DE2501057C3 - Verfahren zur Messung der Gesamt-Kohlenwasserstoffkonzentration ohne Methan - Google Patents
Verfahren zur Messung der Gesamt-Kohlenwasserstoffkonzentration ohne MethanInfo
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Description
Zur Beurteilung der Umweltbelastung ist die Bestimmung
der Summe aller Kohlenwasserstoffe (KWW) in der Luft ohne Berücksichtigung von Methan von großer
Bedeutung. Methan kommt in der Natur in relativ hohen Konzentrationen vor und soll deshalb von der Messung
nicht erfaßt werden.
Nach einem bekannten Verfahren wird ein Teilstrom der zu untersuchenden Luft über einen beheizten
Katalysator geleitet und in einem Detektor die Differenz zu einem anderen unbeeinflußten Teilstrom
bestimmt. Dabei können Fehler unter anderem dadurch auftreten, daß am Katalysator hochsiedende KWW zu
Methan aufgespalten werden und der Kaxalysator seine Aktivität infolge von Vergiftungserscheinungen allmählich
verliert. Nach einer weiteren bekannten Methode wird in einem Gaschromatographen die Differenz
zweier aufeinanderfolgender Dosierungen von Luftproben bestimmt. In der einen Probe sind die außer dem
Methan vorhandenen KWW auf chromatographischem Wege entfernt. Da die beiden Dosierungen zeitlich
aufeinanderfolgen, ergeben sich Meßfehler, wenn sich die KW-Konzentration in der Zwischenzeit geändert
hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Störeinflüsse und Fehler der bekannten Methoden zu
vermeiden. Es wird dabei von einem bekannten Anreicherungsverfahren ausgegangen, bei dem die zu
untersuchende Substanz kontinuierlich eine mit Adsorbenzien gefüllte Speichersäule beströmt. Die
Speichersäule wird in der Anreicherungsphase gekühlt und in der darauffolgenden Austreibungsphase aufgeheizt.
Gemäß der Erfindung wird die Speichersäule von der zu untersuchenden Luft beströmt und für die
Anreicherung auf eine zwischen —20 und -80°C liegende Temperatur gekühlt, die derart auf die
Säulenfüllung (Adsorbens) abgestimmt ist, daß das Methan noch nicht zurückgehalten wird, und in der
darauffolgenden Heizperiode (Austreibungsphase) wird vom Ende der Speichersäule, d. h. in umgekehrter
Richtung wie bei der Speicherung, Luft oder Wasserstoff durch die Säule zu einem als Nachweisgerät
dienenden Flammenionisationsdetektor (FlD) geleitet. Beim Aufheizen der Speichersäule auf eine Temperatur
von etwa 400° C werden alle in der Säule zurückgehaltenen KWW praktisch gleichzeitig ausgetrieben und
"> zum Detektor geführt, so daß ein echter Summenpeak entsteht. Je nach der gewünschten Integrationszeit wird
die Speicherphase auf 2 bis 30 Minuten bemessen. Der größte Teil der in der Speichersäule zurückgehaltenen
KWW wird dabei unmittelbar am Eingang der Säule in festgehalten.
Um geringe Spuren von Methan auszutreiben, die während der Anreicherung in der Speichersäule
zurückgehalten wurden, wird am Ende der Speicherzeit, vor Beginn der Heizperiode kurzzeitig Wasserstoff
υ anstelle der Luft und in gleicher Strömungsrichtung über die Säule geleitet.
Anhand der Zeichnung soll das neue Verfahren erläutert werden. Dabei zeigt
Γ i g. 1 ein schematisch gehaltenes Strömungsbild und Fig. 2 eine praktisch erprobte Ausführung einer entsprechenden Apparatur.
Γ i g. 1 ein schematisch gehaltenes Strömungsbild und Fig. 2 eine praktisch erprobte Ausführung einer entsprechenden Apparatur.
Nach F i g. 1 strömt die zu untersuchende Luft über die Lei'ung 6 und ein Umschaltventil 3 in die
Speichersäule 1 ein. Sie verläßt die Säule über das
y< Umschaltventil 5 und strömt über die Leitung 9 wieder
aus. Dieser Strömungsweg bleibt während der Anreicherungsphase, d. h. während die Kühlkörper 2 an der
Säule aniiegen, in der beschriebenen Form erhalten. Nach Ablauf der Speicherzeit wird das Ventil 3 so
umgeschaltet, daß der Luftstrom über die Leitung 6 abgesperrt und über die Zuleitung 7 Wasserstoff in die
Säule 1 eingeleitet wird. Kurz darauf werden die Kühlkörper 2 entfernt und die Ventile 3 und 5
umgeschaltet. Gleichzeitig wird die Speichersäule 1 auf
!5 ca. 400° aufgeheizt. Über die Zuleitung 8 tritt jetzt
Druckluft oder unter Druck stehender Wasserstoff in das Ende der Speichersäule ein, durchströmt diese,
belädt sich mit den gespeicherten Stoffen und wird über das Ventil 3 zum Flammenionisationsdetektor 4 (FlD)
·;<> geführt. Die gespeicherten KWW gelangen praktisch
gleichzeitig als Summenpeak in den FID und werden von dem nicht dargestellten angeschlossenen Registriergerät
aufgezeichnet. Der FID wird ständig, auch während der Speicherzeit, mit Wasserstoff und Brennluft
versorgt, damit die Flamme nicht ausgeht.
In Fig.2 ist ein ausführlicher gehaltenes Schaltungsbeispiel einer gemäß der Erfindung arbeitenden
Apparatur dargestellt. Die einzelnen Verfahrensschritte laufen mit Hilfe einer Programmsteuerung selbsttätig
5" ab. Die Steuerung veranlaßt das Anlegen der Kühlkörper
an die Speichersäule während der Speicherzeit, das Entfernen nach Ablauf der Speicherzeit, das
Einschalten der Heizung und die Steuerung der beiden Umschaltventile.
Während der Speicherung wird die zu untersuchende Luft von einer Pumpe P über ein Filter F durch die
Leitung 6 angesaugt und über die Speichersäule 1 geleitet, während diese von den Kühlkörpern 2 gekühlt
wird. Ein Vordruckregler Rg sorgt dafür, daß der Druck am Eingang der Speichersäule konstantgehalten wird.
Ein Teilstrom der angesaugten Luft strömt über eine Drossel Dr dem FlD 4 als Brennluft zu. Da die
Strömungswiderstände des Teilstroms über die Speichersäule und des Teilstroms zum FID 4 konstant
sind, bleibt auch der Durchfluß während der Speicherzeit konstant. Die Luft gelangt über das Ventil Vl,
nämlich dessen Anschlüsse a 5, a 6, Speichersäule a 3, a4, Nadelventil NV] zur Atmosphäre. Das Nadelventil
ist unter Berücksichtigung des Strömungswiderstandes der Speichersäule so eingestellt, daß sich ein vorgegebenes
Speichervolumen (Luftdurchfluß durch die Säule mal Speicherzeit) während der Speich?;rzeit einstellt
Beide Ventile Vl und V 2 stehen während der Speicherzeit in einer solchen Stellung, daß die
gestrichelt gezeichneten Leitungsvtrbindungen hergestellt
sind. Der über die Leitung 7 zugeführte Wasserstoff wird in drei Teilströme aufgeteilt Der eine
Teilstrom gelangt über das Nadelventil /Will direkt zum FID 4, die beiden anderen Teilströme führen über
die Mikroblenden B 1, B2 und werden in ihrem weiteren
Verlauf von der Stellung der Ventile Vl, V2 beeinflußt.
Es ist aber stets dafür gesorgt, daß einer dieser beiden Teilströme über das Nadelventil NVU ebenfalls zum
FlD 4 führt. Während der Speicherzeit ist dies der Teilstrom über die Mikroblende B 2, der über die
Verbindungswege 6 5, 64 des Umschaltventils V 2 zum Nadelventil führt. Der andere Teilstrom Ober die Blende
B 1 gelangt über die Anschlüsse b2,b3 (Ventil V 2) und
al, a2 (Ventil Vl) und 61, 66 (Ventil V2) und
Nadelventil NVIV zur Atmosphäre. Er dient dazu, diese
Leitungen zu spülen.
Nach Abschluß der Speicherzeit wird das Ventil Vl umgeschaltet, und es werden die in der Zeichnung
ausgezogen dargestellten Verbindungswege hergestellt. Der Strom der Probenluft führt jetzt über die
Anschlüsse a 5, a 4 und das Nadelventil Λ/VI zur
Atmosphäre. Der Wasserstoffstrom über die Blende B1,
der über das Ventil V2 zum Anschluß a I gelangt, wird
jetzt nach a 6 und von hier durch die Speichersäule 1 nach a 3 und über a 2, b 1, 66 sowie Nadelventil NVlV
zur Atmosphäre geleitet. Bei diesem Spülvorgang wird
das unbeabsichtigt in der Speichersäule zurückgehaltene Methan ausgetrieben, jedoch werden die höheren
Kohlenwasserstoffe nicht beeinflußt, da deren Durchbruchsvolumen infolge des ausgewählten Adsorbens
und der Kühlung der Säule nicht erreicht wird.
Nachdem dieser Spülvorgang etwa eine halbe Minute gelaufen ist, werden die Kühlkörper von der Speichersäule
entfernt, die Heizung eingeschaltet und gleichzeitig das Ventil V2 umgeschaltet, so daß die in der
Zeichnung ausgezogen dargestellten Strömungswege geschlossen werden. Der Wasserstoff-Teilstrom über
die Blende B 2 verläuft jetzt über die Anschlüsse b 5, b 6
und das Nadelventil NVIV zur Atmosphäre. Der Wasserstoff-Teilstrom über die Blende B1 dagegen
verläuft über die Anschlüsse 62. öl, a 2, a 3 und in
entgegengesetzter Richtung wie früher der Luftstrom durch die Speichersäule 1 zum Anschluß a 6. Wasserstoff
und ausgetriebene Probe gelangen dann weiter über die Anschlüsse al, 63, 64 und das Nadelventil
NVII zum Detektor 4.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Bestimmung des Gehalts an Kohlenwasserstoffen außer Methan in der Umgebungsluft, mit einem Wasserstoff-Flammenionisationsdetektor als Nachweismittel, dadurch gekennzeichnet,daß die zu untersuchende Luft während eines bestimmten Zeitabschnitts durch eine mit einem Adsorbens gefüllte Speichersäule geleitet wird, die auf eine zwischen —20° und — 80° C liegende, auf die Säulenfüllung in solcher Weise abgestimmte Temperatur gekühlt wird, daß das Methan nicht zurückgehalten wirdund daß anschließend kurzzeitig Wasserstoff anstelle von Luft durch die Speichersäule gelehet wird und daß in einem darauf folgenden Zeitabschnitt die Speichersäule auf etwa 400° C aufgeheizt wird und mittels eines in umgekehrter Richtung eingeleiteten Trägergasstroms die gespeicherten Kohlenwasserstoffe direkt dem Flammenionisationsdetektor zugeführt und als Summenpeak registriert werden.
Priority Applications (3)
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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