DE2453374B2 - Verfahren zur Herstellung von Druckkochtöpfen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Druckkochtöpfen und Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Druckkochtöpfen, insbesondere aus Aluminium, mit
einer zylindrischen Wandung und einem zweistufigen Nocken eines Bajonettverschlusses an seiner Außenseite
tragenden Rand.
Es ist bereits bekannt, Druckkochtöpfe im Drückverfahren herzustellen (DAS 16 52 630), wobei ausgehend
von einer Ronde erst ein zylindrischer Vorzug mit einem Boden hergestellt wird, der eine größere
Wandstärke als die zylindrischen Wandungen aufweist und wobei ein bei dem Abstrecken der Wandungen
ausgebildeter zweistufiger Rand durch Drücken umge- so legt wird. Bei diesem Verfahren ist es aber nicht
möglich, ein Bajonett eines Bajonettverschlusses während des Umformverfahrens mit auszubilden, so daß ein
möglicher Bajonettverschluß erst nachträglich durch spanabhebende Fertigung, nämlich Fräsen geformt
werden mußte. Eine solche Nachbearbeitung ist aber höchst unwirtschaftlich.
Es ist weiterhin bekannt, Druckkochtöpfe mit einem ein- oder zweistufigen Bajonettverschluß durch Gießen
herzustellen. Das für das Gießen geeignete Aluminium t>o
weist aber einen hohen Siliziumgehalt auf und läuft daher bei späterem Gebrauch schwarz an. Diese
Oxydation kann die Verbraucher von der weiteren Benutzung des Topfes abhalten, zumindest ist sie dem
Verbraucher aber unangenehm und störend. Weiterhin i>r>
ist beim Guß von Kochtöpfen eine Lunkerbildur.g besonders im Randbereich, welcher in der Gießform in
der Regel oben liegt, nicht auszuschließen. Diese Lunker werden aber erst später bei der Nachbearbeitung
sichtbar, in wirtschaftlich nachteiliger Weise kann also die Produktion von Ausschuß in einem bereits
fortgeschrittenen Fertigungsstadiuin nicht verhindert werden.
Es ist weiterhin bereits bekannt, Druckkochtöpfe auch mit mehrstufigen Bajonettverschlüssen aus Edelstahl
herzustellen. Hierbei wird der Rand umgebogen, die Nocken befinden sich also im Abstand von dem
eigentlichen Topf und werden von dem waagerecht umgebogenen Oberrand getragen. Ein solches Fertigungsverfahren
eignet sich wegen der mangelnden und anderen Umformbarkeit von Aluminium nicht zur
Herstellung von Aluminiumkochtöpfen. Die bekannten Edelstahltöpfe sind relativ schwer und müssen wegen
der schlechten Wärmeleitung des Edelstahls einen Zusatzboden erhalten. Druckkochtöpfe aus Edelstahl
sind daher teuer und weisen im Randbereich die beschriebenen, schlecht zu reinigenden Hohlräume auf.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, durch ein einfaches Verfahren und eine wirtschaftlich zu betreibende
Vorrichtung Druckkochtöpfe herzustellen, die einen zweistufigen Bajonettverschluß aufweisen, gleichwohl
aber nicht gegossen sind oder aus Edelstahl sein müssen.
Die Ausbildung der Nocken soll im Wege einer spanlosen Bearbeitung möglich sein, wobei zur endgültigen
Formgebung lediglich ein einfaches Abdrehen benötigt vertien soll.
Insgesamt sollen das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung die Fertigung eines modernen
Druckkochtopfes in besonders wirtschaftlicher Weise auf besonders einfache Art ermöglichen, das Verfahren
soll einfach und störungssicher durchführbar sein und die Vorrichtung soll ebenfalls einfach herstellbar und
wirtschaftlich betreibbar sein und insbesondere soll dieFertigung von hohen Stückzahlen im vollautomatischen
Betrieb möglich sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nocken durch Stauchen des in bekannter Weise
beim Abstrecken der Wandung stehengebliebenenRandes ausgebildet werden und danach der über den
Nocken befindliche Randteil abgedreht wird.
Vortei'haft können die Bajonettvorsprünge zur Oberflächenverbesserung auch an ihrem Umfang
abgedreht werden.
Vorrichtungsmäßig wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorrichtung ein Innenfutter
zur Aufnahme des topfförmigen Körpers, Drückrollen zum Stauchen des Randes und die Stirnfläche des
Futters eine Profilierung aufweist, welche kongruent zu der Form der Nocken des Bajonettverschlusses
ausgebildet ist, daß in dem Futter nach außen an die Profilierung anschließend ein verschiebbarer Rückhaltering
angeordnet ist, die Drückrollen eine Betätigungsschulter zur Verschiebung des Ringes aufweisen und ein
in das Innere des Topfes reichender und mit dem Rollenvorschub in diesen einfahrender Gegenhaltezylinder
vorhanden ist.
Zum Ausgleich der auftretenden großen Momente und Kräfte während der Umformung können mindestens
zwei Drückrollen an einem Rollenjoch befestigt sein, welches den Gegenhaltezylinder trägt.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 den topfförmigen Körper als Ausgangswerkstück des Umformvorganges,
Fig. 2 den umgeformten Druckkoehtupi, bevor die
oberen Randteile abgedreht wurden und
Fig. 3 schcmaiiseh den Schnitt durch den Umformsektor
einer Drückmaschine gemäß der Erfindung, wobei auf der Zeichnung rechts der Reginn der
Umformung und auf der Zeichnung links nie Endstellung der Umformung dargestellt ist.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für die Herstellung von Druckkochiöpfen aus Aluminium, in
einer weiteren Ausgestaltung ist aber auch die Verarbeitung von Druckkochtöpfen aus anderen metallischen
und umformbaren Materialien möglich.
Ausgehend von einem topfförmigen Körper gemäß Fig. I, der /..B. durch Pressen einer Vorform und
Abstrecken derselben unter Ausbildung des Randes hergestellt sein kann, wird durch einen Drück- und
.Stauchvorgang eine Randausgestaltung gemäß Fig. 2 hergestellt und danach der oberhalb des mit einem
Bearbeitungszeichen gekennzeichneten Linie befindliche Teil abgedreht. Es entfällt also d.'s spätere
kostspielige Ausstanzen auf einer Presse, da das Bajonett soweit vorgefertigt ist, daß es lediglich durch
axiales und radiales Abdrehen von außen nach innen bereits aus der vorgeprägten Form in der gewünschten
und erforderlichen Genauigkeit entsteht.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist ein Innenfutter auf, in welches
der topfförmige Körper eingesetzt wird und welches in herkömmlicher Weise in Rotation versetzt werden
kann.
Im Boden der inneren Stirnfläche des Futters 4 ist eine Ausstoßerscheibe 7 angeordnet, welche über eine
Achse 8 betätigt werden kann und welche nach Beendigung der Fertigung den Topf durch Druck auf
den Boden ausstößt.
In das Futter 4 ist ein Riickhaltering 6 eingesetzt, welcher sich über Federn 11 an dem Futter abstützt und
der durch die Schultern 5 der Drückrollen 3 zusammen mit dem Rollenvorschub bzw. der Rollenzustellung in
das Futter 4 zurückbewegt werden kann.
Die Rollen 3,5 sind an einem Rollenjoch 14 gehaltert,
welches z. B. über den Reitstock mit Hilfe einer Andruckachse 15 zugestellt werden kann. Die Mitte des
Rollenjochs 14 setzt sich in einen Mittel- oder Gegenhaltezylinder 2 fort, welcher in das Innere des
topfförmigen Körpers eingesetzt ist und die Innenränder der zylindrischen Wandung innerhalb und in einem
Stück unterhalb des Randes abstützt.
Der topfförmige Körper 1 selbst wird mit Hilfe einer Gegenhaltescheibe 9 gegen das Futter 4 gepreßt, wobei
die Gegenhaltescheibe 9 sich an einem Bolzen 16 gehaltert über eine Feder ?0 an dem Zylinder 2 abstützt.
Der Bolzen 16 ist innerhalb einer Bohrung des Zylinders
2 verschieblich und erlaubt so die Zustellung des lochs 14 und des Zylinders 2 gegenüber der Gegenhaltescheibe
9.
Die Federkraft der Feder 10 ist dabei so zu wählen, daß eine einwandfreie Mitnahme des lopfförmigen
Körpers 1 zwischen der Scheibe 9 und der Stirnfläche des Futters 4 gewährleistet ist.
ίο Der Innenrand der äußeren Stirnfläche des Futters 4
trägt jetzt eine Profilierung 12, welche kongruent zu den späteren Bajonett-Nocken ausgebildet ist. Kongruent
bedeutet in diesem Zusammenhang, daß die Profilierung 12 solche Hohlräume und Lücken aufweist, daß beim
Einpressen des Werkstoffes die gewünschte und erforderliche Nockenform entsteht.
Der Rückhaltering 6 ist jetzt direkt außerhalb der Profilierung 12 angeordnet und verhindert, daß beim
Umlegen des Randes bzw. beim Stauchen Material aus der Profilierungszone nach außen herausgepreßt wird.
Gegen die Kraft der Federn Il kann der Ring von den Schultern 5 der Drückrollen 3 verstellt werden, so daß
eine genaue Einstellung desselben gewährleistet wird.
Wenn jetzt nach Einsetzen des topfförmigen Körpers 1 das Rollenjoch 14 mit gegenüber den üblichen
Zustellkräften sehr hoher Zustellkraft zugestellt wird, so verformt sich jetzt in dem Raum zwischen der Rolle 3,
dem Ring 6, dem Zylinder 2 und der Profilierung 12 der Topfrand in der erforderlichen Weise. Entscheidend ist
hierbei neben dem großen Zustelldruck die durch den Zylinder 2 und den Ring 6 gegebene seitliche
Begrenzung des Umformraumes und die Möglichkeit, daß bei 13 in einer Stufe des Innenfutters die Kante des
Topfrandes abgestützt wird, so daß die zylindrische Wandung nicht in axialer Richtung gefaltet werden
kann.
Wie bereits eingangs ausgeführt, ist jetzt die Endfertigung des Druckkochtopfes in einfacher Weise
durch axiales und radiales Abdrehen möglich, wobei der überstehende Rand soweit abgedreht wird, bis die
ausgeformten Nocken 17 und 18 am Topfrand freistehen. Das Ausmaß des axialen Abdrehens ist dabei
gemäß F i g. 2 durch die mit einem Bearbeitungszeichen gekennzeichnete Linie gegeben.
Überraschenderweise können jetzt nicht nur einfache stufenförmige Nocken 17 gemäß F i g. 2, sondern auch
Nocken 18 mit zwei vorstehenden Außenteilen und einem tiefer angeordneten Mittelteil ausgebildet werden,
so daß die erhobene Forderung nach einem mehrstufigen öffnen erfüllt werden kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Druckkochtöpfen, insbesondere aus Aluminium, mit einer zylindrischen Wandung und einem zweistufigen Nocken
eines Bajonettverschlusses an seiner Außenseite tragenden Rand, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nocken durch Stauchen des in bekannter Weise beim Abstrecken der Wandung stehengebliebenen Rundes ausgebildet werden, und danach der
über den Nocken befindliche Randteil abgedreht wird.
2.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bajonettvorsprünge auch an ihrem
Umfang abgedreht werden.
J. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Innenfutter (4) zur Aufnahme des topfförmigen Körpers, Drückrollen zum Stauchen
des Randes und die Stirnfläche des Futters (4) eine Profilierung (12) aufweist, weiche kongruent zu der
Form der Nocken (17, 18) des Bajonettverschlusses ausgebildet ist, daß in dem Futter (4) nach außen an
die Profilierung anschließend ein verschiebbarer Rückhaltering (6) angeordnet ist, die Drückrollen (3)
eine ßetätigigungsschulter (5) zur Verschiebung des Ringes (6) aufweisen und ein in das Innere des
Topfes reichender und mit dem Rollenvorschub in diesen einfahrender Gegenhaltezylinder (2) vorhanden
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Drückrollen (3, 6) an einem Rollenjoch (14) befestigt sind, welches den
Gegenhaltezylinder (2) trägt.
35
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Legal Events
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8230 | Patent withdrawn |