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Vorrichtung zum Ansetzen von Fliesen an Wandflächen im Dünnbettverfahren
(Zusatz zu Patent ....... P 24 52 270.1) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Ansetzen von Fliesen an Wandflächen im Dünnbettverfahren, mit der mehrere Fliesen
gleichzeitig ansetzbar sind und die Saugnäpfe enthält.
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Alle keramischen Fliesen und Platten werden bekanntlich bei hohen
Temperaturen gebrannt. Nicht so allgemein bekannt ist die Tatsache, daß alle keramischen
Fliesen durch das Brennen mehr oder weniger starke Verformungen und damit unterschiedliche
Maße erhalten. Diese Maßungenauigkeiten wurden im Laufe vieler Jahre durch die Fliesenindustrie
reduziert; aber es ist auch heute noch notwendig, daß der Fliesenleger z. B. beim
Ansetzen von Wandplatten ein exaktes Fugenbild nur durch Korrigieren der einzelnen
Platten in ihrer Lage erreichen kann.
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Um die Nachteile des Ausrichtens der Platten beim Ansetzen an die
Wand zu vermindern oder zu vermeiden, hat die
Fliesenindustrie Fliesentafeln
auf den Markt gebracht, die aus einer Mehrzahl von Fliesen bestehen, die durch Verklebungen
zu mehr oder weniger flexiblen Tafeln verbunden sind.
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Solche Fliesentafeln werden aus Fliesen verschiedener Formate hergestellt.
Solche Einheiten aus größeren Fliesen, z. B. aus 15 x 15 cm-Fliesen, haben sich
aber am Markt nicht recht eingeführt, weil das Ansetzen von Hand Schwierigkeiten
bereitet. Es werden daher auch heute noch die meisten Wandfliesen einzeln von Hand
angesetzt und somit einzeln für ein gutes Fugenbild in ihrer Lage nach der Schnur
korrigiert.
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Es ist bereits bekannt, zum Ansetzen von Fliesen einzeln oder zu
mehreren Vorrichtungen zu verwenden, auf denen die Fliesen durch Saugeinrichtungen
festgehalten sind oder auf denen die Fliesen untereinander unter Verwendung von
Stiften und Leisten im richtigen Fugenabstand angeordnet und so an die Wand nach
Aufbringung eines Mörtels ansetzbar sind.
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Diese Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie entweder zu
umständlich in ihrer Handhabe sind, das Erfassen und Festhalten der Fliesen mit
zu komplizierten Einrichtungen versuchen, oder daß man die Fliesen bereits auf der
Vorrichtung zueinander und zu den bereits angesetzten Fliesen auszurichten versucht,
so daß beim Wegnehmen der Vorrichtung von den neu angesetzten Fliesen eine Beeinträchtigung
der bereits angesetzten Fliesen oder der anzusetzenden Fliesen durch die Unruhe
der Hand und die besondere Ausgestaltung der Vorrichtung stattfindet.
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Um nämlich den korrekten Abstand der Fliesen zueinander zu erreichen,
sind bekanntlich abstandsbestimmende Leisten und Stifte vorgesehen, auf die sich
die Fliesen abstützen bzw.
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die den Abstand zu den bereits angesetzten Fliesen herstellen.
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Beim Abnehmen der Vorrichtung nach dem Ansetzen der neuen Fliesen
an der Wand wirken Hebelkräfte auf die Fliesenränder ein, die die ausgerichteten
neuen Fliesen oder die schon angesetzten Fliesen verschieben.
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Es ist bekannt (deutsches Gebrauchsmuster 1 952 976), mehrere Fliesen
mit Saugern zu erfassen und an die Wand anzusetzen. Der Nachteil dieser Vorrichtung
ist jedoch der, daß das bekannte Gerät nur zur Verarbeitung einer bestimmten Fliesengröße
geeignet ist, und daß es zum Erfassen der Fliesen auf diese aufgedrückt werden muß,
nachdem die Fliesen zueinander an dem Gerät, das Anschlagleisten in Form von Rippen
enthält, ausgerichtet worden sind. Beim Ablösen des Geräts von den Fliesen bzw.
beim Abnehmen der Sauger- von denSichtflächen der Fliesen treten Krafteinwirkungen
auf die Fliesen auf, so daß eine ordnungsgemäße Verarbeitung nicht gewährleistet
ist. Es ist auch fraglich, ob ein einziger Mann mit einem Gerät überhaupt arbeiten
kann. Uber die Ablösung oder Belüftung der Saugnäpfe ist nichts ausgesagt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, mehrere zusammenhängende
Fliesen in Form einer sogenannten Fliesentafel gleichzeitig genau und schnell verarbeiten
zu können, d. h. an eine Wandfläche ansetzen und andrücken und dabei gleichzeitig
ausrichten zu können.
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Erreicht wird das dadurch, daß eine Platte vorgesehen ist, die auf
ihrer Rückseite eine Rüttelvorrichtung mit Handgriffen trägt und auf ihrer Vorderseite
im Bereiche des oberen Randstreifens der Platte einen oder mehrere von Hand zu entlüftende
und zu belüftende Saugnäpfe.
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Vorzugsweise ist die Platte, welche zur Aufnahme einer aus mehreren
Fliesen bestehenden Fliesentafel dient, aus einem Material hergestellt, das eine
gewisse Flexibilität und damit Anpassung an Unebenheiten der Fliesentafel bzw. der
zu verfliesenden Fläche, besitzt.
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Die Anzahl der Sauger richtet sich nach der Form und den Abmessungen
der anzusetzenden Fliesen der Fliesentafel, d. h.
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bei großflächigen Fliesen werden im Durchmesser große Saugnäpfe verwendet,
und wenige Saugnäpfe bei kleinformatigen Fliesen werden, um dieselbe Saugkraft zu
erzeugen, im Durchmesser kleine Saugnäpfe und mehrere verwenden. Vorzugsweise sollen
die Saugnäpfe mit ihren Rändern im Bereiche einer Fliese liegen, damit der Eintritt
von Luft bei entlüftetem Saugnapf über die Fuge vermieden wird.
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Die Saugnäpfe sind vorzugsweise so gestaltet, daß sie durch Finger-
oder Handbetätigung entlüftbar sind, d. h. sie können durch ein Hebelgetriebe flach
gemacht werden, so daß sie sich beim Aufsetzen auf eine Fliese mit ihrer gesamten
Fläche auf die Fliesenoberfläche auflegen, oder sie können in ihrem mittleren Teil
mit einem von Hand zu betätigenden Ventil versehen sein, so daß beim Andrücken der
Sauger die Luft durch dieses Ventil entweicht und der Sauger sich flachdrückt, worauf
das
Ventil von Hand geschlossen wird. Beim Festhalten der Fliesentafel wird dann der
Sauger einmal wieder mechanisch gespannt bzw. das Ventil geschlossen und beim Freigeben
der Fliesen entspannt bzw. das Ventil geöffnet.
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Die Betätigung der Sauger ist so ausgestaltet und angeordnet, daß
sie vorzugsweise von dem Daumen einer Hand, die den Handgriff erfaßt hat, erfolgen
kann, so daß die Handhabung ohne Ausübung umständlicher Griffe und Anwendung übermäßigen
Druckes vonstatten geht. Das auf der Rückseite der Platte befindliche, mit den Handhaben
versehene Rüttelgerät wird ebenfalls vorzugsweise mit dem Daumen der anderen Hand
geschaltet, so daß beim Ansetzen der Fliesentafel an die Wand und Freigabe der Fliesen
durch Belüftung der Saugnäpfe mit dem Daumen der einen Hand der Daumen der anderen
Hand den Rüttler einschalten kann, wodurch die Vorrichtung in Schwingungen versetzt
wird, die auf die Fliesentafel übertragen für den ordnungsgemäßen Sitz der Fliesentafel
an der Wand sorgen. Dabei kann durch entsprechende Bewegung der Platte über die
Handgriffe der Rüttelvorrichtung bei gleichzeitigem Rütteln eine Ausrichtung der
Fliesentafel zu einer Richtschnur bzw. zu bereits angesetzten Fliesentafeln erfolgen.
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Beim Dünnbettverfahren, welches hier angewandt wird, beträgt die
Mörtelschicht, die vorzugsweise eine Kunststoffmörtelschicht ist, in ihrer Dicke
nur wenige Millimeter. Diese Kunststoffmörtelschicht wird mit dem Zahnspachtel auf
die
Wand aufgetragen und bildet aufgrund der Verdunstung des Lösungsmittels
alsbald eine oberflächliche Haut, die beim Ansetzen der Fliesentafel aufgerissen
werden muß. Durch die begrenzte Flexibilität der Platte schmiegt sich diese satt
an die Fliesentafel an, so daß die Andruckkraft bzw. die Schwingungen des Rüttelgeräts
auf der gesamten Oberfläche auf die Fliesentafel übertragen werden, selbst dann,
wenn Unebenheiten in der zu verfliesenden Wandoberfläche vorhanden sind. Nur durch
die flexible Unterlage bzw. durch die Flexibilität der Platte ist es möglich, Fliesen
im Dünnbettverfahren zu verlegen. Das bekannte Gerät mit seinem starren Rahmen ist
dazu überhaupt nicht brauchbar, weil örtlich oder in begrenzten Bereichen auf die
Oberflächen der Fliesentafel überhaupt kein Druck übertragen werden kann, wenn nämlich
in diesem Bereich eine Vertiefung in der Wand vorhanden ist, in der die Fliesen
sich von der Druck ausübenden Oberfläche der Platte entfernen.
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Die Rüttelvorrichtung umfaßt vorzugsweise ein im Querschnitt rechteckiges
Gestell, beispielsweise aus einem Stück eines Rechteckrohres, das auf einer seiner
brieten Flächen das eigentliche Rüttelaggregat trägt, während links und rechts davon
Handgriffe gebildet sind. Die Befestigung des Rüttelgeräts erfolgt dadurch, daß
die Stirnkante der einen breiten Wandfläche unter einen streifenförmigen Ansatz
geschoben wird, während das andere Ende durch zwei Arretierschrauben gehalten ist,
die in Schlitze zweier Schenkel von Winkeln eingreifen,
in denen
sie durch Klemmuttern gehalten werden. Das Rüttelgerät ist daher auswechselbar,
d. h. es kann wahlweise mit einer Vorrichtung mit Saugern für großformatige Fliesen
als auch mit Saugern für kleinformatige Fliesen verwandt werden.
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Erfindungsgemäß stehen dem Fliesenleger vorzugsweise mehrere Vorrichtungen
zur Verfügung, unter denen er sich die Vorrichtung aussuchen kann, mit der er seine
zu verlegenden Fliesen am besten handhaben kann.
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Die Platte der Vorrichtung, die zur Aufnahme der Fliesentafel dient,
ist vorzugsweise eine Kunststoffplatte, beispielsweise aus einem glasfaserverstärkten
Polyesterharz, die in Dimension und in ihrer Herstellung so bemessen ist, daß sie
gewisse flexible Eigenschaften besitzt, oder sie ist durch Einschnitte flexibler
gestaltet. Die Platte kann natürlich auch aus einem anderen Werkstoff bestehen,
beispielsweise aus einem gummiartigen Werkstoff oder auch aus einem Metall entsprechender
Eigenschaften. Die Stromversorgung des Rüttelgeräts erfolgt über ein fliegendes
Kabel ähnlich wie bei einer Handbohrmaschine. Darüber hinaus kann das Rüttelgerät
mit einer Zeitschalttorrichtung versehen sein, mit der das Gerät zwar von Hand einschaltbar
ist, sich aber automatisch nach einer bestimmten Rüttelzeit wieder ausschaltet,
so daß der Fliesenleger gezwungen ist, so lange zu rütteln, bis Ausschaltung erfolgt
und wodurch erreicht wird, daß bei einer Fliesenverlegearbeit alle Fliesen eine
gleichlange Zeit gerüttelt worden sind, was zu einer Qualitätsverbesserung und zu
einer einheitlichen reproduzierbaren Arbeitsweise führt.
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Die Vorrichtung ist insgesamt möglichst leicht ausgestaltet, damit
ihre Handhabung leicht und einfach wird.
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Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen, die in der Zeichnung
dargestellt sind, näher erläutert.
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In der Zeichnung stellen dar: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
auf die Arbeitsfläche der Platte einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei Saugnäpfen,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1, Fig. 3 eine perspektivische
Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 gemäß Fig. 1, jedoch auf die Rückseite,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausgestatlung einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung mit drei Saugnäpfen, Fig. 5 eine Seitenansicht der Vorrichtung
nach Fig. 4, Fig. 6 eine perspektivische Ansicht auf die Rückseite der Vorrichtung
nach Fig. 4 und 5 und Fig. 7 eine Rüttelvorrichtung, wie sie zusammen mit den Vorrichtungenrach
Fig. 1 bis 6 verwendet wird.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sollen, wie in der Einleitung
beschrieben, sogenannte Fliesentafeln rationell und optimal verlegt werden. Diese
Fliesentafeln setzen sich zusammen
aus Fliesen der unterschiedlichsten
Abmessungen und Gestalt, die untereinander unter Einhaltung eines bestimmten Fugenabstandes
und unter Ausgleich der Toleranzen durch Klebemittel, beispielsweise Klebebänder,
flexibel miteinander verbunden sind. Bei der Verwendung von fünfzehner Wandfliesen
werden beispielsweise sechs Stück zu einer Fliesentafel in jeweils zwei übereinander
angeordneten Dreierreihen verarbeitet, so daß sich ein Gebilde ergibt, das je nach
gewünschtem Fugenabstand etwa 46 cm lang und 30 1/2 cm breit ist. Man kann natürlich
auch Fliesentafeln größerer Abmessungen herstellen, jedoch hat das seine Grenze
aufgrund des sich dann ergebenden Gewichts, wodurch die Handhabung wieder erschwert
wird. Eine Fliesentafel mit sechs fünfzehnter Wandfliesen oder unter Berücksichtigung
dieser Abmessungen einer entsprechenden Anzahl anderer Fliesen, Riemchen oder Mosaikplättchen
stellt eine zweckmäßige und praktische gut zu verarbeitende Einheit dar.
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Diese Fliesentafel findet nun Aufnahme bei der Ausgestaltung nach
Fig. 1 auf der Platte 1, die so in ihren Abmessungen gewählt ist, daß die Fliesentafel
vorzugsweise um ein gewisses Stück den Rand allseitig überragt. Damit der Fliesenleger
beim Ansetzen der Fliesentafel an der Wand den Rand der F Fliesentafel überall gut
sehen kann, um die Fliesentafel zu einer Richtschnur oder zu bereits angesetzten
Fliesentafeln lot- und fugenrecht auszurichten und anzusetzen.
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Die Platte 1 muß darüber hinaus eine çewisse Flexibilität besitzen,
sie muß sich leicht Unebenheiten der Wand, an die
die Fliesentafel
anzusetzen ist, anpassen, dennoch aber hinreichend steif sein, damit über ihre gesamte
Fläche auf die gesamte Fläche der Fliesentafel ein Druck ausgeübt werden kann. Die
Platte 1 ist daher beispielsweise aus einem Kunststoff hergestellt, beispielsweise
aus einem glasfaserarmierten Polyesterharz, aus einem entsprechend eingestellten
Gummi oder auch aus einem Metall. Darüber hinaus kann die Platte 1 vom Rand zur
Mitte hin verlaufende Schlitze enthalten, durch die die Flexibilität in Bereichen
verbessert werden kann.
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Die Platte 1 nach Fig. 1 hat bei 2 und 3 Ausschnitte an den Ecken,
in denen Saugnäpfe 4 und 5 angeordnet sind, derart, daß die Oberfläche der Saugnäpfe
in einer Ebene mit der Oberfläche der Platte 1 liegt, wie das besonders deutlich
aus Fig.
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2 zu ersehen ist.
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Natürlich kann die Platte auch vollständig sein und nur im Bereiche
der Saugnäpfe 4 und 5 kreisförmige Ausschnitte tragen. Die Platte 1 nach Fig. 1
ist jedoch für die Verarbeitung großformatiger Fliesen von 15 x 15 cm Kantenlänge
bestimmt, so daß bei der dargestellten und verwendeten Großformatigkeit der Saugnäpfe
4 und 5 die fehlende Andruckfläche im Bereiche dieser Ausschnitte 2 und 3 durch
die großen Saugnäpfe 4 und 5 vollauf ersetzt wird.
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Diese Saugnäpfe sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich, im begrenzten Bereich
schwenkbeweglich auf einer Unterplatte 6 gelagert, was beispielsweise vermittels
Schraubenfedern 7 erfolgen
kann, die mit Spiel auf Führungsstiften
gelagert sind, die ihrerseits auf der Unterplatte 6 bzw. an dem Gehäuse des Saugnapfes
befestigt sind. Durch das Gehäuse 8 des Saugnapfes ein ragt nach hinten/Ansatz 9
hindurch, die mit der Rückseite des vorzugsweise aus Gummi bestehenden Saugtellers
verbunden sind, so daß dieser beim Eindrücken der Ansätze nach vorn geschoben wird,
wodurch die Vertiefung aufgehoben wird oder zurückgezogen wird, wodurch eine Vertiefung
entsteht.
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Saugnäpfe dieser Art sind an sich bekannt. Erfindungsgemäß sind nun
diese Ansätze durch eine Welle 10 verbunden, die in die Ansätze 9 mit einer Abkröpfung
eingreift und auf der Unterplatte 6 gelagert ist, so daß bei Verschwenkung des Hebels
11, der auf der Welle bei 12 befestigt ist, der Saugnapf flachgedrückt oder hohl
gemacht werden kann. Aus Fig. 3 ist der Hebel 11 deutlich zu erkennen, er ragt durch
einen Schlitz 13 der Unterplatte 6 hindurch, und der Doppelpfeil 14 deutet die Verschwenkbarkeit
des Hebels 11 an. Auf der Rückseite der Unterplatte- 6 sind darüber hinaus noch
zwei Winkel 15 mit Ausschnitten 16 und im Abstand dazu ein Ansatz 17 befestigt,
deren Zweck und Bedeutung weiter unten noch erläutert werden wird. Wenn nun eine'solche
Platte mit den Saugnäpfen 4, 5 auf die Ansichtsseite einer Fliesentafel aufgelegt
wird, derart, daß die Saugnäpfe 4, 5 im Bereiche der beiden oberen endständigen
Fliesen liegt, dann kann eine solche Fliesentafel sehr leicht aufgenommen werden,
wenn der Hebel 11 zuvor in eine solche Stellung verschwenkt ist, daß die gummiartigen
Saugnäpfe
flach liegen, daraufhin der Hebel in die entgegengesetzte Stellung verschwenkt wird,
derart, daß die Ansätze 9 nach hinten aus den Gehäusen 8 der Saugnäpfe herausgezogen
werden, so daß die Saugnäpfe sich von der Fliese abheben und einen Unterdruck erzeugen.
In dieser Stellung nun kann die Fliesentafel mit der Platte ohne weiteres gehandhabt
werden.
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Ist die Fliesentafel an die Wand angesetzt und ist eine ausreichende
Haftung hergestellt, dann kann der Hebel 11 durch einen Daumenschwung wieder in
die andere Stellung verschwenkt werden, worauf ohne Kraftanwendung, ohne ERschütterung
die Saugnäpfe die Fliesentafel freigeben.
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In Fig. 7 ist die zur erfindungsgemäßen Vorrichtung gehörende Rüttelvorrichtung
18 dargestellt. Diese Rüttelvorrichtung 18 besteht aus einem rohrförmigen, im Querschnitt
vorzugsweise rechteckigen Gestell 19, das gleichzeitig die Handhabe darstellt und
das auf einer Seite und an den Enden die beiden Handgriffe 20 trägt, hinter dnen
in der Wand bei 21 Ausschnitte gemacht sind, damit man hindurchfassen kann. Auf
dem verbleibenden Teil der Wand 22 des Rechteckrohres ist das eigentliche Rüttelaggregat
23 über die Böcke 24 mit Schrauben 25 befestigt. Die Stromversorgung zum Betrieb
des Rüttelaggregats erfolgt über die fliegende Leitung 26. An dem einen Ende des
Gestells 19 sind Schrauben 27 angeordnet, in der Figur ist nur die eine Schraube
zu erkennen, die andere ist durch die Seitenwand 28 verdeckt, auf denen Flügelmuttern
29 sitzen. Mit diesen Schrauben wird die Rüttelvorrichtung 18 auf den Vorrichtungen
zum Ansetzen
von Fliesen lösbar befestigt, und zwar unter Verwendung
der Winkel 15 und des Ansatzes 17 der Fig. 3, derart, daß die in Fig. 7 links liegende
nicht sichtbare Kante, die der Kante 30 entspricht, unter den Ansatz 17 geschoben
wird, worauf dann die Rüttelvorrichtung 18 ein Stück zurückgezogen wird, derart,
daß die Schrauben 27 in die Ausschnitte 16 der Winkel 15 eingreifen, die Kante 30
aber noch unter dem Ansatz 17 verbleibt, worauf die Muttern 29 angezogen werden.
Auf diese Weise ist die Rüttelvorrichtung lösbar, aber fest mit der Vorrichtung
nach Fig. 1 bis 3, aber auch mit der Vorrichtung nach Fig. 4 bis 6 verbunden, was
später noch beschrieben werden wird. Die Winkel 15 sind natürlich so bemessen, daß
das Rechteckrohrstück, welches das Gestell 19 bildet, zwischen die aufrechtstehenden
Schenkel der Winkel 15 paßt und die Schenkellänge bzw. die Höhe der Einschnitte
16 über der Oberfläche der Unterplatte 6 ist so bemessen, daß die Schrauben 27 in
die Einschnitte 16 hineinpassen.
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Durch diese Ausgestaltung kann also die Rüttelvorrichtung 18 wahlweise
mit jeder beliebigen Platte verbunden werden, je nachdem, welche Fliesengröße oder
Fliesenformate in einer Fliesentafel verarbeitet werden sollen, wie das weiter oben
beschrieben ist.
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In Fig. 4 ist nun eine Vorrichtung dargestellt, die eine Platte 31
umfaßt, die ganz ähnlich wie die Platte 1 der Vorrichtung nach Fig. 1 bis 3 hergestellt
oder ausgebildet ist, sie dient auch demselben Zweck, sie ist jedoch für ein anderes
Fliesenformat
beabsichtigt, was aus der Anzahl und der Größe der angeordneten Saugnäpfe 32 hervorgeht.
Diese Saugnäpfe fassen durch vorzugsweise kreisförmige Ausschnitte 33 in der Platte
31 hindurch und sind ebenfalls wieder so angeordnet, daß sie mit dem Rand ihrer
Öffnung in der Ebene der Oberfläche der Platte 31 liegen. Dies ist besonders deutlich
aus Fig. 5 zu erkennen. Die Saugnäpfe ihrerseits sind aus einem gummielastischen
Werkstoff, vorzugsweise aus einem weichen Kunststoff, hergestellt und mit ihren
verstärkten rückwärtigen Enden 34 in entsprechenden Halterungen 35 einer quer über
die Rückseite der Platte 31 verlaufenden Stange 36 befestigt.
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Diese Stange 36 ist mit ihren Enden 37 auf Zapfen parallel zur Platte
31 verschiebbar geführt, vorzugsweise unter Zwischenfügung von Federn, die die Stange
36 von der Rückseite der latte 31 wegzudrücken versuchen. Die Zapfen 39, auf denen
die Enden 37 geführt sind, sind in U-förmigen Halterungen 38 angeordnet, die ihrerseits
auf der Rückseite der Platte durch Nieten oder Schrauben befestigt sind. Auf den
Zapfen 39 ist eine weitere Stange 40 geführt, die ebenfalls unter Zwischenfügung
von leichten Federn zur ersten Stange 36 angeordnet ist und die auf ihrer den rückwärtigen
Enden 34 der Saugnäpfe 32 zugewandten Seite Stifte 41 trägt, deren Enden halbkugelförmig
abgerundet sind und den folgenden Zweck haben.
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Die rückwärtigen Enden 34 der Saugnäpfe 32 sind mit einer im Durchmesser
kleinen axialen Bohrung durchbohrt, sodaß eine Verbindung zwischen der Atmosphäre
und dem Innenraum
des Saugnapfes 32 entsteht.
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Beim Auflegen der Platte 31 auf die Ansichtsseite der fliesen einer
Fliesentafel erfolgt nun die Haftung der Saugnäpfe 32 auf der Oberfläche der Fliesen
dadurch, daß der Hebel 42 in Richtung des Pfeiles 43 von dem Daumen der linken Hand
des Fliesenlegers niedergedrückt wird. Dabei werden die Stange 36 und die Stange
40 nacheinander nach vorn bewegt, was über die Hebelverbindung bei 44 erfolgt -
eine zweite Hebelverbindung ist in Fig. 5 durch den Hebel 42 verdeckt - so daß zunächst
die Saugnäpfe auf die Fliesen niedergedrückt werden, wobei die Luft über die axiale
Bohrung aus den Saugnäpfen entweichen kann, während dann die Stifte 41 mit ihren
abgerundeten Enden die rückwärtige Öffnung der axialen Bohrungen in die rückwärtigen
Enden der Saugnäpfe 32 wie ein Ventilkörper verschließen. Wird nun der Hebel 42
durch den Daumen des Fliesenlegers in dieser niedergedrückten Stellung gehalten,
kann keine Luft in den Innenraum der Saugnäpfe eindringen, und die Saugnäpfe halten
die Fliesentafel sicher auf der Platte 31 fest, so daß diese an den Handgriffen
20 der Rüttelvorrichtung 18 (Fig. 7), die auf der Rückseite der Platte 31 an den
dort angeordneten Winkeln 15 und dem Ansatz 17, wie bereits oben beschrieben, befestigt
ist, gehandhabt und an die Wand angesetzt wird. Der Hebel 42 ist an einer Welle
46 befestigt, die hier die Gestalt eines schmalen Streifens hat, die ihrerseits
in Lagerböcken 47 auf der Rückseite der Platte 31 schwenkbar gelagert ist. An der
Welle 46
sind die Hebelverbindungen 44 befestigt und wirken auf
die Stange 40 ein.
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Ist die Verbindung der Fliesentafel mit der Wand hergestellt, dann
läßt der Fliesenleger den Hebel 42 los, worauf die Federn im Bereiche der Halterungen
38 die Stangen 36 und 40 zurückbewegen, wobei zuerst die Stifte 41 die Bohrungen
in den rückwärtigen Enden der Saugnäpfe 32 freigeben, so daß Luft eindringt und
die Haltefähigkeit der Saugnäpfe aufhebt und woraf dann die Saugnäpfe sich von den
Fliesen lösen. Die Rüttelvorrichtung, die über den Schalter 45 ein- und ausschaltbar
ist, wird von dem Daumen oder von der anderen Hand des Fliesenlegers betätigt, die
um den rechten Handgriff 20 mit Bezug auf Fig. 7 greift. Die linke Hand, die am
linken Handgriff 20 liegt, betätigt den Hebel 42. Nun kann bei freier Beweglichkeit
der Vorrichtung die Fliesentafel, die schon angesetzt ist, angerüttelt werden, wobei
eine Ausrichtung erfolgen kann, wozu die geringe Oberflächenreibung zwischen der
Oberfläche der Platte 31 und der Oberfläche der Fliese völlig ausreicht. Dieses
Ausrichten und Anrütteln erfolgt natürlich dadurch, daß die Vorrichtung bzw. die
Platte 31 bei laufendem Rüttelaggregat 23 gegen die Sichtfläche der Fliesentafel
gedrückt oder gepreßt wird.
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Aus der Zeichnung, insbesondere aus der Beschreibung der Fig. 6 in
Verbindung mit der Rüttelvorrichtung 18, geht hervor, daß die Handhabung der Vorrichtung
so erfolgt, daß die Saugnäpfe 4 und 5 bzw. 32 am oberen Rand der Platte 31 liegen,
wenn
die Vorrichtung von dem Fliesenleger mit beiden Händen vor seinem Körper gehalten
wird. Die Saugnäpfe im oberen Bereich der Platte 1 bzw. 31, die sich auf den Oberflächen
der Fliesen festgesaugt haben, tragen somit die Fliesentafel, die zufolge ihres
Gewichts und ihres SChwerpunkts satt auf der Oberfläche der Platte 1 bzw. 31 aufruht.
Ein Verkanten oder Verrutschen der Fliesentafel wird durch die Saugnäpfe sicher
verhindert.
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F Da die Fliesentafel mit ihren Rändern über die Ränder der Platte
1 bzw. 31 hinaussteht, kann also so das Ansetzen gut beobachtet werden.