DE2458577B2 - Verfahren zum Reinigen von ölhaltigem Abwasser - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von ölhaltigem AbwasserInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von ölhaltigem Abwasser mit Hilfe von durch
das ölhaltige Abwasser benetzbaren ferromagnetischen Teilchen und auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Das öl ölhaltiger Abwässer wird üblicherweise auf
Grund des unterschiedlichen spezifischen Gewichtes von öl und Wasser abgeschieden, wenn das ölhaltige
Abwasser nicht a!s Öl-Wasseremulsion vorliegt. Zu diesem Zweck wird das verölte Abwasser in horizontaler Strömungsrichtung durch einen tunnelförmigen
Behälter geleitet, in dem die vom Wasser mitgeführten ölpartikel zur Decke des Behälters aufsteigen und
durch die Strömung der Flüssigkeit eine zusammenhängende ölschicht bilden, die durch die besondere
Ausbildung der Decke festgehalten wird. Das; so gereinigte Abwasser tritt unterhalb der sich bildenden
ölschicht am Ende des tunnelförmigen Behälters aus. Die Baulänge solcher Reinigungsanlagen ergibt sich
daher aus dem Verhältnis der Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit und der Aufsteiggeschwindig:keit
des spezifisch leichteren Öles. Da das spezifische Gewicht von öl nur vergleichsweise wenig leichter als
das spezifische Gewicht von Wasser ist, ergibt sich für
die mit dem Wasser mitgeführten ölpartikel nur eine
geringe Aufsteiggeschwindigkeit, die eine große Baulänge derartiger Reinigungsanlagen bedingt, wenn ein
Reinheitsgrad von 95 bis 98% des gereinigten Abwassers erreicht werden solL Wird ein höherer
Reinheitsgrad angestrebt, so müssen mehrere solcher Anlagen in Serie hintereinander geschaltet werden. Mit
solchen Serienschaltungen ist es dann möglich, das öl
bis zu 99,5% aus dem Wasser zu entfernen. Diese Art
ίο der Wasserreinigung ist jedoch kostspielig, da die
Bemessung solcher Anlagen stets für den ungünstigsten Fall ausgelegt werden muß, der durch die geringste
Aufsteiggeschwindigkeit gegeben ist Außerdem ist mit Hilfe von derartigen Anlagen das Ausscheiden von öl
aus einer Öl-Wasseremulsion nicht möglich.
Um auf der Oberfläche von Wasser schwimmendes Öl vom Wasser abscheiden zu können, wurde bereits
vorgeschlagen, Kunststoffteilchen mit eingebetteten Eisenspänen auf das verschmutzte Wasser aufzubrin
gen, und die mit dem öl benetzten Kunststoffteilchen
dann mit Hilfe eines Magneten von der Wasseroberfläche abzuheben. Mit Hilfe solcher ferromagnetischer
Teilchen ist es aber auch möglich, eine öl-Wasseremulsion zu brechen. Zu diesem Zweck werden die ein
höheres spezifisches Gewicht als Wasser aufweisenden ferromagnetischen Teilchen in das Öl-Wassergemisch
eingebracht und sinken auf den Grund des das Öl-Wassergemisch aufnehmenden Behälters. Damit
ergibt sich eine Relativbewegung zwischen der absin
kenden Filterschicht aus ferromagnetischen Teilchen
und dem öl-Wassergemisch, so daß das ganze Volumen
und nicht nur die Oberfläche des Öl-Wassergemisches mit der Filterschicht in Berührung kommt Nach dem
Absinken der ferromagnetischen Teilchen werden diese
mit öl behafteten Teilchen mittels magnetischer Kräfte
aus dem gereinigten Wasser herausgehoben. Um einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erreichen, soll die
Sinkergeschwindigkeit der Teilchen klein sein, was durch die besondere Ausgestaltung der Teilchen,
nämlich das Einbetten von Eisenrsjlchen in Kunststoff, erzwungen werden soll. Nachteilig bei diesen bekannten
Verfahren ist vor allem, daß ölhaltiges Abwasser nicht in
einem kontinuierlichen Strom gereinigt werden kann und daß vergleichsweise kompliziert aufgebaute ferro
magnetische Teilchen Verwendung finden.
Der Erfindung stellt sich demnach die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, mit dessen Hilfe ölhaltiges
Abwasser, insbesondere eine Öl-Wasseremulsion, in einfacher Weise ohne chemische Hilfsmittel in einein
kontinuierlichen Strom gereinigt werden kann, wobei ein hoher Reinheitsgrad des gereinigten Abwassers
erreicht werden soll.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß man das ölhaltige Abwasser durch wenigstens einen mit
den ferromagnetischen Teilchen gefüllten Leitungsabschnitt hindurchleitet, wobei man diese Teilchen
magnetisch in ihrer Lage zusammenhält Das zu reinigende Abwasser wird also durch einen Filterkörper
geleitet, der aus losen, vorzugsweise körnigen oder
spanartigen Teilchen besteht, die vom Öl benetzt
werden. Das öl bleibt an der Oberfläche der einzelnen Teilchen haften, während das Wasser weiterfließt, so
daß nach einer bestimmten Durchflußstrecke ein bestimmter Reinheitsgrad des Wassers erreicht wird.
Da die Teilchen eine möglichst große Oberfläche besitzen sollen, werden körnige bzw. spanartige
Teilchen verwendet, die aus einem ferromagnetischen Material bestehen müssen, damit sie in ihrer Lage
magnetisch zusammengehalten werden können. Die Korngröße und Anzahl der Teilchen kann in weiten
Grenzen verschieden gewählt werden, um eine Anpassung an verschiedenste Verhältnisse zu gewährleisten.
Da die ölaufnahme der Teilchen mit zunehmender
Verölung ihrer Oberfläche abnimmt, müssen die Teilchen entölt bzw. durch ölfreie Teilchen periodisch
ersetzt werden, was beim Vorhandensein nur eines einzigen erfindungsgemäßen Leitungsabschnittes zu
einem Stillegen der Anlage führen muß. Um aber einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten, wird das
ölhaltige Abwasser gemäß der Erfindung abwechselnd durch einen von zwei parallel geschalteten Leitungsabschnitten
hindurchgeleitet, wobei die Teilchen des jeweils unbenutzten Leriungsabschnittes gereinigt oder
gegen gereinigte Teilchen ausgetauscht werden.
Das Umschalten von einem Leitungsabschnitt, auf den anderen hängt natürlich vom Reinheitsgrad des in dem
jeweiligen Leitungsabschnitt gereinigten Abwassers ab. Es ist daher notwendig, den Reinheitsgrad des
Abwassers zu bestimmen. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung der Reinheitsgrad des den jeweiligen
Leitungsabschnitt verlassenden Abwassers r-ittels einer
Fotozelle gemessen und das Abwasser bei Erreichen eines Grenzwertes durch den jeweils anderen Leitungsabschnitt
geleitet
Mit Hilfe wenigstens eines mit ferromagnetischen Teilchen gefüllten, nicht ferromagnetischen Leitungsrohres,
das von wenigstens zwei mit Abstand voneinander angeordneten elektrischen Spulen umschlossen ist,
wird nach der Erfindung in einfacher Weise eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen.
Die nicht ferromagnetischen Leitungsrohre sind vorzugsweise an beiden Enden absperrbar. Durch das
von den elektrischen Spulen erregte Magnetfeld werden die ferromagnetischen Teilchen in ihrer Lage zusammengehalten,
wobei das Leitungsrohr aus nicht, ferromagnetischem Werkstoff keinen Einfluß auf die
magnetische Kraft ausüben kann. Das Leitungsrohr dient dabei vorteilhafterweise als Spulenträger, so daß
eine sehr einfache Konstruktion erreicht wird.
Um eine gleichmäßige Verteilung der ferromagnetischen Teilchen im Leitungsrohr zu gewährleisten, ist in
weiterer Ausbildung der Erfindung das Leitungsrohr durch jeweils in Strömungsrichtung hinter den elektrisehen
Spulen vorgesehene Siebe für die ferromagnetischen Teilchen unterteilt Diese Si:bc verhindern, daß
Teilchen durch die Strömung mitgerissen werden.
Schließlich ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß zwei abwechselnd an den so
Abwasserzufluß anschii-Qbare, parallelgeschaltete Leitungsrohre
vorgesehen sind und daß über in deren Abflußbe-eich angeordnete Fotozellen zur Bestimmung
des Reinheitsgrades des abfließenden Abwassers der Abwasserzufluß vom einen auf das jeweils andere
Leitungsrohr umschaltbar ist Hieibei werden die Spulen des als abgesperrten Leitungsrohres abgeschaltet
und die Spulen des geöffneten Leitungsrohres erregt. Wird auf Grund der durch die ülpartikeln bedingten
Trübung des abfließenden Abwassers über die Fotozellen angezeigt, daß der Reinheitsgrad des abfließenden
Abwassers einen bestimmten Grenzwert erreicht hat, so wird durch die jeweilige Fotozelle eine Regeleinrichtung
angesteuert, die einerseits das in Betrieb befindliche Leitungsrohr absperrt und das jeweils β5
andere Leitungsrohr an den Abwasserzufluß anschließt und die diesen Leitungsrohren zugehörenden Spulen
ab- bzw. einschaltet, so -Jaß eine selbsttätige Steuerung
erfolgt Die verölten Teilchen des stillgelegten Leitungsrohres können nunmehr ausgetaucht bzw. gereinigt
werden, so daß dieses Leitungsrohr wieder in Betrieb genommen werden kann, wenn die Teilchen des
anderen Leitungsrohres einen Verölungsgrad aufweisen, der den gewünschten Reinheitsgrad des Abwassers
nicht mehr gewährleisten kann.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem
Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt Es zeigt
Fig. I eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht
und
F i g. 2 in Seitenansicht
Der Abwasserzufluß 1 teilt sich in zwei Äste 2 und 3 auf, die vollkommen gleich aufgebaut sind. Jeder der
beiden Leitungsäste 2 und 3 besitzt ein mit ferromagnetischen Teilchen gefülltes, über Absperrventile 4 in den
jeweiligen Leitungsast eingebaute? Leitungsrohr 5 aus nicht ferromagnetischem Werkstoff. Die Leitungsrohre
5 werden von zwei mit Abstand voneinander angeordneten elektrischen Spulen 6 umschlossen, die bei
entsprechender Erregung ein Magnetfeld erzeugen, das die im Rohr 5 befindlichen ferromagnetischen Teilchen
in ihrer Lage zusammenhalt
Die beiden parallelen Leitungsäste 2 und 3 vei einigen
sich nach den Leitungsrohren 5 wieder zu einem gemeinsamen Abfluß 7, der, wie der Zufluß 1 auch, über
Absperrventile 8 bzw. 9 an die Leitungsäste 2 bzw. 3 angeschlossen ist Mit Hilfe dieser Absperrventile 8 bzw.
9 kann das zu reinigende Abwasser entweder durch den Leitungsast 2 oder durch den Leitungsast 3 geleitet
werden.
Wird das zu reinigende Abwasser beispielsweise durch den Leitungsast 2 geleitet, so werden die durch die
erregten Spulen 6 in ihrer Lage zusammengehaltenen ferromagnetischen Teilchen durch das öl benetzt, so
daß das öl an diesen Teilchen haften bleibt, während das Wasser weiterfließt. Um zu verhindern, daß einzelne
ferromagnetische Teilchen mit der Strömung mitgerissen werden und dadurch die Verteilung der Teilchen im
Rohr 5 ungünstig verändern, sind den einzelnen Spulen
6 Siebe 10 nachgeordnet, die ein Weitertreiben der
einzelnen Teilchen verhindern.
Da die ölaufnahme durch die einzelnen ferromagnetischen
Teilchen mit zunehmender Verölung ihrer Oberfläche abnimmt, wird mit fortdauernden-. Betrieb
die im Rohr 5 abgeschiedene ölmenge und damit der Reinheitsgrad des gereinigten Abwassers immer kleiner.
Um den Reinheitsgrad des Abwassers bestimmen zu können, sind in den Ästen 2 und 3 hinter den
Leitungsrohren 5 Fotozellen 11 angeordnet, mit deren
Hilfe die durch da.ä im gereinigten Abwasser enthaltene öl bedingte Trübung festgestellt werden kann. Erreicht
diese Trübung einen Destimmten Grenzwert, so wird Übel eine nicht dargestellte Regeleinrichtung der
Leitungsast 2 mit Hilfe der Ventile 8 abgesperrt und der
Leitungsast 3 an die Zuleitung 1 bzw. an die Ableitung 7 über die Ventile 9 angeschlossen. Gleichzeitig werden
die Spulen 6 des abgesperrten Astes 2 abgeschaltet und die Spulen 6 des neu zugeschalteten Astes 3 erregt, so
daß das Abwasser mit Hilfe der nicht verölten ferromagnetischen Teilchen des Astes 3 in gewünschter
Weise gereinigt werden kann. Während die Abwasserreinigung im Leitungsast 3 erfolgt, können die Teilchen
aus dem Rohr 5 des Astes 2 entleert werden, wozu die Rohre 5 mit entsprechenden Ablaßventilen 12 versehen
sind. Jeden der durch die Siebe 10 erhaltenen Rohrabschnitte muß selbstverständlich ein eigenes
Ablaßventil 12 zugeordnet sein. Die abgelassenen Teilchen können in Wagen 13 zu einer Entölungsstation
gebracht worden, wo sie entsprechend gereinigt und dann einem Vorratsbehälter 14 zugeführt werden. Aus
dem Vorratsbehälter 14 werden die Rohre 5 nach ihrer Entleerung mit gereinigten ferromagnetischen Teilchen
gefüllt, so daß zum Austausch der ferromagnetischen Teilchen nur geringe Zeit nötig ist, insbesondere dann,
wenn der Vorratsbehälter 14 über absperrbare Füllstutzen 15 unmittelbar mit dem jeweiligen Leitungsrohr 5
verbunden ist.
Wird durch die Fotozelle H im Leitungsast 3 angezeigt, daß die Verölung der ferromagnetischen
Teilchen so weit fortgeschritten ist, daß der Reinheitsgrad des gereinigten Abwassers nicht mehr den
gewünschten Wert erreicht, wird der Leitungsast 3 von
der Zuleitung 1 über die Ventile 9 abgeschaltet und der Leitungsast 2 an die Zuleitung 1 angeschlossen, wobei
sich die bereits geschilderten Vorgänge wiederholen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Reinigen von ölhaltigem Abwasser mit Hufe von durch das ölhaltige
Abwasser benetzbaren, ferromagnetischen Teilchen,
dadurch gekennzeichnet, daß man das ölhaltige Abwasser durch wenigstens einen mit den
ferromagnetischen Teilchen gefüllten Leitungsabschnitt hindurchleitet, wobei man diese Teilchen
magnetisch in ihrer Lage zusammenhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das ölhaltige Abwasser abwechselnd durch einen von zwei parallel geschalteten
Leitungsabschnitten hindurchleitet, wobei man die Teilchen des jeweils unbenutzten Leitungsabschnittes reinigt oder gegen gereinigte Teilchen austauscht
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Reinheitsgrad des den
jeweiligen Leitungsabschnitt verlassenden Abwassers mittels einer Fotozelle mißt und das Abwasser
bei Erreichen eines Grenzwertes durch den jeweils anderen Leitungsabschnitt leitet
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens
ein mit ferromagnetischen Teilchen gefülltes, nicht ferromagnetisches Leitungsrohr (5), das von wenigstens zwei mit Abstand voneinander angeordneten
elektrischen Spulen (6) umschlossen ist
5. Vorrichtung nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß das Leitungsrohr (5) durch jeweils in
Strömungsrichtung hinter den elektrischen Spulen (6) vorgesehene Siebe (10) unterteilt ist
6. Vorrichtung nach Ans| uch4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet daß zwei abwechselnd an den Abwasserzufluß (1) anschließt re, parallel geschaltete Leitungsrohre (5) vorgesehen sind und daß über
in deren Abflußberekh angeordnete Fotozellen (U) der Abwasserzufluß (1) vom einen auf das jeweils
andere Leitungsrohr (5) umschaltbar ist
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