DE2449652B2 - Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristallvorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer FlüssigkristallvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristallvorrichtung mit einem nematischen
Flüssigkristall homöotroper Ausrichtung, wobei auf lichtdurchlässigen Substraten eine lichtdurchlässige und
elektrisch leitende Substanz aufgetragen wird, die zur Bildung der Elektroden der Vorrichtung bestimmt ist,
auf der lichtdurchlässigen Substanz ein Polymerisat aus langkettigen organischen Molekülen, die mit ihren
Längsachsen senkrecht zu den Elektrodenebenen stehen, aufgebracht wird, das die Orientierung des
Flüssigkristalls erleichtert, und der Flüssigkristall in
nematischer Phase zwischen die beiden Substrate derart eingefügt wird, daß das Polymerisat in Berührung mit
dem Flüssigkristall ist
Bei der Verwendung von Flüssigkristallen für Anzeigezwecke wird ein Tropfen des flüssigen Krirtalls
zwischen die ebenen, parallelen Oberflächen von zwei durchsichtigen Elektroden gebracht; wenn es sich dabei
um einen flüssigen Kristall in nematischer Phase handelt, kann man den länglich geformten Molekülen
der Flüssigkeit eine gemeinsame Orientierung verleihen.
Zum Beispiel sind im Fall der sogenannten »ebenen« Ausrichtung die Moleküle parallel zu den
Elektrodenebenen orientiert Im Fall der »homöotropen«
Ausrichtung sind sie senkrecht zu diesen parallelen Ebenen orientiert Daraus ergeben sich verschiedene
optische Eigenschaften, die in verschiedenen Anzeige- und Reklamesystemen ausgenutzt werden können.
Aus Ptoc. of the IEEE 61 (1973), S. 823-828, ist ζ. Β.
ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt bei dem das Polymerisat nach üblichen Techniken auf die
Elektroden aufgeschichtet wird. Aus der DE-OS 2315 541 ist es auch bekannt eine Schicht aus
langkettigen Moleküle/i aufzudampfen. Es ist jedoch bisher noch nicht gelungen zu vermeiden, daß die
gebildete Schicht Mängel in bezug auf Reinheit, senkrechte Ausrichtung der Moleküle und Homogenität
aufweist, die den Bet/lebswerten der so geschaffenen
Flüssigkristallvorrichtangen abträglich sind.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der eingangs genannten Art das eine
besonders hohe Reinheit und Homogenität der auf den Substratoberflächen gebildeten Schichten gewährleistet
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst das gemäß der Erfindung dadurch
gekennzeichnet ist daß zum Autbringen des Polymerisats die Substrate in der Dampfphase unter vermindertem
Druck in einer Polymerisationsvorrichtung mit einer elektrischen Entladung behandelt werden, wobei
die Dampfphase aus dem dem Polymerisat entsprechenden Monomer gebildet ist und daß die Substrate so
angeordnet werden, daß ihre Hauptoberflächen senkrecht zur Richtung des die Entladung verursachenden
elektrischen Feldes liegen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert
F i if. 1 eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens und
F i g. 2 eine Schnittansicht durch die Flüssigkristallvorrichtung.
Die Herstellung der Flüssigkristallvorrichtung erfolgt nach dem folgenden Prinzip: Man erzeugt mit
Monomerendampf bei sehr niedrigem Druck ein lonenplasma in einer Vorrichtung mit zwei Elektroden,
zwischen denen man eine hohe Potentialdifferenz anlegt. Die Ionen des Plasmas scheiden sich bevorzug!
auf einer der Elektroden ab. Wenn man auf der Oberfläche dieser Abscheidungselektrode parallel zu
dieser eine Glasfolie anordnet, erhält man auf dieser eine Schicht aus orientiertem Polymeren. Mittels
Ftöntgenanalyse hat man nachgewiesen, daß diese
Schicht langkettige Moleküle enthält, deren Achse senkrecht zur Oberfläche der Glasfolie verläuft.
Verwendet man bestimmte Monomere, z. B. Hexame-
thyldisiloxan, so erhält man eine Polymerschicht, deren
orientierte Moleküle ihrerseits wieder die Moleküle eines mit ihnen in Berührung gebrachten nematischen
Flüssigkristall zur Orientierung veranlassen können. Diese Eigenschaft wird ausgenutzt, indem man das
Polymere nicht mehr auf einer einfachen Glasfolie, sondern auf einer »Elektroden einer Flüssigkristallvorrichtung
abscheidet
Fig. 1 zeigt eine beispielsweise Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Ein Vakuumbehälter 1 besteht aus einer Zylindermuffe 11 aus elektrisch isolierendem
Material, die auf einer waagerechten Fußfläche 12 ruht Eine zylindrische Metallmuffe 121 mündet in der Mitte
der Fußfläche 12 und erlaubt so die Schaffung eines Vakuums in dem Behälter 11. Ein elektrisch leitender
Deckel 13 deckt den aus der Muffe 11 und der Fußfläche
12 gebildeten Behälter ab. Er wird von einem Glasrohr 14 mit viel kleinerem Durchmesser als die Muffe 121
durchsetzt Eine erste Metallelektrode 2 ist unter den Deckel 13 parallel zum Boden des Behälters mittels
eines in der Mitte an den Deckel 13 angeschweißten oder angelöteten leitenden Stabes 21 befestigt
Unterhalb der Elektrode 2 ist parallel eine Metallelektrode 3 mit einer Kühlschlange (nicht dargestellt)
angeordnet in welcher 20° C warmes, aus einem durch einen Thermostat geregelten Bad 8 durch die Leitungen
81 und 82 strömendes Siliconöl zirkuliert Diese Elektrode ruht auf einer Isoliermuffe 122 mit größerem
Durchmesser als derjenige der Muffe 121. Diese Muffe wird Ober einen Generator 5 mittels eines Verbindungskabels 32 unter Hochspannung gesetzt; das Kabel 32
läuft durch einen abgedichteten Durchlaß 33 in der Fußfläche 12 Der Generator 5 liefert entweder eine
hohe Gleichspannung (1000 Volt beispielsweise) oder hochfrequente Wechselspannung (13,65 MHz). Diese
zweite Lösung ist sowohl zur Abscheidung einer Schicht mit einer Dicke über 2000 Angström auf der Elektrode 2
als auch zur Erzielung einer Schicht mit gleichmäßiger Dicke auf einem Substrat vorzuziehen, das elektrisch
leitende und elektrisch isolierende Teile enthält und sich auf der Elektrode 2 befindet
Das Primärvakuum wird mittels einer mechanischen Pumpe 6 erhalten, die über eine flüssigen Stickstoff
enthaltende Falle 61 mittels einer mit e-inem Ventil 62
versehenen Leitung 63 an der Muffe 121 angeschlossen ist.
Das Sekundärvakuum wird mittels einer öldiffusionspumpe
7 erhalten, die unter der Muffe 121 angeorndet ist; ein Absperrorgan 132 ist dazwischengeschaltet. Die
Zufuhr von Monomerendampf erfolgt aus einem Kolben 4 über eine mit Absperrorganen 16 und 17
ausgestattete Leitung 15.
Die Betriebsweise ist die folgende: man bringt auf der
Elektrode eine Folie 100 an, deren Struktur im Falle der Erfindung nachstehend beschrieben wird, und die zur
Aufnahme der Polymerabscheidung dient. Nach Schließen der Absperrorgane außer dem Absperrorgan 62
erzeugt man mittels der Pumpe 6 das Primärvakuum.
Dann schließt man das Absperrorgan 62, öffnet das Absperrorgan 132 und erzeugt mittels der Pumpe 7 das
Sekundärvakuum. Man schließt das Absperrorgan 132 und öffnet das Absperrorgan 17, während das
Absperrorgan 16 nur so weit geöffnet ist um den Eintritt des Monomerendampfs zu ermöglichen. Man
nimmt die Primärpumpvorrichtung wieder in Betrieb, um einen Dampfstrom mit geringem Druck (zwischen
1/100 und 1 Torr) durch die Absperrorgane 16,17, den
ίο Behälter 1, das Absperrorgan 62 und die Stickstoffalle
61 aufrechtzuerhalten. Die elektrische Entladung wird durch Anschalten des Generators 5 gezündet Eine
Abscheidung von Polymerem bildet sich vorzugsweise auf der Elektrode 3. Im Falle des Hochfrequenzgenerators
erhält man bei einer Leistung von einigen Watt (mit Elektroden mit einem Durchmesser von 3 cm) eine stark
vernetzte, zeitlich sehr stabile Polymerschicht die gegenüber organischen Lösungsmitteln beständig ist
und nicht von sauren oder basischen Lösungen angegriffen wird.
F i g. 2 zeigt ein Beispiel einer nach dem Verfahren
hergestellten Flüssigkristallvorrichtung mit zwei dünnen Platten oder Folien 100 und 200, die mittels der
Blöcke 21 und 22 aus durchsichtigem Material (z. B.
Kunststoffen) in einem bestimmten Abstand gehalten werden. Jede dieser dünnen Platten besteht aus einer
eigentlichen Folie aus Glas 101 (oder 201) die mit einer ersten Schicht 102 (bzw. 202) aus durchsichtigem
Stannioxid bedeckt ist das elektrisch gut leitend ist und die Rolle der Elektrode spielt; darauf befindet sich eine
Polymerschicht 103 (bzw. 203), welche als Orientierungssschicht dient Die einzelnen Schichten sind so
angeordnet daß die Schichten 103 und 203 sich mit den zwischen den Schichten und den Blöcken eingeschlosse-
r> nem Flüssigkristall in Kontakt befinden. Eine Polymerschicht
aus einem der folgenden Stoffe:
einem Siloxan, z. B. Hexamethyldisiloxan;
einem Silan.z. B. Vinyltrimethylsilan;
einem organischen Stoff mit langer Kohlenstoffkettetjid
mit einer oder zwei funktioneilen Gruppen, wie
z. B. 1,7-Dicyanoheptan,
ergibt einen ausgezeichneten Orientierungseffekt, der 4ri sich in der Flüssigkeit 10 für eine Dicke des Polymeren
von einigen 100 Angström einstellt, insbesondere mit einem Flüssigkristall der Formel:
R.
-CH = N
(SCHIFF'sche Base)
worin Ri und R2 Alfc>I- oder Alkoxyreste sind Man
erzielt insbesondere sehr gute Ergebnisse mit 4-Methoxybenzyliden-4'-butylanilin.
Annehmbare Ergebnisse erhält man mit den aas Benzoesäurcsstern oder Tolanen
bestehenden nematischen Flüssigkristallen.
llici/u 2 liliill /.ci
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristallvorrichtung
mit einem nematischen Flüssigkristall homöotroper Ausrichtung, wobei auf lichtdurchlässigen
Substraten eine lichtdurchlässige und elektrisch leitende Substanz aufgetragen wird, die zur Bildung
der Elektroden der Vorrichtung bestimmt ist, auf der
lichtdurchlässigen Substanz ein Polymerisat aus lankettigen organischen Molekülen, die mit ihren
Längsachsen senkrecht zu den Elektrodenebenen stehen, aufgebracht wird, das die Orientierung des
Flüssigkristalls erleichtert und der Flüssigkristall in nematischer Phase zwischen die beiden Substrate
derart eingefügt wird, daß das Polymerisat in Berührung mit dem Flüssigkristall ist dadurch
gekennzeichnet, daß zum Aufbringen des Polymerisats die Substrate in der Dampfphase unter
vermindertem Druck in einer Polymerisationsvorrichtung mit einer elektrischen Entladung behandelt
werden, wobei die Dampfphase aus dem dem Polymerisat entsprechenden Monomer gebildet ist
und daß die Substrate so angeordnet werden, daß ihre Hauptoberflächen senkrecht zur Richtung des 2i
die Entladung verursachenden elektrischen Feldes liegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrische Feld durch einen Gleichstromgenerator oder Hochfrequenzgenera- to
tor erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrisch? Entladung mit einem elektrischen Wechselstrom der Frer lenz 13,56 Mhz
ausgeführt wird. r>
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomer ein Siloxan oder ein
organisches Silan ist
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomer Hexamethyldisoloxan
ist
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn' zeichnet, daß das Monomer Vinyltrimethylsilan ist
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Monomer eine Kohlenstoffkelte v,
mit einer Gruppierung von 1,7-Dicyanoheptan aufweist
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Flüssigkristall eine SCHIFF'sche
Base ist w
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Flüssigkristall 4-Methoxybenzyliden-4'-butylanilin
ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Flüssigkristall von Tolan abgeleitet v»
ist.
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