DE246564C

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Publication number: DE246564C
Application number: DENDAT246564D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 246564 KLASSE Wk-. GRUPPE

GUSTAV MEES in CHARLOTTENBURG.

Gasströme erzeugt wird.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Januar 1910 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Hubvorrichtung für Flugzeuge mit turbinenartigem Luftpropeller und Dampfturbinenantrieb.

Die beiden in entgegengesetzter Richtung sich drehenden Räder α und b des unter einem oben offenen Schirm S montierten Luftpropellers werden von zwei gleichfalls in entgegengesetzter Richtung kreisenden Schaufelkränzen c und d einer Dampfturbine angetrieben, von denen der obere, c, mit dem unteren Propellerrad δ fest verbunden ist.

Das auf dem Kammzapfen k der Turbinenwelle w gelagerte untere Propellerrad b dreht sich also mit dem daran befestigten oberen Dampfschaufelkranz c in der einen Richtung, während die Turbinenwelle selber mit dem auf ihrem unteren Teil aufgekeilten Dampfschaufelkranz d und dem an ihrem oberen Ende aufgekeilten oberen Propellerrad α in der anderen Richtung rotiert. Das untere Ende der Turbinen welle w ist als Dampf zuführungsrohr ausgebildet und mit einem Kammzapfen m in einem entsprechenden Lager · gelagert, das an einem Versteifungsstern η % befestigt ist.

Die ganze Schirmkonstruktion erhält durch

Spanndrähte i, i_± die nötige Steifigkeit, wobei das Dampfzuführungsrohr R als Stütze dient.

Die durch das obere ventilatorartig wirkende Propellerrad α zugeführte Luft wird durch das untere, mit sehr großer Umfangsgeschwindigkeit rotierende Rad b mit großer Gewalt gegen die parabolisch gekrümmte Fläche des Tragschirms S geschleudert, ebenso wie auch der aus der Dampfturbine austretende Dampf gegen diesen Schirm geschleudert wird. Die vertikale Komponente des so erzeugten Luftdampfdruckes soll, unterstützt durch die oberhalb des Schirmes erzeugte Luft Verdünnung, den ganzen Apparat mit der daran hängenden Gondel hochheben.

Durch die Gegenläufigkeit der beiden Propellerräder und Dampfschaufelkränze wird in bekannter Weise das Reaktionsdrehmoment aufgehoben, durch welches andernfalls der ganze Apparat mit der Gondel ins Kreisen kommen würde. ■

Es ist angenommen, daß der zum Betrieb der Turbine erforderliche Dampf von einem in der Gondel aufgestellten Röhrenkessel (am besten mit Feuerung für flüssigen Brennstoff) aus durch einen Schlauch zugeführt wird, doch kann der Kessel auch an einem besonderen Tragapparat montiert werden.

Es ist für die Wirkung der Vorrichtung im Prinzip gleichgültig, ob reiner Dampf oder ein in einem Arbeitsgaserzeuger erzeugtes Gemisch von Verbrennungsgasen und verdichteter Luft zum Betrieb der Turbine verwendet wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Hubvorrichtung für Flugzeuge, bei der der Auftrieb durch gegen die Unter-

fläche eines glockenartigen Tragschirmes j geschleuderte Luft-, Dampf- oder Gas- j ströme erzeugt wird, dadurch gekennzeich- j net, daß durch eine Dampf- oder Gasturbine mit in entgegengesetzter Richtung rotierenden Schaufelkränzen zwei turbinenartige Luftpropellerräder in an sich bekannter Weise in entgegengesetzter Richtung angetrieben werden, von denen das obere ventilatorartig die Luft von oben absaugt, während das untere Rad die vom oberen zugeführte Luft nach außen gegen den Tragschirm schleudert.
2. Hubvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der am Umfang der beiden Schaufelkränze austretende verbrauchte Dampf ebenso wie die vom Luftpropeller bewegte Luft gegen die Fläche des Tragschirmes geschleudert und dadurch die Wirkung des Luftpropellers noch erhöht wird.
3. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Schaufelkranz der Dampfturbine mit dem unteren Luftpropellerrad fest verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.