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Amtliches Aktenzeichen: Neuanmeldung Aktenzeichen der Anmelderin:
GE 973 029 Verfahren und Anordnung zur Spurlageregelung eines Abtastwandlers in
einem dynamischen Speicher Die Erfindung betrifft solche dynamischen Speicher, die
eine mehr oder minder große Anzahl von parallelen Signalspuren, die auf das sich
bewegende Speichermedium aufgebracht sind und die Information tragen, enthalten.
Hierbei ist besonders an Magnetplattenspeicher gedacht, die üblicherweise eine Anzahl
konzentrischer Signalspuren aufweisen, über denen zumindest ein Abtastwandler positioniert
werden muß.
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Auf dem Gebiet der Magnetplattenspeicher sind bereits einige Lösungen
für das Problem der Positionierung des Abtastwandlers bekannt. So ist es beispielsweise
bei Plattenstapeln, bei denen die Signalspuren mittels verschiebbarer Magnetköpfe
abgetastet werden, üblich, zumindest eine der Plattenseiten mit festen Servospuren
zu beschreiben. Da sämtliche Magnetköpfe eine gemeinsame Halterung aufweisen, die
auch den die Servospuren abtastenden Servokopf trägt, ist es möglich durch Zentrierung
des Servokopfes über den Servospuren eine Ausrichtung der anderen Abtastwandler
über den zugehörigen Spuren zu erzielen.
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Es liegt auf der Hand, daß dieses Verfahren einige Nachteile aufweist:
zum einen ist die mit Servospuren beschriebene Platte für die Informationsaufzeichnung
verloren; d.h., daß die maximal erreichbare Informationsdichte eines Plattenstapels
nicht erreicht wird. Weiterhin ergeben sich Schwierigkeiten durch die räumliche
Entfernung zwischen dem zentrierbaren Servokopf und dem oder den
eigentlich
zu zentrierenden Magnetköpfen. Hierdurch können beispielsweise durch Wärmeverzug
Fehlausrichtungen des zu zentrierent den Magnetkopfes auftreten. Da diese ein vorgegebenes
Maß nicht überschreiten dürfen, um überhaupt eine betriebssichere Informationsspeicherung
zu ermöglichen, ist es notwendig, die Signalspuren soweit voneinander entfernt anzuordnen,
daß die irrtümliche Abtastung einer neben der auszuwählenden Spur liegenden Aufzeichnung
unter allen Umständen ausgeschlossen ist. Auch dadurch verringert sich die technologisch
mögliche Informationsdichte eines Speichers.
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Hinzu kommt noch ein grundsätzliches Problem der Ausrichtung mittels
Servospuren und- köpfen. Beim Einbau, d.h. bei der Kopfjustage ist ebenso wie beim
Betrieb nur eine Ausrichtung eines Magnetkopfes innerhalb gewisser Grenzen möglich
und wirtschaftlich sinnvoll. Da bezüglich des Regelkreises für die Ausrichtung Servokopf
und Signalspur-Magnetkopf hintereinander geschaltet sind, addieren sich ihre Abweichungen.
Auch dieses grundF sätzliche Problem führt demnach zu einer Verringerung der möglichen
Aufzeichnungsdichte innerhalb eines Speichers, z.B. eines Plattenstapels.
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Zur Vermeidung eines Teils der oben aufgezeigten Nachteile und Schwierigkeiten
ist es durch die deutsche Auslegeschrift 1 449 481 bekannt geworden, eine Anordnung
zur Spurfeinsteuerung eines Magnetkopfes so auszubilden, daß zu beiden Seiten der
Mittellinie der Signalspur je eine Steuerspur vorhanden ist, wobei benachbarte Steuerspuren
Sinusschwingungen unterschiedlicher Frequenzen aufweisen. Dabei sind die Steuer-
oder Servosignale von niedriger Frequenz gegenüber den Nutzsignalen. Zwar werden
bei dieser Anordnung einige der oben beschriebenen Nachteile vermieden; dieser Vorteil
wird jedoch erkauft mit der Benutzung eines sehr komplizierten Aufzeichnungsträgers,
der vorzugsweise zwei Magnetschichten mit unterschiedlichen Koerzitivkräften aufweist.
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Dabei werden die Steuersignale in die untere Schicht, die die höhere
Koerzitivkraft aufweist, eingeschrieben, während die Datensignale
mit
der höheren Frequenz auf die obere Schicht aufgebracht werden, so daß sie auch bei
wiederholtem Schreiben die Steuersignale nicht beeinträchtigen.
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Es bedarf keiner weiteren Erläuterung, daß der durch das genannte
Verfahren erzielte Vorteil bezüglich der Magnetkopfausrichtung bei diesem bekannten
Verfahren durch einen technisch und finanziell aufwendigen Aufzeichnungsträger erkauft
wird. Da nun aber der Aufzeichnungsträger - üblicherweise ein Magnetplattenstapel
-bei den meisten dynamischen Speichern auswechselbar ausgebildet ist, sollte er
auch eine einfache und preiswert herstellbare Bauart aufweisen. Gerade dieses Kriterium
ist jedoch im vorliegenden Fall nicht erfüllt, so daß die Verwendung derartiger
Speicher sich auf-wenige Einzelfälle beschränken dürfte.
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Aus dem IBM Technical Disclosure Bulletin, Band 12, Nr. 7 #vom Dezember
1969 ist eine weitere Lösung für das Zentrierproblem von Abtastwandlern in einem
dynamischen Speicher bekannt. Die darin beschriebene Lösung sieht neben dem eigentlichen
Abtastwandler für das Nutzsignal zwei in Spurrichtung rechts und links neben diesem
angeordneten Hilfswandler vor. Bei korrekter Ausrichtung über einer Signalspur sollten
diese beiden Hilfswandler gleich große Signale abgeben. Verschiebt sich die Signalspur
gegenüber der aus insgesamt drei Magnetköpfen bestehenden Kopfeinheit, so wird einer
der beiden Hilfsköpfe ein kleineres, der andere ein größeres Signal abgeben. Die
Differenz zwischen beiden Signalen kann zur Ausrichtung der Kopfeinheit gegenüber
der Signalspur benutzt werden.
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So hat die letztgenannte Anordnung den Vorteil, ohne besondere Steuer-
oder Servosignale auszukommen, und erfordert vor allem keinen komplizierten Aufzeichnungsträger,
wie das weiter oben beschriebene Verfahren. Es ist jedoch mit einer Reihe anderer
Nachteile behaftet. Zum einen ist die Kopfeinheit sehr aufwendig und kann vor allem
nicht beliebig klein gemacht werden, da ja insgesamt drei Magnetköpfe in ihr untergebracht
sind. Durch die Anordnung
der drei Köpfe innerhalb einer Einheit
ist es außerdem nicht möglich, zwei benachbarte Signalspuren sehr nah nebeneinander
zu legen. Es muß nämlich mit Sicherheit vermieden werden, daß bei Abweichung der
Kopfeinheit von der Signalspurmitte einer der Hilfsköpfe sich bereits in der Nähe
einer benachbarten Signalspur befindet, so daß er deren Signale aufnimmt. In einem
solchen Fall könnte es sogar vorkommen, daß die gesamte Kopfeinheit sich über der
Nachbarspur zentriert und damit Signale einer gar nicht ausgewählten Spur abtastet.
Daß eine solche Fehlauswahl katastrophale Folgen für die nachfolgende Datenverarbeitung
hätte, liegt auf der Hand. Demnach muß die Spurdichte eines Aufzeichnungsträgers
unterhalb einer durch die Kopfanordnung bedingten Grenze gehalten werden.
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Ein weiterer Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß die Kopfeinheit
selbst ein recht kompliziertes Teil darstellt, da sie ja aus drei Einzelköpfen besteht.
Es ist zweifellos mit Schwierigkeiten verbunden, einen der heute zumeist benutzten,
über dem Aufzeichnungsträger fliegenden Magnetköpfe so auszubilden, daß drei Arbeitsspalten
mit entsprechenden Wicklungen untergebracht werden können.
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Der wohl schwerwiegendste Nachteil besteht jedoch darin, daß die beschriebene
Anordnung nur dann funktionstüchtig ist, wenn die Zwischenräume zwischen den Signalspuren
signalfrei sind. Diese Bedingung ist jedoch nur dann erfüllt, wenn der leere Aufzeichnungsträger
mit der ersten Aufzeichnung versehen wird. Jede nachfolgende Aufzeichnung überschreibt
alte Spuren. Durch die Schwierigkeiten der Ausrichtung zwischen Aufzeichnungsträgerspur
und Schreibkopf bleibt jedoch ein Teil der alten Signalspur erhalten. D.h., daß
der Zwischenraum zwischen benachbarten Signalspuren in Wirklichkeit "alte" Signale
- wenn auch meist mit geringerer Amplitude - aufweist. Derartige alte Signale führen
zu einem Ansprechen der zur Zentrierung vorgesehenen Hilfsköpfe, so daß der beabsichtigte
Effekt, nämlich die Kopfeinheit über der ausgewählten Signalspur zu positionieren,
vereitelt wird.
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Die beschriebene Anordnung ist demnach allenfalls für die Verwendung
in dynamischen Festwertspeichern geeignet.
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Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Verfahren zur Spurlageregelung
eines Abtastwandlers gegenüber einem bewegten Aufzeichnungsträger anzugeben, bei
dem das Zentriersignal direkt aus dem Nutzsignal, d.h. aus dem eigentlichen Speicherinhalt,
gewonnen wird. Dadurch wird sozusagen von selbst ein Teil der Nachteile der beschriebenen
Systeme vermieden. Dabei soll ein einfacher Magnetkopf Verwendung finden, der keine
besonderen Vorrichtungen, insbesondere keine Hilfsköpfe, zur Zentrierung aufweist.
Die zur Lösung dieser Aufgabe dienenden Merkmale der Erfindung sind dem Patentbegehren
zu entnehmen.
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Die Erfindung macht es möglich, sozusagen aus dem Inhalt, d.h.
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der Information der Signalspur, ein Fehlersignal für die Zentrierung
des Abtastwandlers gegenüber der Signalspur abzuleiten. Ein solches Verfahren benötigt
weder eine besondere Ausbildung des Abtastwandlers noch besondere Spuren zu seiner
Zentrierung. Auch die vielfältigen Fehlermöglichkeiten, die durch Wärmedehnung,
mechanischen Verschleiß und ähnliche, nicht zu beseitigende Einflußgrößen entstehen,
spielen bei diesem Zentrierverfahren als Fehlerquelle keine Rolle mehr.
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In den Patentansprüchen sind Ausgestaltungen des Verfahrens und Anordnungen
zu seiner Durchführung näher definiert. Die Einzelheiten des Verfahrens und einer
Anordnung, die als Ausführungsbeispiel zu verstehen ist, sind der nachfolgenden
Beschreibung zu entnehmen. Auf den der Beschreibung zugeordneten Zeichnungen zeigen
Fig. 1 ein idealisiertes Nutzsignal Fig. 2 ein angenommenes Störsignal Fig. 3 die
Summe aus Nutz- und Störsignal und die bei Anwendung verschiedener Schwellen ermittelte
digitale Impulsfolge
Fig. 4 die Summe aus Nutzsignal und O,6fachem
Störsignal und ihre Auswertung entsprechend Fig. 3 Fig. 5 die Summe aus Nutz- und
0,4fachem Störsignal und ihre Auswertung Fig. 6 eine einfache Grundschaltung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Fig. 7 eine weitere Schaltung, die
das Verfahren anwendet.
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Der nachfolgende Teil der Beschreibung soll die Wirkungsweise der
Erfindung anhand eines Beispiels erläutern. Die Fign. 1 bis 5 sollen dieses Vorhaben
unterstützen.
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Fig. 1 zeigt ein idealisiertes Nutzsignal, wie es beispielsweise in
einem Magnetplattenspeicher von einem Magnetkopf beim Lesen einer Informationsspur
abgegeben wird. Für das vorliegende Beispiel soll dieses Nutzsignal SN, das eine
Funktion der Zeit t ist, also 5nSn(t), als fehlerfrei angesehen werden. In der Figur
ist das Verhältnis Sn/Smax aufgetragen, worin Sm der Spitzenwert der Funktion 5n
ist. Die dem gezeigten Funktionsverlauf entsprechenden Digitalsignale SD(t) sind
unterhalb des Kurvenzuges dargestellt. Die Art der Taktierung kann für das vorliegende
Beispiel ebenso außer Betracht gelassen werden, wie der verwendete Code, da beide
für die Wirkungsweise der Erfindung unerheblich sind.
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Die Digitalsignale SD werden aus der Funktion SN üblicherweise durch
eine Schwellwertschaltung gewonnen. Diese besteht zumeist aus einem Vergleicher,
der an einem Eingang das Analogsignal SN und an einem zweiten einen fest eingestellten
Schwellwert aufnimmt. Sobald das Analogsignal SN den Schwellwert überschreitet,
steht am Ausgang des Vergleichers ein Ausgangssignal zur Verfügung. Bei dem hier
dargestellten Analogsignal SN spielt nun die
Größe des Schwellwertes
keine Rolle; diese kann auf den 0,2fachen, ,0,5fachen oder 0,8fachen Spitzenwert
Smax des Analogsignals eingestellt sein. üblicherweise wird man für die Digitalisierung
eines Analogsignals den halben Spitzenwert, also 0,5 Smax anwenden; auch für das
vorliegende Beispiel sei so verfahren.
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In Fig. 2 ist ein willkürlich gewähltes Störsignal dargestellt, wie
es beispielsweise auf einer Magnetplatte durch eine nicht vollständig gelöschte
~alte" Spur neben der zu lesenden Informationsspur vom Magnetkopf mit abgetastet
werden kann. Der Einfachheit halber - für die Erläuterung der Wirkungsweise der
Erfindung erscheint dies ausreichend - soll dieses Störsignal Ss phasengleich mit
dem Nutzsignal SN sein. Die Amplitude erreiche maximal 40% der Amplitude Smax des
Nutzsignals SN.
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Unter der vereinfachenden, jedoch für den vorliegenden Zweck ausreichenden
Annahme, daß das Störsignal SS sich zum Nutzsignal einfach addiere, wird man nun
feststellen, daß das Verhältnis der Effektierwerte von Nutz- und Störsignal abhängig
ist von der Ausrichtung des Magnetkopfes über der abzutastenden Informationsspur.
Je besser nämlich der Kopf über dieser zentriert ist, desto geringer wird der Anteil
des Störsignals sein; entfernt sich der Magnetkopf von der Mitte der Informationsspur,
so wird das Verhältnis zwischen Stör- und Nutzsignal ungünstiger. Es sei noch bemerkt,
daß in den Fign. 1 bis 5 jeweils die Verhältnisse S/S dargestellt sind. Diese Normierung
macht die Kurven miteinander vergleichbar und führt zu einer besseren übersichtlichkeit.
Außer dem dem lassen sich dabei die Schwellwerte V als einfache Verhältniszahlen
angeben.
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In Fig. 3 ist der ungünstigste Fall, d.h. die schlechteste Ausrichtung
zwischen Magnetkopf und abzutastender Informationsspur dargestellt. Man kann sich
das z.B. so vorstellen, daß der Magnet kopf gerade zwischen Informationsspur und
dem alten Spurrest eine vorherigen Aufzeichnung, die nicht einwandfrei gelöscht
wurde, bei findlich ist. Unter der vereinfachenden Annahme, daß sich Nutz-und
Störsignal
einfach addieren, entsteht der in Fig. 3 dargestellte Kurvenverlauf. Untersucht
man diese Funktion unter Zugrundelegung eines Schwellwerts von VA= 0,5, so ergibt
sich die in der ersten Zeile dargestellte Kette aus Digitalsignalen SD. Wie der
Vergleich mit Fig. 1 zeigt, ist dies die korrekte Interpretation des abgetasteten
Signals. Eine weitere Untersuchung des Analogsignals unter Anwendung eines Schwellwertkriteriums
VB 0,2 ergibt die in der zweiten Zeile dargestellte Kette von Digitalsignalen SB.
Sie weist gegenüber der in der ersten Zeile stehenden Impulsfolge an zwei Stellen
Unterschiede, d.h. "zwei Differenzen" auf. Eine weitere Untersuchung des Analogsignals
unter Zugrundelegung eines Schwellwerts von Vc= 0,8, d.h. eines Schwellwerts, der
808 der Nutzsignalamplitude beträgt, ergibt die in der dritten Zeile stehende Impulsfolge
Sc. Sie weist gegenüber der korrekten Impulsfolge der ersten Zeile eine Differenz
auf. Insgesamt läßt sich demnach feststellen, daß die beiden Schwellwertvergleiche,
die mit anderen Schwellwerten als dem optimalen durchgeführt wurden, in der Summe
drei Differenzen gegenüber der korrekten Digitalsignalfolge aufweist.
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In Fig. 4 ist ein abgetastetes Analogsignal dargestellt, das bei etwas
besserer Ausrichtung des Magnetkopfes über der zu lesenden Informationsspur gewonnen
wird. Rein rechnerisch wurde es durch Addition des Nutz- und des 0,6fachen Störsignals
gewonnen. Auch hier seien wieder die gleichen Untersuchungen, wie sie im Zusammenhang
mit Fig. 3 beschrieben wurden, durchgeführt. Die Verringerung des Störsignalsanteils
führt dazu, daß die Untersuchung des Analogsignals S mit den Schwellen VB= 0,2 und
Vc= 0,8 zu weniger Differenzen der gewonnenen Impuls folgen gegenüber der optimalen
Schwellwertuntersuchung (VA= 0,5) führt. Anhand der in der Fig. dargestellten Schwellwerte
und der darunter befindlichen Tabelle der Digitalsignale in Abhängigkeit von V ist
dies leicht ersichtlich.
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In Fig. 5 ist ein Analogsignal des Abtastwandlers dargestellt, das
aus der Summe des Nutzsignals in Fig. 1 und dem 0,4fachen des
Störsignals
aus Fig. 2 besteht. Das dargestellte Signal beschreibt demnach eine weiter fortgeschrittene,
d.h. bessere Ausrichtung des Magnetkopfes über der abzutastenden Informationsspur.
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Führt man auch an diesem Analogsignal S die gleichen Operationen,
wie sie in den Fign. 3 und 4 ausgeführt wurden, durch, so ergibt sich als Resultat,
daß die Impulsketten der Digitalsignale SDZ SB und Sc für alle drei gewählten Schwellen
identisch sind. D.h., es treten keine Differenzen mehr zwischen denjenigen Impulsketten
auf, die bei der Anwendung von nicht optimalen Schwellen (VB= 0,2 und Vc= 0,8) ermittelt
wurden. Anhand der in der Figur dargestellten Schwellwertgeraden läßt sich dies
einfach nachprüfen.
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Vergleicht man die Fign. 3 bis 5 miteinander, so läßt sich folgendes
feststellen. Die aus der Abtastung der Analogsignale beim optimalen Schwellwert
VA= 0,5 gewonnenen Digitalsignale weisen keine Differenzen gegeneinander auf. Bei
den Schwellwertvergleichen mit den beiden gewählten nicht optimalen Schwellwerten
VB= 0,2 und Vc= 0#,8 ist demgegenüber ein eindeutiger Trend festzustellen. Eine
bessere Ausrichtung des Magnetkopfes über der abzutastenden Informationsspur resultiert
in einer Verringerung der Differenzen zwischen korrekter Impulskette (Schwellwert
VA= o,5) und den bei der Abtastung mit anderen Schwellwerten (im Beispiel: VB= 0,2
und Vc= 0,8) gewonnenen Datensignalfolgen.
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Anders ausgedrückt, kann aus dem Vergleich von Impulsfolgen, die mit
verschiedener Schwelle aus demselben Analogsignal abgeleitet wurden, eine Aussage
über die Größe des Störanteils im Analogsignal gemacht werden. Da weiterhin ein
Zusammenhang zwischen der Abweichung eines Abtastwandlers von der zu lesenden Informationsspur
und dem von ihm abgegebenen Analogsignal besteht, kann aus dem Störsignalanteil
direkt ein Korrektursignal für die Ausrichtung des Abtastwandlers gegenüber der
Informationsspur gewonnen werden.
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In Fig. 6 ist eine einfache Grundschaltung dargestellt, die die Gewinnung
eines Korrektursignals F(t) zur Einstellung eines Abtastwandlers gegenüber einer
zu lesenden Informationsspur erlaubt.
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Die Schaltung besitzt einen Eingang 1, dem das störbehaftete Analogsignal
S(t), also beispielsweise ein Signal, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, zugeführt
wird. Das Signal gelangt sowohl auf den Vergleicher A 4, als auch auf den Vergleicher
B 5.
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Der Vergleicher A 4 empfängt an seinem zweiten Eingang 2 einen Schwellwert
VA, der beispielsweise 50 % der Maximalamplitude des Analogsignals S betragen kann.
Der Vergleicher A 4 gibt jeweils ein Ausgangssignal ab, wenn S(t) > VA. Das Ausgangssignal
SD ist demnach eine Kette von digitalen Impulssignalen, wie sie bereits im Zusammenhang
mit den vorhergehenden Figuren beschrieben wurden. Das Signal SD wird an der-Ausgangsklemme
7 zur weiteren Verarbeitung, z. B. zur Decodierung, hier nicht dargestellten Schaltungen
zugeführt.
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Der Vergleicher B 5, der einerseits das abgetastete Analogsignal S(t)
aufnimmt, empfängt an seiner zweiten Klemme 3 einen Schwellwert VB Dieser Schwellwert
VB ist jedenfalls verschieden vom Schwellwert VA; er kann sowohl größer als auch
kleiner als letzterer sein. Der Vergleicher B 5 arbeitet analog zum Vergleicher
A 4 und gibt jeweils dann ein Ausgangssignal aus, wenn das Eingangssignal S größer
oder gleich dem Schwellwert VB ist. Er erzeugt demnach eine Impulskette von Digitalsignalen,
die sich beim Auftreten von Störsignalen in ausreichender Größe in der im Zusammenhang
mit den Fign. 1 bis 5 beschriebenen Weise von der vom Vergleicher A 4 abgegebenen
Impulskette unterscheidet. Die Impulskette SB des Vergleichers B 5 wird ebenso wie
die Impulskette SD des Vergleichers A 4 je einem Eingang eines weiteren Vergleichers
D 6 zugeführt. Dieser arbeitet in der Weise, daß er jeweils dann ein Ausgangssignal
abgibt, wenn die beiden Eingangssignale nicht übereinstimmen. Diese logische Funktion
ist als "EXCLUSIV-ODER" bekannt. Das an der Ausgangsklemme 8 anstehende Ausgangssignal
F (t) des Vergleichers D 6 liefert demnach eine Angabe über den Störsignalanteil
im Eingangssignal S(t).
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Das am Ausgang 8 anstehende digitale Ausgangssignal F(t) kann einer
nicht dargestellten Regelschaltung zugeführt werden, die die Einstellung des Abtastwandlers
gegenüber der zu lesenden Informationsspur beeinflußt. Das Einstellkriterium besteht
dabei darin, daß die Anzahl der auftretenden Deffirenzen, die ja durch die Funktion
F(t) angezeigt wird, möglichst klein wird, d. h. F(t) ein Minimum wird.
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Bei der in Fig. 7 dargestellten Schaltung wird das Analogsignal S(t)
an Klemme 9 eingegeben und parallel drei Vergleichern zugeführt. Der Vergleicher
A 13 erhält an seiner weiteren Eingangsklemme 10 den Schwellwert VAr der beispielsweise
50 % des mittleren Spitzenwerts des Analogsignals S(t) betragen kann. Dieser Vergleicher
gibt dann ein digitales Ausgangssignal SD(t) ab, das als verabredungsgemäß fehlerfreies
Bezugssignal gilt, Von der Ausgangskleinme 21 aus wird dieses Signal SD der weiteren
Nutzsignalverarbeitung zugeführt.
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Der Vergleicher B 14 empfängt an seiner zweiten Eingangsklemme 11
einen Schwellwert VB, der kleiner ist als der Schwellwert VA Um bei dem in den Fign.
1 bis 5 beschriebenen Beispiel zu bleiben, kann er beispielsweise auf 20 % des mittleren
Signalspitzenwerts des Analogsignals S festgelegt werden, Das digitale Ausgangssignal
SB des Vergleichers B 14 gelangt auf einen Eingang einer EXCLUSIV-ODER-Schaltung
18, deren anderer Eingang mit der das digitale Ausgangssignal SD des Vergleichers
A 13 führenden Leitung verbunden ist. Die EXCLUSIV-ODER-Schaltung 18 weist demnach
immer dann ein Ausgangssignal auf, wenn die digitalen Ausgangssignale der Vergleicher
A 13 und B 14 nicht übereinstimmen.
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Diese Feststellung läßt sich leicht anhand der in den Fign. 3 bis
5 gegebenen Beispiele verifizieren.
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In ähnlicher Weise wird mittels der EXCLUSIV-ODER-Schaltung 19 das-
digitale Ausgangssignal SD des Vergleichers A 13 mit dem invertierten Ausgangssignal
Sc des Vergleichers C 15 verknüpft.
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Letzterem wird an seiner Eingangsklemme 12 ein Schwellwert Vc zugeführt,
der größer als der Schwellwert VA ist; gemäß dem eingangs genannten Beispiel kann
der Schwellwert Vc auf 80 % des mittleren Spitzenwerts des Analogsignals S(t) festgelegt
werden, Die EXCLUSIV-ODER-Schaltung 19 wird - wie sich anhand der Fign, 3 bis 5
und der zugehörigen Beschreibung leicht nachprüfen läßt -immer dann ein Ausgangssignal
aufweisen, wenn ihre Eingangssignale SD und Sc eine Differenz aufweisen.
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Die Ausgangssignale der EXCLUSIV-0DER-Schaltungen 18 und' 19 werden
einer ODER-Schaltung 20 als Eingangssignale zugeführt, die demnach immer dann ein
Ausgangssignal F(t) abgibt, wenn in einem der bieden Kanäle eine Differenz aufgetreten
ist. Gemäß der eingangs angestellten Uberlegungen ist demnach die Häufigkeit des
Auftretens eines Ausgangssignals F ein Maß für die Abweichung des Abtastwandlers
gegenüber der zu lesenden Informationsspur Die weitere Verarbeitung des Signals
F kann in der Weise geschehen, daß es bei einer Einstellbewegung des Abtastwandlers
auf seine Änderung überprüft wird, Ist die Anzahl der Impulse geringer geworden,
so wird der Abtastwandler in der gleichen Richtung weiterbewegt. Ist demgegenüber
bei der ersten Bewegung des Abtastwandlers die Anzahl der Impulse gestiegen, so
wird die Bewegungsrichtung umgekehrt, Auf diese Weise wird der Abtastwandler so
lange bewegt, bis ein minimales Ausgangssignal #(t) erzielt wird.
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Dieses minimale Ausgangssignal zeigt die bestmögliche Ausrichtung
des Abtastwandlers gegenüber der zu lesenden Informationsspur an.