DE2459918C3 - Form zum Gießen von Gipsformteilen mit wenigstens einer profilierten Seitenfläche - Google Patents
Form zum Gießen von Gipsformteilen mit wenigstens einer profilierten SeitenflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Form zum Gießen von Gipsformteilen mit wenigstens einer profilierten Seitenfläche,
bestehend aus einem Formboden, wenigstens zwei vom Formboden aufragenden Formwänden und
wenigstens zwei jeweils an den Innenflächen der beiden Formwände abdichtend anliegenden, vom Formboden
aufragenden Formwandteilen, von denen wenigstens eines profiliert ist.
Eine solche Form ist bereits bekannt (FR-PS 89 685). Beim Arbeiten mit solchen Formen erweist
sich das Entnehmen der geformten Gipsplatte aus der Form als schwierig. Bleibt die Form dabei in
Umfangsrichtung geschlossen, so muß die Gipsplatte stirnseitig unter vergleichsweise hohem Druck ausgeschoben
werden. Dabei besteht die Gefahr, daß es zu Ausbrüchen an der Oberfläche der Gipsplatte kommt,
und um dieses möglichst zu vermeiden, muß eine aufwendige Form mit geschliffenen Innenflächen und
hoher Oberflächenhärte verwendet werden.
Um diesen Schwierigkeiten zu entgehen, sind bei der bekannten Form die Formwände und die Formwandteile
als mindestens teilweise voneinander getrennte Teile ausgeführt, so daß sich die Form öffnen bzw. aufklappen
läßt, damit die geformte Gipsplatte entnommen werden kann, beispielsweise mit Hilfe einer Zangeneinrichtung.
Das öffnen der Form führt jedoch zu einem gegenseitigen Abheben der Formwandflächen voneinander,
was den Nachteil hat, daß sich beim erneuten Zusammensetzen Gipsteilchen in den Spalten zwischen
den Formwandflächen festsetzen, so daß sich die Form
ίο nicht mit ausreichender Genauigkeit zusammenbauen
läßt, so daß Formungenauigkeiten und Maßabweichungen an der fertigen Gipsplatte in Kauf genommen
werden müssen.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Form der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der Formfehler beim Zusammenbau der Forrc ausgeschlossen sind und das
Gipsformteil sich ohne besondere Maßnahmen leicht und beschädigungsfrei entnehmen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Formwandteile inkompressibel und rückstellbar
verformbar sowie an ihrer Außenseite jeweils an einem Anschlag abgestützt sind und daß die Formwände
mittels Druck unter Verformung der Formwandteile bis zur Anlage an den Anschlägen in die Gießstellung
aufeinander zu verschiebbar und wieder in die Ausgangsstellung spreizbar sind.
Bei d'ese: Ausbildung öffnet sich die Form in eine Spreizstellung, bei der das Gispformteil ohne Beschädigungsgefahr
entnommen werden kann, jedoch bleiben dabei die Formwandteile in abdichtender Anlage an den
Formwänden, so daß keine offenen Spalte auftreten, in denen sich Feststoffe wie Gips in störender Weise
festsetzen können. Somit ist die Maßhaltigkeit der Gipsformteile gewährleistet, und zugleich lassen sich die
Gipsformteile leicht und ohne Beschädigungsgefahr entnehmen, zumal die Ausbildung so getroffen werden
kann, daß sowohl die Formwände wie die Formwandteile sich beim Spreizen der Form in die Ausgangsstellung
voneinander entfernen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 und 2 waagerechte Schnitte durch eine Form für die Herstellung von Gipsplatten, dargestellt in
Ausform- bzw. Gießstellung,
F i g. 3 einen vertikalen Schnitt durch ein Formen-Aggregat,
das aus Formen in der in F i g. 1 und 2 dargestellten Ausbildungsrorm zusammengesetzt ist,
Fig.4 einen vertikalen Schnitt durch eine Form in
einer anderen Ausbildungsform nach der Erfindung, dargestellt in der Ausformstellung, und
Fig. 5 einen waagerechten Schnitt durch eine Form
in einer weiteren Ausbildungsform nach der Erfindung, dargestellt in der Ausformstellung.
Die in F i g. 1 und 2 gezeigte Form 1 weist zwei vertikale, parallele Formwände 2, die aus einem
entsprechend oberflächenbearbeiteten Werkstoff ohne besondere Härte hergestellt sind, und zwei verformbare,
inkompressible Formwandteile 3 aus einem elastischen Werkstoff auf, die zwei einander sich gegenüberliegende
prismatische Formflächen 4 besitzen.
Die Formwandteile 3 können insbesondere aus einem Elastomer, beispielsweise aus Neopren oder Silikon,
oder aus einem beliebigen anderen Werkstoff, der ähnliche mechanische Eigenschaften besitzt, hergestellt
sein. Jedes Formwandteil 3 hat die Eigenschaft, daß es bei Belastung in einer mit einem Pfeil 5 angegebenen
Richtung in dieser Richtung seine Abmessung vermindert. Da das Formwandteil 3 inkompressibel ist, bleibt
sein Volumen konstant und mit der aus dieser Belastung sich ergebenden Abmessungsverminderung in der mit
dem Pfeil 5 angegebenen Richtung ist eine Vergrößerung der Abmessung in der mit einem Pfeil 6
angegebenen Richtung verbunden. Diese Eigenschaft der Formwandteile 3 wird erfindungsgemäß zum
Ausformen von Gipsteilen ausgenutzt, wobei die Formwandteile während des Gießens des Gipses durch
Druck belastet und dann beim Ausformen von jeder mechanischen Belastung entlastet werden.
Fig.2 zeigt die Form 1 in Gießstellung. Die Innenflächen der beiden Wände 2, mit denen die Kräfte
zur Belastung der Formwandteile 3 aufgetragen werden, sind mit zwei an den Rändern der genannten
Wände angeordneten Metallteilen 8, die a'«i Anschlag
dienen, in einem der Dicke einer Gipsplatte 7 entsprechenden Abstand voneinander gehalten.
Die zwischen den Wänden 2 der Form 1 belasteten Formwandteile 3 weisen Formflächen 4 auf, mit denen
sich in diesem Verformungszustand die seitlichen Nuten an der Gipsplatte 7 ausbilden lassen.
Das Ausformen der Gipsplatte erfolgt durch Aufheben der auf die Wände 2 und folglich auf die
Formwandteile 3 wirkenden seitlichen BelastungsKräfte. Diese Entlastung ruft die Spreizung der Wände 2 und
zugleich infolge der Rückkehr der Formwandteile 3 in ihre Ausgangsgestalt das Auseinanderrücken der die
Platte 7 in Richtung ihrer Dicke begrenzenden Flächen 4 hervor.
Die Platte 7 läßt sich dann ungehindert, bequem und ohne Reibung nach oben oder nach unten aus der Form
herausnehmen, ohne daß diese irgendeine Konizität, d. h. eine das Aus- oder Entformen erleichternde
Neigung der Fornenwände, aufweisen müßte und ohne daß sich Lücken ergeben, die den Einschluß von
Partikeln ermöglichen, die später beim Schließen der Form für nachfolgende Gießvorgänge stören könnten.
F i g. 3 zeigt einen Teil eines Formen-Aggregates, das aus parallel angeordneten Formen 1 zusammengesetzt
ist und bei dem die in seinem Innern liegenden Wände 2 jeweils zwei einander benachbarten Formen gemeinsam
sind. Das Formen der obenliegenden Teile der Platten 7 erfolgt mit Formelementen 9, die an den Seitenrändern
der Wände 2 befestigt sind und Eingußlöcher 10 belassen. Die diesen entsprechenden Flächenteile der
Platten lassen sich durch Abgleichen erzielen. Das Formen des untenliegenden Teiles der Platten 7 erfolgt
mit einem Boden 11, der für jede der Formen 1 Vorsprünge 12 aufweist. Die Wände 2 ruhen an diesem
Boden 11 auf, der fest bzw. einstückig mit einer feststehenden Unterlage verbunden oder auch fest im
Werkstattboden angeordnet ist.
Diese Anordnung der Formen 1 läßt einen wichtigen Vorteil der Erfindung erkennen, der sich auf die
Handhabung der Gipsplatten 7 unmittelbar nach dem Entformen bezieht.
Es ist bekannt, daß nach den gebräuchlichen Verfahren die Platten nach dem Ausformen zu einer
Abgabestation, zu einem Lager- oder Trockenplatz oder auch in eine Trockenkammer oder zu einem
Trockenofen transportiert werden müssen. Dieser Transport ist eine besonders heikle Angelegenheit, da
zum Zeitpunkt der Ausformiing die Versteifung des Gipses noch nicht beendet ist und die mechanische
Festigkeit der Platten sehr gering ist. Es kommt daher häufig vor, daß die Platten während dieses Transportes
beschädigt werden. Dieser Nachte;! erfährt eine besondere Verstärkung bei Verwendung von inhomogenen
Gipsen, deren Versteifungszeit von Platte zu Platte beträchtlich variieren kann. Es kommt häufig vor,
daß bei gleicher Gießdauer nicht alle Platten desselben Gusses transportfähig sind.
Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil. Sie vermeidet die Benutzung von Platten-Greifvorrichtungen,
beispielsweise von Zangenmanipulatoren o. ä., und gestattet das Ausformen von Platten mit sehr geringer
mechanischer Festigkeit. Sie eignet sich daher gut für eine Automatisierung und macht selbst bei Benutzung
von inhomogenen Gipsen, insbesondere von Phosphorgips, sehr kurze Formzeiten möglich.
Zu diesem Zweck wird das Formen-Aggregat selbst transportiert, wobei die Platten zum Teil in den Formen
festgehalten sind. Das Ausformen der Unterseite der Platten erfolgt beim Anheben des Formen-Aggregates
in der ersten Transportphase, da der Boden 11 feststeht. Nach Verbringen des Formen-Aggregates zur Abgabestation
wird das Ausformen zu Ende geführt, indem die Kräfte, durch die die Formwandteile 3 in belastetem
Zustand gehalten wurden, aufgehoben und die Formen hochgehoben werden. Die Formen sind dann von den
Platten 7 gelöst, bevor sie zum Gießplatz zurückgebracht werden. Im Verlaufe dieses Arbeitsganges
werden die Platten nach unten ausgeformt, da die
jo Formen dort infolge Fehlens des Bodens 11 offen bleiben.
Bei einem aus einer Mehrzahl von parallel angeordneten Formen 1 zusammengesetzten Formen-Aggregat,
wie in F i g. 3 dargestellt, kann die Belastung der
J5 Formwandteile 3 durch Ausüben eines Druckes auf die
beiden Außenwände des Formen-Aggregates erfolgen, wodurch die Verformung der Formwandteile 3 hervorgerufen
wird.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung nicht auf die Benutzung von Formwandteil 3 beschränkt ist, die
aus verformbaren, inkompressiblen und elastischen Elastomeren oder einem anderen Werkstoff gleicher
Eigenschaften hergestellt sind. Diese Elemente 3 können durch Vorrichtungen ersetzt sein, mit denen sich
die gleichen Ergebnisse erzielen lassen.
Beispielsweise können diese Elemente eine aus elastischem Werkstoff hergestellte geschlossene Hülle
sein, die eine Formfläche aufweist und mit einem inkompressiblen Fluid oder auch mit harten Kugeln
kleiner Abmessungen gefüllt ist.
Die Erfindung gibt ebenfalls ein Formwandteil 3 an, bei dem die beiden Spreizbewegungen zum Auseinanderdrängen
der Formflächen des Formwandteils selbst und der beiden Wände 2 voneinander unabhängig sind.
Ein solches Teil 3 kann durch zwei geschlossene Hüllen gebildet sein, die jeweils an eine hydraulische oder
pneumatische Vorrichtung angeschlossen sind. Die eine dieser Hüllen trägt die Formfläche, die andere Hülle
dient nur dem Auseinanderdrängen der Wände 2. Die Arbeitsweise der hydraulischen oder pneumatischen
Vorrichtung ist wie folgt: Während des Gieß- oder Formvorganges ist die die Formfläche tragende Hülle
mit D'"uck beaufschlagt, während die zweite Hülle unter
niedrigem Druck steht. Während der Ausformung ist die zweite Hülle mit einem Druck beaufschlagt, während
die erstgenannte Hülle unter einem niedrigen Druck steht.
Bei dieser Ausbildungsform läßt sich für die
Bei dieser Ausbildungsform läßt sich für die
Formflächen eine viel größere Spreizung als bisher erzielen.
Das Formwandteil 3 kann eine mechanische Vorrichtung
aufweisen, die unter der Wirkung eines Druckes, dtr beispielsweise mit einem hydraulischen oder
pneumatischen Arbeitszylinder ausgeübt wird, gleichzeilig die Formflächen 4 und die Wände 2 auseinanderzudrängen
gestattet. Es kommt jedoch vor, daß sich das Gußstück gelegentlich beim Entformen nur an einer
Seite von der Form löst und an der anderen Seite an einer Formwand haften bleibt, insbesondere dann, wenn
sich zwischen den ebenen Flächen, die der Form bzw. dem Gußstück gegenüberliegen, ein Wasserfilm befindet.
Es ist dann schwierig, das Gußstück von dieser Formwand freizubekommen, ohne dabei den Gips zu
beschädigen, um so mehr, als das elastische Element mit einem Ansatz in die von ihm geformte Rille oder Nut
eingreift und auf die beiden dünnen Flanken oder Ränder dieses hohlen Teiles einen asymmetrischer)
Druck ausübt. Daher rühren Risse oder Bruchstellen, wie Sie an einer bestimmten Anzahl von Platten
feststellbar sind.
Bei einer Fortbildung der Form nach der Erfindung sind die durch zwei verformbare Formwandteile
miteinander verbundenen Formenwände von Platten gebildet, die unter der Wirkung von auf die genannten
Wände ausgeübtem Druck eben werden und das Instellunggehen der Form in ihre Arbeitsstellung
gestatten und während der Ausformung bei von diesen Druckkräften entlasteter Form eine nicht ebene Gestalt
annehmen.
Diese abgewandelte Ausbildungsform nach der Erfindung weist neben der erstgenannten Einrichtung
vorzugsweise eine mit dieser zusammenwirkende weitere Einrichtung auf, die es ermöglicht, am
geformten Gipsteil eine Beschädigung der durch die verformbaren Elemente ausgebildeten und eine Mittenaussparung
aufweisenden Seitenflächen an den Rändern zu verhindern, wenn während der Entformung bei
Entlastung der verformbaren Elemente auf diese dünnen Ränder ein asymmetrischer Druck ausgeübt
wird. Mit Vorteil ist in das verformbare Element, das zur
Gestaltung der eine Mittenaussparung aufweisenden Seitenflächen beiträgt, ein starres Teil, d. h. ein Teil ohne
wesentliche Elastizität, eingesetzt, dessen aus dem verformbaren Element heraustretender Teil das Profil
der auszubildenden Aussparung aufweist.
Es folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels F i g. 4 und 5, das die vorbeschriebenen Fortbildungen
der Erfindung aufweist.
An einem waagerecht angeordneten Boden 11, der an einem Untersatz oder am Werkstattboden festgemacht
sein kann und abzuformende Vorsprünge 12 aufweist, stützen sich während des Gießvorganges zwei im
wesentlichen vertikale Wände 2' ab, die hier in ihrem von äußerer Belastung freien Gleichgewichtszustand, in
dem sie sich während der Ausformung befinden, gezeichnet sind. Die Krümmung dieser Wände ist stark
übertrieben dargestellt und ist in Wirklichkeit mit bloßem Auge schwierig festzustellen. Am oberen Rand
der Wände 2' anbringbare Metallstücke 9 verleihen den Flächenwinkeln am oberen Plattenteil die gewünschte
Ausbildung. Zwischen den Metallstücken 9 ist ein Eingußloch 10 ausgebildet, durch das der angerührte
Gips in den Formraum einfüllbar ist
In F i g. 5 sind die Wände 2', das Gußstück 7 und verformbare Formwandteüe 3 und 3' zu erkennen. Das
Teil 3 weist eine Aussparung auf, während in das andere Teil 3' ein starres Profilteil 13, beispielsweise ein
geschliffenes Metallstück, eingesetzt ist, dessen hefausragender Teil im Umriß dem Profil der von ihm zu
gestaltenden Nut entspricht. Metallstreifen oder -leisten 8 dienen als Anschlag für die Teile 3 und 3' und stellen
während des Gießvorganges den Absland zwischen den Wänden 2' sicher. Es ist die benachbarte Form zu
erkennen.
Diese einzelnen Formen des gezeigten Beispiels körinen selbstverständlich, wie weiter oben beschrieben,
bei Nebeneinanderanordnung miteinander verbunden sein, wobei jede Wand zwei einander benachbarten
Formen gemeinsam im, ausgenommen die an den Enden des Aggregates angeordneten Wände. Bei der erfindungsgemäß
verbesserten Form können die weiter oben beschriebenen Fortbildungsformen ganz oder zum
Teil berücksichtigt sein.
Zum Vergießen des Cripses werden die Formen an
ihrem Boden 11 in Stellung gebrach! und auf wenigstens
eine der Wände wird ein ausreichend starker Druck ausgeübt, um die anfänglich gewölbten Wände 2' in
einen im wesentlichen vollständig ebenen Zustand zu bringen, wobei sie durch den Boden 11 und die Bauteile
8 und 9 im Abstand voneinander und in Lage gehalten sind. Dieser Druck kann im wesentlichen gleichmäßig
von einer hydraulischen oder pneumatischen Übertragungsvorrichtung auf eine (nicht gezeichnete) ebene
und starre Platte ausgeübt werden, die mit den Wänden 2' im wesentlichen flächengleich ist. Diese Wände sind
bei den gezeigten Beispielen gewölbt. Die Pfeilhöhe, die dem größten Abstand eines Punktes an der Rundung
der gebildeten Wölbung von der von ihm eingenommenen Stellung in ebenem Zustand der Platte entspricht,
liegt in der Größenordnung von einem Tausendstel der Hauptabmessungen, d. h. im allgemeinen der ebenen
Flächen des Gußstückes, oder, mit anderen Worten, er beträgt bei Platten üblicher Abmessungen zwischen 0,3
und 0,8 mm. Diese Wände können einen Stahlrahmen aufweisen, auf dem zwei Bleche angeordnet sind, die
wenigstens eine glatte Fläche aufweisen und voneinander durch eine Hinterfüllung konstanter Dicke im
Abstand gehalten sind. Wenigstens zwei der sich gegenüberliegenden Seiten des Rahmens sind gewölbt.
Werden sie unter der Einwirkung von Druck eben, belasten diese Wände die verformbaren Formwandteile
und bewirken, daß diese ihre Abmessungen in der einzigen Richtung, in der sie auf kein Hindernis stoßen,
verändern, d. h. nach innen in die Form. Sodann wird der Gips eingegossen. Sobald ein ausreichender Versteifungs-
oder Abbindungsgrad erreicht ist, bei dem der Gips sich unter der Wirkung seines Eigengewichtes
nicht mehr verformt wird die Form oder das Form-Aggregat beispielsweise zum Trockenplatz für
die Platten transportiert Wird dann die Druckbelastung aufgehoben, gehen die verformbaren Formwandteüe in
ihre Ausgangsgestalt zurück und drängen dabei die Wände auseinander, die sich gleichzeitig krümmen und
dabei zwischen sich und den Gips Luft eintreten lassen. Das eingesetzte starre Profilteil 13 folgt der allgemeinen
Rückstellrichtung durch Verschiebung in der Achsebene der geformten Nut ohne auf den einen oder den
anderen Rand dieser Nut asymmetrischen Druck auszuüben, auch wenn die eine der vertikalen Wände
rascher als die andere in ihre entlastete Gestalt zurückgehen oder sich ein örtliches Hängenbleiben
ergeben sollte.
Die Dicke der beschriebenen Formwände ist vorzugsweise so gewählt daß sich nach dem Ausformen
der Platten, das sich ohne Schwierigkeilen durch
einfaches Versteilen der Form in vertikaler Richtung
bewerkstelligen läßt, zwischen diesen Platten der Abstand ergibt, der für ihre Trocknung durch mit einem
Ventilator erzeugte Luftzirkulation notwendig ist. Dieser Abstand beträgt bei Platten einer Dicke von
30 mm etwa 20 bis 30 mm.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Form zum Gießen von Gipsformteilen mit wenigstens einer profilierten Seitenfläche, bestehend
aus einem Formboden, wenigstens zwei vom Formboden aufragenden Formwänden und wenigstens
zwei jeweils an den Innenflächen der beiden Formwände abdichtend anliegenden, vom Formboden
aufragenden Formwandteilen, von denen wenigstens eines profiliert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formwandteile (3) inkompressibel und rückstellbar verformbar sowie
an ihrer Außenseite jeweils an einem Anschlag (8) abgestützt sind und daß die Formwände (2) mittels
Druck unter Verformung der Formwandteile (3) bis zur Anlage an den Anschlägen (8) in die Gießstellung
aufeinander zu verschiebbar und wieder ;n die Ausgangsstellung spreizbar sind.
2. Form nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Formwandteile (3) elastisch verformbar und die aufeinander zu verschobenen Formwände
(2) durch die Rückstellkraft der verformten Formwandteile (3) spreizbar sind.
3. Form nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verformbaren Formwandteile (3) von
einer mit einem inkompressiblen Medium gefüllten Hülle aus elastischem Werkstoff gebildet sind.
4. Form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Formwänden (2) eine von den
verformbaren Formwandteilen (3) getrennte Spreizeinrichtung zugeordnet ist.
5. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Formwände (2) in
ihrer Ausgangsstellung gewölbt und in der Gießstellung in eine ebene Erstreckung elastisch verformt
sind.
6. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das profilierte Formwandteil
(3') ein dem am Gipsformteil (7) auszubildenden Profil entsprechendes starres Profilteil (13)
aufweist, das sich unter dem aufgebrachten Druck seitlich zur Druckrichtung in den Formhohlraum
hinein verlagert.
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Family Applications (1)
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