DE2455648A1 - Sitzanordnung fuer ein fahrzeug mit einem in der sitzflaechenneigung verstellbaren sitz - Google Patents

Description

• Sitzanordnung für ein Fahrzeug mit einem in der Sitzflächenneigung verstellbaren Sitz Die Erfindung bezieht sich auf eine für ein Fahrzeug bestimmte Sitzanordnung mit einem um eine quer zur Fahrtrichtung liegende Achse zur Änderung der Sitzflächenneigung schwenkbaren Sitz und einer mit diesem fest verbundenen Rückenlehne sowie mit Mitteln zum Arretieren des Sitzes in einer gewählten Sitzflächenneigung, wobei der Sitz an seiner Unterseite zumindest je eine in Fahrtrichtung vorn und hinten liegende Abstützung gegen eine Bodenplatte enthält.
• Eine derartige Anordnung ist beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift 1 275 380, El. 63c 46, bekanntgeworden. Danach soll der Sitz an seiner Vorderkante über Tragstücke auf in einem Sitzgestell gelagerten vorderen Exzentern abgestützbund an seiner Hinterkante schwenkbar auf der hintere Exzenter tragenden Querachse gelagert sein. Eine weitere bekannte Sitzanordnung dieser Art ist der deutschen Patentschrift 881 005, Kl. 63c 46, zu entnehmen. Die darin beschriebene Anordnung zeichnet sich dadurch aus, daß der vorzugsweise im Sitzwinkel unveränderliche Sitz um eine dicht oberhalb der vertieft angeordneten Bodenplatte und kurz vor der unteren Verlängerung der Vorderkante der Rückenlehne liegende Achse schwenkbar ist. Beiden bekannten Anordnungen ist gemein, daß die Schwenkachse im Bereich der nach unten verlängerten Rückenlehne liegt. Eine derartige Verstellbarkeit der Sitzflächenneigung hat jedoch praktisch keinen Einfluß auf die Höhenlage des sogenannten Augenpunktes, eines für die Sitzposition insbesondere des Fahrzeuglenkers charakteristischen Konstruktionsmerkmals. Die richtige Lage des Augenpunktes ist für den Fahrer wesentlich mitentscheidend dafür, wie er die Verkehrssituation optisch erfassen kann. Um für einen möglichst großen Personenkreis unabhängig von der Körpergröße der einzelnen Personen eine optimale Sitzposition zu gewährleisten, wozu auch die richtige Lage des Augenpunktes zählt, ist es üblich, Sitzanordnungen einzubauen, die inihrer Höhe der Körpergröße des jeweiligen Fahrzeuginsassen angepaßt werden können. Es gibt viele, zum Teil sehr unterschiedliche Arten von höhenverstellbaren Sitzanordnungen, die jedoch alle konstruktiv sehr aufwendig sind.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Sitzanordnung der eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln so abzuändern, daß sich die Veränderung der Sitzflächenneigung merklich auf die Höhenlage des Augenpunktes auswirkt. Die diese Aufgabe lösende Erfindung besteht darin, daß sich die Schwenkachse im Bereich der vorn liegenden Abstützung befindet. Da der Augenpunkt dann nicht mehr etwa senkrecht über der Schwenkachse liegt, sondern ein wesentliches Stück hinter ihr, wirkt sich eine Änderung der Sitzflächenneigung um einen bestimmten Winkel sehr viel stärker auf die Höhenlage des Augenpunktes aus als bei den bekannten Sitzanordnungen, bei denen die Schwenkachse im Bereich der Verlängerung der Rückenlehne lag.
• Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn weitere Mittel vorgesehen sind, die eine Schwenkbewegung des Sitzes in Richtung auf eine höher liegende Sitzposition nach Aufhebung der Arretierung für die Sitzflächenneigung selbsttätig unterstützen. Diese Mittel können z. B. von wenigstens einer Feder gebildet sein. Damit wird die Durchführung einer Veränderung der Sitzflächenneigung insbesondere für den Fahrer wesentlich erleichtert. Bei einer Verstellung in Richtung auf eine höher gelegene Sitzposition braucht er nach der Aufhebung der Arretierung sich lediglich am Lenkrad etwas hochzuziehen, bis er die richtige Sitzposition inne zu haben glaubt> und dann die Arretierung wieder einrasten zu lassen. Umgekehrt bewerkstelligt er eine Neigungsverstellung in Richtung auf eine tiefer gelegene Sitzposition dadurch, daß er sich nach Aufhebung der Arretierung in den Sitz hineindrückt, bis er die ihm richtig erscheinende Sitzposition zu haben glaubt, und dann den Sitz in der gewählten Neigung arretiert. Bei entsprechender Auslegung der weiteren Mittel, also beispielsweise der den Sitz schwenkenden Feder, läßt sich die Änderung der Sitzflächenneigung ohne großen Kraftaufwand für den Sitzbenutzer bewerkstelligen.
• Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die hinten liegende Abstützung. von wenigstens einer Schwinge gebildet, deren eines Ende am Sitz - um eine weitere Achse schwenkbar -und deren anderes Ende in einer Führung auf der Bodenplatte längsverschiebbar gelagert ist. Zweckmäßigerweise können dann der Schwinge die Mittel zum Arretieren des Sitzes in-einer gewählten Sitzflächenneigung zugeordnet sein. Diese Mittel können beispielsweise von einer Verlängerung des einen Endes der Schwinge mit ætirnseitig angebrachten Rasten uni einem ihnen zugeordneten Rasthebel gebildet sein.
• Die bevorzugte Ausführungsform kann noch weiter dadurch verbessert werden, daß die weitere Achse einen drehfest mit ihr verbundenen Hebel aufweist, an dem mit ihrem einen Ende eine Feder angreift, die mit ihrem anderen Ende derart am Sitz befestigt ist, daß infolge der Federkraft ein Moment auf den Sitz ausgeübt wird, welches bestrebt ist, die Sitzflächenneigung zu verringern. Je nach den konstruktiven Gegebenheiten kann es sich dabei um eine Zug-, Druck- oder Drehfeder handeln.
• Schließ1ich ist es zur Erlangung einer optimalen Sitzposition vorteilhaft, wenn die Neigung der Rückenlehne relativ zur Sitzflächenneigung separat einstellbar ist. Diese Einstellbarkeit kann in einer Art und Weise erfolgen, wie sie vom Stand der Technik her in vielen Ausführungen bekannt ist.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung im folgenden näher erläutert.
• In der Figur ist schematisch in Seitenansicht eine erfindungsgemäße Sitzanordnung für ein Kraftfahrzeug dargestellt. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Dreibeinsitz, der in seinem vorderen mittleren Bereich eine und in seinem hinteren Bereich zu beiden Seiten je eine Abstützung hat.
• Die Sitzanordnung umfaßt zunächst im wesentlichen die Rückenlehne 1 und den Sitz 2, von dem sowohl die Kontur 3 des seitlich liegenden Wulstes als auch die in der Mitte des Sitzes tiefer gelegene, eine mittlere Sitzflächenneigung charakterisierende Linie 4 gezeichnet sind. Der Sitz 2 ruht mit seiner vorderen Abstützung 5, die Teil eines Rohrrahmens für das Sitzgestell ist, auf einer in Sitzmitte angeordneten, in Fahrtrichtung verlaufenden Schiene 6, die sich wiederum gegen die nicht dargestellte Bodenplatte abstützt, was durch die Lagerpunkte 7 und 8 angedeutet sen mag. Die hintere Abstützung des Sitzes 2 erfolgt über zwei seitlich vom Sitz gelegene Füße, von denen in der Zeichnung nur der mit 9 bezeichnete, auf der linken Sitzseite gelegene Fuß dargestellt ist, was zum Verständnis der Erfindung völlig ausreicht. Der auf der rechten Seite des Sitzes gelegene Fuß 10 liegt in der Zeichnung genau hinter dem Fuß 9 und bleibt daher unsichtbar. Die Füße 9 und 10 sind in zeichnerisch nicht dargestellten Führungsschienen längsverschiebbar.
• Die Änderung der Sitzflächenneigung ist gleichbedeutend mit einer Änderung der Lage der Fuße 9 und 10 relativ zum Sitz 2.
• Aus diesem Grunde sind im vorligenden Falle wegen der einfacheren Darstellung die an sich in der Höhenlage ortfesten Füße 9 und 10, die so, wie sie in ausgezogenen Linien dargestellt sind, einer mittleren Sitzflächenneigung, die durch die Linie 4 wiedergegeben ist, entsprechen, in zwei anderen Lagen 9a (lOa) und 9b (1 mob) gezeichnet. Der Stellung der Füße 9a und 10a entspricht die Sitzflächenneigung, die durch die Linie 4a gekennzeichnet ist; in Analogie dazu entspricht die Stellung der Füße 9b und lOb einer Sitzflächenneigung, wie sie durch die Linie 4b wiedergegeben ist. Die Veränderung der Sitzflächenneigung erfolgt durch eine Schwenkung der Sitzanordnung um die im Bereich der Abstützung 5 liegende Achse 11.
• Die Füße 9 und 10 sind Bestandteil der Schwingen 12 und 13, die um die weitere Achse 14 schwenkbar am Sitz 2 befestigt sind. Die Schwingen 12 und 13 sind miteinander drehfest verbunden. Die Schwinge 12 ist über die Lagerstelle 14 hinaus verlängert und ist dort mit Mitteln zum Arretieren des Sitzes in einer gewählten Sitzflächenneigung versehen. Diese Mittel bestehen darin, daß die Verlängerung 15 stirnseitig Rasten 16 bis 18 aufweist, denen ein Rasthebel 19 zugeordnet ist. Der Rasthebel 19 umfaßt eine Handhabe 20 und einen Sperrstift 21 und ist um eine Achse 22 schwenkbar am Sitz 2 befestigt. Der Sperrstift 21 fällt in eine der Rasten 16 bis 18, die den verschiedenen Sitzflächenneigungen entsprechen, ein, wodurch der Sitz in seiner Neigung arretiert ist.
• Die Schwinge 12 ist mit einem drehfest mit ihr verbundenen Hebel 23 ausgerüstet, an dessen freiem Ende eine Zugfeder 24 angreift, die mit ihrem anderen Ende am Sitz befestigt ist. Bei nicht arretierter Schwinge 12 und unbelastetem Sitz 2 übt die Zugfeder 24 ein Drehmoment auf den Sitz 2 aus, wodurch der Sitz 2 in eine Lage mit geringerer Sitzflächenneigung verschwenkt wird.
• Je nach der relativen Anordnung der Feder zwischen dem Hebel 23 und dem Sitz 2 kann diese als Zug- oder Druckfeder oder auch als Drehfeder ausgebildet sein. Entscheidend ist, daß durch die Federkraft ein Moment auf den Sitz ausgeübt wird, welches bestrebt ist, die Sitzflächenneigung zu verringern.
• Die Änderung der Sitzflächenneigung kommt der eigentlich angestrebten Höhenverstellung des Sitzes unterhalb des Augenpunktes und damit einer Höhenverstellung des Augenpunktes selbst gleich.
• Durch Verschwenken der Sitzanordnung um die Achse 11 variiert die Sitzflächenneigung zwischen den Linien 4a und 4b, also um den Winkel , der beispielsweise 100 betragen mag. Gleichzeitig wird der Sitz in seinem hinteren Bereich um einen bestimmten Betrag angehoben oder abgesenkt. Der relative maximale Hub im Bereich der Füße 9 und 10 ist in der Zeichnung mit H bezeichnet und mag im vorlA¢enden Falle etwa 45 mm betragen. Dieser Hub ist im allgemeinen jedoch nicht identisch mit der Änderung der Höhenlage des Augenpunktes 25. Durch entsprechende Hebelübersetzungen kann beispielsweise bei der hier angegebenen Sitzflächenneigungsänderung um 100 eine Höhenverstellung des Augenpunktes ohne Änderung der eingestellten Rückenlehnenneigung um insgesamt 60 mm erreicht werden.
• Zur Einstellung einer optimalen Sitzposition wird man die Neigung der Rückenlehne relativ zur Sitzflächenneigung separat einstellbar gestalten. Natürlich wird auch durch eine Änderung.
• der Neigung der Rückenlehne die Höhenlage des Augenpunktes nach der einen oder anderen Seite hin beeinflußt.

Claims (8)

BNSPRÜCHE

1. Für ein Fahrzeug bestimmte Sitzanordnung mit einem um eine quer zur Fahrtrichtung liegende Achse zur Änderung der Sitzflächenneigung schwenkbaren Sitz und einer mit diesem fest verbundenen Rückenlehne sowie mit Mitteln zum Arretieren des Sitzes in einer gewählten Sitzflächenneigung,wobei der Sitz an seiner Unterseite zumindest je eine in Fahrtrichtung vorn und hinten liegende Abstützung gegen eine Bodenplatte enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schwenkachse (11) im Bereich der vorn liegenden Abstützung (5) befindet.

2. Sitzanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Mittel (24) vorgesehen sind, die eine Schwenkbewegung des Sitzes (2) in Richtung auf eine höher liegende Sitzposition nach Aufhebung der Arretierung (21) für die Sitzflächenneigung selbsttätig unterstützen.

,~ 3. Sitzanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Mittel von wenigstens einer Feder (24) gebildet sind.

4. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die hinten liegende Abstützung von wenigstens einer Schwinge (12, 13) gebildet ist, deren eines Ende am Sitz (2) - um eine weitere Achse (14) schwenkbar - und deren anderes Ende (9, 10) in einer Führung auf der Bodenplatte längsverschiebbar gelagert ist.

5. Sitzanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwinge (12) die Mittel- (15-22) zum Arretieren deaSitzes (2) in einer gewählten Sitzflächenneigung zugeordnet sind.

6. Sitzanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel von einer Verlängerung (15) des einen Endes der Schwinge (12) mit stirnseitig angebrachten Rasten (16-18) und einem ihnen zugeordneten Rasthebel (19) gebildet sind.

7. Sitzanordnung nach Anspruch 3 und einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Achse (14) einen drehfest mit ihr verbundenen Hebel (23) aufweist, an dem mit ihrem einen Ende eine Feder (24) angreift, die mit ihrem anderen Ende derart am Sitz (2) befestigt ist, daß infolge der Federkraft ein Moment auf den Sitz ausgeübt wird, welches bestrebt ist, die Sitzflächenneigung zu verringern.

8. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Rückenlehne (1) relativ zur Sitzflächenneigung separat einstellbar ist.