DE2502735A1 - Infusionsloesungen mit salzen des glycerophosphats - Google Patents
Infusionsloesungen mit salzen des glycerophosphatsInfo
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Description
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DIi. 2·:. τ. PLCOIIMΛNiV Λ Δ_46 Ο61
PXPL. ΙΛ~«. 1ί. (Jt)IiTZ
8Münciien9o Bsscnrei.Dung
eCHWEiaBBSTB.3
zur Patentanmeldung der
J. Pfrimmer +Co.
8520 Erlangen, Hofmannstrasse 26
betreffend
INFUSIONSLÖSUNGEN MIT SALZEN DES GLYCEROPHOSPHATS
Die Erfindung betrifft Infusionslösungen zur parenteralen Ernährung
bzw. Kalorienzufuhr bei gleichzeitiger Deckung des Phosphorbedarfs bzw. Behebung einer Hypophosphatämie und/oder Hypercalcämie.
In der Medizin ist heute allgemein bekannt, daß bei der parenteralen
Ernährung, die vorwiegend mit Infusionslösungen betrieben wird die Aminosäuren, Kohlenhydrate, Vitamine und Elektrolyte enthalten, ebenfalls
eine ausreichende Versorgung mit Phosphor sichergestellt sein muß. (z.B. RUBERG R. L. Allen, et al.: Hypophospatemia with Hypo phosphaturia
in Hyperalimentation. Surg. Forum, 22:87, 1971).
Ganz besonders wichtig ist die gleichzeitige Gabe von essentiellen
Nährstoffen, insbesondere Aminosäuren, Kohlenhydraten, Mineralien,,
u. a. auch Calcium und Phosphor.
Insbesondere für die "Totale parenterale Ernährung" ("Hyperalimentation") ist die Verfügbarkeit von anorganischem Phosphat unabdingbar.
Durch die Verwendung von hochgereinigten Aminosäuren bei der heutigen parenteralen Ernährung, trat dieser Phosphormangel besonders auf, da
im Gegensatz zu den früher eingesetzten Caseinhydrolysaten nunmehr kein Phosphat aus den Rohstoffen zur Verfügung gestellt wird.
Die Gabe von Phosphor ist jedoch nicht nur zur Deckung des täglichen
Bedarfs bei der parenteralen Ernährung erforderlich, sondern auch zur
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Behebung von bestehenden Hypophosphatämien und Hypercalcämien.
(D. Schwander, Intravenöse Applikation von Phosphat, Med. Neuheiten
Nr. 3/4 1973).
Es ist weiterhin bekannt, daß bei der Kohlenhydrattherapie eine unerwünschte
Senkung des anorganischen Serumphosphats auftritt. (Der initiale Phosphatabfall im Serum von Gesunden und Leberkranken nach
intravenöser Verabreichung von Hexosen und Zuckeralkoholen, H.P.Wolf,
W. Queisser und K. Beck, Klin. Wochenschrift 47. Jahrgang, Heft 20,
S. 1084 - 1086, 1969).
Die aufgezählten IndikationsStellungen verdeutlichen die Bedeutung der
intravenösen Gabe von Phosphordonatoren.
Bisher war es leider nur möglich Phosphor während der Infusion in Form von anorganischem Phosphat zuzuspritzen bzw. kurz vor der Applikation
unter aseptischen Bedingungen in der Apotheke mit anderen Substraten zu mischen. Der hierbei erforderliche hohe technische und
personelle Aufwand, sowie die große Gefahr der bakteriologischen Kontamination (S. J. Dudrick, American Journal of Hospital Pharmacy
28:82-91 (Feb.) 1971) wirken zwangsläufig stark limitierend auf die routinemäßige Anwendung in den Kliniken.
Die Herstellung einer kompletten, leicht und sicher zu handhabenden,
sterilisierbaren, phosphorhaltigen parenteralen Nährlösung ist bisher nicht gelungen. Dies lag u. a. am Calciumgehalt und dem relativ hohen
pH-Wert dieser Lösungen (pH> 6). Dadurch kommt es bei der Hitzesterilisation zur Präzipitation von Calciumphosphat. Weiterhin enthalten
diese Lösungen meistens auch Magnesium. Dies führt ebenfalls in Gegenwart von anorganischem Phosphat und den bei der Sterilisation entstehenden
geringen Mengen an Ammoniak (aus den Aminosäuren) zu Ausfällungen von Magnesiumammoniumphosphat, was selbst bei geringen Konzentrationen
bereits zu einer erheblichen Einschränkung der Haltbarkeit führt.
809832/0 7 62 -3-
Darüber hinaus entstehen Inkompatibilitäten bei Anwesenheit von
Spurenelementen und anorganischem Phosphat, da ebenfalls Ausfällungen entstehen können (z.B. Eisenphosphat). Selbst in elektrolytfreien
Infusionslösungen entstehen oftmals Niederschläge mit anorganischem Phosphat, da Spuren von z.B. Calcium- und Eisenionen/
die aus den Filtern und/oder den Rohstoffen resultieren können, hierfür
verantwortlich sind.
Alle diese Probleme können erfindungsgemäß überraschenderweise dadurch
behoben werden, daß die hier indizierten Infusionslösungen GIycerophosphate
als Phosphordonatoren neben den erforderlichen anderen Substraten enthalten. Hierbei gelingt es auch überraschenderweise, die
Lösung mit einem pH>6 herzustellen und ihre Stabilität und Hitzesterilisierbarkeit
zu ermöglichen.
Gemäß dem vorliegenden Patent wird der Phosphor als Natrium-Kalium,
Magnesium- oder Calciumsalz des Glycerophosphats bzw. deren
Kombination verabreicht. Durch Kombination der verschiedenen Salze wird es bei einem gegebenen Phosphorsollgehalt ermöglicht, das gesamte
Elektrolytmuster entsprechend den Erfordernissen so zu bilanzieren, daß primär die Salze des Glycerophosphats zur Deckung des Phosphorbedarfs
herangezogen werden und sekundär die Bilanzierung durch Zusatz dieser oder weiterer Kationen anderer organischer oder anorganischer Salze
realisiert wird. ·
Voraussetzung für die vorliegende Erfindung war der gelungene Nachweis,
daß Glycerophosphate einerseits als Phosphatdonatoren wirksam und andererseits in der erforderlichen Menge toxikologisch unbedenklich sind. .
Der Nachweis der Wirksamkeit gelang in einem anschaulichen Modell,
dessen Resultate aus den Abb. ersichtlich sind. Die Kurve I beweist
die Freisetzung von anorganischem Phosphat nach Glycerophosphatinjection.
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Als praktisches Indikationsbeispiel zeigt Kurve II die völlige Normalisierung
des anorganischen Serumphosphatspiegels bei gleichzeitiger Injection von Fructose und Glycerophosphat, nachdem "aus Kurve III
ersichtlich wird, daß die alleinige Gabe von Fructose, in gleicher Menge, zu einem Abfall des Phosphats führt.
In vitro Versuche zeigten, daß bei pH 7, 4 sowohl saure Phosphatase
als auch alkalische Phosphatase ölycerinphosphat spaltet.
Weiterhin wurde in vitro festgestellt, daß bereits die im Blutplasma
enthaltenen Phosphatasen eine zeitabhängige, zufriedenstellende Spaltung des Glycerophosphats bewirken. So konnten beispielsweise bei Zusatz von
1 ;aMol Glycerophosphat zu 250 pi Plasma, bei einer Inkubationstemperatur
von 37 C, nach einer Stunde ca. 50 % / und nach zwei Stunden 75% an freigesetztem Glycerin und anorganischem Phosphat nachgewiesen werden.
In Toxizitätstests wurde der Nachweis geführt,, daß Glycerophosphate toxikologisch
unbedenklich sind. Die akute Toxizität ist bei ^- und /5-Natriumglycerophosphat
etwa gleich. (DL 50 = 3,8 bzw. 3,4 g/kg bei Ratten). Die subakute Toxizität liegt bei Hunden in ähnlicher Größenordnung. Dosen bis
zu 2 g/kg i. v. wurden über 14 Tage völlig symptomlos vertragen.
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. 2 "5 02 7 3 SU
Die nachfolgend aufgeführten Beispiele glycerophosphathaltiger Infusionslösungen dienen zur besseren Veranschaulichung der erfindungsgemäß hergestellten Infusionslösungen in physiologisch erforderlichen '. "·'
Relationen und limitieren nicht andere herstellbare Konzentrationen -,- .'.
,und Verhältnisse. -· ^-/
Die Lösungen sind nach dem heutigen Stand der Herstellungstechnik in
üblicher Weise zu fertigen, hxtzesterilisierbar, steril^ - pyrogenfrei
und stabil.
Beispiel I: ■ ■
Lävulose 60,00 g/l
Glucose Monohydrat 33,00 g/l
Xylit 30,00 g/l
Natriumglycerophosphat-5H^0 9,184 g/l
Kaliurachlorid *" 1,864 g/l
Magnesiumchlorid·6HJ3 0,610 g/l
Zinksulfat-7H0 0,022 g/l
VLtOmXn-B1-chlorid HCl 0,004 g/l
L-Äpfelsäure 2,270 g/l
Lävulose 100,00 g/l
Glucose Monohydrat 55,00 g/l
Xylit 50,U0 g/l
Calciumglycerophosphat 0,ό30 g/l
Natriumglycerophosphat-5H«0 5,204 g/l
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Beispiel III: | 3,061 | g/i | 7502735 | - |
H-tiiumglycerophosphat·5HJ3 | 0,409 | g/i | / — W W KL™. / Ν»/ \^ | |
Natriumchlorid | 1,905 | g/1 | ||
Natriumacetat«3H^0 | 1,118 | I | ||
Kaliumchlorid | 0,491 | 9/1 | ||
Kaliumacetat | 0,420 | g/i | ||
Natriumhydroxid | 0,561 | g/i | ||
Kaliumhydroxid | 0,368 | g/i | ||
Calciumchlorid·2rL0 | 0,643 | g/i | ||
Magnesiumacetat· 4ιΐ-0 | 0,775 | g/i | ||
L-Isoleucin | 1,100 | g/i | ||
L-Leucin | 1,250 | g/i | ||
L-Lysin HCl | 1,050 | g/i | ||
L-Methionin | 1,100 | g/i | ||
L-Phenylalanin | 0,500 | g/i | ||
L-Threonin | 0,225 | g/i | ||
L-Tryptophan | 0,500 | g/i | ||
L-Histidin | 2,000 | g/i | ||
L-Arginin | 3,000 | g/i | ||
L-Alanin | • 3,500 | g/i | ||
L-Prolin | 4,500 | g/i | ||
L-GIutaminsäure | 0,750 | g/i | ||
L-Valin | 5,000 | g/i | ||
Glycin | 125,000 | g/i . | ||
Sorbit | 0,020 | g/i | ||
Nicotinsäureamid | 0,015 | g/i | ||
Pyridoxinhydrochlorid | t 0,002 | g/i | ||
Riboflavin-5-phosphat, Na | ||||
Beispiel IV: | ||||
Kaliumglycerophosphat Natriumglycerophosphat Calciumglycerophosphat
Natriumchlorid Kaliumchlorid Kaliumacetat Natriumhydroxid Kaliumhydroxid Natriumacetat* 3H-0
Magnesiumacetat*4hL0
L-Isoleucin L-Leucin
L-Lysin HCl L-Methionin L-Phenylalanin L-Threonin
L-Tryptophan
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1,692 | g/i |
5,204 | g/l |
0,630 | g/i |
U, 409 | g/i |
0,372 | g/i |
0,491 | g/i |
0,410 | g/i |
0,561 | g/i |
1,224 | g/i |
0,643 | g/i |
0,775 | g/i |
1,100 | g/i |
1,250 | g/i |
1,050 | g/i |
1,100 | g/i |
0,500 | g/i |
0,225 | g/i |
L-Histidin | 0, 500 | g/i |
L-Ar ginin | 2, 000 | g/i |
L-Al anin | 3,000 | g/i |
L-Prolin | 3,500 | g/i |
L -Glutamins äur e | 4, 500 | g/i |
L-Valin | 0,750 | g/i |
Glycin ' . | 5,000 | g/i |
Sorbit | 70,000 | g/i |
Xylit | 40, 000 | g/i |
Glycerin | 35,000 | g/i |
Nicotine äureamid | 0,020 | g/i |
Pyridoxinhydrochlorid | 0,015 | g/i |
Riboflavin-5-phosphat, Na | 0,002 | g/l |
PATENTANSPRÜCHE
€09832/0702
Claims (7)
- PatentansprücheInfusionslösungen zur parenteralen Ernährung bzw. Kalorienzufuhr, zur Behebung oder Vermeidung einer Hypophosphatämie und Hypercalcämie, dadurch gekennzeichnet, daß sie Glycerophosphate enthalten.
- 2. Infusionslösungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glycerophosphate als Calcium-, Magnesium-, Natrium- oder Kaliumsalz, einzeln oder in Kombination, vorhanden sind.
- 3. Infusionslösungen nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glycerophosphate in physiologisch relevanten Mengen eingesetzt werden, so daß ein Phosphorgehalt bis 95 mmol P/l resultiert.
- 4. Infusionslösungen nach Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben den Salzen des Glycerophosphats Aminosäuren enthalten.
- 5. Infusionslösungen nach Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben den Salzen des Glycerophosphats Polyole wie Sorbit,. Xylit und/oder Glycerin enthalten.
- 6. Infusionslösungen nach Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß sie beliebige Calciumsalze und Salze des Glycerophosphats nebeneinander enthalten und hitzesterilisiert sind.
- 7. Infusionslösungen nach Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, - daß der pH-Wert> 6 ist.609832/0762
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8230 | Patent withdrawn |