DE246411C

DE246411C -

Info

Publication number: DE246411C
Application number: DE1910246411D
Authority: DE
Priority date: 1910-06-20
Filing date: 1910-06-20
Anticipated expiration: 1930-06-21
Also published as: FR430519A; GB191110509A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 246411 -KLASSE 72 d. GRUPPE

FRIED. KRUPP AKT.-GES. in ESSEN, Ruhr.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Juni 1910 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf Leuchtgeschosse, deren Leuchtkörper mit einem Fallschirme versehen sind, und bezweckt, bei besonders gedrängter Bauart der Leuchtkörper ein vollkommen sicheres Entfalten des Fallschirmes herbeizuführen.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. ι einen achsialen

ίο Längsschnitt des Leuchtgeschosses, Fig. 2 in größerem Maßstabe einen achsialen Längsschnitt eines einzelnen Leuchtkörpers bei zusammengefaltetem Fallschirme und Fig. 3 im Maßstabe der Fig. 1 einen achsialen Längsschnitt eines einzelnen Leuchtkörpers bei entfaltetem Fallschirme.

Das in Fig. 1 dargestellte Leuchtgeschoß ist hinsichtlich seiner Gesamtanordnung ähnlich wie ein Bodenkammerschrapnell ausgebildet.

A bezeichnet die Geschoßhülle, B die Bodenkammerladung, C die Treibscheibe und D die Zündröhre, die vom Zeitzünder E zu der Bodenkammerladung B führt.

In dem Hohlraum der Geschoßhülle A sind um die Zündröhre D herum die Leuchtkörper Jp" in mehreren durch Scheiben G voneinander getrennten Schichten gelagert. Die Hauptbestandteile jedes Leuchtkörpers bilden die Leuchtmasse H, ein aus starkem, zusammenfaltbarem Stoff hergestellter Fallschirm / und eine zwischen beiden angeordnete Druckfeder K (Fig. 2, 3). Sämtliche Teile sind in einem Gehäuse F¹ untergebracht. Dieses Gehäuse ist durch einen Zwischenboden f² in zwei Kammern geteilt, von denen die eine die Leuchtmasse H und ein zu deren Entzündung bestimmtes Pulverkorn h¹ enthält. Die andere Kammer des Gehäuses F¹ ist im Transportzustand des Geschosses durch einen lose aufgesetzten Deckel F^s abgeschlossen und nimmt die Druckfeder K sowie den in zusammengefaltetem Zustand befindlichen Fallschirm / auf (Fig. 2). Die Druckfeder K stützt sich hierbei einerseits gegen den Zwischenboden f² und andererseits gegen eine lose in das Gehäuse F¹ eingelegte Scheibe N, die dem Fallschirm / als Unterlage dient. Der Fallschirm / ist mit dem Gehäuse F¹ durch einen Faden i¹ verbunden, der an einem mit einem Bunde j>^x hinter den Zwischenboden f² greifenden Bolzen P befestigt ist (Fig. 2, 3). Die Leuchtkörper F sind im Geschoß so angeordnet, daß die Deckel F³ auf der dem Geschoßboden zugekehrten Seite liegen (Fig. 1). Die Höhe der Schichten, in denen die Leuchtkörper F gelagert sind, ist gleich der Höhe eines einzelnen mit Deckel versehenen Leuchtkörpers, so daß die Deckel entgegen der Wirkung der Federn K in ihrer Lage lediglich durch die Stirnwände des zur Aufnahme der Leuchtkörper bestimmten Hohlraumes des Geschosses gehalten werden.

Bei der Benutzung des beschriebenen Leuchtgeschosses wird der Zeitzünder so eingestellt, daß er die Bodenkammerladung erst entzündet, wenn sich das Geschoß auf dem absteigenden Aste seiner Flugbahn befindet. Nach der Zündung der Kammerladung B werden die

Leuchtkörper unter Vermittlung der Treibscheibe C ausgestoßen. Durch die bei der Entzündung der Kammerladung B entstehende Flamme wird das Pulverkorn h¹ und durch dieses die Leuchtmasse H der einzelnen Leuchtkörper entzündet. Beim Freiwerden des Leuchtkörpers wird durch die Feder K der Deckel F³ von dem Gehäuse F¹ abgeschleudert und der Fallschirm ausgestoßen.

ίο Sobald der Fallschirm sich außerhalb des Gehäuses befindet, wirkt der Luftwiderstand auf ihn ein und entfaltet ihn. Da die Ausstoßung der Leuchtkörper F auf dem absteigenden Ast der Flugbahn erfolgt und daher das hintere Ende der Leuchtkörper höher liegt als das vordere, so wird die Entfaltung des Fallschirmes durch den Umstand, daß im Transportzustand des Geschosses, wie oben beschrieben, die durch den Deckel .F³ verschließbare, den Fallschirm / aufnehmende Kammer der Leuchtkörper auf der dem Geschoßboden zugekehrten Seite liegt, wesentlich begünstigt. Nach der Ausstoßung der Leuchtkörper fallen diese in der durch Fig. 3 veranschaulichten Lage, während die Leuchtmasse abbrennt, langsam zu Boden.

Claims

Patent-Anspruch:

Leuchtgeschoß, dessen einzelne Leuchtkörper mit je einem Fallschirme zusammen in einem Gehäuse eingeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (F¹) zwischen der Leuchtmasse (H) und dem Fallschirme (J) der Leuchtkörper (F) ein Kraftspeicher (z. B. eine Druckfeder K) vorgesehen ist, der nach dem Austritt der Leuchtkörper aus dem Geschoß den Fallschirm (J) aus dem Gehäuse heraustreibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.