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Verfahren zur Herstellung von L-Apfelsäure und immobilisierter Fumarase-produzierender
Mikroorganismus zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von L-Apfelsäure mit Hilfe eines Fumarase-produzierenden Mikroorganismus
und sie betrifft ferner einen zur Durchführung des Verfahrens in besonders vorteilhafter
Weise geeigneten Mikroorganismaus.
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Fumarase (Enzym-Klassifikationsnummer: 4.2.1.2) ist bekanntlich ein
Enzym, das die reversible Reaktion zwischen Fumarsäure und L-Apfelsäure katalysiert.
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Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung von L-Apfelsäure
durch enzymatische Umsetzung von Fumarase mit Fumar- -säure oder einem Salz derselben
bekannt. So kann z. B. L-Apfelsäure hergestellt werden durch Kultivierung eines
Fumarase-produzierenden Mikroorganismus in einem Nährmedium, das Fumarsäure oder
ein Salz derselben enthält, und anschließende Isolierung von L-Apfelsäure aus dem
erhaltenen Fermentationsmedium (vgl.
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z. B. japanische Patentpublikationen 16547/1966 und 14786/1969).
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Ferner ist L-Apfelsäure herstellbar durch Umsetzung eines Fumarase-erzeugenden
Mikroorganismus mit Fumarsäure -oder einem Salz derselben (vgl. japanische Patentpublikationen
Nr. 4511/1962 und 1191/1969, sowie "The Journal of General and Applied Microbiology,
Band 6, Nr. 2 (1960), Seiten 108 bis 116). Diese bekannten Verfahren sindS edZoçhZ
zu ZeZ er Herstellung in großtechnischem
Maßstab nicht geeignet.
Die Herstellung von L-Apfelsäure nach diesen bekannten Verfahren wird begleitet
von der Bildung von Verunreinigungen in Form von Mikrobenzellen, Nährmediumstoffen
und/oder Proteinen. Es sind daher zusätzliche Verfahrensschritte zur Entfernung
der Mikrobenzellen und anderen Verunreinigungen vom Verfahrensprodukt erforderlich,
um L-Apfelsäure in hoher Reinheit zu gewinnen. Ferner wird nach Beendigung der enzymatischen
Reaktion die Reaktionslösung aufgekocht und/oder angesäuert, um die Fumarase-produzierenden
Mikroorganismen zu zerstören, worauf die Niederschläge aus Mikroorganismen abfiltriert
werden. Die Fumarase-produzierenden Mikroorganismen sind daher nur einmal verwendbar
und müssen danach verworfen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung
von L-Apfelsäure anzugeben, das die Bildung von Nebenprodukten, z. B. Bernsteinsäure,
vermeidet und zusätzliche Reinigungsschritte bei der Abtrennung des Verfahrensproduktes
überflüssig macht durch Verwendung eines Mikroorganismus, der sich durch eine hohe
Fumarase-Aktivität über eine lange Zeitspanne auszeichnet und nicht verworfen zu
werden braucht, sondern in nachfolgenden Operationen wieder verwendbar ist.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die angegebene Aufgabe
lösbar ist mit Hilfe eines Fumarase-produzierenden Mikroorganismus, der immobilisiert
und zur Herstellung von L-Apfelsäure aus Fumarsäure oder einem Salz derselben befähigt
ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von L-Apfelsäure
mit Hilfe eines Fumarase-produzierenden Mikroorganismus, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man mindestens ein Acryloylmonomer in einer wäßrigen Suspension eines Pumarase-produzierenden
Mikroorganismus polymerisiert unter Bildung eines immobilisierten Fumarase-produzierenden
Mikroorganismus, und den immobilisierten erhaltenen Fumarase-produzierenden Mikroorganismus
einer enzymatischen Reaktion mit Fumarase oder einem Salz derselben unterwirft.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein immobilisierter Fumarase-produzierender
Mikroorganismus zur Durchführung des Verfahrens, der dadurch gekennzeichnet ist,
daß er einen Fumarase-produzierenden Mikroorganismus fest eingeschlossen enthält
im Molekül gitter eines semipermeablen Acryloylpolymerisats bestehend aus einem
Homopolymerisat aus N,N'-Niedrigalkylen-bisacryloylamid, Bis(acryzloyl-amidomethyl)äther
oder N,N'-T)iacryloyl-äthylen-harnstoff, oder einem Copolymer ausAcryloylamid und
N,N'-Di--niedrigalkylen-bis-acryloyl2unid, einem Copolymer aus Acryloylamid und
Bis(acryloyl-amidomethyl)äther oder einem Copolymer aus Acryloylamid und N,N'Di-acryloyl-äthylen
harnstoff.
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Erfindungsgemäß in besonders vorteilhafter Weise verwendbare Fumarase-produzierende
Mikroorganismen sind z. B. Brevibacterium ammoniagenes IAM (Institution of Applied
Microbiology, Tokyo University, Japan) 1641 (ATCC 6871) (vgl0 Bergey's Manual of
Determinative Bacteriology, 7e Auflage (1957), Seite 499), Brevibacterium ammoniagenes
IAM 1645 (ATCC 6872) (vgl. das angegebene Bergey's Manual, Seite 499), Corynebacterilun
equi lAM 1038 (vgl. das angegebene Bergey's Manual, Seite 588), Escherichia coli
ATCC 113ob (vgl. das angegebene Bergey's Manual, Seite 336), Microbacterium flavum
IAM 1642 (vgl. das angegebene Bergey's Manual, Seite 601), Proteus vulgaris IFO
(Institute for Fermentation, Osaka, Japan) 3045 (vgl. das angegebene Bergey's Manual,
Seite 365), und Pichia farinosa IFO 0574 (vgl.
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The Chemistrg and Biology of Yeast (herausgegeben von A.H. Cook),
1958, Seite 37). Die angegebenen Mikroorganismen sind der Öffentlichkeit zugänglich
von den genannten Hinterlegungsstellen.
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In diesem Zusammenhang ist jedoch hervorzuheben, daß das Verfahren
der Erfindung nicht begrenzt ist auf die Verwendung dieser speziellen Mikroorganismen,
sondern daß alle Fumarase-produzierenden Mikroorganismen verwendbar sind, z. B.
die zum Genus Brevibacterium, Corynebacterium, Escherichia, Proteus und Pichia gehörenden.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung sind die Fumarase-erzeugenden Mikroorganismen
in einer Menge von 0,1
bis 5 g, insbesondere von 1 bis 3 g, pro
g Acryloylmonomer oder -monomeren, verwendbar. Die erfindungsgemäß durchgeführte
Polymerisationsreaktion dient dazu, jeden Mikroorganismus in das Molekülgitter des
Polymeren fest e-inzuschließen, wodurch eine hohe enzymatische Aktivität für eine
lange Zeitdauer erzielt wird.
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Die erfindungsgemäß durchgeführte Polymerisationsreaktion kann in
Gegenwart eines Polymerisationsinitiators und eines Polymerisationsbeschleunigers
durchgeführt werden. Typische geeignete Polymerisationsinitiatoren sind z. B Kaliumpersulfat,
Ammoniumpersulfat, Vitamin B2 und Methylenblau. Als Polymerisationsbeschleuniger
sind z. B. ß-(Dimethylamino)-propionitril und N,N,N' zu -Ile trane N,N,N',N'-etramethyl-äthylendiamin
verwendbar.
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Der Polymerisationsinitiator kann zu der wäßrigen Suspension des Fumarase
produzierenden Mikroorganismus in einer Menge von 1 bis 100 mg pro g Acryloylmonomer
oder -monomeren zugesetzt werden. Der Polymerisationsbeschleuniger wird zweckmäßigerweise
in einer Menge von 5 bis 10 mg ipro g Acryloylmonomer oder -monomeren zugegeben.
Die Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 5 bis 50 °C, insbesondere
von 10 bis 30 0C durchgeführt. Die Umsetzung kann innerhalb von 5 bis 60 Minuten
beendet werden.
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Typische, zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung verwendbare
Acryloylmonomere sind z. B. Acryloylamid, N,N'-Niedrigalkylen-bis-acryloylamid,
Bis( acryloylamidomethyl )äther und N,N'-Di-acryloyl-äthylenharnstoff (N,N'-Diacryloyl-imidazolidin-2-on).
Zum Zwecke der vorliegenden Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, den Fumarase-erzeugenden
Mikroorganismus mit einem Polymer einzuschließen, das aus einem oder zwei der angegebenen
Monomeren erhalten wird, insbesondere mit einem Copolymer aus Acryloylamid und einem
Acryloylmonomer bestehend aus N,N'-Niedrigalkylen-bis-acryloylamid, Bis(acryloylamidomethyl)-äther
oder N,N'-Di-acryloyl-äthylenharnstoff. N,N'-Methylenbis-acryloylamid und N,N'-Propylen-bis-acryloylamid
werden als
N,N' -Niedrigalkylen-bis-acryloylamide bevorzugt verwendet.
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N,N'-Niedrigalkylen-bis-acryloylamid, Bis(acryloylamidmethylp äther
oder N,N'-Di-acryloyl-äthylenharnstoff werden für die Mischpolymerisation mit Acryloylamid
zweckmäßigerweise in einer Menge von 10 bis 200 mg, insbesondere 50 bis 100 mg,
pro g Acryloylamid verwendet.
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Nach beendeter Polymerisationsreaktion wird der erhaltene immobilisierte
Fumarase-produzierende Mikroorganismus granuliert durch Hindurchleiten durch ein
Sieb unter Bildung von Granalien von 0,5 bis 30 mm, insbesondere 1 bis 5 mm Durchmesser.
Die Fumarase-Aktivität des auf diese Weise erhaltenen immobilisierten Präparats
kann erhöht werden durch Behandlung desselben mit einer wäßrigen Lösung, die ein
oberflächenaktives Mittel sowie Fumarsäure oder ein Salz derselben enthält. Die
Behandlung Wird vorzugsweise durchgeführt durch Suspendieren des immobilisierten
Präparats in einer wäßrigen Lösung (pH 6 bis 9), die ein oberflächenaktives Mittel
und Fumarsäure oder ein Salz derselben enthält, worauf die Suspension bei 20 bis
40 °0 stehen gelassen wird. Als oberflächenaktives Mittel ist jedes übliche bekannte
kationische oberflächenaktive Mittel (z. B. Cetylpyridiniumchlorid oder Cetyltrimethylammoniumchlorid)
oder anionische oberflächenaktive Mittel (z. B. Natriumdodecylsulfat) oder nichtionogene
oberflächenaktive Mittel (z. B. Glycerylmonostearat) verwendbar. Als Salze der Fumarsäure
sind z. B. Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Cal c ium-, Magnesium-, und Bariumfumarat
e verwendbar.
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Das oberflächenaktive Mittel wird in der Lösung vorzugsweise in einer
Konzentration von etwa 0,005 bis 0,5 9G (G/V) verwendet. Vorzugsweise beträgt die
Konzentration an Fumarsäure oder deren Salz etwa 0,5 bis 1,0 Mol/Liter.
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Ferner erweist es sich als besonders vorteilhaft, das immobilisierte
Präparat mit einem organischen Lösungsmittel oder einem Gemisch aus einem organischen
Lösungsmittel und Wasser zu
behandeln. Die Behandlung des immobilisierten
Präparats mit dem organischen Lösungsmittel oder wäßrigen organischen Lösungsmittel
ist insofern besonders vorteilhaft, als nach dieser Behandlung das immobilisierte
Präparat praktisch keine Nebenprodukte, z. 3. Bernsteinsäure, bei der enzymatischen
Umsetzung desselben mit Fumarsäure liefert. Diese Behandlung ist auch insofern von
Vorteil, weil sie die Abtrennung von L-Apfelsäure von Bernsteinsäure erübrigt. Sobald
L-A»felsäure mit Bernsteinsäure verunreinigt ist, kann es schwierig sein, das Verfahrensprodukt
Apfelsäure von der nebenbei gebildeten Bernsteinsäure mit Hilfe übliMer bekannter
Reinigungsverfahren abzutrennen. Ferner kann die Fumarase-Aktivität des immobilisierten
Präparats durch die Behandlung mit dem organischen Lösungsmittel erhöht werden.
Die Behandlung mit dem organischen Lösungsmittel ist durchführbar durch Imprägnierung
des immobilisierten Präparats in einem organischen Lösungsmittel oder einem Gemisch
aus einem organischen Lösungsmittel und Wasser, vorzugsweise unter Rühren. Vorzugsweise
wi-rd die Behandlung bei 20 bis 40 0C bei einem pH-Wert von 6 bis 9 durchgeführt.
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Typische, bevorzugt verwendete organische Lösungsmittel sind z. B.
Alkanone mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen (z. B. Aceton oder Methyläthylketon), ein
Alkanol mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen (z. B. Methanol, Äthanol, Propanol oder Butanol),
ein Dialkyläther mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen (z. B. Diäthyläther), Dioxan, Toluol,
Äthylacetat und Chloroform.
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L-Apfelsäure kann, wie bereits erwähnt, hergestellt werden durch enzymatische
Reaktion des immobilisierten Fumarase-produzierenden Mikroorganismus mit Fumarsäure
oder einem Salz derselben. Als Salz der Fumarsäure sind z. B. Natrium-, Kalium-,
Ammonium-, Calcium-, Magnesium- und Bariumfumarate geeignet.
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Die enzymatische Umsetzung kann bei 5 bis 60 OC, insbesondere bei
10 bis 50 00, durchgeführt werden. Vorzugsweise wird die Umsetzung bei einem pH-Wert
von 5 bis 10, insbesondere von 7 bis 7,5, durchgeführt. Die erfindungsgemäße enzymatische
Reaktion
kann beschleunigt werden, indem sie in Gegenwart eines
oberflächenaktiven Mittels durchgeführt wird. Für diesen Zweck sind die selben oberflächenaktiven
Mittel verwendbar, wie sie für die Aktivierung der Granalien des immobilisierten
Fumarase-produzierenden Mikroorganismus eingesetzt werden. Eine bevorzugte Konzentration
des oberflächenaktiven Mittels in der Reaktionslösung beträgt etwa 0,005 bis 0,5
(G/V). Die gonzentration an Substrat ist nicht kritisch bei der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Wird z. B. Natriumfumarat als Substrat verwendet,
so wird es in Wasser bei beliebiger Konzentration gelöst. Der angegebene immobilisierte
Mikroorganismus wird in der wäßrigen Lösung von Natriumfumarat suspendiert, worauf
die Suspension gerührt wird. Nach Beendigung der Reaktion wird das Gemisch abfiltriert
oder zentrifugiert, wn den immobilisierten Mikroorganismus für eine nachfolgende
Wiederverwendung abzutrennen. Auf diese Weise wird eine wäßrige Lösung, die Natrium-L-malat
enthält9 als Filtrat oder überstehende Flüssigkeit erhalten. L-Apfelsäure kann aus
dem Filtrat oder dem Überstand isoliert werden. Wird andererseits ein /encfit wasserlösliches
Fumarat, z. B. Calciumfumarat, als Substrat verwendet, so wird dieses in Wasser
suspendiert. Der immobilisierte Mikroorganismus wird zu depwäßrigen Suspension von
Calciumfumarat zugesetzt und das Gemisch wird gerührt. Nach beendeter Reaktion wird
Calcium-L-malat in Form des kristallinen Niederschlags erhalten. Die optimale Bedingung
für die Umwandlung von Fumarsäure oder einem Salz derselben in L-Apfelsäure kann
leicht erhalten werden durch Anpassung der Reaktionszeit.
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Wahlweise kann die enzymatische Reaktion gemäß vorliegender Erfindung
auch durch eine Säulenmethode durchgeführt werden. Die Säulenmethode ermöglicht
es, die Reaktion in sukzessiver Weise durchzuführen. So kann z. B. der immobilisierte
Mikroorganismus in die Säule eingebracht werden, worauf eine wäßrige Lösung von
Fumarsäure oder einem Salz derselben durch die Säule geleitet
wird.
Eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt an L-Apfelsäure oder einem Salz derselben wird
auf diese Weise als Ausfluß erhalten. Die Isolierung von L-Apfelsäure aus dem Ausfluß
kann in üblicher bekannter Weise erfolgen. Wird z. B. Natriumfumarat als Substrat
verwendet, so kann L-Apfelsäure isoliert werden durch Ansäuern des Ausflusses mit
Salzsaure, Entfernung des gebildeten Niederschlags an Fumarsäure durch Filtration,
Zugabe von Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid zu dem Filtrat, Sammeln des erhaltenen
Niederschlags von Calcium-L-malat durch Filtration, Zugabe von Schwefelsäure zu
dem erhaltenen Calcium-L-malat, Abtrennung des erhaltene nen Niederschlags von Calciumsulfat
durch Filtration und Behandlung des Filtrats mit einem Ionenaustauscherharz. Wird
weniger andererseits ein/leicft wasserlösliches Fumarat, z. B. Calciumfumarat, als
Substrat verwendet, so wird dieses vorzugsweise zusammen mit einem wasserlöslichen
Fumarat, z. B. Natriumfumarat, eingesetzt. In diesem Falle kann Calciumfumarat in
Calcium-L-malat überführt werden durch Filtration einer wäßrigen Suspension eines
Gemisches aus Calciumfumarat und Natriumfumarat unter Rühren, Leiten des Filtrats
durch die Säule, und Zirkulieren des Ausflusses durch Rückführung desselben zu der
angegebenen Suspension. Nach beendeter Reaktion wird Calcium-L-malat in Form eines
kristallinen Niederschlags erhalten. Das erhaltene Calcium-L-malat kann in gleicher
Weise, wie oben beschrieben, in L-Apfelsäure umgewandelt werden.
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Bei der Durchführung der enzymatischen Reaktion hängt die Umwandlungsrate
von Fumarsäure oder einem Salz derselben in L-Apfelsäure hauptsächlich von der enzymatischen
Wirksamkeit des immobilisierten Mikroorganismus, der Temperatur oder der Reaktionszeit
ab. Bei Anwendung der Säulenmethode kann demgegenüber die optimale Reaktionsbedingung
für die Umwandlung von Fumarsäure oder einem Salz derselben in L-Apfelsäure leicht
erhalten werden durch Einstellung der Fließrate der Substratlösung.
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In jedem Falle behält der erfindungsgemäß verwendete immobilisierte
Mikroorganismus einen hohen Grad an enzymatischer Aktivität während der Umsetzung
bei. Außerdem ist der erfindungsgemäß verwendbare immobilisierte Mikroorganismus
aufgrund der ausreichenden Dauerhaftigkeit seiner enzymatischen Aktivität wiederholt
für die enzymatische Umsetzung verwendbar.
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In der Praxis bewährte und zur Zeit bevorzugte Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung werden in den folgenden Experimenten und Beispielen erläutert.
Mit "Niedrigalkylen" werden in vorliegender Beschreibung Alkylenreste mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen bezeichnet.
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Experiment 1 1 g Mikrobenzellen eines in der unten angegebenen Tabelle
I aufgeführten Mikroorganismus wurde wie im unten angegebenen besc r bn Beispiel
1-( 1) /immoi isiert. Das erhaltene steife Gel wurde granuliert, indem es durch
ein Sieb geleitet wurde unter Bildung von Granalien von 2 mm Durchmesser. Die erhaltenen
Granalien wurden mit einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen. Das auf diese
Weise erhaltene immobilisierte Präparat wurde in 30 ml einer 1 M-wäßrigen Natriumfumaratlösung
(pH 7,5) suspendiert, die in einigen Ansätzen 0,02 % Cetylpyridiniumchlorid enthielt,
in anderen Ansätzen frei von diesem Zusatz war. Die erhaltene Suspension wurde 1
Stunde lang bei 37 0C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde sodann filtriert zur Entfernung
des immobilisierten Präparats. Das Filtrat wurde angesäuert mit dem gleichen Volumen
2 N-Salzsäure, um Etumarsäure auszufällen, worauf filtriert wurde. Der Gehalt an
L-Apfelsäure im Filtrat wurde nach der in "Analytical Chemistryt' Band 29 (1957),
Seite 283 beschriebenen Methode bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle I aufgeführt.
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Tabelle 1 Menge an gebildeter L-Apfelsäure in /uMol Menge an zugesetztem
Cetylp;,rridinium Immobilisierter Mikroorganismus keine Zugabe 0,02 % Brevibacterium
ammoniagenes 178 1220 IAM 1461 Brevibacterium ammoniagenes 490 3370 IAM 1645 Corynebacterium
equi 85 424 IAM 1038 Escherichia coli 268 a22 ATCC 11303 Microbacterium flaviun
195 483 IAM 1642 Pichia farinosa 90 650 IFO 0574 Proteus vulgaris 161 263 IFO 3045
Experiment 2 1 g Mikrobenzellen von Brevibacterium ammoniagenes lAM 1645 wurde nach
dem im unten angegebenen Beispiel 1-(1) beschriebenen Verfahren immobilisiert. Das
erhaltene steife Gel wurde granuliert, indem es durch ein Sieb durchgeleitet wurde
unter Bildung von Granalien von 2 mm Durchmesser. Die erhaltenen Granalien wurden
mit einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen.
Das auf diese
Weise erhaltene immobilisierte Präparat wurde zu 30 ml einer 1 wäßrigen Natriumfumaratlösung
(r)H 7,5) die 0,02 % Cetylpyridiniumchlorid enthielt, zugegeben. Das erhaltene Gemisch
wurde bei 37 °C eine Zeit lang stehen gelassen, um das immobilisierte Präparat zu
aktivieren. Das immobilisierte Präparat wurde sodann durch Filtration gesammelt,
mit einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen und danach in 30 ml einer 1 M-wäßrigen
Natriumfumaratlösung (pH 7,5) suspendiert. Die erhaltene Suspension wurde bei 37
OC 1 Stunde lang gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde zur Entfernung des immobilisierten
Präparats filtriert. Der Gehalt an L-Apfelsäure im Filtrat wurde wie in Experiment
1 beschrieben bestimmt. Die Fumarase-Aktivität des immobilisierten Präparats wurde
aus den Meßdaten berechnet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
II aufgeführt.
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T a b e 1 1 e II Aktivie- Fumaraseaktivität des immobilisierten rungszeit
Präparats (Tage) (/u Mole/Std./g Zellen) 0 490 1 5870 3 5450 7 6530 13 6230
ExPeriment
3 1 g Mikrobenzellen von Brevibacterium ammoniagenes IAM 1645 wurde wie im unten
angegebenen Beispiel 1-(1) beschrieben immobilisiert. Das erhaltene steife Gel wurde
granuliert, indem es durch ein Sieb geleitet wurde unter Bildung von Granalien mit
2 mm Durchmesser. Die erhaltenen Granalien wurden mit einer physiologischen Salzlösung
gewaschen. Das auf diese Weise erhaltene immobilisierte Präparat wurde zu 30 ml
einer 1 M-wäßrigen Natriumfumaratlösung (pH 7,0), die 0,02 ß Cetylpyridiniumchlorid
enthielt, zugegeben. Das erhaltene Gemisch wurde bei 37 0C 24 Stunden lang stehen
gelassen, um das immobilisierte Präparat zu aktivieren. Das erhaltene immobilisierte
Präparat wurde durch Filtration gesammelt und zu 30 ml einer 0,05 M-PhosphatDufferlösung
(pH 7,0), die Aceton, Methanol oder Äthanol in den in der unten angegebenen Tabelle
III aufgeführten Konzentrationen enthielt, zugegeben. Nach 30 Minuten langem Rühren
des Gemisches bei 25 0C wurde das immobilisierte Präparat durch Filtration gesammelt,
mit einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen und danach in 30 ml einer 1 M-wäßrigen
Natriumfumaratlösung (pH 7,5) suspendiert. Die erhaltene Suspension wurde bei 37
0C 1 Stunde lang gerührt. Der Gehalt an L-Apfelsäure in der Reaktionslösung wurde
wie im Experiment 1 beschrieben bestimmt und aus den erhaltenen Meßdaten wurde die
Fumarase-Aktivität des immobilisierten Präparats berechnet. Nachdem die enzymatische
Reaktion weitere 20 Stunden lang durchgeführt worden war, wurde das Reaktionsgemisch
filtriert, um das immobilisierte Präparat abzutrennen. Der Gehalt an L-Apfelsäure
im Filtrat wurde wie im Experiment 1 beschrieben bestimmt und der Gehalt an Bernsteinsäure
im Filtrat wurde durch Papierchromatographie bestimmt unter Verwendung eines Gemisches
aus Butanol : Essigsäure : Wasser (4 : 1 : 1) als Entwicklerflüssigkeit.
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Das Verhältnis von Bernsteinsäure zu L-Apfelsäure wurde aus den Bestimmungsergebnissen
berechnet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III aufgeführt.
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Tabelle III Organisches Lösungs- Fumaraseaktivität Verhältnis von
mittel und dessen des immobilisierten Bernsteinsäure Konzentration in % (/µ Präparats
zu L-Apfelsäure (/µ Mole/Std./g Zellen) (%) - 0 5 226 > 2,5 Aceton 20 5 809 >
2,5 lt 33 6 429 1- 2,5 50 50 9 138 <0,5 ., 67 7 408 <0,5 Methanol 33 5 580
<0,5 50 6 080 <0,5 Äthanol 33 6 640 1- 2,5 " 50 2 385 <0,5 Beispiel 1 (1)
Es wurde ein wäßriges Nährmedium (pH 7,0) der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Glucose 2,0 so (G/V) Fumarsäure 0,5 % (G/V) Harnstoff 0,2 % (G/V) Monokaliumphosphat
0,2 (G/V) Magnesiumsulfat.7 H20 0,05% (G/V) Maisquellwasser 1,0 % (G/V)
Brevibacterium
ammoniagenes IAM 1645 wurde in 200 ml des Nährmediums eingeimpft. Das Medium wurde
bei 30 °C 20 Stunden lang unter Schütteln kultiviert. Danach wurde die Nährlösung
zentrifugiert. Die auf diese Weise gesammelten Mikrobenzellen zeigten eine Fumarase-Aktivität
von 10 790 /uMol/Std./g Zellen. 4 g der Mikrobenzellen wurden in 16 ml einer physiologischen
Kochsalzlösung suspendiert. Die erhaltene Suspension wurde mit 3 g Acryloylamid,
160 mg N,N'-Methylen-bis-acryloylamid, 2,0 ml einer wäßrigen 5 %igen ßWPimethylamino)-propionitril-Lösung
und 2,0 ml einer wäßrigen 1 %igen Kaliumpersulfatlösung versetzt.
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Das erhaltene Gemisch wurde bei 25 9C 10 Minuten lang stehen gelassen.
Das erhaltene steife Gel wurde granuliert, indem es durch ein Sieb geleitet wurde
unter Bildung von Granalien mit 2 mm Durchmesser. Die erhaltenen Granalien wurden
mit einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen. Es wurden 30 g eines immobilisierten
Präparats von Brevibacterium ammoniagenes IAM 1645 erhalten. Die Fumarase-Aktivität
betrug 450 XuMol/Std./g Gel.
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(2) 30 g des immobilisierten Präparats von Brevibacteriwn ammoniagenes
IAM 1645 wurden in 100 ml einer 1 M-wäßrigen Natriumfumaratlösung (pH 7,5), die
0,02 % Cetylpyridiniumchlorid enthielt, suspendiert. Die erhaltene Suspension wurde
bei 37 OC 20 Stunden lang stehen gelassen und danach filtriert. Das auf diese Weise
erhaltene immobilisierte Präparat wurde mit einer physiologischen Kochsalzlösung
gewaschen und danach in eine Säule der Ausmaße 1,72 çm x 28,5 cm eingebracht. 1
l einer 1 M-wäßrigen NatriumiVllmaratlösung (pH 7,5) wurde durch die Säule bei 37
OC mit einer Fließrate von 15 ml/Std. geleitet. Es wurde ein Ausfluß erhalten, der
L-Malat in einer Konzentration von 0,85 M und Natriumfumarat in einer Konzentration
von 0,15 14 enthielt. Der Ausfluß wurde mit konzentrierter Salzsäure angesäuert
und danach zur Entfernung des Niederschlags aus Fumarsäure filtriert. Das Filtrat
wurde mit b5 g Calciumcarbonat versetzt. Der gebildete kristalline Niederschlag
wurde durch
Filtration gesammelt, mit Wasser gewaschen und danach
getrocknet. Es wurden 150 g Calcium-L-malat-dihydrat erhalten. Das Calcium-L-malat-dihydrat
wurde mit 350 ml 2N-Schwefelsäure versetzt. Das erhaltene Gemisch wurde filtriert,
um den Niederschlag aus Calciumsulfat abzutrennen. Das Filtrat wurde durch eine
Säule geleitet, die mit etwa 150 ml Ionenaustauscher "Amberlite IR-120" (H+-Typ)
beschickt war, und anschließend durch eine Säule geleitet, die mit etwa 150 ml Ionenaustauscher
Amberlite IR-45" (OH--Typ) beschickt war.
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Der Ausfluß wurde bei 60 0C unter vermindertem Druck konzentriert.
Der gebildete kristalline Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt, mit einer
geringen Menge Aceton gewaschen und danach getrocknet. Es wurden 50 g L-Apfelsäure
erhalten. Die Mutterlauge wurde konzentriert und die konzentrierte Lösung in gleicher
Weise wie oben beschrieben behandelt. Dabei wurden 22 g L-Apfelsäure erhalten.
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Gesamtausbeute: 77 g; F = 100 0C; [a]20 = -2,2° ( c = 8,5, H20) Beispiel
2 Nach dem in Beispiel 1-(1) beschriebenen Verfahren wurde ein immobilisiertes Präparat
von Brevibacterium ammoniagenes IADI 1645 hergestellt. 30 g des immobilisierten
Präparats wurden in 100 ml einer 1 M-wäßrigen Natriumfumaratlösung (pH 7,5), die
0,02 % Cetylpyridiniumchlorid enthielt, suspendiert. Die ° erhaltene Suspension
wurde bei 37 C 20 Stunden lang stehen gelassen und danach filtriert. Das auf diese
Weise erhaltene immobilisierte Präparat wurde mit einer physiologischen Kochsalzlösung
gewaschen und danach in eine Säule der Ausmaße 1,72 cm x 28,5 cm eingebracht. Eine
1 M-wäßrige Natriumfumaratlösung (pH 7,5) wurde durch die Säule bei 37 0C bei einer
Fließrate geleitet, wie sie in Tabelle IV angegeben ist. Der Gehalt an L-Apfelsäure
im Ausfluß wurde wie in Experiment 1 beschrieben
bestimmt. Die
prozentuelle Umwandlung von Fumarsäure in L-Apfelsäure wurde aus den Meßdaten berechnet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV aufgeführt.
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T a b e 1 1 e IV Fließrate Umwandlungsrate von Fumarsäure in Apfelsäure
(ml/Std.) (%) 6 85 8,5 85 15 85 26 68 32 60 45 48 72 37 Beispiel 3 Ein immobilisiertes
Präparat von Brevibacterium ammoniagenes IAM 1645 wurde nach dem in Beispiel 1-(i)
beschriebenen Verfahren hergestellt. 30 g des immobilisierten Präparats wurden in
100 ml einer 1 M-wäßrigen Natriumfumaratlösung (pH 7,5), die 0,02 % Cetylpyridiniumchlorid
enthielt, suspendiert. Die ° erhaltene Suspension wurde bei 37 C 20 Stunden lang
stehen gelassen und danach filtriert. Das auf diese Weise erhaltene immobilisierte
Präparat wurde mit einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen und danach in
eine Säule mit den Ausmassen 1,72 cm x 28,5 cm eingebracht. Eine 1 M-wäßrige Natriumfumaratlösung
(pH 7,5), die 0,001 M-Magnesiumchlorid enthielt, wurde
durch die
Säule bei 35 °C bzw. 45 0C mit einer-Fließrate von 15 ml/St, geleitet. Der Gehalt
an Il-Apfelsäure im Ausfluß wurde wie im Experiment- t beschrieben bestimmt. Die
prozentuelle Umwandlung von Fumarsäure in L-Apfelsäure wurde aus den Meßdaten berechnet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V aufgeführt.
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Tabelle V Umwandlungsrate von Bumarinsäure in Betriebs- L-Apfelsäure
(%) zeit 37 0 0 (Tage) 37 °C 45 °C 3 85 85 6 85 85 9 85 85 12 85 85 15 85 83 18
80 83 21 78 80 24 75 77 27 72 76 30 68 70 Beispiel 4 Nach dem in Beispiel 1-(1)
angegebenen Verfahren wurde ein immobilisiertes Präparat aus Brevibacterium ammoniagenes
IAM 1645- hergestellt. 30 g des immobilisierten Präparats wurden in 500 ml einer
1 M-wäßrigen Natriumfumaratlösung (pH 7,5), die 0,02 ffi Cetylpyridiniumchlorid
enthielt, suspendiert. Die erhaltene -Suspension wurde bei 37 °C eine bestimmte
Zeit lang gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde sodann filtriert
zur Entfernung des immobilisierten Präparats. Der Gehalt an L-Apfelsäure im Filtrat
wurde nach dem in Experiment 1 beschriebenen Verfahren bestimmt. Die prozentuelle
Umwandlung von Fumarsäure in L-Apfelsäure wurde aus den Meßdaten berechnet. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VI aufgeführt.
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T a b e 1 1 e VI Betriebszeit Umwandlungsrate von Fumarinsäure in
(Std.) L-Apfelsäure (%) 3 12 8 30 24 80 30 85 40 85 Beispiel 5 (1) Microbacterium
flavum IAM 1642 wurde in 200 ml eines wäßrigen Nährmediums (pH 7,0) der gleichen
Zusammensetzung wie in Beispiel 1-(1 ) beschrieben, eingeimpft. Das Nährmedium wurde
sodann bei 30 0C 20 Stunden lang unter Schütteln kultiviert. Danach wurde die Nährlösung
zentrifugiert. Die auf diese Weise erhaltenen Mikrobenzellen zeigten eine Fumaraseaktivität
von 810 piol/Std./g. 4 g der Mikrobenzellen wurden in 16 ml einer physiologischen
Kochsalzlösung suspendiert. Die erhaltene Suspension wurde mit 3 g Acryloylamid,
160 mg N,N1-Methylen-bis-acryloylamid, 2,0 ml einer 5 %igen
wäßrigen
Lösung von ß-(Dimethylamino)propionitril und 2,0 ml einer 1 frigen wäßrigen Lösung
von Kaliumsulfat versetzt. Danach wurde das Gemisch bei 25 °C 10 Minuten lang stehen
gelassen. Nach beendeter Reaktion wurde das Reaktionsgemish filtriert. Das auf diese
Weise erhaltene steife Gel wurde granuliert, indem es durch ein Sieb geleitet wurde
unter Bildung von Granalien mit 2 mm Durchmesser. Die erhaltenen Granalien wurden
mit einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen. Es wurden 30 g eines immobilisierten
Präparats von Microbacterium flavum IAM 1642 erhalten. Die Fumarase-Aktivität betrug
65 /uDiol/S$d./g Gel.
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(2) 30 g des immobilisierten Präparats von Microbacterium flavum IAM
1642 wurden in eine Säule mit den Ausmaßen 1,6 cm x 33 cm eingebracht. 500 ml einer
1 M-wäßrigen Natriumfumaratlösung (pH 7,5), die 0,05 % Cetylpyridiniumchlorid enthielt,
wurden durch die Säule bei 37 °C mit einer Fließrate von 3 ml/Std. geleitet. Der
Ausfluß enthielt Natrium-L-malat und Natrium-Fumarat in Konzentrationen von 0,80
M bzw. 0,20 M.
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Der Ausfluß wurde wie in Beispiel 1-(2) behandelt. Es wurden 70 g
Galcium-L-malat-dihydrat erhalten.
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Beispiel 6 Es wurde ein immobilisiertes Präparat von Brevibacterium
ammoniagenes lAM 1645 nach dem in Beispiel 1-(1) beschriebenen Verfahren hergestellt.
30 g des immobilisierten Präparats wurden in 100 ml einer 1 M-wäßrigen Natriumfumaratlösung,
die 0,02 7G Cetylpyridiniumchlorid enthielt, suspendiert. Die erhaltene Suspension
wurde bei 37 °C 20 Stunden lang stehen gelassen und danach filtriert. Das auf diese
Weise erhaltene immobilisierte Präparat wurde mit einer physiologischen Kochsalzlösung
gewaschen und danach in eine Säule mit den Ausmaßen 1,72 cm x 8,5 cm eingebracht.
Ferner wurde eine Substratsuspension
hergestellt durch Zugabe
von 500 ml einer 1 M-wäßrigen Calciumfumaratsuspension (pH 7,5), die 0,02 ffi Cetylpyridiniumchlorid
enthielt, zu 150 ml einer 1 M-wäßrigen Natriumfumaratlösung (pH 7,5). Diese Substratsuspension
wurde unter Rühren durch ein Filter geleitet und das erhaltene Filtrat wurde bei
37 0C bei einer Fließrate von 50 ml/Std. durch die Säule geleitet. Der Ausfluß wurde
zu der angegebenen Substratsuspension zugegeben und einer Verfahrenszirkulation
unterworfen.
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Nachdem diese Zirkulation 40 Stunden lang fortgesetzt worden war,
wurde der kristalline Niederschlag gesammelt. Es wurden 92 g Calcium-L-malat-dihydrat
erhalten.
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Beispiel 7 Ein immobilisiertes Präparat von Brevibacterium ammoniagenes
IAM 1645 wurde wie in Beispiel 1-(1) beschrieben hergestellt.
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20 g des immobilisierten Präparats wurden in 60 ml einer 1 M-wäßrigen
Natriumfumaratlösung (pH 7,0), die 0,02 % Cetylpyridiniumchlorid enthielt, suspendiert.
Die erhaltene Suspension wurde bei 37 0C 24 Stunden lang stehen gelassen und danach
filtriert. Das auf diese Weise. erhaltene immobilisierte Präparat wurde in 100 ml
einer 0,05 M-Phosphatnufferlösung (pH 7,0), die 50 % Aceton enthielt, suspendiert.
Die erhaltene Suspension wurde bei 25 0C 30 Minuten lang gerührt. Das immobilisierte
Präparat wurde sodann durch Filtration gesammelt, mit einer physiologischen Kochsalzlösung
gewaschen und danach in eine Säule mit den Ausmaßen 1,6 cm x 15 cm eingebracht.
Eine 1 M-wäßrige Natriumfumaratlösung (pH 7,0) wurde bei 37 °C und einer Fließrate
von 6 ml/Std. durch die Säule geleitet. Der Gehalt an L-Apfelsäure im Ausfluß wurde
in gleicher Weise, wie in Experiment 1 beschrieben, bestimmt. Die prozentuelle Umwandlung
von Fumarsäure in L-Apfelsäure wurde aus den Meßdaten berechnet. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VII aufgeführt.
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T ab e 1 1 e VII Betriebs- Umwandlungsrate von Fumarsäure in zeit
t (Tage) L Apfelsäure (%) 2 81 5 83 7 85 9 83 12 84 16 81 19 82 23 83 28 83 33 82
35 82 Beispiel 8 (1) 4 g Mikrobenzellen von Brevibacterium ammoniagenes IAM 1645
wurden in 16 ml einer physiologischen Köchsalzlösung suspendiert. Die erhaltene
Suspension wurde mit 3 g Acryloylamid, 160 mg Bis-(acryloylamidomethyl)äther, 2
ml einer 5 zeigen Lösung von ß-(Dimethylamino)-propionitril und 2 ml einer 1 %igen
Kaliumpersulfatlösung versetzt. Die erhaltene Suspension wurde bei 25 0C 10 Minuten
la;ng stehen gelassen. Das erhaltene steife Gel wurde granuliert, indem es durch
ein Sieb geleitet wurde unter Bildung von Granalien mit 2 mm Durchmesser. Die erhaltenen
Granalien wurden mit einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen. Es wurden 30
g immobilisiertes Präparat von Brevibacterium ammoniagenes IÄM 1645 erhalten. Die
Fumarase-Aktivität betrug 430 /uMol/ Std./g Gel.
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(2) 30 g des immobilisierten Präparats wurden in 100 ml einer wäßrigen
1 M-Lösung von Natriumfumarat (pH 7,5), die 0,02 % Cetylpyridiniunchlorid enthielt,
suspendiert. Die Suspension wurde bei 37 D 20 Stunden lang stehen gelassen und danach
filtriert. Das erhaltene Gel wurde mit einer physiologischen Kochsalziösung gewaschen
und danach in 500 ml einer 1 M-wäßrigen Natriumfumaratlb.sung (pH 7,5) suspendiert.
Die Suspension wurde bei 37 OC 24 Stunden lang gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
sodann zur Entfernung des immobilisierten Präparats filtriert. Die im Filtrat vorhandene
L-Apfelsäure wurde in Form des Calciumsalzes isoliert in gleicher Weise, wie in
Beispiel 1 beschrieben. Es wurden 70 g Calcium-L-malat-dihydrat erhalten.
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Beispiel 9 (1) 4 g Mikrobenzellen von Brevibacterium ammoniagenes
IAM 1645 wurden in 16 ml einer physiologischen Kochsalzlösung suspendiert. Zu der
Suspension wurden 3 g Acryloylamid, 160 mg N,N'-Di-acryloyl-äthylenharnstoff, 2
ml einer 5 zeigen Lösung von ß-(Dimethylamino)-propionitril und 2 ml einer 1 %igen
Kaliumpersulfatlösung zugegeben. Die Suspension wurde bei 25 °C 10 Minuten lang
stehen gelassen. Das erhaltene steife Gel wurde granuliert, indem es durch ein Sieb
geleitet wurde unter Bildung von Granalien mit 2 mm Durchmesser. Die erhaltenen
Granalien wurden mit einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen. Es wurden 30
g des immobilisierten Präparats von Brevibacteriwn ammoniagenes IAM 1645 erhalten.
Die Fumarase-Aktivität betrug 450 /uMol/Std./g Gel.
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(2) 30 g des immobilisierten Präparats wurden in 100 ml einer wäßrigen
1 M-Natriumfumaratlösung (pH 7,5), die 0,02 74 Cetylpyridiniumchlorid enthielt,
suspendiert. Die Suspension wurde bei 37 oC 20 Stunden lang stehen gelassen und
danach filtriert.
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Das erhaltene Gel wurde mit einer shysiologischen Eochsalzlösung gewaschen
und danach in 500 ml einer wäßrigen 1 M-Lösung von Natriumfumarat (pH 7,5) suspendiert.
Die Suspens-ion-wurde bei 37 °C 24 Stunden lang gerührt. Das Reaktionsgemis-ch wurde
sodann filtriert, wn das immobilisierte Präparat abzutrennen. Die -im Filtrat vorliegende
L-Apfelsäure wurde in Form des Calciumsalzes isoliert nach dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren. Es wurden 70 g Calcium-L-malat-dihydrat erhalten.
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Beispiel 10 (1) 4 g Mikrobenzellen von Brevibacterium ammoniagenes
I 1645 wurden in 16 ml einer physiologischen Kochsalzlösung suspendiert. Zu der
Suspension wurden 40 mg N,N'-Methylen-bis(acryloylamid), 1,2 ml einer 0,112 frigen
Lösung von ,N,N','-Tetramethyl-äthylendiamin und 0,12 ml einer 2,5 frigen Lösung
von Ammoniumpersulfat zugegeben. Die Suspension wurde sodann bei 37 °C 60 Minuten
lang stehen gelassen. Das erhaltene steife Gel wurde granuliert, indem es durch
ein Sieb geleitet wurde unter Bildung von Granalien mit 2 mm Durchmesser.
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Die erhaltenen Granalien wurden mit einer physiologischen Kochsalzlösung
gewaschen. Es wurden 25 g des immobilisierten Präparats von Brevibacterium ammoniagenes
IAM 1645 erhalten.
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Die Fumarase-Aktivität betrug 470 /uMol/Std./g Gel.
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(2) 25 g des immobilisierten Präparats wurden in 500 ml einer wäßrigen
1 M-Natriumfumaratlösung (pH 7,5), die 0,02 % Cetylpyridiniumchlorid enthielt, suspendiert.
Die Suspension wurde bei 37 OC 24 Stunden lang gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
zur Entfernung des immobilisierten Präparats filtriert. Die im Filtrat vorhandene
L-Apfelsäure wurde in Form des Calciumsalzes isoliert, wie dies in Beispiel 1 beschrieben
wird. Es wurden 70 g Calcium-L-malat-dihydrat erhalten.
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Beispiel 11 (1) 4 g Mikrobenzellen von Brevibacterium ammoniagenes
IAM 1645 wurden in 16 ml physiologischer Kochsalzlösung suspendiert. Zu der Suspension
wurden 40 mg Bis(acryloylamidomethyl)äther, 1,2 ml einer 0,112 zeigen Lösung von
N?N,N' ,N'-Tetramethyl-äthylendiamin und 0,12 ml einer 2,5 eigen Lösung von Ammoniumpersulfat
zugegeben. Die Suspension wurde bei 37 0C 60 Minuten lang stehen gelassen.
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Das erhaltene steife Gel wurde granuliert, indem es durch ein Sieb
geleitet wurde unter Bildung von Granalien mit 2 mm Durchmesser. Die Granalien wurden
mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen. Es wurden 25 g des immobiliaerten
Präparats von Brevibacterium ammoniagenes IAM 1645 erhalten.
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Die Fumarase-Aktivität betrug 480 /uMol/Std./g Gel.
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(2) 25 g des immobilisierten Präparats wurden in 500 ml einer wäßrigen
1 M-Natriumfumaratlösung (pH 7,5), die 0,02 % Cetylpyridiniumchlorid enthielt, suspendiert.
Die Suspension wurde 24 Stunden lang bei 37 °C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
filtriert, um das immobilisierte Präparat abzutrennen. Die im Filtrat vorhandene
L-Apfelsäure wurde in Form des Calciumsalzes isoliert nach dem im Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren.
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Es wurden 70 g Calcium-L-malat-dihydrat erhalten.
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Beispiel 12 (1) 4 g Mikrobenzellen von Brevibacteriwn ammoniagenes
IADI 1645 wurden in 16 ml physiologischer Kochsalzlösung suspendiert. Die Suspension
wurde mit 40 mg N,N'-Di-acryloyl-äthylen harnstoff, 1,2 ml einer 0,112 zeigen Lösung
von N,N,N',N'-Tetramethyl-äthylendiamin und 0,12 ml einer 2,5 zeigen Ammoniumpersulfatlösung
versetzt. Die Suspension wurde bei 37 0C 60 Minuten lang stehen gelassen. Das erhaltene
steife Gel wurde granuliert, indem es durch ein Sieb geleitet wurde unter Bildung
von
Granalien mit 2 mm Durchmesser. Die erhaltenen Granalien wurden mit einer physiologischen
Kochsalzlösung gewaschen. Es wurden 25 g iminobilisiertes Präparat von Brevibacterium
ammoniagenes IABi 1645 erhalten. Die Fumarase-Aktivität betrug 480 /uMol/Std./g
Gel.
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(2) 25 g des immobilisierten Präparats wurden in 500 ml einer wäßrigen
1 M-NatriumÎumaratlösung (pH 7,5), die 0,02 ffi Cetylpyridiniumchlorid enthielt,
suspendiert. Die Suspension wurde bei 37 °C 24 Stunden lang gerührt. Das Reaktionsgemisch
wurde sodann filtriert zur Entfernung des immobilisierten Präparats.
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Die im Filtrat vorhandene L-Apfelsäure wurde in Form des Calciumsalzes
isoliert, wie dies in Beispiel 1 beschrieben wird.
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Es wurden 70 g Calcium-L-malat-dihydrat erhalten.