DE2452061C3 - Verwendung von zerkleinerter Schlacke als Absorptionsmittel für Mineralölprodukte und für technische Säuren - Google Patents
Verwendung von zerkleinerter Schlacke als Absorptionsmittel für Mineralölprodukte und für technische SäurenInfo
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- C02F1/681—Treatment of water, waste water, or sewage by addition of specified substances, e.g. trace elements, for ameliorating potable water by addition of solid materials for removing an oily layer on water
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von zerkleinerter Schlacke als Absorptionsmittel für Mineralölprodukte
und für technische Säuren. - Mineralölprodukte meint im Rahmen der Erfindung
schweres Heizöl, leichtes Heizöl, alle Kraftstoffe, aber auch Schmieröl und Ölsuspensionen bzw. Ölemulsionen,
wie sie als Bohröl und für andere Zwecke eingesetzt werden. Technische Säuren, meint insbesondere
Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und Essigsäure.
Inder Praxis kennt man verschiedene Absorptionsmittel
für Mineralölprodukte und für technische Säuren. Solche Absorptionsmittel dienen hauptsächlich
dazu, verschüttete oder ausgelaufene Mineralölprodukte und technische Säuren zu absorbieren. Sie werden
dazu in einer ausreichend dicken Schicht auf die ausgelaufenen oder verschütteten Mineralölprodukte
und technische Säuren aufgebracht. Als Absorptionsmittel dient im einfachsten Falle übliches Sägemehl.
Die Verwendung von geblähter und zerkleinerter Schlacke, insbesondere Hochofenschlacke, mit einer
Korngröße bis 3 mm als Streumittel zum Aufsaugen ausgelaufener Flüssigkeiten, insbesondere Ol ist aber
auch bekannt (DE-OS 1811131). Die bekannten Absorptionsmittel
eignen sich mehr oder weniger gut für die Absorption von Mineralölprodukten und auch für
die Absorption von technischen Säuren. Sie hab%n jedoch im allgemeinen alle einen Nachteil, nämlich den
verhältnismäßig geringer Druckfestigkeit. Werden die bekannten Absorptionsmittel dort in der beschriebenen
Weise eingesetzt, wo die aufgestreute Schicht der Absorptionsmittel noch erhebliche Druckbeanspruchungen,
beispielsweise durch Begehen, aufzunehmen hat, so reicht die Druckfestigkeit häufig nicht aus. Die
Absorptionsmittel werden zusammengequetscht oder zerstört und setzen im Wege des Ausquetschens aufgenommene
Mineralölprodukte und technische Säuren wieder frei.
Für ganz andere Zwecke kennt man gebrochene Schmelzkammerschlacke. Diese wird beispielsweise
als Zuschlagstoff für die Herstellung von Beton, als Straßenbaustoff u. dgl. eingesetzt. Die Probleme um
die Absorption von Mineralölprodukten und von technischen Säuren sind durch diese bekannten Verwendungszwecke
von gebrochener Schmelzkammerschlacke bisher nicht beeinflußt worden. Tatsächlich
eignen sich die für Zuschlagstoffe üblichen Körnungen von zumeist einigen Millimetern und mehr nicht für
diesen Verwendungszweck.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Absorptionsmittel für Mineralölprodukte und für technische
Säuren anzugeben, welches sich durch hohe Druckfestigkeit auszeichnet, so daß es im ausgestreuter!
Zustand auch erheblichen Druckbeanspruchun-
gen, beispielsweise durch Begehen, ausgesetzt werden
kann, ohne daß durch Zerstörung des Absorptionsmittels die absorbierenden Mineralölprodukte bzw.
technischen Säuren wieder freigesetzt werden.
Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe lehrt die Erfindung, daß Schmelzkammerschlacke, die in Prallspaltern
oder Prallbrechern auf eine Körnung von unter 0,5 mm gebrochen worden ist, eingesetzt wird.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß nunmehr ein Absorptionsmittel für Mineralölprodukte
und für technische Säuren zur Verfügung steht, welches sich durch sehr erhebliche Druck- und
Rutschfestigkeit auszeichnet. Es ist praktisch ausgeschlossen, aus dem erfindungsgemäßen Absorptionsmittel
aufgenommene Mineralölprodukte oder technische Säuren durch Begehen oder andere Druckbeanspruchungen
gleichsam wieder herauszuquetschen. Diese Eigenschaft gebrochener Schmelzkammerschlacke
ist durchaus überraschend, weil nicht zu erwarten war, daß bei der angegebenen Körnung und,
wenn die Aufbereitung durch Prallspalter oder Prallbrecher erfolgt, Oberflächen in den einzelnen Körnern
des Absorptionsmittels freiwerden, die Mineralprodukte und technischen Säuren begierig festhalten.
Das beruht vermutlich auch auf der Zusammensetzung der genannten Schlacken, deren Analyse im wesentlichen
z. B. den folgenden Aufbau zeigt:
Siliciumoxid 50,14%
Aluminiumoxid 27,97%
Eisenoxid 10,65%
Titanoxid 1,07%
Phosphoroxid 0,30%
Calciumoxid 3,48%
Magnesiumoxid 2,65%
Schwefeloxid 1,20%
Alkalien (Rest) 2,54%
Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß das erfindungsgemäße Absorptionsmittel nach Aufnahme
der Mineralölprodukte in Kesselanlagen verbrannt bzw. dem Brennstoff einer Kesselanlage beigegeben
werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen ausführlicher erläutert:
Absorption der Mineralölprodukte:
Proben des erfindungsgemäßen Absorbierungsmittels zu je 40 g wurden mit gewogenen Mengen der unten aufgeführten Mineralölprodukte verrührt. Nach
Proben des erfindungsgemäßen Absorbierungsmittels zu je 40 g wurden mit gewogenen Mengen der unten aufgeführten Mineralölprodukte verrührt. Nach
so 17stündigem Stehen (über Nacht) wurden die Proben
mit Wasser übergössen und das Wasser mit dem aufschwimmenden Ol abdekantiert. Dieser Vorgang
wurde noch zweimal wiederholt, wobei das letzte Waschwasser mit Petroläther (40/60) überschichtet
wurde, um an den Gefäßwandungen haftendes Ol mit zu erfassen. Die Wasserphasen (je Probe) wurden
vereinigt und mit Petroläther (40/60) vollständig ausgeschüttet. Durch Abdampfen des Petroläthers wurde
der Anteil des nicht absorbierten Ols, Dieselkraftstoffes bzw. Testbenzins bestimmt und von der jeweiligen
Einwaage abgezogen. Von den Mineralölprodukten wurden (mit Ausnahme des Testbenzins) die Viskositäten
nach DIN 51561 (7.67) bei 30° C bestimmt.
100 g des erfindungsgemäßen Absorbierungsmittels
absorbieren:
34 g Motorenöl (111,7 cSt bei 30° C)
35 g Motorenöl (218,1 cSt bei 30° C)
37 g Maschinenöl (145,6 cSt bei 30° C)
37 g Dieselkraftstoff (3,78 cSt bei 30° C)
23,5 g Testbenzin (145/200)
Unmittelbar nach dem Verrühren der Mineralölprodukte mit dem erfindungsgemäßen Absorptionsmittel lagen die absorbierten Ölmengen etwas höher.
Es konnte beobachtet werden, daß aus dem Gemisch nach etwa 30-60 Minuten bereits absorbiertes Öl wieder freigesetzt wurde.
Die Entflammbarkeit der Öle vor und nach der Absorption wurde auf Grund der hohen Flammpunkte
(> +200° C, bzw. > +55° C bei dem Dieselkraftstoff) nicht geprüft- Ein entsprechender Versuch mit
Testbenzin (Flammpunkt +39° C, DIN 51755) schlug fehl, da das absorbierte Kohlenwasserstoff-Gemisch bei Erwärmung auf + 39° C aus dem Absorbierungsmittel wieder freigesetzt wurde und dadurch
keine Erhöhung des Flammpunktes festgestellt werden konnte.
Für die Versuche wurden Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und Essigsäure - jeweils in konzentrierter Form — eingesetzt. Dabei wurden jeweils 20 g des erfindungsgemäßen Absorbiemngsmittels mit 20 g konzentrierter Säure langsam
vermischt. Nach 17 Stunden wurden die Ansätze über einen Bächner-Trichter abgesaugt, säurefrei gewaschen und die vereinigten Filtrate mit Wasser auf 500
ml aufgefüllt. Davon wurden 100 ml mit 1N-Natronlauge titriert. Als Vergleich diente jeweils eine wäßrige Lösung der gleichen Säure (20 g auf 500 ml),
von der ebenfalls 100 ml titriert wurden. Aus der Differenz des Laugenverbrauchs beider Säurelösungen
wurde die absorbierte Säuremenge berechnet.
a) Salzsäure, 38,3 Gew.% (12,5 Mol/l).
An eingesetzter Säure (20 g) wurden
gebunden: 15,3%
b) Salpetersäure, 67,0 Gew.% (14,9 Mol/l).
An eingesetzter Stelle wurden
gebunden: 3,1%
c) Schwefelsäure, 94,7 Gew.% (17,7 Mol/I).
An eingesetzter Stelle wurden
gebunden: 8,6%
d) Phosphorsäure, 85,0 Gew.%
An eingesetzter Stelle wurden
gebunden: 0,5%
e) Essigsäure, 96,0 Gew.%
ίο gebunden: 3,1%
Eine wäßrige Aufschlämmung des erfindungsgemäßen Absorbierungsmittels reagierte neutral
(pH = 7).
Anhang
Zur Glaubhaftmachung des technischen Fortschrittes wurde das erfindungsgemäße Absorptionsmittel in
einer Körnung von 0,09' bis 0,2 mm mit dem aus DE-OS 1811131 bekannten Absorptionsmittel in einer
Körnung im wesentlichen bis 3 mm hinsichtlich des Ölbindevermögens verglichen. Für den Vergleich
wurde Heizöl EL nach DIN 51603 verwendet. Das bekannte Absorptionsmittel wurde dabei zum einen
im ungetrockusten Zustand (Feuchtigkeitsgehalt
20%) und zum andern im getrockneten Zustand eingesetzt.
Das auf das Volumen des Absorptionsmittels bezogene spezifische ölbindevermögen wurde beim erfindungsgemäßen Absorptionsmittel zu 287 bis 298 g/I,
jo beim bekannten ungetrockneten Absorptionsmittel zu
55 bis 59 g/l und beim bekannten getrockneten Absorptionsmittel zu 248 bis 244 g/l bestimmt. Nach einer Belastung von 360 N/cm2 betrug das spezifische
ölbindevermögen des erfindungsgemäßen Absorp
tionsmittels 291,4 g/I, des bekannten ungetrockneten
Absorptionsmittels 58,9 g/l und des bekannten getrockneten Absorptionsmittels 199,3 g/l.
Hieraus folgt, daß das erfindungsgemäße Absorptionsmittel im Vergleich zum bekannten Absorptions-
mittel insbesondere im belasteten Zustand ein wesentlich höheres ölbindevermögen besitzt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von zerkleinerter Schlacke als Absorptionsmittel für Mineralölprodukte und für technische Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß Schmelzkammerschlacke, die in Prallspaltern oder Prallbechern auf eine Körnung von unter 0,5 mm gebrochen worden ist, eingesetzt wird.
Priority Applications (3)
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DE19742452061 DE2452061C3 (de) | 1974-11-02 | 1974-11-02 | Verwendung von zerkleinerter Schlacke als Absorptionsmittel für Mineralölprodukte und für technische Säuren |
NL7512762A NL183409C (nl) | 1974-11-02 | 1975-10-31 | Werkwijze voor het opnemen van gemorste of weggelopen aardolieprodukten en technische zuren van een te betreden ondergrond. |
CH1414375A CH615454A5 (en) | 1974-11-02 | 1975-11-03 | Absorption agent for mineral oil products and industrial acids |
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DE4004368A1 (de) * | 1990-02-13 | 1991-08-14 | Preussag Ag Metall | Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus erde |
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DE4412633C1 (de) * | 1994-04-13 | 1995-08-17 | Degussa | Verfahren zum Verhindern der Bildung von SO¶3¶-Nebeln aus Oleum |
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-
1975
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