-
Haarpflege- und Frisiergerät Die Erfindung betrifft ein aus einem
Warmlufterzeuger und einem im Bereich der abgeblasenen Warmluft anbringbaren Kamm-
oder Bürstenelement zusammengesetztes Haarpflege- und Frisiergerät.
-
Frisiergeräte, die mit einem aus der Kombination eines Föhns mit einem
im Bereich der Warmluftddse auf dem Föhn aufsteckbaren Kamm bestehen, sind bekannt.
-
Mit diesen Geräten ist es möglich, nasses oder feuchtes Haar zu kämmen
und gleichzeitig durch auf das Haar aufgeblasene Warmluft zu trocknen. Wenn das
Haar mit diesem Gerät nicht nur einfach ausgekämmt und getrocknet, sondern darüber
hinaus auch in Form gekämmt werden sollw wird seine Handhabung Jedoch unbequem,
da es dann nicht mehr genügt, mit dem Kamm geradlinig durch das Haar zu streichen.
Vielmehr muß der Kamm zur Lockerung und zur Formung von Wellen u.dgl. auch verschwenkt
und gedreht werden, was entsprechend verrenkende Bewegungen der Hand des Benutzers
erfordert. Zur Selbstbenutzung sind diese Geräte daher nur sehr beschränkt geeignet,
während sie in der Hand des Friseurs ein durchaus geeignetes Hilfsmittel zum Frisieren
und Pflegen des Haares sind.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Haarpflege-
und Friiergerät zu schaffen, dessen Handhabung im Vergleich zu den bekannten Geräten
vereinfacht ist, und das darüber hinaus geeignet ist, über das reine Frisieren und
Trocknen hinaus auch weitere im Zusammenhang mit der Haarpflege erforderliche Arbeiten
auszuführen.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Kamm- oder
Bürstenelement um eine Achse dreh-und/oder schwenkbar am Warmlufterzeuger gelagert
ist, und daß ein motorischer Dreh- und/oder Schwingantrieb für das Kamm- oder Bürstenelement
vorgesehen ist.
-
Durch den motorischen Antrieb des Frisierelements entfällt die Notwendigkeit
der Verdrehung des Handgelenks, wodurch die Handhabung des Geräts so erleichtert
ist, daß es vom Benutzer auch zur Pflege des eigenen Haars verwendet werden kann.
Für das Auskämmen und Lockern bei gleichzeitigem Trocknen des feuchten Haares ist
es wesentlich, daß die Drehung des Kamm- oder Bürstenelements so erfolgt, daß die
Kammzinken oder Borsten zunächst im Bereich der kopfhautseitigen inneren Enden ins
Haar eindringen und die erfassten Haare dann von der Kopfhaut abheben. Hierzu können
je nach Wuchsrichtung des Haares unterschiedliche Drehrichtungen erforderlich sein.
Diese unterschiedlichen Drehrichtungen können entweder durch Handhabung des Geräts
abwechselnd mit der rechten und linken Hand oder durch drehrichtungsumkehrbare Ausgestaltung
des Antriebs für das Kamm- oder Bürstenelement erreicht werden.
-
Eine Haarpflege mittels des erfindungsgemäßen Geräts ist beispielsweise
dadurch möglich, daß das Haar vor der Anwendung des Geräts mit einem pflegenden
Haarwasser benetzt und dann durchgekämmt wird. Die hierbei auf die Haare einwirkende
Warmluft hat nicht nur eine schnelle Trocknung deS in der Regel leicht flüchtigen
Haarwasserszur Folge, sondern die Wärmeeinwirkung erhöht auch die Pflegewirkung.
Bei entsprechender Ausgestaltung der Zinken oder Borsten des Kamm- bzw. Bürstenelements
ist außerdem eine gleichzeitige Massage der Kopfhaut möglich.
-
Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß auch ein schwingender
Antrieb des Kamm- oder Bürstenelements vorteilhaft sein kann, wenn nämlich mit dem
Gerät der als Toupieren bezeichnete, das Haar auflockernde und füllig erscheinen
lassende Frisiervorgang durchgeführt werden soll.
-
Der Antrieb des Kamm- oder Bürstenelements wird vorzugsweise vom Antrieb
des für das Warmluftgebläse ohnehin vorhandenen Motors abgeleitet.
-
Alternativ kann auch ein gesonderter Antriebsmotor für den Antrieb
des Frisierelements vorgesehen sein.
-
Bei dieser letztgenannten Ausgestaltung kann ein Pol-umschaltbarer
Motor verwendet werden, was die Drehrichtungsumkehr des Antriebs sehr einfach macht.
-
Außerdem kann der Motor leistungsmäßig so bemessen werden, daß er
bei Überbelastung, beispielsweise bei Verwendung in verfilztem Haar, stehenbleibt.
Dadurch wird dann die sonst zur Verhinderung eines schmerzhaften Ausreißens von
Haaren empfehlenswerte Rutschkupplung zwischem den Anttlebssotor und dem Frisierelement
entbehrlich.
Der Motor sollte dann zur Verhinderung des Durchbrennens seiner Wicklung durch einen
Uberlastschalter gesichert werden.
-
Wenn der Antrieb des Kamm- bzw. Bürstenelements in der oben geschilderten
Weise vom Antrieb des Warmluftgebläses abgeleitet wird, ist in erfindungsgemäß er
Weiterbildung ein die Antriebsgeschwindig keit des Kamm- bzw0 Bürstenelements im
Vergleich zum Motorantrieb untersetzendes Getriebe im Übertragungszug zwischen dem
Motor und dem Kamm- bzw. Bürstenelement vorgesehen, um einerseits eine hinreichend
hohe Drehzahl für den Antrieb des Warmluftgebläses und andererseits die geeignete
Arbeitsgeschwindigkeit für das Frisierelement zu erhalten.
-
Das Getriebe zur Untersetzung der Antriebsgeschwindig keit des Kamm-
oder Bürstenelements wird dann mit Vorteil als mehrstufiges, wahlweise schaltbares
Schaltgetriebe ausgebildet, so daß die für den jeweils angestrebten Gebrauchszweck
optimale Antriebsgeschwindigkeit des Kamm- oder Bürstenelements gewählt werden kann.
-
Das Kamm- bzw. Bürstenelement ist abnehmbar am Gerät angeordnet, so
daß es möglich ist, eine Vielzahl von Kamm- oder Bürstenelementen mit unterschiedlichen
Ausgestaltungen und Anordnungen der Kammzinken, Borsten o.dgl. vorzusehen* die Je
nach dem vorgesehenen Frisier- oder Pflegezweck wahlweise auf das Gerät aufsetzbar
sind.
-
Die abnehmbare Anordnung des Kamm- oder Bürstenelements ermöglicht
auch das Aufsetzen von entsprechend ausgestalteten
Lockenwicklern
anstelle eines Friserelements auf das Gerät. Das Gerät kann also zum schnellen Eindrehen
der Haare unter gleichzeitiger Trocknung der beispielsweise mit einem Haarfestiger
benetzten Locken verwendet werden0 In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist der Antriebsmotor für den Warmlufterzeuger und das Kamm- oder Bürstenelement
in einem als Handgriff dienenden Gehäuse angeordnet, in dem auch das Gebläse und
die Heizelemente des Warmlufterzeugers vorgesehen sind, und von dem Gehäuse springt
ein hohler Rohrstutzen vor, auf dem das Kamm- oder Bürstenelement gelagert ist,
und durch den die erzeugte Warmluft zum Kamm- oder Bürstenelement geführt wird.
-
Eine besonders kompakte, auch als Reisegerät geeignete Ausführungsform
der Erfindung ist so ausgebildet, daß die Ausblasdüse seitlich zur Mittelachse des
Kamm- oder Bürstenelements versetzt angeordnet ist. Dabei empfiehlt es sich, die
Ausblasdüse etwa in Richtung auf die Mittelachse des Kamm- oder Bürstenelements
zu richten.
-
Die Größe der seitlichen Versetzung der Ausblasdüse zum Kamm- oder
Bürstenelement wird etwa gleich bzw. nur geringfügig größer als der halbe,über die
Enden der Zinken oder Borsten gemessene Durchmesser des Kamm-oder Bürstenelements
bemessen.
-
Das mit zentraler Warmluftzufuhr zum Kamm- oder Bürstenelement arbeitende
Gerät kann in erfindungs gemäß er Weiterbildung auch mit der letzterwähnten AusfUhrungsform
kombiniert werden, indem zusätzlich zur Warmluftzufuhr
durch den
hohlen Rohrstutzen ein seitlich zur Mittelachse des Kamm- oder Bürstenelements versetzter
Lüftungskanal mit einer auf das Ende der Zinken oder Borsten des Kamm- oder Bürstenelements
gerichteten Ausblasdüse vorgesehen wird. Da eine vom Kamm- oder Bürstenelement erfaßte
Haarsträhne bei diesem Gerät von zwei Seiten mit Warmluft angeblasen wird, ist der
Trocknungs- oder Erwärmungseffekt dieses Geräts im Vergleich zu den früher beschriebenen
Ausführungsformen wesentlich verbessert.
-
Um die letztgenannte Ausführungsform wahlweise auch nur mit einseitiger
Anblasung der erfassten Haare betreiben zu können, empfiehlt es sich, die Warmluftzufuhr
zum seitlich versetzten Luftführungskanal und/oder dem Rohrstutzen wahlweise zu-
oder abschaltbar auszubilden.
-
Anstelle eines mechanischen Getriebes kann die Drehzahl des Antriebsmotors
für das Kamm- oder Bürstenelement auch wahlweise mehrstufig oder stufenlos elektrisch
oder elektronisch steuerbar ausgebildet werden. Eine solche elektrische oder elektronische
Motor-Drehzahlsteuerung ist durch Polumschaltbarkeit des Motors oder den Einbau
einer Phasenanschnittsteuerung ohne Schwierigkeiten zu verwirklichen.
-
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 eine teilweise
geschnittene Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Haarpflege- und Frisiergeräts;
Fig. 2 eine Schnittansicht eines
in Verbindung mit dem in Fig. 1 gezeigten Gerät verwendbaren Bürstenelements; Fig.
3 eine Teilansicht des zur Aufnahme 4es in Fig. 2 gezeigten Bürstenelements dienenden
Teils des Geräts nach Fig. 1 mit abgenommenem Frisierelement; Fig. 4 eine alternative
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Haarpflege und Frisiergeräts; und Fig. 5 eine
weitere Ausführungsform der Erfindung.
-
Fig. 1 zeigt ein in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnetes, in der
erfindungsgemäßen Weise ausgestaltetes Haarpflege und Frisiergerät. Das Gerät 10
weist einen Griffteil 12 auf, in dem gleichzeitig der (nicht gezeigte) Antriebsmotor
für das Gebläse 14 des Warmlufterzeugers 16 und zum Antrieb des rotierenden Kamm-
oder Bürstenelements 18 angeordnet ist. Der Antriebsmotor wird über die Zuleitung
20 mit elektrischer Energie versorgt und ein Schalter 22 dient zur Inbetriebnahme
des Geräts 10.
-
Durch den Schalter 22 werden auch die bei 24 schematisch angedeuteten
Heizspiralen ein- bzw. ausgeschaltet, die zur Erwärmung der vom Gebläse 14 des Warmlufterzeugers
16 geförderten Luft dienen. Diese Luft wird durch Luftansaugschlitze 26 angesaugt
und in einen mittig vom Griffteil 12 vorspringenden hohlen Rohrstutzen 28 gefördert,
auf dessen äußerem Ende das Kamm- oder Bürstenelement 18 abnehmbar gelagert ist.
-
Eine den Rohrstutzen 28 durchsetzende Velle 30 überträgt die Drehung
des Antriebsmotors auf ein im freien Ende des Rohrstutzens 28 gelagertes Kupplungsatück
32 (Fig. 3). Dieses KupplungsstUck 32 ist beispielsweise 51. Sechskant ausgebildet,
der in eine entsprechend
sechseckige Ausnehmung 34 in der Stirnseite
des Kamm- oder Bürstenelements 18 (Fig. 2) einschiebbar ist. Eine zusätzliche Verrastung
des Elements 18 mit dem Kupplungsstück 32 in der vorgesehenen Gebrauchslage kann
beispielsweise durch eine unter Federvorspannung stehende, in eine Ausnehmung des
Gegenbauteils gepreßte Kugel vorgesehen werden.
-
Das in den Figuren 1 und 2 nur schematisch dargestellte Kamm- oder
Bürstenelement 18 weist einen hohlzylindrischen Grundkörper 36 auf, der an seiner
der mit der Ausnehmung 34 versehenen Stirnwand gegenüberliegenden Stirnseite offen
ist, so daß er über den Rohrstutzen 28 geschoben werden kann. Von der Außenfläche
des Grundkörpers 36 springen Borsten oder Zinken 38 radial vor0 Es ist klar, daß
es sich bei diesen Borsten- oder Zinken 38 je nach vorgesehenem Anwendungszweck
um separat eingesetzte Borsten oder einstückig am Grundkörper angeformte Zinken
handeln kann. Im Bereich zwischen den Borsten oder Zinken 38 ist der Grundkörper
36 von einer Vielzahl von Öffnungen 40 durchsetzt, durch welche die über den Rohrstutzen
28 zugeführte Warmluft austreten kann. Längsschlitze 42 im Rohrstutzen 28 ermöglichen
den Austritt der Warmluft aus dem Rohrstutzen. Je nach Verteilung der Schlitze 42
über den Umfang des Rohrstutzens bläst das Gerät 10 Warmluft nach allen Seiten oder
nur in einem bestimmten Bereich ab.
-
In Fig. 4 ist schematisch ein abgewandeltes Haarpflege- und Frisiergerät
50 gezeigt, das sich vom zuvor beschriebenen Gerät 10 dadurch unterscheidet, daß
die Warmluftzufuhr nicht zentral von der Mittelachse aus und durch das Kamm- oder
Bürstenelement 52
erfolgt. Vielmehr ist eine gesonderte, seitlich
zum Element 52 versetzte Ausblasdüse 54 vorgesehen.
-
Dieses Gerät baut, wie der Figur zu entnehmen ist, sehr kompakt und
ist daher besonders als Reisegerät geeignet.
-
Fig. 5 zeigt ein Haarpflege- und Frisiergerät 60, das praktisch eine
Kombination der Geräte 10 und 50 (Fig. 1 und 4) darstellt. Die vom Warmlufterzeuger
gelieferte Warmluft wird also einerseits durch den gleichzeitig das strichpunktiert
dargestellte Kamm-oder Bürstenelement 18 lagernden Rohrstutzen 62 und andererseits
durch eine seitlich zum Element 18 versetzte schlitzartige Ausblasdüse 64 auf das
erfasste Haar aufgeblasen. Es ist klar, daß das Haar hierdurch besonders intensiv
getrocknet und erwärmt wird, so daß die Leistung des Geräts 60 gegenüber den zuvor
beschriebenen Geräten erhöht ist. Da es - wie erwähnt -für bestimmte Anwendungsfälle
jedoch von Vorteil sein kann, wenn die Warmluft nur von innen durch das Haar geblasen
wird, ist in dem zur seitlichen Ausblasdüse 64 geführten Kanal 66 in gestrichelten
Linien eine Absperrklappe 68 dargestellt, die über einen äußeren Wählhebel 70 wahlweise
geöffnet oder geschlossen werden kann, so daß die Ausblasdüse 64 wahlweise zu- und
abschaltbar ist. Umgekehrt kann eine solche wahlweise betätigbare (nicht gezeigte)
Absperrklappe auch im Rohrstutzen 62 angeordnet werden, so daß auch ein Betrieb
mit ausschließlich durch die Ausblasdüse 64 austretender Warmluft möglich ist.
-
Die Ansaugöffnung 74 für die Kaltluft ist bei diesem Gerät 60 an die
der Ausblasseite gegenüberliegende Stirnseite des Griffteile 72 verlegt, wodurch
die
Ansaugluft gleichzeitig zur Kühlung des im Griffteil 72 angeordneten
Antriebsmotors dienen kann.
-
Diese Anordnung der Ansaugseite ist auch bei den Geräten 10 und 50
gemäß den Figuren 1 bzw. 4 mit Vorteil verwirklichbar.
-
Weiter ist ein Mehrstufenschalter 76 gezeigt, der - beispielsweise
durch Polumschaltung des Motors -die Wahl unterschiedlicher Motorantriebsgeschwindigkeiten
ermöglicht. Dadurch kann die Drehgeschwindigkeit des Kamm- oder Bürstenelements
verändert werden.
-
Anstelle einer stufenförmigen Änderung der Motorantriebsgeschwindigkeit
kann auch eine stufenlose Drehzahlsteuerung vorgesehen werden. Durch die bei elektromotorisch
angetriebenen Werkzeugen bekannte elektronischePhasenanschnittsteuerung ist eine
solche stufenlose Drehzahlregelung des Motors ohne Schwierigkeiten verwirklichbar.
In der Zeichnungsfigur sind vier Schaltstellungen des Schalters 76 gezeigt, von
denen die Stellung "O" der Stellung t'Aus", die Stellung "I" einer ersten und die
Stellung "II" einer zweiten Antriebsgeschwindigkeit des Kamm- oder Bürstenelements
18 zugeordnet sind, während die vierte, mit "R" bezeichnete Stellung einem Antrieb
des Kamm-oder Bürstenelements mit umgekehrter Drehrichtung entspricht.
-
Es ist klar, daß die vorstehend beschriebenen Geräte im Rahmen des
Erfindungsgedankens abgewandelt werden können. So ist es beispielsweise möglich,
auf das Gerät aufsteckbare Lockenwickler vorzusehen, die sich mit dem Gerät einfach
und schnell ins Haar
eindrehen lassen. Derartige Lockenwickler
würden ähnlich wie das in Fig. 2 gezeigte Kammelement aussehen. Zum besseren Halt
des Lockenwicklers im Haar würde lediglich eine größere Anzahl feinerer Borsten
38 vorzusehen sein.