DE2502092A1 - Verfahren zur herstellung von aromatischen trifluormethylverbindungen der benzolreihe - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aromatischen trifluormethylverbindungen der benzolreiheInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DiPL-InO-P-WIRTH-Dr-V-SCHMIED-KOWARZ[K
Dlpl.-lng. G. DANNENBERG · Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
281134 6 FRANKFURT/M.
L.F. 1144
wd/um
LONZA A.G.
Gampel/Wallis
(Geschäftsleitung: Basel) Schweiz
Gampel/Wallis
(Geschäftsleitung: Basel) Schweiz
Verfahren zur Herstellung von aromatischen Trifiuormethy!verbindungen
der Benzolreihe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung vcr.
aromatischen Trifluorraethy!verbindungen der Benzolreibe
durch Umsetzung der entsprechenden Trichlorinethy!verbindungen
mit Fluorwasserstoff.
Es ist bekannt, dass man Verbindungen, die eine oder ir.er.rere
Trichlormethylgruppen an einem aromatischen Kern tragen, ir.it
Fluorwasserstoff in Gegenwart von Antimonhalogenverbinaur.gen
in die entsprechenden Trifluormethy!verbindungen überführen
kann. (Houben-Weyl "Methoden der organischen Chemie", Band
5/3, Seiten 124 und 125).
Im US-Patent 2 654 789 wird ein Verfahren beschrieben, zur Herstellung von p- Bis-(trifluörmethyl)benzol (Spalte 4,
Zeile 55 ff). Die Trichlörverbindung wird mit einem üeberschuss
an Fluorwasserstoff in Gegenwart von Antimonpent=~
Chlorid, in Mengen von rund 1,0%, bezogen auf die Trichlörverbindung, bei Temperaturen von 100°C und Drücken von rund
34 at bei Reaktionszeiten um eine Stunde zur entsprecher.den
Trifluorverbindung umgesetzt.
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ORIGINAL INSPECTED
Den bekannten Vet fahren haftet der· Nachteil an, grosse
UeberschüGse an Fluorwasserstoff zu benötigen. Aus Gründen
der Wirtschaftlichkeit und des Umweltschutzes müssen diese Ueberschüsse möglichst zurückgewonnen v/erden, um sie erneut
wieder der Reaktion zuführen zu können. Zur Durchführung der Reaktion sind verhältnismässig grosse Mengen
an Antimonpentachlorid als Katalysator notwendig. Während
der Reaktion zersetzt sich der Katalysator, wird dabei unwirksam und muss laufend ersetzt werden.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwiekeln, das
keine oder nur geringe Mengen an überschüssigem Fluorwasserstoff benötigt und bei dem kein Katalysatorabbau stattfindet.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass man die
aromatischen Trichlormethylverbindungen der Benzolreihe in Gegenwart von Antimonpentachlorid als Katalysator in Mengen,
bezogen auf eingesetzte Menge Trichlormethy!verbindung, von
200-700 ppm pro Trichlormethylgruppe in der Verbindung, mit der stöchiometrischen Menge Fluorwasserstoff bei Drücken von
20 bis 45 at, Temperaturen von 6O-75°C und bei einer Durchmischung,
die durch Reynoldszahlen zwischen 501OOO und 801OOO charakterisiert ist, umsetzt.
Bei den bisher üblichen Reaktionsbedingungen erleiden die Reaktionsbehälter, durch die Gegenwart grösserer Mengen
Antimonverbindungen eine erhebliche Korrosion, die aber unter den erfindungsgemässen Bedingungen praktisch nicht mehr
auftritt.
Beispiele für aromatische Trifluormethy!verbindungen der
Benzolreihe, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren aus
den entsprechenden Trichlormethylverbindungen hergestellt werden können, sind: Benzotrifluorid, o-, m- oder p-Chlorbenzotrifluorid,
2,4-Dichlorbenzotrifluorid, 1,3- oder 1,4-Bis-trifluor-methy!benzol,
1,2,4-Tris-trifluormethyl-benzol etc.
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Als erfindungsgewässer Katalysator kann Antimonpentachloriu
handelsüblicher Qualität angewendet werden. Der Katalysator V7ird in Mengen, bezogen auf die Menge eingesetzter Trichlormethylverbindung,
von 200-700 ppm, vorzugsweise 250-600 ppm, pro Trichlormethylgruppe in der Verbindung, angewendet.
Grössere Mengen an Katalysator können angewendet werden, es tritt aber eine starke Tendenz zur Verharzung auf.
Die Umsetzung der Trichlormethy!verbindung mit Fluorwasserstoff
und die destillative Aufarbeitung des Umsetzungsgemisches
erfolgt nach an sich bekannten Methoden.
Die Umsetzung kann in einem Druckbehälter, der mit einer Rührvorrichtung versehen ist, durchgeführt werden.
Die Tr ichlormethy !verbindungen werden zweckmässig nach derer.
Einbringung in den Reaktor mit Phosphortrichlorid in Mengen von ca. 1%, bezogen auf die Menge Ausgangsprodukt, versetzt.
Dieser Zusatz von Phosphortrichlorid dient der Beseitigung eines möglichen, geringen Wassergehaltes, was sich vorteilhaft
auf die Ausbeute auswirkt.
Nach Zugabe des Katalysators und des Fluorwasserstoffes in
der stöchiometrischen Menge werden die Reaktionskomponenten auf Temperaturen von 6O-75°C gebracht. Zweckmässig wird eine
Temperatur von 68-72°C eingehalten. Bei Temperaturen über 1000C wird der erfindungsgemässe Katalysator durch-Zersetzung
rasch inaktiv; bei Temperaturen unter 60°C erreicht der Katalysator seine volle Aktivität noch nicht. Der Druck im Reaktor
wird auf 20-45 at eingestellt.
Zweckmässig wird, ein Druck von 35-40 at eingehalten.
Zweckmässig wird, ein Druck von 35-40 at eingehalten.
Um die Reaktion erfolgreich ausführen zu können, ist eine Durchmischung der Reaktionskomponenten notwendig. Das Mass
der Durchmischung wird durch die Reynoldszahl Re charakterisiert:
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BAD ORIGINAL
Re = η · d
η = Drehzahl des Rührers (Umdrehungen/See.) d = Durchmesser des Rührers (m) <;
ν = kinematische Viskosität (m./Sec.)
Die daraus resultierenden zweckmässigen Zahlenwerte für Re
betragen 501OOO - 301OOO. Zweckmässig beträgt die Reynoldzahl
581OOO - 62'000.
Beim erfindungsgemässen Verfahren genügt es, den Fluorwasserstoff
in stöchiometrischen Mengen anzuwenden. Ueberschüsse
an Fluorwasserstoff in Mengen von 1 bis 2% können angewendet werden. Die Ueberschüsse an Fluorwasserstoff von 1 bis 2%
werden gemäss ihrem Partialdruck mit dem überschüssigen Chlorwasserstoff bei Reaktionsdruck abgelassen. Bei der
Dosierung müssen diese Verluste berücksichtigt werden, um eine quantitative Umsetzung zu erreichen. Es resultieren
Ausbeuten von rund 98%.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch kontinuierlich
durchgeführt werden. Dabei wird in einem ersten Reaktionsgefäss die Reaktion bis zu einem bestimmten Umsatz unter den
erfindungsgemässen Bedingungen durchgeführt und das Reaktionsgemisch dann in ein zweites Reaktionsgefäss umgefüllt und die
Reaktion unter gleichen Bedingungen bis zum vollständigen Umsatz
der Reaktionskomponenten geführt.
Das erfindungsgemässe Verfahren weist den grossen Vorteil einer kurzen Reaktionszeit auf. Der optimale Umsatz und die
optimale Ausbeute werden schon innerhalb von 10 bis 15 Minute: erreicht. Vorzugsweise wird man eine Reaktionszeit von rund
12 Minuten einhalten.
Die gebildete Trifluormethylverbindung kann nach beendigter Reaktion auf übliche Weise aus dem Reaktionsgefäss ausgebracht
v/erden. Durch Destillation wird die Trifluormethyl-
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verbindung gerainigt, wobei dor Ar.timonkatalysator in der
Blase zurückbleibt, gegebenenfalls quantitativ zurückgewonnen und wieder verwendet werden >.z.nn.
Beispiel 1; ·
In einem druckfesten 1 1-Stahlautoklaven mit solegekühlten
Rückflusskühler wurden 391 g (2 Mol) frisch destilliertes Benzotrichlorid vorgelegt und auf 70OC aufgeheitzt. Darauf
wurde unter Rühren 122 g (6,1 Mol) wasserfreier Fluorwasserstoff aus einem gekühlten Messrohr zugesetzt und der Druck
mit Stickstoff auf 40 atü gebracht. Die Temperatur des Reaktionsgemisches wurde automatisch durch Beheizung des Autoklaven
auf 70°C gehalten. Der bei der Umsetzung entstehende Chlorwasserstoff wurde nach Passieren des Kühlers über ein
Druckregelventil kontinuierlich in einen Wäscher abgeblasen.
Nach 12 Minuten Reaktionszeit wurde eine Produktprobe entzogen, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Die gaschromatographische Analyse des organischen Produktes ergab einen Gehalt von 71 Mol % Benzotrifluorid, 28,6 Mol %
cua/~Difluor-a-chlortoluol und 0,3 Mol % ct/cc-Dichlor-a-fluortoluol.
In diesem Versuch wurden bei der sonstigen Arbeitsweise von Beispiel 1 noch zusätzlich 250 ppm Antimonpentachlorid (bezogen
auf eingesetztes Benzotrichlorid) zugesetzt. Das abgelassene Produkt wurde filtriert, gewaschen und'getrocknet.
Die gaschromatographische Analyse des organischen Produktes ergab einen Gehalt von 98 Mol % Benzotrifluorid und 1,9 Mol %
α/ cf-Dif luor-a-chlortoluol.
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Zur Bestimmung des Durchmischungsef^oktes auf die
Reaktionsgeschwindigkeit wurde in einer Versuchsreihe die Umsetzung unter sonst analogen Bedingungen (siehe Beispiel
2) bei verschiedenen Rührgeschwindigkeiten durchgeführt. Die Reaktionsproben wurden jeweils nach einer Reaktionszeit
von 12 Minuten entzogen und nach der üblichen Methode aufgearbeitet und analysiert. Die erzielten Ausbeuten
sind der Tabelle 1 zu entnehmen..
\ Re Xe-] Ausbeuten -Mol % Nv |
20000 | 40000 | 60000 | 80000 |
mit SbCl5 (250 ppm) |
81 | 93 | 98 | 98 |
ohne SbCl5 | — | . 47 | 63 | 69 |
In dieser Versuchsreihe wurde bei der sonstigen Arbeitsweisi
von Beispiel 2 bei konstanten Strömungsverhältnissen, die durch eine Reynoldszahl von Re = 60000 charakterisiert war,
die Reaktionstemperatur variiert. Die Ergebnisse sind in de:
Tabelle 2 zusammengefasst worden:
6 0 982771016
Temperatur | 60 | 65 | 68 | 70 | 72 | 75 | 80 |
°C | |||||||
Ausbeute | |||||||
Mol % | 92 | 95 | 97 | 98 | 98 | 96 | 93 |
Beispiel 5:
Unter den in Beispiel 2 beschriebenen Bedingungen wurden
460 g (2 Mol) p-Cl-Benzotrichlorid mit 122 g (6,1 Mol)
—wasserfreiem -Fluorwasserstoff zur "Reaktion gebracht. Die
nach einer Reaktionszeit von 12.Minuten entzogene Probe
wurde nach der üblichen Methode aufgearbeitet und analysiert. Die Ausbeute an p-Cl-Benzotrifluorid betrug 97 Mol %.
460 g (2 Mol) o-Cl-Benzotrifluorid wurden mit 500 ppm Antimonpentachlorid
versetzt und mit 122 g (6,1 Mol) wasserfreiem Fluorwasserstoff bei einer Temperatur von 700C und einen
Druck von 40 atm umgesetzt. Die gaschromatographische Analyse
des Reaktionsproduktes nach einer Reaktionszeit von 12 Minuten ergab einen Gehalt von 97 Mol % o-Cl-Benzotrif luorid,
529 g (2 Mol) 2,4-Dichlor-Benzotrichlorid wurden unter den
in Beispiel 6 beschriebenen Reaktionsbedingungen zur Reaktion gebracht. Die Analyse der nach 12 Minuten abgezogenen Reaktionsprobe
wies einen Gehalt von 97,5 Mol % 2,4-Dichlor-Ben-ÄOtrifluorid
auf. 609827/1016
Claims (5)
- Patentansprüche· / Verfahren zur Herstellung von aromatischen Trifluormethylverbindungen der Benzolreihe durch Umsetzung der entsprechenden Trichlormethy!verbindungen mit Fluorwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, dass man die aromatische Trichlormethy1verbindung der Benzolreihe in Gegenwart von Antimonpentachlorid als Katalysator in Mengen, bezogen auf eingesetzte Menge Trichlormethylverbindung, von 200-700 ppm pro Trichlormethylgruppe in der Verbindung, mit der stöchiometrischen Menge Fluorwasserstoff bei Drücken von 20-45 at, Temperaturen von 6O-75°C und bei einer Durchmischung, die durch Reynoldszahlen zwischen 50*000 und 801OOO charakterisiert ist, umsetzt.
- 2.) Verfallen gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,dass man das Antimonpentachlorid vorzugsweise in Mengen, bezogen auf die Menge eingesetzter Trichlormethylverbindung, von 250-600 ppm pro Trichlormethylgruppe in der Verbindung, anwendet.
- 3.) Verfahren gemäss Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass man vorzugsweise bei Drücken von 35 - 40 at arbeitet.
- 4.) Verfahren gemäss Anspruch 1 - 3»dadurch gekennzeichnet, dass man bei einer Durchmischung arbeitet, die vorzugsweise durch Reynoldszahlen zwischen 581OOO und 621OOO charakterisiert ist.
- 5.) Verfahren gemäss Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Reaktion in Gegenwart von Phosphortrichlorid ausführt.009827/1016
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