DE2457839C3 - Haarfärbemittel und -verfahren - Google Patents
Haarfärbemittel und -verfahrenInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung B) ein wasserlösliches Säuresalz eines nichtquaternisierten
Aminoalkylesters eines
a) Homopolymerisats einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen oder
b) Copolymerisats aus äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3 bis 5 C-Atomen oder
c) Copolymerisats aus mindestens einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit 3 bis
5 C-Atomen und mindestens einem Amid, einem Hydroxyalkylester und/oder einem Alkylester einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure
mit 3 bis 5 C-Atomen, wobei die Alkylgruppen 1 bis 18 C-Atome enthalten,
ist und wobei, bezogen auf die Gesamtlösung, die Menge der Verbindung B) 0,1 bis 10,0 Gewichts-%
und die Menge des sauren Farbstoffes A) 0,01 bis 1 Gewichts-% beträgt.
2. Verfahren zum Färben von Haar mit sauren Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Haar
(1) mit einer wäßrigen Lösung von 0,1 bis 10,0 Gewichts-%, bezogen auf die Gesamtlösung, eines
wasserlöslichen Säuresalzes eines nichtquaternisierten Aminoalkylesters eines
a) Homopolymerisats einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen
oder
b) Copolymerisats aus äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3 bis 5 C-Atomen
oder
c) Copolymerisats aus mindestens einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit 3 bis
5 C-Atomen und mindestens einem Amid, einem Hydroxyalkylester und/oder einem Alkylester einer äthylenisch ungesättigten
Carbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen, wobei die Alkylgruppen 1 bis 18 C-Atome enthalten,
behandelt, dann
(2) gegebenenfalls mit Wasser spült, danach
(3) mit einer wäßrigen Lösung von 0,01 bis 1,0 Gewichts-%,
bezogen auf die Gesamtlösung, eines sauren Farbstoffes behandelt und abschließend
(4) spült und trocknet.
3. Verfahren zum Färben von Haar mit sauren Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Haar zuerst mit einem Mittel gemäß Anspruch 1 behandelt und danach spült und trocknet.
4. Verfahren gemäß Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches Säuresalz
eines nicht quaternisiertcn Aminoalkylesters entweder das Phosphatsalz des Copolymerisats aus
Aminoäthylacrylat und Hydroxylpropylacrylat oder das Phosphatsalz von Poly-(aminoäthylacrylat) verwendet,
und zwar jeweils in einer Menge von 0,3 bis 0,8 Gewichts-%, bezogen auf die Gesamtlösung,
und daß man den sauren Farbstoff in einer Menge von 0,1 bis 0,5 Gewichts-%, ebenfalls bezogen auf
die Gesamtlösung, anwendet.
Bekanntlich gibt es derzeit drei Arten von Farbstoffen, die normalerweise zum Färben von Menschenhaar
verwendet werden. Diese Arten der Farbstoffe, d. h. permanente oder oxidative, semipermanente und
temporäre, werden entsprechend der Dauerhaftigkeit und der Langlebigkeit der Farbe eingeordnet, die dem
Haar verliehen wird. Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß die Farbstoffe anhand ihrer Echtheit gegenüber
einer handelsüblichen Shampoobehandlung eingeordnet werden, d. h. anhand der Anzahl der herkömmlichen
Waschvorgänge, denen sie widerstehen können.
Es ist bekannt, daß permanente Farbstoffe, d. h. solche, die niedermolekulare farblose Zwischenprodukte,
wie p-Aminophenol und p-Phenylendiamin, verwenden, zusammen mit Hydroperoxid verwendet
werden und daß sie aufgrund der außerordentlichen Farbtiefe oder des extrem hohen Deckgrades in handelsüblichen
Haarfarbemitteln eine sehr weite Verbreitung finden. Es ist auch bekannt, daß mit der
Verwendung von permanenten Farben in Haarfärbezubereitungen bestimmte Nachteile verbunden sind.
So ist z. B. die Verwendung des möglicherweise gefährlichen Hydroperoxids erforderlich. Da weiterhin
die permanenten Farben üblicherweise echt bleiben, bis das Haar herauswächst, ist es für eine unzufriedene
Person sehr schwierig, diese zu entfernen. Es besteht daher ein Bedürfnis nach Haarfärbezubereitungen, die
bei ihrer Verwendung dazu imstande sind, die Probleme, die oftmals mit den permanenten Farben auftreten,
zu überwinden.
Um auf die obige Weise einsetzbar zu sein, muß das Haarfärbemittel nichtreizend sein, und es muß
dazu imstande sein, durch eine erhebliche Anzahl von Waschvorgängen hindurch echt zu bleiben. Es
muß jedoch ebenfalls dazu imstande sein, den gewünschten Farbton zu erzeugen, ohne daß die Kopfhaut
nennenswert verfleckt wird, und es muß dazu imstande sein, das Haar in guten Bedingungen zurückzulassen.
Es ist daher Ziel der Erfindung, ein neues verbessertes Haarfärbemittel und -verfahren zur Verfügung
zu stellen.
Dabei sollen bestimmte Nicht-Oxidationsfarben mit einer schlechten Echtheit gegenüber einer Shampoobehandlung
semipermanent gemacht werden. Diese Haarfärbemittel sollen weiterhin von reizenden Stoffen
frei sein.und sie sollen dazu imstande sein, gegenüber einer Shampoobehandlung eine verbesserte Echtheit
zu zeigen.
Es wurde nun gefunden, daß die obigen Probleme überwunden werden können, wenn man das Haar mit
einem sauren Farbstoff in einer wäßrigen Lösung und in Gegenwart eines wasserlöslichen kationischen Polymeren
behandelt, welches aus der Gruppe wasserlösliche Säurcsalze von nichtquaternisierten Aminoalkylestcrn
von Homo- und Copolymeren von polymcrisierbaren
ungesättigten Carbonsäuren mit 3-5 Kohlenstoffatomen ausgewählt wird.
Erfindungsgegenstand ist daher ein Haarfärbemittel,
bestehend aus einer wäßrigen Lösung von
A) einem sauren Farbstoff und
B) einer Verbindung mit Aminogruppen, wobei diese Lösung gegebenenfalls noch
C) übliche Zusätze enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung B) ein wasserlösliches Säuresalz eines nichtquaternisierten
Aminoalkylesters eines
a) Homopolymerisats einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit 3-5 C-Atomen oder
b) Copolymerisats aus äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3-5 C-Atomen oder
c) Copolymerisats aus mindestens einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit 3-5 C-Atomen und
mindestens einem Amid, einem Hydroxyalkylester und/oder einem Alkylester einer äthylenisch unge- in
sättigten Carbonsäure mit 3-5 C-Atomen, wobei die Alkylgruppen f—18 C-Atome enthalten,
ist und wobei, bezogen auf die Gesamtlösung, die Menge der Verbindung B) 0,1-10,0 Gewichts-% und >i
die Menge des sauren Farbstoffes A) 0,01-1 Gewichts-% beträgt.
Gemäß der Erfindung wird das Haar durch die Anwesenheit eines Harzes, das aus dem kationischen
Polymeren auf den Haarfasern abgeschieden worden ist, stärker elektropositiv gemacht. Das bedeutet, daß
die Farbstoffaufnahmefähigkeit und die Echtheit des aufgebrachten Farbstoffes aufgrund des Vorhandenseins
einer mikroskopisch dünnen Schicht eines Polymerharzes, das die Haarfäden umschließt, erheblich
verbessert werden.
Erfindungsgegenstand ist ferner ein Verfahren zum Färben von Haar mit sauren Farbstoffen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man das Haar
40
(l)mit einer wäßrigen Lösung von 0,1-10,0 Gewichts-%, bezogen auf die Gesamtlösung, eines
wasserlöslichen Säuresalzes eines nichtquaternisierten Aminoalkylesters eines
a) Homopolymerisats einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit 3-5 C-Atomen oder
b) Copolymerisats aus äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3-5 C-Atomen oder
c) Copolymerisats aus mindestens einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit
3-5 C-Atomen und mindestens einem Amid, einem Hydroxyalkylester und/oder einem Alkylester
einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit 3-5 C-Atomen, wobei die Alkylgruppen
1-18 C-Atome enthalten,
behandelt, dann
(2) gegebenenfalls mit Wasser spült, danach
(3) mit einer wäßrigen Lösung von 0,01-1,0Gewichts-%, bezogen auf die Gesamtlösung, eines
sauren Farbstoffes behandelt und abschließend
(4) spült und trocknet.
Das abschließende Spülen dauert im allgemeinen 2-5 Minuten.
Wie zum Ausdruck gebracht wurde, kann die Stufe (2) bi
des oben beschriebenen Prozesses weggelassen werden. Das heißt, daß gemäß einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens das Spülen des mit dem kationischen Polymeren behandelten
Haares fakultativ ist.
Als eine weitere alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Stufen (1)
und (3) gleichzeitig durchgeführt werden, wobei jedoch die Stufe (2) wiederum weggelassen wird. Insbesondere
kann, wenn es der Praktiker wünscht, sowohl das oben beschriebene Dreistufenverfahren als auch das
oben beschriebene Zweistufenverfahren vermieden und ein Einstufenverfahren durchgeführt werden,
indem man das kationische Polymere der Stufe (1) mit einem sauren Farbstoff der Stufe (3) in wäßriger
Lösung bei Konzentrationen innerhalb der jeweils vorgeschriebenen Bereiche kombiniert (das Spülen
und Trocknen - Stufe (4) wurde nicht gezählt).
Erfindungsgegenstand ist daher auch ein Verfahren zum Färben von Haar mit sauren Farbstoffen, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Haar zuerst mit einem Mittel gemäß Anspruch 1 behandelt und
danach spült und trocknet.
Die neuen Haarfärbemittel gemäß der Erfindung werden in der Weise hergestellt, daß man lediglich
das harzabscheidende kationische Polymere und den sauren Farbstoff in Wasser unter mäßigem Rühren
dispergiert. Nach Erhalt eines homogenen Gemisches dieser zwei Bestandteile können bei geeigneten Bedingungen
etwaige fakultative Bestandteile zugesetzt werden. So kann z. B. die Zugabe einer besonderen
funktioneilen Verbindung eine Einstellung der Anfangstemperatur oder des pH-Wertes erforderlich
machen, um eine vollständige Solubilisierung zu gewährleisten. Auch kann es am Ende zweckmäßig sein,
den pH-Wert einzustellen.
Das Mittel zur pH-Einstellung und dessen Menge sollten so ausgewählt werden, daß eine maximale
Wirksamkeit des Haarfarbemittels gewährleistet wird und daß eine Beschädigung des Haares oder eine
Reizung der Augen oder der Haut vermieden wird. Ein bevorzugter pH-Bereich ist für die erfindungsgemäßen
Lösungen 3,0 bis 5,0. Da der Anfangs-pH-Wert der Haarfärbemittel gewöhnlich zwischen 2,5 und
7,0 liegt, wird es bevorzugt, als pH-Einstellungsmittel schwache Säuren, wie Zitronensäure, Essigsäure, Phosphorsäure
und dergleichen, und schwache Basen, wie Alkanolamine, z. B. Triäthanolamin, Diäthanolamin
etc., zu verwenden.
Beispiele für die verschiedenen kationischen Polymeren, die für die Erfindung geeignet sind, sind die
Mineralsalze von 1) Aminoalkylestern von Homopolymeren von ungesättigten Carbonsäuren, wie Acrylsäure,
Methacrylsäure, Crotonsäure, Äthacrylsäure, Fumarsäure, Maleinsäure und Itaconsäure, 2) Aminoalkylestern
von Copolymeren, die sich von Gemischen aus beliebigen dieser äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren
herleiten, 3) Aminoalkylestern von Copolymeren, die mit äthylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren
gebildet werden, und ihren Alkylestern, worin die Alkylgruppe 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthält,
z. B. Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Heptylacrylat, Octylacrylat, etc., sowie den entsprechenden
Methacrylatestern, den Diestern von äthylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren, wobei die Alkylgruppen
dieser Diester 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, z. B. Diäthylfumarat, Dipropylfumarai, Dioctylfumarat,
Diäthylmalcat, Dibutylmaleat, Dioctylmaleal, Dilaurylmaleat
etc., 4) Aminoalkylestern von Copolymeren, die mit mindestens einer iithylcnisch ungesättigten
Carbonsäure gebildet werden, von einem oder nich-
reren der Acrylat- oder Methacrylatestern, die oben
angegeben sind, und mindestens einem weiteren copolymerisierbaren Comonomeren, ausgewählt aus der
Gruppe Acrylamid, Metbylvinyläther, Athylvinyläther, Methacrylamid, Hydroxyäthylacrylat, Hydroxypropylacrylat,
Hydroxyäthylmethacrylat, Hydroxymethylmethacrylat. Vinylacetat, und die Anhydride der äthylenisch
ungesättigten Dicarbonsäuren, wie Maleinsäureanhydrid, und die CrC4-Alky!halbester von Malein-
und Fumarsäure, wie Methylhydrogenmaleat, Butylhydrogenfumarat und dergleichen.
Hinsichtlich der Herstellung der kationischen Polymeren, die für die Erfindung geeignet sind, sind solche
Materialien entweder im Handel oder sie können normalerweise in folgender Weise synthetisiert werden:
1) Durch Polymerisation von Monomeren mit angehefteten funktionellen Aminoalkylestergruppen oder
2) durch nachfolgende Anheftung dieser Gruppen an ein Grundpolymeres, z. B. ein Homopolymeres, einer
äthylenisch ungesättigten Carbonsäure oder ein Copolyrneres, das mit mindestens einer äthylenisch ungesättigten
Carbonsäure und einem oder mehreren copolymerisierbaren Comonomeren gebildet worden
ist. So geht man beispielsweise bei der ersteu Methode
typischerweise so vor, daß man eine Homopolymerisation von einem der folgenden Stoffe vornimmt: t-Butylaminoäthylmethacrylat,
Dimethylaminoäthylmethacrylat, oder daß man die Copolymerisation von einer der vorstehenden Verbindungen mit einem oder mehreren
der obengenannten copolymerisierbaren Comonomeren vornimmt. Solche Verfahren werden z. B.
in den US-Patentschriften 29 79 491, 27 44 8S4 und 26 25 471 beschrieben. Die zweite Methode, bei der
die funktionellen Aminoalkylestergruppen an das Grundpolymere angeheftet werden, wird z. B. in der
US-PS 33 72 149 beschrieben. Ungeachtet der Mittel der ausgewählten Synthese wird gewöhnlich eine bekannte
freie Radikalpolymerisation durchgeführt. Die hierdurch erzeugten kationischen Polymere können
Molekulargewichte von etwa 5000 bis etwa 250 000 haben. Diese Verbindungen sind bei ihrer Verwendung
gemäß der Erfindung alle dadurch charakterisiert, daß sie dazu imstande sind, den Haarfasern die gewünschte
verbesserte Farbstoffaufnahmefähigkeit zu verleihen.
Die Farbstoffe, die für die Erfindung geeignet sind, sind solche, die üblicherweise als saure Farbstoffe bezeichnet
werden. Abgesehen von ihren Strukturen und tatsächlichen Farben können diese Farbstoffe sich
signifikant voneinander hinsichtlich der Färbeeigenschaften, des Farbtons und der Echtheit unterscheiden.
Aufgrund ihrer strukturellen Eigenschaften werden die einfachen sauren Farbstoffe gewöhnlich als chemische
Typen unterklassifiziert, z. B. als Azo-, Anthrachinon-, Azin-, Xanthen- oder Triphenylmethan-Farbstoffe
etc., die alle Sulfonsäure oder Carbonsäure oder andere Säuregruppen enthalten. Beispiele Tür solche
Farbstoffe sind diejenigen, die den behördlichen Standardwerten des Büros für Food, Drug and Cosmetics
(F. D. & C.) genügen (color index-Nr. in Klammer), wie Säureorange 10 (16 230), Säureviolett I (17 025),
Säureblau 1 (42 045), Säuregrün 3 (42 084). F, D. & C, Blau 2 (73 015), F. D. & C. Gelb 5 (19 140), F. D. & C.
Gelb 6 (15 985), F. D. & C. Rot 2 (16 185), F. D. & Co. Rot 3 (54 430), F. D. & C. Rot 4 (14 700), F. D. & C.
Braun 1 (20 170), F. D. & C. Grün 3 (42 053), F. D. & C. Grün 5 (61570) F. D. & C. Orange 11 (45 425),
sowie andere saure Farbstoffe, die für kosmetische; Zwecke zugelassen snvd.
Die tatsächliche Konzentration des jeweiligen kationischen Polymeren, das in einer bestimmten Haarfärbezusammensetzung
gemäß der Erfindung verwendet wird, kann wegen vielen Gründen innerhalb des vorgeschriebenen Bereiches schwanken. So hängt z. B.
die maximal einsetzbare Konzentration von der Natur und dem Molekulargewicht des Polymeren, seiner
Verträglichkeit mit dem Farbstoff und etwaiger verwendeter fakultativer Bestandteile, dem Grad der pH-Einstellung,
wenn eine solche erforderlich ist, und dem verwendeten Neutralisationsmittel ab.
Bei der Durchführung der Erfindung wird es bevorzugt,
daß sowohl bei dem Mittel als auch bei den Verfahren gemäß der Erfindung das harzabscheidende
kationische Polymere, das verwendet wird, das Phosphatsalz von einem der folgenden Substanzen ist:
Von Poly(aminoäthylacrylat) oder von Poly(aminoäthylacrylat/hydroxypropylacrylat;
oder von einem Terpolymeren aus einem Aminoalkylester einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure, einem Amid einer
äthylenisch ungesättigten Carbonsäure und einem Hydroxyaikylester einer äthyleniscn ungesättigten Carbonsäure,
wobei das kationische Polymere ein Molekulargewicht zwischen etwa 25 000 und etwa 250 000
hat und mit einer Konzentration von etwa 0,3 bis etwa 0,8 Grw.-%, bezogen auf die Gesamtlösung, verwendet
wird.
Hinsichtlich der Konzentration der sauren Farbstoffkomponente, die sowohl bei dem Mittel als auch
bei den Verfahren gemäß der Erfindung zum Färben von Haar verwendet wird, wird es bevorzugt, daß
der Anteil dieser Komponente sich von etwa 0,1 bis etwa l,0Gew.-%, bezogen auf die Gesamtlösung, erstreckt.
Da der jeweilige Farbstoff oder die jeweils verwendete Vieizahl von Farbstoffen von dem gewünschten
Farbton abhängt, wird die Auswahl eines bevorzugten Farbstoffes oder einer Kombination von
Farbstoffen dem Praktiker überlassen.
Da einige der gemäß der Erfindung verwendeten Bestandteile dazu neigen, ein Bakterienwachstum zu
unterstützen, sollte eine geringe Menge eines Konservierungsmittels
zugesetzt werden, um ein Mikrobenwachstum zu verhindern. Obgleich auch andere bekannte Konservierungsmittel und Bakterizide, wie
Formaldehyd, verwendet werden können, wird es bevorzugt, niedermolekulare Alkyl-p-hydroxybenzoate
einzusetzen.
Den erfindungsgemäßen Haarfärbemitteln können fakultative Bestandteile zugesetzt werden, um bestimmte
Eigenschaften zu modifizieren. Beispiele für solche Additive sind: Oberflächenaktive Materialien, Lösungsmittel,
Verdicker und zeitweise Farbträger oder Zusatzstoffe, Proteinhydrolysate und andere Proteinderivate,
Cholesterinderivate, Parfüms, und Ultraviolettlichtabsorptionsmittel.
Die harzabschneidenden Polymermittel und die sauren Farbstoffe zeigen eine geringe oder überhaupt keine Neigung, sich mit solchen
Zusatzstoffen umzusetzen.
Der Harzfikn, der auf dem Haar durch die wäörigen
Lösungen der kationischen Polymeren erzeugt wird, besitzt gute antistatische Eigenschaften, haftet
gut an dem Haar, wird nicht klebrig und wacht die Haarfasern gegenüber den aufgebrachten Farbstoffen
aufnahmebereiter. Diese Filme sind transparent, glänzend und, wenn sie nachfolgend mit den innig damit
vermischten Farbstoffen getrocknet werden, flexibel und fest. Es sollte daher beachtet werden, daß die
erfindungsgemäß verwendeten harzabscheidenden
kationischen Polymeren auch dazu imstande sind, dem Haar eine sehr gute Bearbeitbarkeit und zeitweise
allgemein verbesserte Konditioniereigenschaften zu verleihen, wenn fakultative herkömmliche Bestandteile
zugesetzt werden.
Die Haarfärbemittel gemäß der Erfindung zeigen, wenn sie in herkömmlicher Weise angewendet werden,
sämtliche charakteristischen Eigenschaften, die Pur solche Produkte erforderlich sind.
Ungeachtet davon, ob der Farbstoff in seiner wäßrigen Form getrennt oder In Kombination mit dem
kationischen Polymeren aufgebracht wird, ist er dazu imstande, von der Lösung in die Fasern des gequollenen
Ilaars zu diffundieren. Die resultierenden Färbungen sind über längere Zeiträume (vier oder fünf Waschvorgänge)
beständig als sie normalerweise für semipermanente Farben erwartet werden. Naturgemäß
kann der Praktiker die Technik der oben beschriebenen drei Prozesse variieren, z. B. indem das behandelte
Haar in einer gewünschten Gestalt vor dem Trocknen fixiert wird, oder indem die erfindungsgemäßen
Haarfärbemittel mit fakultativen Zusatzstoffen versetzt werden, ohne daß der Rahmen dieser
Erfindung verlassen wird.
In den Beispielen sind die Mengenangaben sämtlicher Bestandteile als Gewichtsprozent, bezogen auf
die Gesamtformulierung angegeben, wenn nichts anderes angegeben wird. In jedem Beispiel wurde die
Farbintensität der Testprobe visuell durch Vergleichen mit einer Kontrollprobe ermittelt.
Dieses Beispiel beschreibt das Dreistufenverfahren zum Färben von Haar, wobei ein kationisches Salz
eines Copolymeren eines Aminoalkylesters einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit einem Hydroxyalkylester
der gleichen Säure als kationische Polymerkomponente und F. D. & C. Violett 1 (C. I. Nr. 42 640)
als Farbstoffkomponente gemäß der Erfindung verwendet werden.
Als kationisches Polymeres wurde das Phosphatsalz des Copolymerisate aus Aminoäthylacrylat und Hydroxypropylacrylat,
hergestellt gemäß Beispiel 1 der US-PS 33 72 149, verwendet, wobei Phosphorsäure anstelle
von Salzsäure eingesetzt wurde.
Teil A: Eine wäßrige Lösung mit 0,50 Gew.-% der Gesamtlösung des oben beschriebenen Polyelektrolyten
in destilliertem Wasser wurde hergestellt.
Teil B: Eine wäßrige Lösung mit 0,25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtlösung, des obengenannten Farbstoffes
in destilliertem Wasser wurde hergestellt.
Das Haarfarbeverfahren wurde wie folgt durchgeführt:
Stufe 1
Ein Muster aus gebleichtem, geblendeten europäischen Haar mit einer Länge von ungefähr 12,70 cm
und mit einem Gewicht von ungefähr 1 g wurde 5 min lang in die oben beschriebene Polymerlösung eingetaucht
Stufe 2
Das Haarrnuster wurde aus dem Bad der Polyelekirolytlösung
entfernt, und die überschüssige Lösung wurde davon abgequetscht, indem das eingeweichte Muster
fest gegen die Finger gezogen wurde. Das Mustei wurde sodann 30 see mit einem Strom von lauwarmem
(etwa 43,3°C) Leitungswasser gespült.
Stufe 3
Das gespülte Haarmuster wurde sodann 5 min in ein Bad eingetaucht, das die oben beschriebene Farb-
Hi stofflösung enthielt. Nach dem Entfernen aus dem
Farbstoffbad wurde das Muster fest zwischen zwei Finger gezogen und erneut 30 min lang mit Leitungswasser
gespült, um überflüssigen Farbstoff zu entfernen. Sodann wurde das Muster durch eine Klammer
ι' aufgehängt, die an einem Ende befestigt war, und
trocknen gelassen.
Beim Vergleich des gründlich getrockneten Testmusters mit einem in ähnlicher Weise gefärbten Kontrollmuster,
das zuvor nicht mit einer kationischen
-" Polymerlösung behandelt worden war, wurde festgestellt,
daß die resultierende Färbung des Testmusters erheblich intensiver war als diejenige des Kontrollmusters.
-' Beispiel 2
Dieses Beispiel beschreibt weiterhin den Dreistufen-Haarfärbungsprozeß
gemäß der Erfindung, wobei ein Salz eines Poly(aminoalkyl)esters eines äthylenisch
jiι ungesättigten Carbonsäurehomopolymeren als kationisches Polymeres verwendet wurde. Als Farbstoff
wurde F. D. & C. Violett 1 (C. I. Nr. 42 640) verwendet.
In diesem Falle wurde als kationisches Polymeres das Phosphatsalz eines Poly(aminoäthylacrylats), herii
gestellt gemäß Beispiel 1 der US-PS 33 72 149, verwendet, wobei anstelle von Salzsäure Phosphorsäure
verwendet wurde.
Die Verfahrensstufen 1 bis 3 des Beispiels 1 wurden wiederholt, wobei ein Muster eines gebleichten
■i" blonden europäischen Haares verwendet wurde. Das
oben beschriebene kationische Polymere und der Farbstoff wurden in wäßrigen Lösungen bei Konzentrationen
verwendet, die die gleichen waren, wie sie in den Teilen A und B des obigen Beispiels 1 verwendet
■»-> wurden.
Beim Vergleich des gründlich getrockneten Testmusters mit einem in ähnlicher Weise gefärbten Kontrollmuster,
das zuvor nicht mit einer kationischen Polymerlösung behandelt worden war, wurde festge-Vi
stellt, daß die resultierende Färbung des Testmusters immer noch stärker war als diejenige des Kontrollmusters.
Tatsächlich zeigte die Färbung dieses Testmusters eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem
Testmuster des obigen Beispiels 1.
Beispiele 3 bis 10
Diese Beispiele beschreiben weiterhin das erfinbo
dungsgemäße Dreistufenverfahren zum Färben von Haar, wobei verschiedene saure Farbstoffe mit einem
kationischen Salz eines Aminoalkylesters einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure und eines Hydroxyalky!esters
der gleichen Säure bei einer der zwei Reihen und wobei ein Salz eines Aminoalkylesters eines äthylenisch
ungesättigten Carbonsäurehomopolymeren in der anderen Reihe verwendet wurden.
Als kationische Polymere wurden das Phosphatsalz
Als kationische Polymere wurden das Phosphatsalz
des Copolymerisats aus Aminoäthylacrylat und Hydroxypropylacrylat, das im wesentlichen das gleiche
wie im Beispiel 1 war, und das Phosphatsalz von PoIy-(aminoäthylacrylai), das im wesentlichen das gleiche
wie im Beispiel 2 war, verwendet. Jedes dieser Salze
wurde in einer wäßrigen Lösung verwendet, die, bezogen auf die Gesamtlösung, 0,50 Gew.-% des jeweiligen Pi lyelektrolyten in destilliertem Wasser enthielt.
Durch beide Reihen hindurch wurden die Verfahrenssturen I bis 3 gemäß Beispiel 1 wiederholt,
wobei in jedem Falle ein Muster von gebleichtem
blonden europäischen Haar, eine der vorgenannten kationischen Polymerlösungen und eine wäßrige Lösung, die, bezogen auf die Gesamtlösung, 0,25 Gew.-%
des jeweiligen Farbstoffs in destilliertem Wasser enthielt, verwendet wurden. Ein übliches Kontrollmuster,
das 5 min in destilliertes Wasser eingetaucht worden war, bevor es in ähnlicher Weise mit der jeweiligen
Farbstofflösung behandelt worden war, wurde in jedem Falle hergestellt. Die verwendeten Farbstoffe und die
Vergleichsbewertungen der Testproben und der Kontrollproben sind nachfolgend zusammengestellt.
Probe Nr. |
Farbstoff", Colour-Index | Kiitionisches Polymeres/Fiirbungsintensität Kontrollprobe Phosphatsalz des Copolymerisats aus Aminoäthvlacrvlat und Hydroxypropylacrylat |
mittel | Phosphatsalz von Poly(aminoäthyl- acrvlat) |
3 | Säureblau 7 (42 080) | sehr hell | mittel | sehr tieg |
4 | F. D&C. Gelb 5 (19 140) | sehr hell | mittel | sehr tief |
5 | Säuregelb 23 (19 140) | sehr hell | mittel | mittel |
6 | Säureorange 7 (15 510) | sehr hell | mittel | sehr tief |
7 | saures Brilliantschwarz W 759 (28 440) | sehr hell | tief | sehr tief |
8 | Säurerot 73 (27 290) | sehr hell | mittel | mittel |
9 | Säureorange (15 985) | sehr hell | mittel | mittel |
10 | Säureblau 1 (42 045) | sehr hell | mittel |
Die obigen Daten zeigen eindeutig die Eignung der verschiedenen Farbstoffe mit einem wasserlöslichen kationischen Polymeren beim erfindungsgemäßen Haarfärbeverfahren. Ferner zeigt sich die Fähigkeit
der kationischen Polymere, dem Haar die gewünschte verbesserte Farbaufnahmefähigkeit zu verleihen.
Dieses Beispiel beschreibt das Zweistufenverfahren zum Färben von Haar, wobei eine Vielzahl von sauren
Farbstoffen mit einem kationischen Salz eines Aminoalkylesters eines Copolymeren einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure und eines Hydroxyalkylesters
der gleichen Säure bei einer von zwei Reihen und mit einem Polyaminoalkylester eines äthylenisch ungesättigten Carbonsäurehomopolymeren in der anderen
Reihe verwendet wurden.
Als kationische Polymere wurden das Phosphatsalz des Copolymerisats aus Aminoäthylacrylat und Hydroxypropylacrylat, ähnlich wie im Beispiel 1, und
das Phosphatsalz von Poly(aminoäthylacrylat), ähnlich wie im Beispiel 2, verwendet Sodann wurde, wie im
Teil A des Beispiels 1 beschrieben, eine Reihe von acht wäßrigen Lösungen von jedem dieser Polyelektrolyten hergestellt
Die acht Farbstoffe, die in diesen Reihen verwendet wurden, waren die gleichen, wie sie in den Beispielen 3
bis 10 oben verwendet wurden. Wäßrige Lösungen von all diesen Farbstoffen wurden, wie im Teil B
des Beispiels 1 beschrieben, hergestelltund sie wurden
in der unten stehenden Weise verwendet
Muster von gebleichtem blonden europäischen Haar, ähnlich wie in Stufe 1 des Beispiels 1, wurden wiederum
als Substrate verwendet Unter Verwendung dieser
ü Muster und der oben beschriebenen wäßrigen kationischen Polymerlösungen und der Farbstofflösungen
in der jeweiligen Reihenfolge, in der sie hergestellt wurden, wurde das. Haarfärbungsverfahren durchgerührt, indem die Verfahrensstufen des Beispiels 1 oben
wiederholt wurden, mit der Ausnahme, daß das Spülen der Stufe 2 weggelassen wurde.
Beim Vergleichen der resultierenden getrockneten Testmuster mit den jeweiligen Kontrollmustern, die
in der gleichen Weise und ähnlich wie in den Bei
spielen 3 bis 10 hergestellt worden waren, zeigte sich,
daß die ersteren erheblich intensivere Färbungen hatten, die denjenigen der Testmuster der vorstehenden Beispiele vergleichbar waren.
Diese Beispiele zeigen das Einstufenverfahren zum Färoen von Haar und die Wirksamkeit der hierzu
verwendeten Haarfärbemittel, wobei eine wäßrige Lösung eines kationischen Polymeren in Kombination
mit einem sauren Farbstoff gemäß der Erfindung eingesetzt wurde.
In jedem Fall dieser Reihe der fünf Haarfärbemittel 12 bis 16 wurde ein Salz eines Copolymeren ähnlich
wie im Beispiel 1 mit variierter Konzentration des
kationischen Polymeren verwendet Die einzelnen
Mittel wurden in der Weise hergestellt, daß lediglich der jeweilige Farbstoff und sodann das kationische
Polymere in einen 200-ml-Kolben gegeben wurden,
der die entsprechende Menge an destilliertem Wasser
enthielt Sodann wurden die Inhaltstoffe des Kolbens
mäßig gerührt, bis eine homogene Lösung erhalten wurde. In der nachstehenden Zusammenstellung sind
die einzelnen Formulierungen angegeben:
Bestandteil
Probe Nr.
12
12
14
16
Benzylviolett 4 B (42 640)
Erythrosin (45 430)
Brilliantblau FCF (4^ 090)
Phosphatsalz des Copolymerisats aus
Aminoäthylacrylat und Hydroxypropylacrylat
Destilliertes Wasser
Erythrosin (45 430)
Brilliantblau FCF (4^ 090)
Phosphatsalz des Copolymerisats aus
Aminoäthylacrylat und Hydroxypropylacrylat
Destilliertes Wasser
0,1 0,01
- | - | 1,0 | 0,1 | 1,0 | - | - |
- | - | 98,99 | - | 98,9 | 0,1 | 0,05 |
0,5 | 1,0 | 0,5 | ||||
99,4 | 98,9 | 99,45 |
In jedem Fall wurde der Haarfiirbungsprozeß durch- ι -,
geführt, indem einfach ein Muster eines gebleichten blonden europäischen Haars ähnlich wie im Beispiel 1
in eine der obengenannten Lösungen ungefähr 5 min iiii'ig cmgciüüciu wükic üi'iu suuafin das muäicf i'iiii
lauwarmem (etwa 43,3°C) Leitungswasser vor dem Trocknen gespült wurde.
Beim Vergleich mit einem entsprechenden Kontrollmuster, das 5 min in eine wäßrige Lösung des jeweiligen
Farbstoffs allein eingetaucht worden war, gespült und sodann getrocknet worden war, zeigte jedes 2">
der Testmuster erheblich intensivere Färbungen.
Die Erfindung stellt somit ein neues Verfahren zum Färben von Haar und neue Haarfärbemittel zur Verfügung.
Die Erfindung liefert darüber hinaus ein wirksames und wirtschaftliches fviiiiei zum Färben von Haar
und entsprechende Haarfärbemittel, wobei semipermanente Färbemittel verwendet werden, die von reizenden
Stoffen frei sind und die dazu imstande sind, längere Zeiträume als die üblichen Zeiträume echt
zu bleiben.
Claims (1)
1. Haarfärbemittel, bestehend aus einer wäßrigen Lösung von
A) einem sauren Farbstoff und
B) einer Verbindung mit Aminogruppen, wobei diese Lösung gegebenenfalls noch
C) übliche Zusätze enthält,
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