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Fahrzeugaufbau mit einer Windschutzscheibe und einer seitlichen Regenrinne
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugaufbau mit einer Windschutzscheibe, die sich
zwischen Scheibenhalterungen an zwei Windschutzscheibensäulen erstreckt, die mit
jeweils einer Regenrinne zum Auffangen von der Windschutzscheibe seitlich abgetriebenen
Wassers versehen sind. Eine Anordnung dieser Art ist aus der Offenlegungsschrift
2 121 048, 63c, 43/25, in der Weise bekannt, daß die Regenrinne zumindest teilweise
in die Säule eingezogen ist und nahe dem bezüglich der Fahrtrichtung hinteren äußeren
Bereich der Säule liegt. Eine in dieser Weise ausgebildete Regenrinne zeigt zwar
bis zu bestimmten Fahrgeschwindigkeiten und abfließenden Wassermengen ein günstiges
Verhalten, insbesondere vergrößert sie den Strömungswiderstand des Fahrzeugs nicht
nennenswert, jedoch können Schwierigkeiten bei höheren Fahrgeschwindigkeiten und
größeren abströmenden Wassermengen auftreten.
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Die Offenlegungsschrift 1 802 853, 63c, 43/68, beschreibt ebenfalls
eine
seitliche Regenrinne zur Verhinderung der Verschmutzung der Seitenscheiben des Fahrzeugs
mit von der Windschutz scheibe abgetriebenem Wasser, jedoch ist diese bekannte Regenrinne
nicht in die Windschutzscheibensäule integriert.
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Auf die Säule ist vielmehr ein Profilteil aufgesetzt, das über die
Säule nach innen bis über den Endbereich der Windschutzscheibe übersteht und zusammen
mit dieser und einer die Scheibe einfassenden Prodildichtung die Regenrinne bildet.
Bei dieser Anordnung ist es schwierig, für einen Wasserablauf aus der Regenrinne
zu sorgen, da sich diese relativ weit innerhalb des Fahrzeugumfangs erstreckt und
das gesammelte Wasser daher nicht einfach nach unten abfließen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugaufbau der
eingangs genannten Art zu schaffen mit einer im Bereich der Windschutzscheibensäule
verlaufenden Regenrinne, die so gestaltet ist, daß sie ohne Beeinträchtigung des
Luftwiderstandes des Fahrzeugs auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten abgetriebene
größere Wassermengen mit Sicherheit auffängt.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Regenrinne neben der jeweiligen Scheibenhalterung vor dem Bereich der Strömungsablösung
an der Windschutzscheibensäule zwischen einem oberen und einem unteren Ablauf verläuft,
einen zumindest ungefähr U-förmigen Querschnitt mit zum Verlauf der Ebene der Windschutzscheibe
an der Scheibenhalterung zumindest annähernd paralleler Basis und mit einem bezüglich
der Säulenunströmung hinteren Schenkel besitzt, der länger als der vordere Schenkel
ist. Dabei soll unter einem ungefähr U-förmigen Querschnitt auch ein solcher verstanden
sein, der etwa Halbkreisform besitzt.
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Infolge der Tatsache, daß die Regenrinne neben der jeweiligen Scheibenhalterung
und nicht im bezüglich der abströmenden Wassermengen
hinteren Bereich
der Säule angeordnet ist, liegt sie vor der Strömungsablösung, so daß das abströmende
Wasser auf jeden Fall in sie gelangt. Dieser Effekt wird dadurch unterstützt, daß
der hintere Schenkel des U-förmigen Querschnitts der Regenrinne über den vorderen
Schenkel vorsteht und dadurch einen Aufstau in der Rinne bewirkt. Der Aufstau in
der Rinne sorgt für gute Abströmbedingungen nach oben und unten in die Gebiete niedrigeren
Drucks. Die Lage der Regenrinne im Bereich der Säule und nicht, wie bei der zuletzt
beschriebenen bekannten Konstruktion, im Bereich des Randes der Windschutzscheibe
bietet den Vorteil, daß in einfacher Weise ein Wasserablauf nicht nur nach oben
(also in die Dachregenrinne), sondern auch nach unten geschaffen werden kann.
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Verständlicherweise ist es möglich, die Regenrinne allein durch eine
im Querschnitt U-förmige Eindrückung in der Säule zu bilden. Fertigungstechnisch
einfacher ist es jedoch, die Regenrinne zumindest teilweise durch andere Teile zu
gewinnen. So können die Basis und der hintere Schenkel der im Querschnitt U-förmigen
Regenrinne durch eine Stufe in der Säule, dagegen der vordere Schenkel durch ein
eine Verlängerung der Basis überdeckendes Teil gebildet sein. Dieses Teil kann ein
Dichtprofil, das einen Bestandteil der Scheibenhalterung bildet, oder eine Zierleiste
sein. Andererseits ist es aber auch möglich, die Basis und den vorderen Schenkel
der Regenrinne durch eine Stufe in der Säule und den hinteren Schenkel durch ein
auf die. Säule aufgesetztes Profilteil zu bilden. Schließlich kann man die gesamte
Regenrinne durch ein auf die Säule aufgeklipstes Profilteil- bilden, das beispielsweise
auf einer ebenen Fläche der eigentlichen Säule aufliegt und im übrigen so in die
Kontur der Sä-ule übergeht, daß es nach außen als einstückig mit dieser erscheint.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand
der Figuren beschrieben, die jeweils einen Schnitt durch eine Windschutzscheibensäule,
die Mittel zur Halterung der Windschutzscheibe und den anschließenden Bereich der
Windschutzscheibe bei einem Personenkraftfahrzeug wiedergeben.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist angenommen, daß die Regenrinne
1 mit ihrem U-förmigen Querschnitt in ihrer Gesamtheit durch eine Eindrückung der
Windschutzscheibensäule 2 gebildet ist. Die Säule ist in an sich bekannter Weise
aus zwei Blechen 3 und 4 durch Punktschweißung an den Flanschen 5 und 6 hergestellt.
Das Blech 2 trägt in seiner vorderen, der durch das Dichtprofil 7 gebildeten Halterung
für die Windschutzscheibe 8 benachbarten Partie hierzu eine U-förmige Vertiefung
mit der Basis 9, dem vorderen Schenkel 10 und dem hinteren Schenkel 11. Wie ersichtlich,
steht der hintere Schenkel um ein Maß a - beispielsweise 3 mm - über den vorderen
Schenkel 10 vor. Hierdurch wird ein Aufs tau des von der Windschutzscheibe 8 abströmenden
Wassers im Bereich der Regenrinne 1 erzielt.
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Die Hauptabmessungen b und c der Regenrinne werden nach der Formgebung
des Vorderwagens und der Windschutzscheibe sowie nach Fahrgeschwindigkeit und anfallender
Regenmenge durch Versuche abgestimmt.
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Die Figuren 2 und 3 zeigen Ausführungsformen der Erfindung, in denen
lediglich die Basis und der hintere Schenkel der Regenrinne durch eine Stufe im
Querschnitt der Säule gebildet sind, während der vordere Schenkel durch ein zusätzliches
Teil gewonnen ist.
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Betrachtet man zunächst Figur 2, so ist die wiederum aus zwei Blechen
zusammengesetzte Säule allgemein mit 20 bezeichnet.
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Zur Gewinnung des hinteren Schenkels 21 der Regenrinne 22 ist im Querschnitt
eine Stufe in der Säule 20 vorgesehen, so daß
die Säule sowohl den
hinteren Schenkel 21 als auch die Basis 23 der Regenrinne 22 bildet. Dagegen wird
der vordere Schenkel 24 des U-Profils der Regenrinne 22 in diesem Ausführungsbeispiel
durch das Dichtprofil 25 gewonnen, das einen Bestandteil der Halterung der Windschutzscheibe
26 bildet. In dieses Dichtprofil kann in bekannter Weise eine Zierleiste 27 eingesetzt
sein.
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Auch hier ist die Dimensionierung so getroffen, daß der in Richtung
der Säulenströmung, die durch die Pfeile angedeutet ist, hintere Schenkel 21 etwas
übersteht, so daß die Regenrinne 22 nicht nur in Richtung dieser Strömung vor dem
Gebiet 28 der Strömungsablösung liegt, sondern dort ein Aufstau bewirkt wird.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3 wird der vordere Schenkel
30 der Regenrinne 31 durch einen auf die Säule 32 bei 33 aufgeklipsten Zierrahmen
34 gebildet, der zur Abdeckung der hier beispielsweise durch einen Kleber 35 gebildeten
Halterung für die Windschutzscheibe 36 dient.
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Die Figuren 4 und 5 zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung, in
denen die Säule zur Bildung der Basis und des vorderen Schenkels des U-förmigen
Querschnitts der Regenrinne herangezogen ist.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 4 besitzt die Säule 40 die Stufe
41 zur Bildung des vorderen Schenkels der Regenrinne 42, deren hinterer Schenkel
43 durch ein auf die Schweißflansche 44 aufgesetztes Profilteil 45 gewonnen ist.
Mit seiner äußeren Fläche läuft das Profilteil 45 bündig in den Verlauf der Säule
40 ein, so daß es von außen als mit dieser einteilig erscheint.
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Auch hier liegt die Regenrinne 42 neben der Halterung der Windschutzscheibe
46, deren wesentlicher Bestandteil das Dichtprofil 47 ist.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 5 ist das auf die Säule 50 aufgesetzte
Profilteil 51 zur Gewinnung des etwas überstehenden
hinteren Schenkels
52 der Regenrinne 53 kleiner als in Figur 4, da nicht nur das Blech 54 die Stufe
55, sondern auch das Blech 58- der Säule 50 eine Stufe 56 aufweist. Wiederum ist
aber das Profilteil 51 aufgeschoben auf die Schweißflansche 57 der beiden Bleche.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 6 schließlich ist die gesamte
Regenrinne 60 durch das Profilteil 61 gewonnen, das nach einfachen Methoden aus
Kunststoff hergestellt sein kann; dieses Teil ist, wie bei 62 und 63 angedeutet,
eingeklipst in Löcher in der Säule 64, die zur Auflage des Profilteils 61 die ebene
Fläche 65 besitzt.
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Die Erfindung läßt sich also, wie die figürlich dargestellten Ausführungsbeispiele
zeigen, durch eine Vielzahl von Konstruktionen realisieren, die auch fertigungstechnisch
leicht beherrschbar sind. Gemeinsam ist allen Ausführungsformen die Sicherung der
Seitenscheiben des Fahrzeugs vor Verschmutzung auch dann, wenn bei höherer Fahrgeschwindigkeit
größere Wassermengen von der Windschutzscheibe seitlich abgetrieben werden.
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Bei einer Ausführung der Erfindung hat sich eine Breite der Regenrinne
in der Größenordnung von 10 mm, eine Länge des vorderen Schenkels des U-förmigen
Querschnitts von etwa 12 mm und eine Länge des hinteren Schenkels von etwa 15 mm
als günstig erwiesen.