DE2459871A1 - Schrittweise arbeitender steuerstabantrieb fuer kernreaktoren - Google Patents
Schrittweise arbeitender steuerstabantrieb fuer kernreaktorenInfo
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Description
Dipl. ing. K. HOLZEB
AUGSBUKG
TULKFOVi 11*75
W.713
Augsburg, dan 16. Dezember I974
Westinghouse Electric Corporation, Westinghouse Building,
Gateway Center, Pittsburgh, Allegheny County, -■-" Pennsylvania 15222, V.St.A.
Schrittweise arbeitender Steuerstabantrieb für Kernreaktoren
Die Erfindung betrifft einen schrittweise arbeitenden
Steuerstabantrieb für Kernreaktoren, mit mindestens zwei mit gegenseitigem Axialabstand schwenkbar angeordneten Greifvorrichtungen
zum Erfassen der Steuerstabantriebsstange,
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weiter mit Elektromagneten zur Betätigung dieser Greifvorrichtungen
und zur schrittweisen Bewegung der Steuerstabantriebs
stange, und mit einer Verriegelungsvorrichtung,
welche bei mindestens einer Greifvorrichtung ein Loslassen der Steuerstabantriebsstange im Falle eines Stromausfalls
im zugehörigen Elektromagneten verhindert.
Diese Bauart eines Steuerstabantriebs j die eine der
bei den heutigen großen kommerziellen Kernreaktoranlagen häufiger verwendeten Steuerstabantriebsmechanismen darstellt,
wird auch als "Magnetheberbauart" bezeichnet. Bei dieser Bauart des Antriebsmechanismus werden die Steuerstäbe
in einer Anzahl einzelner Bewegungsschritte in den Reaktorkern abgesenkt oder aus diesem herausgezogen, wobei
der Steuerstab bei jedem Bewegungsschritt um eine kleine Strecke bewegt wird. Die Hub- bzw, Absenkbewegung wird durch
zwei Gruppen von mit axialem Abstand angeordneten Magnetspulen und damit zusammenwirkenden Magnetankern erzeugt.
An den Magnetankern sind Greifarme angeordnet, welche abwechselnd und jeweils nacheinander den Steuerstab ergreifen,
bewegen und freigeben. Ein derartiger Steuerstabantrieb ist in der US-PS 3 158 766 beschrieben.
Bei dieser bekannten Anordnung bewirken zwei Magnet-
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•V
spulen, wenn sie erregt werden, das Ergreifen der Steuerstabantriebsstange
durch zwei Gruppen von mit Axialabstand angeordnete Greif vorrichtungen. "Eine dritte Magnetspule
dient dem Anheben des Steuerstabes. Ein Lastübergabevorgang, bei welchem die, die Steuerstabantriebsstange
gerade haltende Greifvorrichtung vor dem Loslassen derselben diese an die andere Greifvorrichtung übergibt, und
ein Abwärtsziehen des Steuerstabes erfolgen jeweils mittels federelastischer Mittel, beispielsweise mittels Federn« Diese
federelastischen Mittel dienen der Vorspannung der Greifvorrichtung in einer bestimmten Richtung, um die Lastübergabe
und das Abwärtsziehen des Steuerstabes ausführen zu können, was bei früheren bekannten Anordnungen mit Hilfe von zwei
zusätzlichen Magnetspulen erreicht wurde.
Bei der hier in Rede stehenden Kernreaktorbauart muß der Kernbrennstoff im Reaktorkern etwa einmal jährlich
erneuert werden. Dazu werden die verbrauchten Brennelemente aus dem Reaktorkern herausgenommen und durch neue Brennelemente
ersetzt. Während der Brennstofferneuerung ist der Reaktor selbstverständlich abgeschaltet und das Druckgefäß
ist offen, so daß der Reaktorkern freiliegt. Es sind bereits Verfahren zur schnellen Brennstofferneuerung im Reaktorkern
bekanntgeworden, um die Absehaltzeit des Reaktors auf ein
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Mindestmaß zu verkleinern.
Bei der schnellen Brennstofferneuerung werden alle
Steuerstäbe aus dem Reaktorkern herausgezogen und in am Behälterdeckel des Reaktordruckgefässes befindlichen
Elementen, die in der Reaktortechnik gewöhnlich als oberes Kerntraggerüst bezeichnet werden, untergebracht, Die
Steuerstabantriebsstangen befinden sich dann vollständig innerhalb des Druckgehäuses der Steuerstabantriebe.
Aufgrund dieser Anordnung werden also durch einfaches Abnehmen des Behälterdeckels des Reaktordruckgefässes
sowohl das obere Kerntraggerüst als auch die Steuerstäbe abgenommen.
Im Falle des Ausfalls des elektrischen Stromes würden selbstverständlich die Steuerstäbe freigeben, wobei
beträchtlicher Schaden entstehen kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Steuerstabantrieb der eingangs dargelegten Art eine
einfache Einrichtung zum sicheren Festhalten des Steuerstabes in seiner vollständig aus dem Reaktorkern herausgezogenen
Stellung während der Brennstofferneuerung des Reaktors und zum lösbaren Festhalten des Steuerstabes
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während des Reaktorbetriebs vorzusehen.
Im Sinne der Lösung dieser Aufgabe ist ein solcher schrittweise arbeitender Steuerstabantrieb für Kernreaktoren
gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung
eine elektrisch betätigbare mechanische Vorrichtung ist, die mittels eines Elektroantriebs in eine
Verriegelungsstellung und eine Freigabestellung bringbar ist, und daß die Stromquelle dieses Elektroantriebs von der Stromquelle
der Elektromagneten unabhängig ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend
mit Bezug auf die anliegenden Zeicnnungen beispielsweise beschrieben. Es zeigen:
Fig» 1 einen halb in Ansicht und halb
im Schnitt gezeichneten Steuerstabantrieb nacn der Erfindung,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung
der Verriegelungsvorrichtung dieses Steuerstabantriebs in Freigabestellung,
Fig. 3 die Verriegelungsvorricntung
in Verriegelungsstellung, und
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Pig, 4 einen Schnitt entlang der
Ebene IV-IV in Fig. 3«
Gemäß Fig. 1 weist der Steuers tab an trieb ein gasdichtes,
aus im wesentlichen nichtmagnetisehern Material
hergestelltes GeMuse 10 auf, dessen Wandstärke so groß ist, daß es den im Bereich von 140 kp/em liegenden Innendrücken
widerstehen kann. An seinem unteren Ende 11 ist das Gehäuse mit einem Innengewinde 12 versehen, damit es
auf den nicht gezeichneten Deckel eines Reaktordruckbehälters aufgeschraubt werden kann» Außerdem ist das
untere Gehäuseende 11 mit einem zum Schweißen vorbereiteten Rand 13 versehen, damit das Gehäuse zwecks Herstellung eines
gasdichten Verschlusses an den Deckel des Druckbehälters
angeschweißt werden kann. In das obere Gehäuseende 14 ist in ähnlicher Weise eine Verschlußkappe 15 eingeschraubt
und zur Vervollständigung des abgeschlossenen Systems mit
dem Gehäuse verschweißt. Drei Magnetspulen 21, 31 und 41
sind gemäß der Darstellung mittels üblicher Mittel am Gehäuse 10 befestigt,,
Eine aufeinanderfolgende Erregung der Mägnetspulen
und 21 in dieser Reihenfolge führt zum Ergreifen der Steuerstab an triebsstange 50 durch einen Greifer 32 und anschließend
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zu einer Axialverschiebung der Steuers tab antriebsstange 50
des Greiferhubankers 23, des Greiferverriegelungsankers 33 und des Greifers 32 als eine Einheit. Die Magnetspule 31
dient als Greifermagnetspule, welche, wenn sie erregt ist, den Greiferverriegelungsanker 33 so bewegt, daß der Greifer
zur Antriebsstange 50 hin schwenkt und diese ergreift. Die Magnetspule 21 dient als Hubspule zur Bewegung des Hubankers
23, an welchem der Greifer 32 befestigt ist.
Der Magnetspule 41 ist ein Greifermagnetpol 42 und ein Verrie ge lungs anker 43 zugeordnet. Der Greifermagnetpol 42
und ein Hubmagnetpol 22 sind mit Bezug auf das Gehäuse 10 feststehend angeordnet. Der Greiferverriegelungsanker 43 ist
axial mit Bezug auf das Gehäuse 10 beweglich. Bei Erregung der Magnetspule 41 wird der Ve rrie ge lungs anker 43 axial
so weit bewegt, bis er gegen den Greifermagnetpol 42 stößt. Diese Bewegung hat eine Drehung eines Greifers 44 zur Folge,
so daß dieser in die Antriebsstange 50 eingreift.
Gemäß der obigen Beschreibung arbeitet der in Pig. I
dargestellte Steuerstabantrieb aufgrund einer in bestimmter
Weise aufeinanderfolgenden Erregung und Entregung der Magnetspulen 21, 31 und 41. Wird beispielsweise eine fortschreitende
Aufwärtsbewegung der Antriebsstange 50 verlangt,
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und befindet sich der Antrieb in der in Fig. 1 dargestellten Stellung, so erfolgt die Aufwärtsbewegung folgendermaßen:
Die Greiferverriege.lungsspule 31 wird erregt, wodurch der Greifer 32 schwenkt und in die Antriebsstange 50 eingreift.
In diesem Zeitpunkt wird die Antriebsstange 50 sowohl vom Greifer 32 als auch vom Greifer 44 gehalten.
Die Greiferverriegelungsspule 4l wird sodann entregt, wodurch sich der Greiferverriegelungsanker 43 axial abwärts
bewegen kann und der Greifer 44 von der Antriebsstange 50 wegschwenkt und diese freigibt. Danach wird die
Hubspule 21 erregt, wodurch der Anker 2 3 axial nach oben bewegt wird, was ein Anheben der Antriebsstange 50 bedeutet.
Die Greiferverriegelungsspule 4l wird nun erneut erregt, so daß der Greifer 44 nunmehr an einer anderen
Stelle wieder in die Antriebsstange 50 eingreift,. Diese neue Stelle liegt genau um eine Bewe gun gs schritt lan ge
tiefer und die Bewegungsschrittlänge ist gleich dem Aostand
zweier benachbarter Zähne der Antriebsstange 50. Nachdem sich die Antriebsstange 50 mit dem Greifer 44
in Eingriff befindet, kann-der obere Greifer 32 durch
Entregung der Ve rrie ge lungs spule 31 außer Eingriff gebracht werden. Eine Entregung der Hubspule 21 ergibt dann
eine Absenkung des Greifers 32 um eine Bewe gungsschritt-
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länge, wie oben erläutert. Dieser Vorgang wird kontinuierlich so lange wiederholt, bis der Steuerstab um das jeweils
gewünschte Stück angehoben worden ist.
Das Absenken des Steuerstabes durch aufeinanderfolgende Erregung der oben erwähnten Magnetspulen erfolgt
im wesentlichen in umgekehrter Reihenfolge wie oben beschrieben und ist für den Fachmann leicht ersichtlich.
Ss muß bemerkt werden, daß die obige Beschreibung eine etwas vereinfachte Erläuterung eines Steuerstabantriebs
der Magnethubbauart darstellt» Bei dem Steuerstabantrieb
sind auch Maßnahmen zur Verringerung des Verschleißes der Zähne der Antriebsstange 50 und der
Greifer 32 und 44 getroffen. Das kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der übergang der Steuerstablast
vom Greifer 32 zum Greifer 44 stattfindet, bevor der Greifer 32 außer Eingriff mit der Antriebsstange
gebracht wird,-
Es kann beobachtet werden, daß der Steuers tab antrieb die Steuers tabantriebsstange 50 im Falle eines plötzlichen
Stromausfalls freigibt* Ohne elektrischen Strom werden die Magnetspulen 21, 31 und 41 entregt, wobei die Greifer
und 44 außer Eingriff mit der Antriebsstange 50 kommen.
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•το-
Bei axialer Ausrichtung der Antriebsstange fällt diese, wenn keine Arretierung mehr vorhanden ist, aufgrund der
Schwerkraft nach unten. Die nachstehend beschriebene
erfindungsgemäße Vorrichtung ist so ausgebildet, daß sie den Steuerstab in vollständig herausgezogener Stellung",
beispielsweise bei der Brennstofferneuerung des Reaktors,
auch dann noch hält, x^enn die gesamte elektrische Stromversorgung
ausfällt.
Wie weiter aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist der Steuers tab antrieb eine zusätzliche Magnetspule 6l auf.
Ein feststehender, zylindrisch ausgebildeter Magnetpol ist im unteren Ende 11 des Gehäuses 10 angeordnet und befindet
sich axial unterhalb des Greifers 44. Ein beweglicher Tauchkolben 64 ist in einem Ringraum angeordnet,
der durch einen Ausschnitt der Zylinderfläche des Magnetpols
63 gebildet ist. Der Tauchkolben 64 ist konzentrisch und
axial mit Bezug auf den Magnetpol 63 angeordnet. Die axiale Länge des Tauchkolbens 6 4 ist kleiner als diejenige des
ihm zugeordneten Ringraumes. Der Längenunterschied entspricht dem Hub des Tauchkolbens 64. Eine Feder 65
spannt den Tauchkolben 64 in Richtung seiner in Fig, I dargestellten unteren Stellung vor, wenn die Magnetspule 6l
nicht erregt ist.
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An einer der Lage des Greifers 44 entsprechenden .Stelle des Umfangs des Tauchkolbens 64 ist ein Verriegelungsstift
66 befestigt. Da bei dem dargestellten Antrieb drei Greifer 44 verwendet !«/erden, sind drei Greiferverriegelungsstifte
66 vorgesehen. Es ist jedoch nicht notwendig, daß die Anzahl der Verriegelungsstifte 66 oder deren Anordnungsstellen unbedingt auf die Anzahl und die Anordnungsstellen
der Greifer beschränkt sind. Der Fachmann kann vielmehr leicht eine oder mehrere Verriegelungsstifte-Greifer-Anordnungen
vorsehen, die in der nachstehend beschriebenen Welse arbeiten. Eine Möglichkeit der Befestigung der Verriegelungsstifte
66 an dem Tauchkolben 64 ist in den Zeichnungen dargestellt, wobei ein mit Kopf versehenes
Ende des Verriegelungsstiftes 66 zwischen dem Tauchkolben und einem daran angeschraubten Teil 61J angeordnet ist. Im.
Magnetpol 63 sind Axialkanäle angeordnet, durch welche die Verriegelungsstifte 66 in Richtung zu den Greifern 44
hin hindurchragen.
An den Enden der Verriegelungsstifte 66 ist beispielsweise mittels Schraubverbindungen ein Ring 68 befestigt.
Dies ist. in den Fig. 2 bis 4 deutlicher dargestellt. Am Innenumfang des Ringes 68 ist ein Arretierungselement mit einer Nut 69 und einem dadurch gebildeten
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vorstehenden Rand 70 vorgesehen. In ähnlicher Weise
sind die Greifer 44 jeweils mit einer Arretierungsnut 6l
und einem Vorsprung 72 versehen, wobei diese Elemente
entgegengesetzt zu denjenigen des Ringes 68 ausgerichtet sind.
Befindet sich der Greifer 44 in Eingriff mit der Antriebsstange 50 des Steuerstabes, so bewirkt eine
Erregung der Magnetspule 6l eine axiale Aufwärtsbewegung des Tauchkolbens 64, der Verriegelungsstifte 66 und des
Ringes 68, bis der Tauchkolben 64 den Magnetpol 6j>
berührt. In diesem Zeitpunkt stehen die Arretierungselemente, nämlich die Nuten und Vorsprünge am Ring 68 und
den Greifer 44, in der in Pig, 3 dargestellten Stellung, Eine andere Ansicht dieser Axialstellung ist in Fig, 4
gezeichnet. Sollte aus irgendeinem Grund in diesem Zeitpunkt die Magnetspule 4l entregt werden, so versuchen die
Greifer 44 aus dem Eingriffs zustand mit der Antriebsstange 50 herauszuschwenken, woran sie jedoch durch den
Ring 68 gehindert werden. Die Greifer 44 und der Ring 68 stehen gemäß Fig» 3 miteinander in Eingriff, Der Steuerstab
wird durch an einer weiteren Axialbewegung gehindert. Auch wenn nunmehr die Stromzufuhr zur Magnetspule
6l unterbrochen werden sollte, bleiben die Greifer
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und der Ring 68 wegen der an ihnen gebildeten Arretierungsmittel miteinander verriegelt. Der Steuerstab wird also
auch in diesem Falle an einer weiteren Axialbewegung gehindert.
Es ist zu beobachten, daß vor der Entregung der Magnetspule 41 die Greifer 44 tiefer in die Antriebs stan ge 50 eingreifen,
als in Fig. 3 dargestellt ist. Das bedeutet , daß sich der Vorsprung 71 bei normalem Eingriff der Greifer
mit der Antriebsstange 50 radial einwärts vom vorspringenden
Rand 70 des Ringes 68 befindet. Diese Differenz der Radiallage
ist erforderlich, damit der Ring 68 axial nach oben und hinter den Greifern 44 vorbeibewegt werden kann. Der in
Fig, 3 dargestellte Verriegelungszustand ergibt sich nach
einer Unterbrechung des elektrischen Stromes zur Magnetspule 41, nachdem sich die Greifer um ein kleines Stück
von der Antriebsstange 50 weggedreht haben,, Um den normalen
Betrieb des Steuerstabes wieder aufzunehmen, ist es daher zunächst erforderlich, die Greifer 44 aus dem Ring 68
auszuklinken. Dies erfolgt durch Erregung der Magnetspule 6l und anschließende Wiedererregung der Magnetspule
4l„ Die Greifer 44 haben sich dann aus der Verriegelungsstellung
mit dem Ring 68 herausgedreht. Bei Entregung der Magnetspule 6l kann dann die Feder 65 den
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Tauchkolben 64 mit dem Ring 68 axial abwärts zurückbewegen. Die Greifer 44 können dann normal weiterarbeiten.
Da die oben beschriebene Vorrichtung nicht wirksam werden darf, sofern dies nicht tatsächlich gewünscht ist,
sind Vorkehrungen zum Ausschließen einer zufälligen oder unbeabsichtigten Erregung der Magnetspule 6l getroffen,,
Zur Sicherstellung der Verhinderung des unerwünschten
Wirksamwerdens dieser Vorrichtung sind eine Anzahl von Möglichkeiten gegeben.
Beispielsweise kann das elektrische Ans ehalt element
für die Magnetspule 61 unzugänglich gemacht werden, bis der Reaktorschutzschild abgenommen ist.
Die Stromversorgung für die Magnetspule 61 soll eher in einem den Reaktorbehälter enthaltenden Gebäude
als im Reaktorsteuerraum angeordnet sein. Dies erfordert, daß das Personal zum Auslösen der elektrischen Verriegelung
das Reaktorbehältergebäude betritt. Ein Zutritt zu diesem Gebäude ist aber nur möglich, wenn der Reaktor abgeschaltet
ist, was beispielsweise bei der Brennst of ferne uerung der Fall ist.
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• fg.
Bei der Stromversorgung kann es sich um eine
Gleichstromquelle handeln, die nur eine Aus gangs leitung besitzt. Folglich kann gleichzeitig nur jeweils eine
Magnetspule 6l. erregt werden. Da der Be tat i gun gs strom
ein Gleichstrom ist, kann ein zufälliger Kurzschluß einer Wechselstromquelle die Magnetspule 6l nicht erregen«
Die Magnetspule 61 kann hinsichtlich ihres Tragdurchmessers so ausgelegt sein, daß die sich ergebende
Anzahl von Amperewindungen der Magnetspule 61 nicht zur
Betätigung des Tauchkolbens 64 ausreicht, wenn die Speisespannung der Magnetspulen 21, 31 oder Hl unbeabsichtigt
an die Magnetspule 61 angelegt wird. Wenn die Speisespannung zu den Magnetspulen 21, 31 und 41 beispielsweise 125 V
Gleichspannung beträgt, muß der Drahtdurchmesser der Spule 61 so gewählt sein, daß eine Spannung von I70 V
Gleichspannung bei 20 C oder mehr an die Spule 6l angelegt
werden muß, damit der Tauchkolben 64 bewegt wird. Die Spannung an der Spule 6l zur Betätigung des Tauchkolbens
kann auf etwa 250 V Gleichspannung festgelegt werden. Der Widerstand der Magnetspule 61 ändert sich mit der Temperatur,
weshalb auch die Anzahl der Amperewindungen mit der Temperatur veränderlich ist. Die Anzahl der Amperewindungen
der Magnetspule 61 kann so ausgelegt sein, daß der Tauch-
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kolben 64 bei einer Nenntemperatur von 1200C betätigt
wird» Polglich sind bei einer Temperatur von 1440C nicht
genügend Amperewindungen vorhanden, um den Tauchkolben zu bewegen. Es ist daher notwendig, die Magnetspule 6l
thermisch so zu isolieren, daß sie Temperaturen von beispielsweise oberhalb 150°C erreicht, damit ein geeigneter
Sicherheitsabstand gegeben ist.
Die obige Beschreibung beinhaltet also einen Steuerstabantrieb für Kernreaktoren, welche den Steuerstab in
seiner voll herausgezogenen Stellung beispielsweise während der Brennstofferneuerung des Reaktors sicher festhält, selbst
wenn die elektrische Stromzufuhr zum Steuerstabantrieb
unterbrochen ist. Während des normalen Reaktorbetriebs sind Vorkehrungen getroffen, um eine Betätigung der Verriegelungsvorrichtung
wirksam zu verhindern, so daß diese den normalen Betrieb des Steuerst ab ant rieb s nicht stören
kann.
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Claims (1)
- PatentansprücheJU/ Schrittweise arbeitender Steuerstab antrieb für Kernreaktoren, mit mindestens zwei mit gegenseitigem Axialabstand schwenkbar angeordneten Greif vorrichtungen zum Erfassen der Steuerstabäntriebsstange, weiter mit Elektromagneten zur Betätigung dieser Greifvorrichtungen .und zur schrittweisen Bewegung der Steuerstab äntriebsstange, und mit einer Verriegelungsvorrichtung, welche bei mindestens einer Greifvorrichtung ein Loslassen der Steuerstabantriebsstange im Falle eines Stromausfalls im zugehörigen Elektromagneten verhindert, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung (66, 68) eine elektrisch betätigbare mechanische Vorrichtung ist, die mittels eines Elektroantriebs (61, 64) in eine Verriegelungs stellung (Fig. 3) und eine Freigabestellung (Fig. 2) bringbar ist, und daß die Stromquelle dieses Elektroantriebs von der Stromquelle der Elektromagneten (21j 31» unabhängig ist.2ο Steuerstabantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Elektroantrieb eine elektromagnetische Vorrichtung mit einer konzentrisch zur Steuer-- 17 -509830/0270stabantriebsstange (50) am Steuerstabantriebsgehäuse (10) angeordneten Verriegelungsmagnetspule (61), einem Magnetpol (63) und einem Tauchkolben (6 4) ist, daß weiter dieser Tauchkolben konzentrisch zwischen der Steuerstabantriebsstange und der Verriegelungsmagnetspule angeordnet und die genannte Verriegelungsvorrichtung (68) starr mit dem Tauchkolben verbunden ist, so daß bei Erregung der Verriegelungsmagnetspule der Tauchkolben sich mit der daran befestigten Verriegelungsvorrichtung hinter die zugeordnete Greifvorrichtung (44) bewegt und dadurch ein Ausklinken der Greifvorrichtung aus der Steuers tab antriebsstange verhindert wird,3. Steuerstabantrieb nach Anspruch 2, wobei die Steuerstab antriebsstange eine Vielzahl von jeweils mit Axialabständen angeordneten Zähnen und die verriegelbare Greifvorrichtung einen Greifer aufweist, der einen mit den Zähnen der Steuerstab antriebsstange in Eingriff bringbaren Vorsprung besitzt und schwenkbar an einem Halteelement befestigt ist, so daß er mittels der genannten Elektromagnete in und außer Eingriff mit der Steuerstabantriebsstange schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung einen mit dem genannten Tauchkolben (67) verbundenen Ring (68) aufweist, welcher- 18 -509830/0270mit Bezug auf den genannten Greifer (4*0 eine derartige Axialstellung einnimmt, daß in der Verriegelungsstellung ein Teil des Greifers in den Ring hineinragt und diesen in seiner Verriegelungsstellung arretiert, und daß der Ring bei Erregung des zugehörigen Greiferelektromagneten (41) wieder lösbar ist.4. Steuerstabantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Greiferelektromagnet (41) durch Anlegen einer ersten Gleichspannung erregbar ist und daß die Verriegelungsmagnet spule (61) durch Anlegen einer zweiten, beträchtlich höheren Gleichspannung erregbar und so ausgelegt ist, daß ihre Erregung im Falle des Anlegens der ersten Gleichspannung nicht zur Betätigung des Elektroantriebs (öl, 64) ausreicht,5. Steuerstabantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsmagnetspule (61) für eine Erregung im kalten Zustand mittels eines Gleichstromes bestimmter Stromstärke ausgelegt und thermisch so isoliert ist, daß sie während des Reaktorbetriebs eine Temperatur von mehr als 1500C einnimmt, und daß diese Spule so bemessen ist, daß bei dieser Temperatur der elektrische Widerstand der Spule so stark vergrößert ist,- 19' -509830/0270«fco ·daß die für den kalten Spulenzustand gemessene Erregungsspannung nicht mehr zur Betätigung des Elektroantriebs
ausreicht.6 β Steuerstab ant rieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei oberhalb des Antriebs ein Schutzschild angeordnet ist, der zum öffnen des Reaktorbehälters zwecks Freilegung des Reaktorkerns abgenommen werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß an der Verrie gelungs magnet spule (61) ein elektrisches Schaltelement zum Anlegen der Speisespannung an die Spule angeordnet ist, welches erst nach Abnehmen des Schutzschildes zugänglich ist, so daß ein Anschluß der Verriegelungsmagnetspule an die elektrische Speisespannung nur möglich ist, wenn der Schutzschild abgenommen ist„- 20 -509830/0270
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