DE2448319A1

DE2448319A1 - Verfahren zur herstellung von holzspanplatten

Info

Publication number: DE2448319A1
Application number: DE19742448319
Authority: DE
Inventors: Kurt Chem Ing Ernst
Original assignee: Novopan GmbH
Current assignee: Novopan GmbH
Priority date: 1974-10-10
Filing date: 1974-10-10
Publication date: 1976-04-22

Description

Verfahren zur Herstellung von Holzspanplatten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ein-oder mehrschichtiger Holzspanplatten durch Verpressen von mit Bindemitteln versetzten Holzspänen in beheizten hydraulischen Pressen.
Holzspanplatten werden zur Möbelherstellung, im Innenausbau für Unterböden und im Fertighausbau eingesetzt. Man unterscheidet Spanplatten nach ihrer Beständigkeit gegen Feuchteeinwirkung und Pilzbefall.
Es ist bekannt, daß für die Herstellung von Spanplatten geringerer Feuchteheständigkeit Harnstoff-Formaldehydharz als Bindemittel eingesetzt wird. Für feuchtebeständige Platten verwendet man Phenol-Formaldehydharz. Die Harzanteile betragen üblicherweise 6 bis 12 Gewichtsprozent, bezogen auf die Holzspäne. Will man pilzresistente Spanpladen herstellen, so werden den Holzspänen bekannte Fungicide hinzugefügt.
Die genannten Eormaldehydkondensationsharze sind als Syntheseharze verhältnismäßig teuer und übersteigen in ihrem Wert oft das eingesetzte Holzspanmaterial, obwohl ihr Gewichtsanteil am Plattenwerkstoff zumeist unter 10 % liegt. Ein Zusatz von Fungicid führt zu einer weiteren erheblichen Verteuerung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein billiges industrielles Abfallprodukt als Spanplattenbindemittel zu verwenden, das zugleich als Fungicid wirkt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bindemittel aus einer Kombination von Bitumen und Harnstoff-oder Phenol-Formaldehydharz besteht.
Bitumen stellt ein sehr billiges Abfallprodukt aus der Erdölaufbereitung dar und eignet sich als Bindemittel für Holzspäne.
Mit Bitumen allein lassen sich nach den bekannten Preßverfahren allerdings keine brauchbaren Holzspanplatten herstellen, da beim Heißpressen das Bitumen in eine flüssige Phase übergeht und bei Öffnen der Presse die zusammengepreßte Holzspanplatte zurückgefedert und beim Transport zerfällt. Diese Schwierigkeit wird dadurch beseitigt, daß erfindungsgemäß als Bindemittel eine Kombination von Bitumen und einem bekannten Spanplattenbindemittel wie Harnstoff- oder Phenol-Formaldehydharz verwendet wird.
Bereits geringe Anteile dieser bekannten Kondensationsharze - z. B, 1 bis 4 Gewichtsprozent bezogen auf die Holzspanmasse -verfestigen die heißgepreßte Platte soweit, daß sie der Presse maßhaltig entnommen und transportiert werden kann. Nach dem Abkühlen wird dann zusätzlich die Bindekraft des erstarrten Bitumens in der Platte wirksam. Das Bitumen wirkt außerdem als Konglomerat vielfältiger Teerstoffe fungicid.
Mit besonderem Vorteil werden drei- oder mehrschichtige Platten erfindungsgemäß in der Weise hergestellt, daß man das Bitumen zusammen mit einem der beiden bekannten Kondensationsharze nur den inneren Schichten zusetzt, während die äußerdn Schichten ausschließlich Harnstoff- oder Phenol-Formaldehydharz als Bindemittel enthalten. Dadurch vermeidet man die schwarze Bitumenfarbe in den äußerten Schichten, außerdem verbessert sich die Standfestigkeit der Platten unter Dauerlast.
Das Bitumen kann in heißem Zustand flüssig auf die Späne gesprüht werden oder man versetzt die Späne mit einer wässrigen Bitumenemulsion.
Ausführungsbeispiel: 12 kg Holzspäne werden in einem Trogmischer mit 600 g Heißbitumen und gleichzeitig mit 540 g einer 50 9dingen Harnstoff-Formaldehydharzlösung besprüht.
Das Spanmaterial wird sodann zu einem Formling von 1 m Länge und 1 m Breite aufgeschüttet und in einer beheizten hydraulischen Presse bei einer Preßtemperatur von 160 ° C und einem 2 Preßdruck von 20 kp/cm zu einer Platte mit einer Dicke von 20 mm in einer Zeit von 7 Minuten verpreßt.

Claims

Patentansprüche

t9 Verfahren zur Herstellung von ein- oder mehrschichtigen Holzspanplatten durch Verpressen von mit Bindemitteln versetzten Holzspänen in beheizten, hydraulischen Pressen, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus einer Kombination von Bitumen und Harnstoff- oder Phenol-Formaldehydharz besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung drei- und mehrschichtiger Spanplatten das Bitumen nur in den inneren Schichten zugesetzt wird.