DE10160038C1 - Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Bauteils - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen BauteilsInfo
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Abstract
Mit einem Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Bauteils aus einer rotationssymmetrischen Vorform mit einem scheibenförmigen Nabenbereich soll ausschließlich durch Umformen aus einer scheibenförmigen Vorform ein rotationssymmetrisches Bauteil geschaffen werden, dessen Nabenbereich eine ausreichende Flexibilität aufweist. DOLLAR A Dies wird dadurch erreicht, dass der scheibenförmige Nabenbereich der relativ zu wenigstens einem in axialer und radialer Richtung verfahrbaren Umformwerkzeug, vorzugsweise einer Drückrolle, rotierenden Vorform durch Drücken mittels der wenigstens einen Drückrolle wenigstens in einem radialen Mittelbereich in seiner Wanddicke reduziert und das dabei verdrängte Material zur Vergrößerung des Außendurchmessers der Vorform ohne Wanddickenvergrößerung radial nach außen verlagert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
rotationssymmetrischen Bauteils aus einer rotationssymmetri
schen Vorform mit einem scheibenförmigen Nabenbereich.
Zur Herstellung rotationssymmetrischer Bauteile ist es be
kannt, als Ausgangsmaterial eine scheibenförmige Blechronde
einzusetzen, aus der in nachfolgenden Bearbeitungsschritten
beispielsweise Anlasserzahnkränze, Riemenscheiben oder
sonstige Getriebebauteile gefertigt werden. Anstelle einer
Blechronde kann auch eine andere Vorform eingesetzt werden,
die dann jedoch zumindest einen scheibenförmigen Bereich
aufweist.
Aus DE 195 24 089 C1 ist es bekannt, für die Umformung einer
Blechronde zu einem Getriebeteil einen Drückprozess zu ver
wenden. Dabei wird die Blechronde in eine Werkstückaufnahme
eingespannt, deren Außendurchmesser im Wesentlichen dem
Außendurchmesser der Blechronde entspricht. Eine Drückrolle
fährt anschließend über die Nabenfläche des Bauteils und
verschiebt das Material aus der Fläche der Blechronde zum
Rand hin, wo es am axialen Wandbereich der Werkstückaufnahme
zur Anlage kommt, wodurch am Rand der Blechronde eine Ver
dickung entsteht, die das Einbringen der erforderlichen Pro
filierung ermöglicht. Dabei bleibt der Außendurchmesser der
Blechronde aufgrund der Ausbildung der Werkstückaufnahme er
halten und das aus der Fläche der Blechronde verlagerte
Material wird zur Ausformung des radial außenliegenden ver
dickten Randbereiches verwendet.
Bei einer einstückigen Herstellung von Anlasserzahnkränzen
besteht die Problematik darin, dass zum einen die Naben
fläche dünnwandig gestaltet sein muss, um eine ausreichende
axiale Flexibilität aufzuweisen, um die auftretenden Biege
wechselspannungen aufnehmen zu können. Zum anderen muss die
Blechronde jedoch eine solche Wanddicke aufweisen, dass
durch einen möglichst einfachen Bearbeitungsschritt der
Randbereich soweit verdickt werden kann, dass die notwendige
Profilierung, d. h. insbesondere Verzahnung, Eingebracht wer
den kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit
dem ausschließlich durch Umformen aus einer scheibenförmigen
Vorform ein rotationssymmetrisches Bauteil geschaffen werden
kann, dessen Nabenbereich eine ausreichende Flexibilität
aufweist.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs bezeich
neten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der scheiben
förmige Nabenbereich der relativ zu wenigstens einem in
axialer und radialer Richtung verfahrbaren Umformwerkzeug,
vorzugsweise einer Drückrolle, rotierenden Vorform durch
Drücken mittels der wenigstens einen Drückrolle wenigstens
in einem radialen Mittelbereich in seiner Wanddicke redu
ziert und das dabei verdrängte Material zur Vergrößerung des
Außendurchmessers der Vorform radial nach außen verlagert
wird.
Dieses Verfähren bietet die Möglichkeit, die Ausgangswand
dicke der Blechronde bzw. der Vorform mit einem scheibenför
migen Nabenbereich so groß zu dimensionieren, dass der
radial innere Anschlussbereich eine ausreichende Festigkeit,
z. B. zur Verbindung mit der Kurbelwelle eines Kraftfahrzeu
ges, aufweist und der radial außenliegende Randbereich der
Blechronde durch einen einfachen Prozess weiter verdickt
werden kann, um beispielsweise bei Anlasserzahnkränzen die
Ausformung der Verzahnung zu ermöglichen. Da der Nabenbe
reich mit einer so großen Ausgangswanddicke zu steif wäre,
wird durch den Drückprozess der radial mittlere Abschnitt
der Blechronde bzw. Vorform so weit verdünnt, dass er den
Anforderungen an die axiale Flexibilität des Bauteils ge
nügt. Dabei wird das Material, das durch die Wanddickenredu
zierung gewonnen wird, zur Vergrößerung des Durchmessers des
Bauteils verwendet. Dabei ist, anders als bei dem Verfahren
gemäß DE 195 24 089 C1, beim Drückprozess keine Randver
dickung erwünscht, vielmehr kann und soll sich das Bauteil
beim Drückprozess radial nach außen ausdehnen können. Durch
das Verfahren können die unterschiedlichen radialen Ab
schnitte des Bauteils so dimensioniert werden, wie es für
die jeweiligen Anforderungen an diese Bereiche erforderlich
ist, wobei unnötige Materialverluste vollständig vermieden
werden, wie diese durch eine spanende Bearbeitung zwangsläu
fig anfallen würden.
Dabei ist in vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen, dass
der Nabenbereich der Vorform von der Drückrolle in die Auf
nahme für die Vorform umgeformt wird. Durch eine entspre
chende Gestaltung der Aufnahme für die Vorform ist es mög
lich, den jeweiligen Anforderungen entsprechend den Nabenbe
reich gezielt in die jeweils gewünschte wanddickenreduzierte
Form zu bringen, insbesondere ist es auch möglich, den
Nabenbereich mit axialen Versprüngen auszubilden, falls dies
im Einzelfall gewünscht ist, d. h. der Nabenbereich ist dann
nicht eben.
Um gezielt den gewünschten Außendurchmesser des herzustel
lenden Bauteils einstellen zu können, ist bevorzugt vorge
sehen, dass der Außenrand der Vorform von der Drückrolle
gegen einen ringförmigen Anschlag der Aufnahme für die Vor
form umgeformt wird, wobei dann selbstverständlich der ring
förmige Anschlag einen Innendurchmesser aufweist, der dem
gewünschten Außendurchmesser des Bauteils entspricht.
Wenn anschließend in das Bauteil eine Profilierung einge
bracht werden soll, ist weiterhin vorteilhaft vorgesehen,
dass der in seiner Wanddicke nicht reduzierte Außenumfang
des Nabenbereiches der Vorform anschließend in seiner Wand
dicke verdickt wird. Dies kann auf unterschiedliche Weise
geschehen, beispielsweise in der in DE 195 24 089 C1 be
schriebenen Weise oder auch durch Bordieren oder auch durch
einen Umformprozess mit einer Umformrolle radial von außen.
Ferner ist vorteilhaft vorgesehen, dass eine Vorform aus
Vergütungsstahl eingesetzt wird. Da bei der Kaltumformung
eine Kaltverfestigung eintritt, kann das Bauteil einstückig
ausgeführt und auf einen separaten Mitnehmer aus einem
höherwertigen Stahl verzichtet werden, wie es sonst bei
einem Einsatz eines solchen Bauteils für Automatikgetriebe
üblich ist.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielhaft näher erläutert. Diese zeigt in:
Fig. 1 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu bear
beitende, als Blechronde ausgebildete Vorform, die
in eine Drückvorrichtung eingelegt ist,
Fig. 2 die in die Drückvorrichtung eingelegte Vorform nach
Fig. 1 bei der erfindungsgemäßen Umformung des
Nabenbereiches mit bereits vergrößertem Außendurch
messer,
Fig. 3 das erfindungsgemäß umgeformte Bauteil, nunmehr ein
gespannt vor einem weiteren Umformvorgang mit einer
Bordierrolle oder Umformrolle,
Fig. 3a und 3b mögliche Formen für den verdickten Außenrand,
Fig. 4 eine alternative Randverdickung mit einer von radial
innen zustellenden Drückrolle und einer in axialer
Richtung zustellbaren Begrenzungsrolle und
Fig. 5 den weiteren Verfahrensablauf nach Fig. 4.
In Fig. 1 ist das Ausgangsprodukt eines erfindungsgemäßen
Verfahrens eine als Blechronde 1 ausgebildete scheibenför
mige Vorform, die einen scheibenförmigen Nabenbereich 2 auf
weist. Anstelle einer solchen Blechronde kann auch ein ver
gleichbarer rotationssymmetrischer Körper eingesetzt werden,
der einen scheibenförmigen Nabenbereich aufweist. Die Vor
form weist einen Durchmesser D1 auf.
Die Vorform 1 wird in eine Gegenform eingesetzt, bei der es
sich um die Werkstückaufnahme 3 für die Vorform 1 handelt.
Diese Werkstückaufnahme 3 weist eine Innenkontur auf, die
der zu erzeugenden Nabenform entspricht, insbesondere weist
sie einen äußeren ringförmigen Anschlag 4 auf, dessen Innen
durchmesser D2 deutlich größer ist als der Außendurchmesser
D1 der Vorform 1.
Um den Nabenbereich 2 der Vorform 1 in der gewünschten Weise
umzuformen, ist nun wenigstens eine in radialer und axialer
Richtung verfahrbare Drückrolle 5 vorgesehen, die gegenüber
der Vorform 1 rotierbar ist, vorzugsweise sind mehrere der
artige Drückrollen 5 vorgesehen. Ggf. kann zum Niederhalten
des Vorformrandes eine zusätzliche Halterolle vorgesehen
sein.
Die Drückrolle 5 führt nun durch entsprechend gezielte
radiale und axiale Bewegungen die Umformung des Nabenberei
ches durch. Dabei wird der scheibenförmige Nabenbereich 2
durch Drücken in einem radialen Mittelbereich in seiner
Wanddicke reduziert, dieser Bereich ist mit 2a bezeichnet.
Da der Innendurchmesser D2 des ringförmigen Anschlages 4 der
Werkstückaufnahme 3 deutlich größer als der Außendurchmesser
D1 der Vorform 1 ist, wird bei diesem Drückvorgang das ent
stehende überschüssige Material zur Vergrößerung des Außen
durchmessers der Vorform radial nach außen verlagert. Diesen
Zustand zeigt Fig. 2, ausgehend vom Ausgangsdurchmesser D1
gemäß Fig. 1 weist das Bauteil nunmehr einen größen Außen
durchmesser D2 (Fig. 2) auf. Dabei stößt am Ende des Drück
vorganges gemäß Fig. 2 der äußere Umfangsrand des Bauteils
an den ringförmigen Anschlag 4 der Werkstückaufnahme 3 an.
In diesem äußeren Umfangsrandbereich ist die Wanddicke des
Bauteils gegenüber derjenigen der Vorform 1 im Wesentlichen
unverändert, d. h. der Nabenbereich 2a mit verringerter Wand
dicke ist nur im radialen Mittelbereich des Bauteils ausge
bildet.
Das erfindungsgemäß umgeformte Bauteil gemäß Fig. 2 kann
anschließend auf verschiedene Weise außenrandverdickt wer
den.
Nach Fig. 3 kann das Bauteil nunmehr zwischen Spannbacken
6, 7 eingespannt werden, wobei der äußere Umfangsrand 2b des
scheibenförmigen Nabenbereiches 2, der nunmehr verdickt wer
den soll und eine größere Wanddicke als die reduzierte Wand
dicke des Bereiches 2a aufweist, frei aus den Spannbacken 6,
7 herausragt. Durch eine radial von außen nach innen zu
stellbare Umform- oder Bordierrolle 8 ist es nun in bekann
ter Weise möglich, den Außenrand zu verdicken, wobei der
Außenrand je nach Anforderungen unterschiedliche Profilfor
men aufweisen kann, beispielsweise einseitig verdickt, was
in Fig. 3a dargestellt und mit dem Bezugszeichen 2b' be
zeichnet ist oder weitgehend symmetrisch verdickt, was in
Fig. 3b dargestellt und mit dem Bezugszeichen 2b" bezeich
net ist.
Zur Wandverdickung kann alternativ auch gemäß Fig. 4 und
5 vorgegangen werden. Dabei verbleibt das gemäß Fig. 2 um
geformte Bauteil in der Werkstückaufnahme 3 und die Umfor
mung bzw. Verdickung des äußeren Umfangsrandes 2b erfolgt
durch die Drückrolle 5, welche das Material des an den wand
dickenreduzierten Bereich 2a angrenzenden Bereiches 2b über
der gesamten Höhe gegen den ringförmigen Anschlag 4 der
Werkstückaufnahme 3 drückt. Dabei wird ein axiales Auswei
chen durch eine zusätzliche axial verfahrbare Zustellrolle 9
verhindert, so dass sich die gewünschte Verdickung ergibt,
den Endzustand dieser Randverdickung zeigt Fig. 5.
Natürlich ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf die
dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, weitere Aus
gestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlas
sen. So kann als Ausgangsprodukt nicht allein eine Blech
ronde eingesetzt werden, sondern auch ein anderes rotations
symmetrisches Bauteil mit einem scheibenförmigen Nabenbe
reich. Außerdem ist es durch gezielte axiale Verstellung der
Drückrolle 5 auch möglich, in radialer Richtung gesehen, die
Wanddicke des Nabenbereiches unterschiedlich zu reduzieren,
d. h. es kann, anders als bei den Ausführungsbeispielen,
nicht nur zwei Bereiche mit verschiedenen Wanddicken geben,
sondern auch mehr als zwei. Anstelle einer Drückrolle 5 als
Umformwerkzeug kann auch ein Taumelumformprozess mit einem
Taumelwerkzeug verwendet werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Bau
teils aus einer rotationssymmetrischen Vorform mit einem
scheibenförmigen Nabenbereich,
dadurch gekennzeichnet,
dass der scheibenförmige Nabenbereich der relativ zu we
nigstens einem in axialer und radialer Richtung verfahrbaren
Umformwerkzeug, vorzugsweise einer Drückrolle, rotierenden
Vorform durch Drücken mittels der wenigstens einen Drück
rolle wenigstens in einem radialen Mittelbereich in seiner
Wanddicke reduziert und das dabei verdrängte Material zur
Vergrößerung des Außendurchmessers der Vorform ohne Wand
dickenvergrößerung radial nach außen verlagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nabenbereich der Vorform von der Drückrolle in die
Aufnahme für die Vorform umgeformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Außenrand der Vorform von der wenigstens einen
Drückrolle gegen einen ringförmigen Anschlag der Aufnahme
für die Vorform umgeformt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der in seiner Wanddicke nicht reduzierte Außenrand des
Nabenbereiches der Vorform anschließend axial verdickt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vorform aus Vergütungsstahl eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2001160038 DE10160038C1 (de) | 2001-12-06 | 2001-12-06 | Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Bauteils |
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DE (1) | DE10160038C1 (de) |
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2001
- 2001-12-06 DE DE2001160038 patent/DE10160038C1/de not_active Expired - Fee Related
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