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llEBHERR-WLI)RAULIKBAGGER GMBH, Kirchdorf/Iller rchdo rf/Il 1 er
Hydraulikbagger Die Erfindung bezieht sich auf einen Hydraulikbagger mit einem an
einem Ausleger vorgesehenen Arbeitswerkzeug, ins besondere Planierschild.
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Bei den bekannten Hydraulikbaggern ist die Reichweite des jeweiligen
Arbeitswerkzeuges begrenzt. Sie weisen zwar einen um eine waagerechte Achse verschwenkbaren
Ausleger auf, an welchem wahlweise ein Hochlöffel, ein Tieflöffel, eine lader schaufel,
ein Nadelausleger, ein Schalengreifer oder eine Planiereinrichtung als Arbeitswerkzeug
angebracht werden können, jedoch sind große Reichweiten nicht gegeben.
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Auch sind spezielle Planierbagger bekannt, bei denen jedoch auch
die Reichweite begrenzt ist, darüberhinaus die Ausrüstung mit dem Planierschild
nur um eine Achse verschwenkbar ist, so daß die Anpassung an die jeweilige Neigung
der zu ganierenden Ebene schwierig oder sogar unmöglich ist, und das Bedienungspersonal
mehrere Betätigungen und Bewegungen von Baggerbauteilen überlagern muß, was außerordentliche
Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit erfordert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hydraulikbagger
zu schaffen, bei dem diese Nachteile vermieden
sind. Diese Aufgabe
ist durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbilderungen der Erfindung sind in den restlichen Ansprüchen gekennzeichnet.
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Der erfindungsgemäße Hydraulikbagger ist universell einsetzbar. Der
vorzugsweise in Leichtbauweise ausgeführte und gegebenenfalls aus leicht voneinander
lösbaren Schüssen bestehende und somit auf die jeweils gewünschte Länge zusammensetzbare
Stiel, welcher am freien Ende mit einem Stützrad versehen sein kann, ermöglicht
es, beispielsweise Bagger- oder Grabenräumarbeiten, bei denen große Reichweiten
erfordert werden, auf übliche Art auszuführen. Insbesondere können Planierarbeiten
auch bei extremen Böschungslängen in einem Zug durchgeführt werden, wobei der Planierschild
am Stiel wah.lueise so angeordnet sein kann, daß er beim Vorlauf zum freien Stiel
ende Material wegdrückt, oder daß er beim Rücklauf vom freien Stielende Material
wegzieht. Damit wird der Vorteil erzielt, daß der Schnittwinkel jeweils sehr gut
eingestellt werden kann. Durch den Einbau eines Schwenklagers, so daß der Stiel
um eine zur Stiellängsachse schräge Achse seitlich kippbar ist, können auch Böschungen
planiert werden, welche auch seitlich zum Ausleger geneigt sind.
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In jedem Fall braucht das Bedienungspersonal keine besondere Geschicklichkeit
zu entwickeln und auch nicht aufmerksamer zu sein, als üblich. Zur weiteren Arbeitserleichterung
kann am Stiel eine Einrichtung zur Stielneigungsanzeige vorgesehen sein, ferner
bei seitlich kippbarem Stiel am Arbeitswerkzeug, insbesondere Planierschild, bzw.
am Schlitten eine Einrichtung zur Stielkippstellungsanzeige.
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Nachstehend sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bydraulikbaggers
anhand der Zeichnung beispielsweise beschrieben. Darin zeigen schematisch: Fig.
1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform; und Fig. 2 eine Seitenansicht
einer zweiten Ausführuiigsform.
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Der Hydraulikbagger weist ein Fahrgestell 1 mit Rädern 2, eine darauf
um eine senkrechte Achse 3 drehbar gelagerte Drehbühne 4 und einen um eine waagerechte
Achse 5 an der Drehbühne 4 mittels eines hydraulischen Arbeitszylinders 6 verschwenkbaren
Ausleger 7 auf.
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Am Ausleger 7 ist ein Stiel 8 angebracht, auf welchem ein Schlitten
9 mittels Rollen 10 in Stiellängsrichtung beweglich geführt ist. Zur Bewegung des
Schlittens 9 entlang des Stieles 8 dient ein Seilantrieb mit einem endlosen Seil
11, welches am Schlitten 9 angreift und über eine Umlenkrolle 12 am freien Stielende
13 sowie eine mit einem Antrieb verbundene Rolle 14 an dem dem Ausleger 7 benachbarten
Stielende geführt ist.
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Am Schlitten 9 ist ein Planierschild 15 um eine zur Stiellängsachse
senkrechte Achse 16 verschwenkbar gelagert.
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Zur Verschwenkung des Schildes 15 um die Achse 16 dient ein hydraulischer
Arbeitszylinder 17, welcher einerseits bei 18 am Schild 15 und andererseits bei
19 am Schlitten 9 angelenkt ist. Der Arbeitszylinder 17 ist durch eine längenveränderliche
Leitung 20 mit einer Druckmittelquelle verbunden. Die Leitung
20
ist auf eine Trommel 21 aufwickelbar, welche an dem dem Ausleger 7 benachbarten
Stielende drehbar gelagert ist.
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Der Stiel 8 kann aus lösbar miteinander verbundenen Schüssen bestehen,
so daß die jeweils gewünschte Stiellänge zusammengesetzt werden kann. In der Zeichnung
ist mit gestrichelten Linien eine Stielverlängerung durch Ansetzen eines Schusses
22 angedeutet. Stiel 8 bzw. Schüsse 22 sind vorteilhafterweise in Leichtbauweise
ausgeführt, wobei eine gasten-oder Gitterbauweise in Betracht kommen kann. Bei übergroßen
Stiellängen kann zur Vermeidung einer Gefahr eines Kippens des Baggers am freien
Stielende 13 ein Stützrad 23 vorgesehen werden, wie in der Zeichnung ebenfalls mit
gestrichelten Linien angedeutet.
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Auch kann der-Schlitten 9 statt durch Rollen 10 auf dem Stiel 8 gleitend
geführt sein und dementsprechend Gleitstücke aufweisen. Statt des Seilantriebes
11, 12, 14 für die Bewegung des Schlittens 9 entlang des Stieles 8 kann ferner auch
ein Ketten- oder Zahnstangenantrieb vorgesehen sein.
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Der Stiel 8 ist am Ausleger 7 um eine Waagerechte, zur Achse 16 parallele
Achse 24 verschwenkbar angelenkt. Zur Verschwenkung des Stieles 8 um diese Achse
24 dient ein hydraulischer Arbeitszylinder 25, welcher bei 26 am Ausleger 7 angelenkt
und mit dem anderen Ende mit dem Stiel 8 verbunden ist.
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Diese Verbindung kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen,
um unterschiedliche Schwenkbereiche des Stieles 8 bezüglich des Auslegers 7 zu gewährleisten,
wie in Fig. 1 bzw.
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2 beispielsweise veranschaulicht.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 sind zwei Laschen
27
und 28 vorgesehen, welche um die Achse 24 mit dem Ausleger 7 verschwenkbar verbunden
bzw. bei 29 mit dem Stiel 8 verbolzt sind, ferner beide jeweils mit dem anderen
Ende bei 30 gemeinsam an der Kolbenstange des Arbeitszylinders 25 angelenkt sind.
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Dadurch ergibt sich eine Neigung des Stieles 8 bezüglich des Auslegers
7 nach unten. Diese Neigung ist mittels des Arbeitszylinders 25 veränderlich.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 fehlt die Lasche 28, und ist
die Lasche 27 unmittelbar starr mit dem Stiel 8 verbunden. Die Lasche 27 ist an
einer mittleren Bohrung 31 m dem Stiel 8 bei 29 verbolzt, also an derselben Stelle,
an we8-cher bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 die Lasche 28 mit (eT Stiel 8 verbolzt
ist. Auf diese Weise ergibt sich die in Fig 2 wiedergegebene Neigung des Stieles
8 bezüglich des Auslegers 7 nach oben, welche mit Hilfe des Arbeitszylinders 25
veränderbar ist.
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Der Stiel 8 kann an dem dem Ausleger 7 benachbarten it de weitere
Bohrungen zur Verbindung mit dem Ausleger 7 bzw. mit dem daran befestigten Arbeitszylinder
25 aufweisen, um auch noch andere Neigungen bzw. Schwenkbereiche des Stieles 8 bezüglich
des Auslegers 7 einstellen zu können. Beispielsweise kann der Stiel 8 eine weitere
Bohrung 32 im Abstand von der Stelle 29 aufweisen. An dieser Bohrung 32 kann entweder
die Lasche 28 oder aber die Lasche 27 mit dem Stiel 8 verbolzt werden, so daß sich
eine geringere Neigung des Stieles 8 gegenüber dem Ausleger 7 nach unten bzw. eine
größere Neigung des Stieles 8 gegenüber dem Ausleger 7 nach oben ergeben würde,
als in Fig. 1 bzw. 2 dargestellt.
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Auch ist es möglich, zu dem geschilderten Zweck mehrere, unterschiedlich
lange Laschen 28 zur Verfügung zu stellen, so daß jeweils eine solche Lasche 28
eingebaut werden kann, welche die jeweils gewünschte Stielneigung bzw. Lage des
Stielschwenkbereichs bezüglich des Auslegers 7 gewährleistet. Schließlich ist es
auch möglich, statt einer Lasche 28 einen hydraulischen Arbeitszylinder vorzusehen.
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Der Stiel 8 kann mit einer nicht dargestellten Einrichtung versehen
span, welche die jeweilige Neigung des Stieles 8 anzeigt. Die Anzeigeeinrichtung
funktioniert unabhängig von der jeweiligen Stellung des Baggers bzw. Fahrgestells
1. Planierarbeiten, die beispielsweise eine bestimmte Böschungsneigung erfordern,
können vom Fahrerhaus aus kontrolliert und durchgeführt werden.
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Zusätzlich zu der geschilderten Schwenkmöglichkeit des Stieles 8
am Ausleger 7 um die waagerechte Achse 24 in einer senkrechten, die Achse 3 enthaltenden
oder zur wachse 3 parallelen Ebene kann der Stiel 8 um eine gestrichelt eingezeichnete
Achse 33 seitlich kippbar sein, wozu zwischen dem Auslegerfußstück 7' und dem Auslegerspitzenstück
7'' ein nicht dargestelltes Schwenklager mit Schwenkachse 33 vorgesehen wird. Die
Achse 33 verläuft parallel zur längsachse des Auslegerspitzenstücks 7", d. h.
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schräg zur Stiellängsachse, welche sich also beim Kippen des Stieles
8 um die Achse 33 entlang einer Konusmantelfläche bewegt, wenn der Stiel 8 beispielsweise
gemäß der Zeichnung so geneigt ist, daß die Stiellängsachse nicht mit der Achse
33 fluchtet bzw parallel dazu verläuft.
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Diese zusätzliche Kippmöglichkeit des Stieles 8 erlaubt
das
Planieren von Böschungen, welche nicht nur in der die Auslegerlängsachse enthaltenden
Ebene geneigt sind, wie in der Zeichnung dargestellt, sondern auch bezüglich eben
dieser Ebene, also eine Neigung quer dazu aufweisen.
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Zur Anzeige der jeweiligen ippstellung des Stieles 8 um die Achse
33 kann am Planierschild 15 bzw. am Schlitten 9 eine entsprechende Einrichtung vorgesehen
sein, welche ebenso wie die Stielneigungsanzeigeeinrichtung unter Verwendung eines
Pendels oder dergleichen arbeitet.
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Das Planieren erfolgt bei dem Hydraulikbagger gemäß Fig. 1 bzw. 2
dadurch, daß man den Planierschild 15 am Stiel 8 entlang bewegt, welcher entsprechend
der Neigung der Böschung 34 eingestellt ist. Auch bei extremer Länge der Böschung
34 kann in einem Zug planiert werden. Bei der Ausführungsform gemäB Fig. 1 wird
Material weggezogen, wenn der Planierschild 15 vom freien Stielende 13 weg auf den
Ausleger 7 zu läuft, bei der Ausführungsform nach Fig. 2 wird Material weggedruckt,
wenn der Planierschild 15 vom Ausleger 7 weg auf das freie Stielende 13 zu läuft.
Die Anlenkung des Schildes 15 am Schlitten 9 erlaubt einen wahlweisen, um 1800 verdrehten
Anbau des Planierschildes 15. Dies ermöglicht eine bessere Einstellung des Schnittwinkels
zum Naterialwegziehen bzw. -drucken.