DE2449529B2 - Verfahren zur Herstellung von Komplexverbindungen aus 4,4'-Methylendianilin und Alkalisalzen in Form einer !einteiligen Dispersion - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Komplexverbindungen aus 4,4'-Methylendianilin und Alkalisalzen in Form einer !einteiligen DispersionInfo
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Description
bemessen, daß im Verlaufe von mindestens etwa 50% der Komple^bildungsreaktion eine gesättigte Salzlösung
vorhanden ist Um zu bestimmen, wann im Verlaufe von etwa 50% der Komplexbildungsreaktion
eine gesättigte Salzlösung vorliegt, kann man sich einer genormten Stoffbilanz bedienen.
Anfänglich werden das MDA und das Salz gesondert in eine Agitationsmaschine, wie eine Kugelmühle,
eingeführt Die als Vulkanisiermittel für mit Aminen vulkanisierbare Polymerisate herzustellende
Verbindung ist das Reaktionsprodukt aus MDA und einem der folgenden Salze im Verhältnis von 3 Mol
MDA zu 1 Mol Salz: Natriumchlorid, Natriumbromid, Natriumjodid, Lithiumchlorid, Lithiumbromid,
Lithiumjodid oder Natriumcyanid. Das MDA und das Salz werden in dem folgenden Verhältnis zugesetzt:
1 Gewichtsteil Salz auf je 9 bis 10 Gewichtsteile MDA. Wasser wird ebenfalls zu dem Reaktionsgemisch zugesetzt;
die Anwesenheit von Wasser ist wesentlich für die Bildung von Teilchen der Komplexbildung aus
MDA und dem Alkalisalz. Die Teilchen haben den gewünschten Durchmesser, z. B. haben mindestens
95% der Teilchen Durchmesser von weniger als 10 μ, vorzugsweise von weniger als 5 μ und insbesondere
haben etwa 99% der Teilchen einen maximalen Durchmesser von 5 μ.
Es müssen mindestens 0,5 Teile Wasser auf je 100 Teile Salz zugesetzt werden; die maximal zuzusetzende
Wassermenge ist so zu bemessen, daß sie ausreicht, damit im Verlaufe von 50%, vorzugsweise von
80% und insbesondere von 90% der Komplexbildungsreaktion eine gesättigte Salzlösung vorhanden
ist. Obwohl Wasser erforderlich ist, damit die Komplexbildung vor sich geht, muß die Wassermenge, wie
angegeben, begrenzt werden, damit sich Teilchen der Komplexverbindung in dem gewünschten Größenbereich
bilden. Wenn man z. B. mit gesättigter Kochsalzlösung in Abwesenheit von ungelöstem Kochsalz
arbeitet, haben die sich bildenden Teilchen der Komplexverbindung Größen im Bereich von 10 bis 75 μ.
Es wird angenommen, daß die Umsetzung zwischen dem Salz und dem MDA an der Grenzfläche zwischen
der wäßrigen Salzlösung und einer Lösung des MDA stattfindet. Die Komplexverbindung fällt an der
Grenzfläche aus. Da die Grenzfläche sich durch die Bewegung in dem System schnell ändert, haben die
Teilchen nur eine begrenzte Gelegenheit, zu wachsen, und sind daher äußerst fein. Die hohe Salzkonzentration,
die zur Erzeugung feiner Teilchen angewandt wird, erhöht wahrscheinlich die Anzahl der an der
Grenzfläche verfügbaren Kristallkeime.
Da sich in der Reaktionszone außerdem eine inerte Trägerflüssigkeit befindet, werden die Teilchen bei
ihrer Bildung in dem inerten flüssigen Träger dispergiert, und man erhält unmittelbar eine Dispersion, die
ohne weiteres als Vulkanisiermittel bzw. Härtungsmittel eingesetzt werden kann. Es sollen etwa 2 bis
35 Teile der inerten Flüssigkeit auf jeden Teil Salz entfallen.
Die inerte Trägerflüssigkeit für die Dispersion muß die folgenden Eigenschaften aufweisen: Zunächst
muß sie inert sein, so daß sie die Zersetzung der Komplexverbindung nicht begünstigt. Sodann darf sie mit
dem zu vulkanisierenden Polymeren nicht reagieren. Die Trägerflüssigkeit soll keine funktioneilen Gruppen
aufweisen, die mit den Amingruppen der Komplexverbindung oder mit den mit Amingruppen reaktionsfähigen
Gruppen des vulkanisierbaren Polyme-
ren reagieren können. Im Falle von Polyurethanen soll die Trägerflüssigkeit keine reaktionsfähigen Wasserstoffatome
aufweisen, die mit den freien Isocyanatgruppen des Polymeren oder des Prepolymeren reagieren
können.
Ferner muß die Flüssigkeit sich leicht mit dem zu vulkanisierenden Prepolymeren oder Polymeren mischen
lassen, so daß die Flüssigkeit und das Polymere leicht zusammengemischt werden können. Dies ist ein
wesentlicher Vorteil der Verwendung von Dispersionen, weil dadurch die gleichmäßige Verteilung des
Vulkanisiermittels in dem Prepolymeren oder Polymeren ohne viel Energieaufwand erleichtert wird.
Wenn das feinteilige Vulkanisiermittel für sich allein zu dem Polymeren oder Prepolymeren zugesetzt wird,
ist ein verhältnismäßig intensives Mischen notwendig, um das Vulkanisiermittel hinreichend zu verteilen.
Dies ist nicht nur unbequem, sondern kann auch zu einer vorzeitigen Vulkanisation infolge der Wärme
führen, die sich beim Mischvorgang entwickelt. Es wird angenommen, daß dieser Unterschied in der
Leichtigkeit des Mischens auf die Anwesenheit von Agglomeraten von kleinen Teilchen in dem trockenen
VulkanisiermiUel zurückzuführen ist, während in den nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erzeugten
Dispersionen keine derartigen Agglomerate enthalten sind. Die Bedeutung der gegenseitigen Verträglichkeit
der flüssigen Phase der Vulkanisiermitteldispersion und des zu vulkanisierenden Polymeren oder Prepolymeren
wird durch das folgende Beispiel erläutert: Nujol - ein aus Erdöl gewonnenes gesättigtes leichtes
Kohlenwasserstofföl - bildet leicht eine stabile Dispersion mit der Komplexverbindung; das Gemisch ist
jedoch mit Polyäther- oder Polyesterpolyurethanen unverträglich, und die Nujoldispersionen sind daher
als Vulkanisiermittel für solche Prepolymeren unbrauchbar.
Im allgemeinen weist die Trägerflüssigkeit eine so geringe Flüchtigkeit auf, daß sie aus dem vulkanisierten
Polymeren nach der Aushärtung oder bei der Verwendung desselben nicht verdunstet. Die Trägerflüssigkeit
kann jedoch, sofern sie nur mit dem Polymerisat verträglich ist, flüchtig sein, wenn bei dem
Anwendungszweck, für den das Vulkanisat bestimmt ist, der Verlust an einem lösungsmittelartigen Material
keinen Nachteil mit sich bringt, z. B. bei einem Oberflächenüberzug. Wenn der flüssige Träger einen hinreichend
niedrigen Siedepunkt hat, wie Methylenchlorid, kann er gleichzeitig als Blähmittel verwendet
werden, um bei der Vulkanisation zellenförmige Produkte zu erhalten.
Hinsichtlich anderer Eigenschaften des flüssigen Trägers muß der Verwendungszweck in Betracht gezogen
werden; so können z. B. Überzüge eine nicht zur Ve rfärbung führende Trägerflüssigkeit erfordern
usw.
Typische Beispiele für solche Trägerflüssigkeiten sind Phthalsäuredi-(2-äthylhexyI)-ester, Tetramethylenglykol-bis-(2-äthylhexanoat)
und ein aromatisches Erweicheröl, welches 0% Asphaltene, 18% polare Verbindungen, 76% Aromaten und 6% gesättigte
Erdölderivate, bestimmt nach der Ton-Gelmethode der ASTM-Prüf norm D 2007, enthält. Weitere zu diesem
Zweck verwendbare Flüssigkeiten sind andere Ester der Phthalsäure und der Isophthalsäure sowie
Trimellithsäureester, aromatische und naphthenische Kohlenwcsserstoff-Erweicheröle oder -Strecköle, halogenierte
Biphenyle und flüssige aromatische Sulfo-
naraide. Paraffinkohlenwasserstofföle können zwar
auch verwendet werden, haben aber im allgemeinen nur eine beschränkte Verträglichkeit mit den meisten
bekannten, mit Aminen vulkanisierb.iren Polymerisaten
und sind daher nur selten von Wert
Flüssigkeiten, die im allgemeinen als Trägerflüssigkeiten
unbrauchbar sind, sind Verbindungen wie Carbonsäuren und Acylhalogenide, weil diese d?e Komplexverbindung
aus Amin und Salz zersetzen. Wie bereits erwähnt, sind paraffinische. Öle wegen ihrer
beschränkten Verträglichkeit für die meisten, mit Aminen härtbaren Polymerisate ungeeignet.
Die Umsetzung zwischen dem MDA und dem Alkalisalz, z. B. Kochslaz, erfolgt leicht unter normalen
Umgebungsbedingungen; gewünschtenfalls kann man aber auch bei erhöhter Temperatur arbeiten. Durch
höhere Temperaturen wird die Löslichkeit des MDA in der inerten Trägerflüssigkeit und die Löslichkeit
des Salzes in dem Wasser erhöht. Höhere Temperaturen vermindern auch die Viscosität des Reaktionsmediums
und können gelegentlich von Wert sein. Raumtemperaturen oder etwas erhöhte Temperaturen
unterhalb 8O0C werden jedoch bevorzugt. Im allgemeinen
arbeitet man bei Atmosphärendruck. Der Druck hat keinen wesentlichen Einfluß auf den Fortschritt
der Reaktion. Die Reaktion erfordert eine ausreichende Bewegung, um die Grenzfläche zwischen
der wäßrigen Salzlösung und der MDA-Trägerlösung ständig zu ändern. Geeignete Mischvorrichtungen
sind Hochscherungs-Homogenisiervorrichtungen und -Mischer. Es ist auch zweckmäßig, die Umsetzung in
einer Kugelmühle durchzuführen. Hierbei handelt es sich um eine zylindrische metallische oder keramische
Mühle, wobei sich in dem umlaufenden Zylinder metallische oder keramische Kugeln oder Steine befinden.
Die Kugeln oder Steine dienen dazu, die Reaktionsmasse durcheinanderzumischen, und können auch
die Größe etwaiger großer Teilchen vermindern.
Mit fortschreitender Reaktion steigt die Viscosität in der Reaktionszone entsprechend an. Es wird angenommen,
daß der Anstieg der Viscosität auf die Bildung der kleinen Teilchen der Komplexverbindung
zurückzuführen ist.
Die Reaktion wird im Verlaufe von etwa 5 Minuten bis 200 Stunden durchgeführt, bis sie vollständig ist.
Die dafür erforderliche Zeit hängt in erster Linie von
der verwendeten Vorrichtung und den Mengenverhältnissen der Reaktionsteilnehmer ab.
Die Vollständigkeit der Reaktion macht sich an der Abwesenheit von Feststoffen im Schmelzpunktbereich
des MDA (80 bis 90° C) bemerkbar. Der Schmelzpunkt der Komplexverbindung aus MDA und
Salz liegt bei 135° C oder höher.
Die Viscosität des Reaktionsmediums und des Produkte kann durch Zusatz eines öllöslichen Dispergiermittels
herabgesetzt werden. Durch den Zusatz eines Dispergiermittels wird auch das erforderliche Ausmaß
der Bewegung des Reaktionsgemisches herabgesetzt. Das Dispergiermittel kann zu Anfang zusammen mit
den anderen Bestandteilen oder im Verlaufe der Reaktion zugesetzt werden. Ein typisches Dispergiermittel,
das sich als wirksam erwiesen hat, ist Lecithin. Man kann auch andere öllösliche Tenside verwenden,
wie phosphatierte Mono- und Diglyceride, Cetylpyridiniumbromid, Cetyltrimethylammoniumbromid und
polyoxypropylierte quartäre Amoniumhalogenide. Die Dispergiermittel sollen in Mengen von etwa 0,1
bis 5,0%, vorzugsweise von 0,2 bis 2,0%, bezogen auf die gesamte Reaktionsmasse, zugesetzt werden.
beendet ist, hat sich eine Dispersion gebildet, die die
> wichtsprozent enthält. Im allgemeinen ist es vorteilhafter,
Dispersionen herzustellen und zu verwenden, die die Komplexverbindung in Mengen von etwa 40
bis 60 Gewichtsprozent enthalten. Die Dispersionen können natürlich gegebenenfalls mit niedrigeren
κι Konzentrationen der Komplexverbindungen hergestellt
oder auf solche niedrigeren Konzentrationen verdünnt werden. Wesentlich ist es aber, daß die Teilchen
der Komplexverbindung eine solche Größe haben, daß mindestens etwa 95% der Teilchen Durch-
> messer von nicht mehr als etwa 10 μ aufweisen, vorzugsweise mindestens etwa 95% der Teilchen
Durchmesser von nicht mehr als etwa 5 μ aufweisen und insbesondere mindestens etwa 99% der Teilchen
Durchmesser von nicht mehr als etwa 5 μ aufweisen.
-'» Sobald sich die Dispersion gebildet hat, kann sie
unmittelbar zum Vulkanisieren von mit Aminen vulkanisierbaren Prepolymeren oder Polymeren verwendet
werden; typische Polymere dieser Art sind Polyurethane, Epoxyharze, halogenhaltige Kohlenwasser-
r> stoffharze, chlorsulfonierte Polymerisate, Polymerisate mii Säurehalogenidgruppen oder mit Anhydridgruppen
und Organopolysiloxane.
In den nachfolgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozentwerte, falls nichts anderes angege-
i" ben ist, auf das Gewicht.
butylester und Wasser werden in den nachstehend an-
r> gegebenen Mengenverhältnissen in ein ungefähr 235 ml fassendes Glasgefäß eingegeben, das zur
nachstehend angegebene Zeitdauer auf Walzen rotie-
4Ii ren gelassen:
NaCl 4,5 Teile
4-, Mahldauer in der Kugelmühle 22,5 h
Die Untersuchung der Teilchen durch elektronenmikrophotographische
Aufnahmen zeigt, daß sie zu 95 % kleiner als 5 μ sind, während die geschätzte mittlere
Teilchengröße im Bereich von 2 bis 3 μ liegt. ■j» Die Kristalle werden aus der Dispersion durch Verdünnen
mit Hexan, Abfiltrieren, Auswaschen mit Hexan und Trocknen isoliert. Die isolierten Kristalle
haben einen Schmelzpunkt von 153 bis 163° C.
Dieses Beispiel erläutert die kritische Bedeutung des Wassers. Es wird das in Beispiel 1 beschriebene
Mahlverfahren in der Kugelmühle angewandt, jedoch wird die Menge des Wassers abgeändert. Die Men-
bo genverhältnisse sind nachstehend angegeben:
Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3
Phthalsäuredibutyl
ester 100 Teile 100 Teile 100 Teile
ester 100 Teile 100 Teile 100 Teile
b5 NaCl 4,5TeUe 4,5 TeUe 4,5 Teile
Methyl-
endianUin 45,5 Teile 45,5 TeUe 45,5TeUe Wasser 0 Teile 0,05 Teile 0,5 Teile
Nach 29 Tagen haben die aus der Kugelmühle entnommenen, kein Wasser enthaltenden Kristalle
(Nr. 1) einen Schmelzpunkt von 89° C. (Das verwendete Methylendianilin hat einen Schmelzpunkt von 88
bis 90° C.) Die 0,05 Teile Wasser enthaltende Probe hat nach 7tägigem Vermählen einen Schmelzpunkt
von 157 bis 162° C. Die 0,5 Teile Wasser enthaltende Probe hat nach 7,5stündigem Vermählen einen
Schmelzpunkt von 152 bis 162° C. Für die Schmelzpunktsbestimmungen wird die Komplexverbindung
nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren isoliert. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, daß
mehr als 90% der Teilchen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 5 μ aufweisen.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung eines anderen inerten Bestandteils, nämlich eines Öls auf
Kohlenwasserstoffbasis anstelle eines aromatischen Esters (Phthalsäuredibutylester oder -dioctylester).
Verfahren und Vorrichtung sind die gleichen wie in Beispiel 1. Die Kugelmühle wird mit den folgenden
Stoffen beschickt:
Mineralöl 100,0 Teile
Methylendianilin 45,4 Teile
Natriumchlorid 4,5 Teile
Wasser 0,5 Teile
Nach 1 ltägigem Vermählen in der Kugelmühle beträgt
der Schmelzpunkt der Kristalle 115 bis 165° C. Die Kristalle werden nach dem im Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren isoliert. Die mikroskopische Untersuchung ergibt, daß über 90% der Teilchen
eine mittlere Teilchengröße von weniger als 5 μ haben.
Dieses Vergleichsbeispiel erläutert den Zusatz größerer Wassermengen, die nicht mehr im Rahmen der
Erfindung liegen. Verfahren und Vorrichtung sind die gleichen wie in Beispiel 1. Die Kugelmühle wird mit
den folgenden Stoffen beschickt:
Phthalsäuredioctylester 100,0 Teile
Methylendianilin 45,5 Teile
Natriumchlorid 4,5 Teile
Wasser 15,2 Teile
Nach 11 Tagen beträgt der Schmelzpunkt der Kristalle
145 bis 165° C. Die Teilchengröße ist aber viel höher als in den vorhergehenden Beispielen, nämlich
10 bis 75 μ. Die in diesem Beispiel verwendeten Mengen an Salz und Wasser sind so bemessen, daß sich
kein Teil der Komplexbildungsreaktion in Gegenwart einer gesättigten Salzlösung abspielt.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung eines Tensids zur Verminderung der Viskosität der Dispersion.
Verfahren und Vorrichtung sind die gleichen wie in Beispiel 1. Die Kugelmühle wird mit den folgender
Stoffen beschickt:
Phthalsäuredioctylester 100,0 Teile
Methylendianilin 45,4 Teile
Natriumchlorid 4,5 Teile
Wasser 1,0 Teile
Phosphatierte Mono- und Diglyceride 0,5 Teile Der Schmelzbereich der Feststoffe in der Disperi"
sion beträgt nach 2O,5stündigem Vermählen in dei
Kugelmühle 155 bis 160° C. Die Dispersion hat eine verhältnismäßig niedrige Viskosität und läßt sich
leicht gießen. Ohne Dispergiermittel hat die Dispersion eine sehr hohe Viscosität und eine breiartige
ι '■ Konsistenz.
In diesem Beispiel wird die Umsetzung und Dispergierung in einer mit hoher Geschwindigkeit (etwa
-'<> 7000 U/min) umlaufenden Dispergiervorrichtung
durchgeführt. Die nachstehend aufgeführten Stoffe mit Ausnahme des Methylendianilins werden in einer
1 1 fassenden offenen Becher eingefüllt, in den eine Laboratoriums-Homogenisiervorrichtung (Eppenj")
bach) eingesetzt wird. Mit dem Rühren und dem Zusatz des Methylendianilins beginnt man bei Raumtemperatur.
Nach dem Zusatz des Methylendianilins wird das Rühren fortgesetzt, bis die Temperatur 75 ° C
erreicht, was etwa 15 Minuten dauert. Zu diesem in Zeitpunkt wird das Rühren unterbrochen.
Phthalsäuredioctylester 100,0 Teile
Natriumchlorid 4,8 Teile
Methylendianilin 45,0 Teile
Wasser 5:0 Teile
r. Die mikroskopische Untersuchung ergibt, daß die Teilchengröße weniger als 5 μ beträgt. Der Schmelzbereich
der isolierten Feststoffe beträgt 150 bis 153° C.
„> Beispiel 7
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung der Korn piexverbindung in Abwesenheit einer inerten Trägerflüssigkeit.
Eine etwa 950 ml fassende Kugelmühle die zur Hälfte mit keramischen Kugeln von etw£
ι. 20 mm Durchmesser gefüllt ist, wird mit den nächste
hend angegebenen Stoffen beschickt und dann für die angegebene Zeitdauer auf Walzen rotieren gelassen
Die Beschickung ist die folgende:
Methylendianilin 100,0 Teile
,u NaCl 9,43 Teile
Wasser 4,4 Teile
Nach 21stündigem Vermählen zeigen die Feststoffe
einen Schmelzbereich von 160 bis 165 ° C. Die mikro skopische Untersuchung zeigt, daß über 90% dei
>i Teilchen eine mittlere Teilchengröße von weniger al«
5 μ aufweisen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Komplexverbindungen aus 4,4'-M ;thylendianilin und Natriumchlorid, Natriumbromid, Natriumiodid, Lithiumchlorid, Lithhimbromid, Lithiumjodid oder Natriumcyanid in Form einer feinteiligen Dispersion, wobei das Molverhältnis von 4,4'-Methylendianilin zu dem betreffenden Salz in der Komplexverbindung 3:1 beträgt, unter ständiger starker Bewegung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung zwischen 9 bis 10 Gewichtsteilen 4,4'-Methylendianilin und 1 Gewichtsteil der obengenannten Alkalisalze in Gegenwart von 2 bis 35 Gewichtsteilen eines inerten flüssigen Trägers je Gewichtsteil der obengenannten Alkalisalze durchführt, wobei man mindestens etwa 0,5 Gewichtsteile Wasser je 100 Gewichtsteile der obengenannten Alkalisalze, aber nicht so viel Wasser, daß alles Salz in Lösung geht, bevor die Komplexbildungsreaktion zu mindestens 50% vollständig ist, zusetzt. vDas Vulkanisieren oder Härten von mit Aminen vulkanisierbaren Polymeren, wie Polyurethan-Prepolymeren mit endständigen Isocyanatgruppen, Epoxyharzen und auf dem Walzenstuhl verarbeitbaren halogenhaltigen Kohlenwasserstoffpolymerisaten, ist bekannt. Bisher erfolgte die Vulkanisation bzw. Härtung, indem man das als Härtungsmittel dienende Amin mit dem härtbaren Polymeren auf eine für diese Stoffe geeignete Weise mischte, das Gemisch verformte und es sodann erhitzte, um die Härtungsreaktion zu vervollständigen. Bei diesem bekannten Verfahren trat die Schwierigkeit auf, daß das Härtungsmittel mit dem härtbaren Polymeren beim Vermischen und in dem auf das Mischen folgenden Zeitraum bis zur Beendigung der Verformung vorzeitig reagierte. Die durch die vorzeitige Reaktion oder Aushärtung verursachten Schwierigkeiten sind für verschiedene Kombinationen von Aminen Mnd Polymeren von unterschiedlichem Ausmaß, müssen aber meist in Betracht gezogen werden. Bei stärker reaktionsfähigen Gemischen, wie denjenigen, bei denen Polyurethan-Prepolymere mit endständigen Isocyanatgruppen verwendet werden, haben es die sich aus der vorzeitigen Reaktion ergebenden Schwierigkeiten bisher notwendig gemacht, mit Mischern von besonders geringer Verweilzeit und mit ausgewählten Diaminen von vermindertem Reaktionsvermögen als Härtungsmitteln zu arbeiten; jedoch wurden dadurch die Eigenschaften der Vulkanisate bedeutend beeinträchtigt. Neuerdings wurde ein Vulkanisiermittel gefunden, bei dem diese Probleme nicht auftreten. Es handelt sich um eine Komplexverbindung, die in der US-PS 3755261 beschrieben ist und im wesentlichen aus 4,4'-Methylendianilin (MDA) und einem Alkalisalz, wie Natriumchlorid, besteht. Es wurde ferner gefunden, daß die Komplexverbindung in einem inerten flüssigen Träger, wie Phthalsäuredi-(2-äthylhexyl)-ester, transportiert werden kann.Auch in der US-PS 3576875 (DE-AS 1593865) sind derartige Komplexverbindungen aus 4,4'-Me-ι <>ι ~>thylendianilin und Alkalisalzen beschrieben, und zwar als Zwischenprodukte for die Isolierung von reinem 4,4'-Methylendianilin. Komplexverbindungen aus 4,4' Methylendianilin und Natrium- oder Lithiumsalzen sind auch aus der US-PS 3459683 bekannt. Gemäß dieser Patentschrift sind die Komplexverbindungen zur Verwendung in Schmierfetten, Herbiciden und Lötmitteln bestimmt.Bei Verwendung der genannten Komplexverbindungen zum Vulkanisieren von Polymeren tritt jedoch die Schwierigkeit auf, daß sie bei der Herstellung in Form von Teilchen mit großem Durchmesser anfallen. So entsteht in den Ausführungsbeispielen der DB-AS 1593865 die Komplexverbindung in Form grober Kristalle, die sich leicht abfiltrieren lassen, obwohl das Reaktionsgemisch bei der Umsetzung gerührt wird. Ebenso fallen die in der US-PS 3459683 beschriebenen Komplexverbindungen als kritstalline Produkte an, die sich durch Abfiltrieren von der Mutterlauge isolieren lassen.Gemäß einem eigenen älteren Vorschlag (DE-OS 2400655) werden die vorliegend beschriebenen Komplexverbindungen in Form von Dispersionen zum Vulkanisieren von Polymeren verwendet; diese Dispersionen müssen jedoch durch nachträgliches Zerkleinern der zuvor in grobkörniger Form erhaltenen Komplexverbindungen hergestellt werden.Es ist nun aber erwünscht, daß die Komplexverbindung in Form von Teilchen von kleinem Durchmesser, z. B. mit einem Durchmesser von 10 μ oder weniger, insbesondere von 5 μ oder weniger, vorliegt, weil sie dann viel reaktionsfähiger ist. Die Herstellung solcher Teilchen erforderte bisher ein kostspieliges und zeitraubendes Vermählen.Es besteht daher ein Bedürfnis nach einem wirksamen Verfahren, bei dem die Komplexverbindung in Form von solchen kleineren Teilchen, z. B. von 1) μ oder weniger, anfällt.Es wurde nun überraschenderweise ein Verfahren zur einfachen Herstellung von Teilchen der Komplexverbindung aus MDA und Alkalisalzen, wie Natriumchlorid, gefunden, bei dem mindestens etwa 95% der Teilchen mit Durchmessern unter 10 μ und vorzugsweise unter 5 μ anfallen.Dieses Verfahren ist in den Patentansprüchen gekennzeichnet.Es sei noch erwähnt, daß es aus der BE-PS 748 880 (GB-FS 1229695) bekannt ist, daß man primäre aromatische Amine, wie 4,4'-Methylendianilin, mit Formaldehyd in Gegenwart von neutralen Metallsalzen zu Polyarylaminen kondensieren kann, die Methylenbrücken im Molekül aufweisen.Im Rahmen der Erfindung wird die Komplexverbindung an Ort und Stelle hergestellt, indem man einen Reaktor, in dem der Inhalt stark bewgt wird, wie eine Kugelmühle, gesondert mit MDA und dem Alkalisalz, z. B. Kochsalz, beschickt. Außerdem kann zu dem Gemisch noch ein inerter flüssiger Träger zugesetzt werden.Es ist erfindungswesentlich, daß bei der Umsetzung zwischen dem 4,4'-Methylendianilin und dem Alkalisalz, z. B. dem Kochsalz, Wasser anwesend ist. Die Reaktion führt unmittelbar zur. Bildung von Teilchen der Komplexverbindung, von denen 95 % Durchmesser von 10 μ oder weniger, vorzugsweise von 5 μ oder weniger, aufweisen.Es werden mindestens 0,5 Teile Wasser je 100 Teile Salz zugesetzt; die maximale Wassermenge ist so zu
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