abbildung zusätzlich hervor, daßdas Profil
2 mit einem Vorsprung 22 in der Wasserhohle aufsetzt. Der gekürzte Vorsprung 18
dient zur Ubernahme eine als Wasserrinne ausgebildeten Leiste 22. Anstelle der in
Abbildung 1 vorgesehenen seitlichen Dichtungsleiste 15 ist in die Greifleisten 13,
14 ein-F-förmiges Profil 24 eingeschoben. Zur Fensterbank 23 kann das F-Profil 24
in einem geeigneten Abstand gehalten werden, indem es in der Höhe 25 durch einen
Abstandshalter an dem alten Holzrahmen fixiert wird.
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Die Funktion des Abstandshalters ist aus der Figur 3 ersichtlich.
In dem F-Profil 24 ist eine Büchse 26 mittels eines Sprengring befestigt. Mittels
der Schraube 28 wird der passende Abstand zum Holzrahmen 1 hergestellt.
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Zur Fixierung dieser Lage wird auf die Büchse 26 eine Kappe 29 gesteckt.