DE2447672B1 - Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Silber-Nickeloder Silber-Eisen-Basis für Kontakte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Silber-Nickeloder Silber-Eisen-Basis für KontakteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Silber-Nickel-
oder Silber-Eisen-Basis, die für Kontakte verwendbar sind, die eine hohe Abbrandfestigkeit
haben sollen.
Kontakte aus pulvermetallurgisch hergestellten Silber-Nickel- oder Silber-Eisen-Verbundwerkstoffen
mit Nickel- bzw. Eisen-Anteilen von 5 bis 40 Gewichtsprozent werden seit vielen Jahren in Schaltgeräten
der Niederspannungstechnik mit gutem Erfolg eingesetzt. Diese Werkstoffe werden normalerweise
durch Pressen einer Pulvermischung der gewünschten Zusammensetzung, Sintern und anschließendem
Nachpressen bzw. durch Pressen, Sintern und Strangpressen der Sinterblöcke hergestellt.
Beim Strangpressen der gesinterten Blöcke bildet sich ein faseriges Gefüge aus, das durch die Strekkung
der Nickel- bzw. Eisenteilchen im Strangpreßvorgang hervorgerufen wird. Ähnliche Fasergefüge
können, allerdings sehr viel aufwendiger, auch durch mehrfaches Bündeln und Ziehen durch Ziehdüsen
von Nickel- bzw. Eisendrähten mit Silbermantel erzeugt werden. Diese faserigen Werkstoffe, gleich güllig
ob ihr Gefüge durch Strangpressen oder durch Bündeln und gemeinsames Ziehen von Manteldrählen
erzeugt wurde, haben im allgemeinen bei Auslichtung der Fasern senkrecht zur Kontaktoberfläche
Wesentlich bessere Abbrandeigenschaften als entsprechende Werkstoffe, bei denen die Nickel- bzw.
Eisenteilchen in kugeliger oder spratziger Form vorliegen.
Die nach pulvermetallurgischen Verfahren hergestellten
Werkstoffe weisen stets einen gewissen Gasgehalt auf, der davon herrührt, daß beim Pressen
der Pulvermischungen unvermeidbar Gas mit eingeschlossen wird. Durch Sinterung bzw. Glühung im
Vakuum kann man zwar den Gasgehalt insgesamt niedrig halten, die beim Pressen eingeschlossenen
Gase lassen sich jedoch auf diese Weise nicht entfernen. Beim gashaltigen Kontakt werden bei Lichtbogenerhitzung
durch die sich ausdehnenden Gase Teilchen des Kontaktmaterials explosionsartig weggeschleudert,
wodurch ein überdurchschnittlich großer Kontaktabbrand entstehen kann. Wohl können die
xo gashaltigen Werkstoffe durch Nachpressen oder durch
den Strangpreßvorgang praktisch auf die theoretisch zu erwartende Dichte gebracht werden, doch weisen
die daraus hergestellten Kontakte im Schaltbetrieb dennoch oft ein unterschiedliches Verhalten auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, abbrandfeste Silber- Nickel- bzw. Silber-Eisen-Kontaktwerkstoffe
mit theoretischer Dichte und geringem Gasgehalt herzustellen, die im Schaltbetrieb gleichmäßiges
Verhalten zeigen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man eine Vielzahl
von Nickel- bzw. Eisendrahtabschnitten oder dünnen Nickel- bzw. Eisenblechabschnitten odet
dünnen Nickel- bzw. Eisenblechabschnitten oder dünnen Nickel- bzw. Eisenprofilabschnitten mit einer
Silber- oder Silberlegierungsschmelze im Inertgas oder im Vakuum verbundgießt, anschließend den so
erhaltenen Knüppel auswalzt oder durch Strangpressen weiter verarbeitet und schließlich, falls zweckmäßig,
zu Draht der gewünschten Abmessung zieht.
Durch den Strangpreßvorgang bzw. durch das Walzen und das Ziehen wird eine weitgehende achsenparallele
Ausrichtung und eine erhebliche Streckung der eingebauten Nickeldraht- bzw. Eisenblech- oder
Profilabschnitte erreicht, wodurch das angestrebte faserige Gefüge entsteht.
Die Regulierung des Nickel- bzw. Eisengehalts in der Silbermatrix kann dadurch erfolgen, daß vor
dem Verbundgießen bereits eine gewisse Menge an Silber in Draht-, Blech- oder Profilform dem Nickel
bzw. Eisen zugeschlagen und gegebenenfalls mit diesem zusammen locker verpreßt wird. Da die im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzten einzelnen Silber- und Nickel- bzw. Eisenteile um viele Größenordnungen
größer als Pulverkörner sind, somit ihre Dimensionen bereits denen der Kokillenabmessungen
nahe kommen, wird das beim pulvermetallurgischen Verfahren störende Einschließen von Gas beim Verpressen
zuverlässig umgangen.
Nickeldrähte von 0,5 mm 0 werden zu 50 mm 0 • 300 mm Länge locker gebündelt und in einer Graphitkokille
von etwa 52 mm 0 in Argon mit Feinsilber verbundvergossen. Der gegossene Knüppel
wird anschließend auf 2 mm 0 abgewalzt und nach einer Zwischenglühung auf 0,9 mm 0 gezogen.
Hierdurch entstehen in der Silbermatrix faserige Nickeleinlagerungen von etwa 6 bis 10 /<m 0. Der
Anteil der Nickelfasern liegt bei etwa 30 Gewichtsprozent. Dieser so gewonnene Draht läßt sich in der
üblichen Weise zu Kontaktnieten verarbeiten.
B e i s ρ i e 1 2
Nickel-Drahtabschnitte 0,3 mm 0 · 25 mm Länge werden zusammen mit der gleichen Menge Silber-Drahtabschnitten
der gleichen Abmessung vermischt
und in eisern Preßwerkzeug von 75 mm 0 unter geringem
Druck vorkompaktiert. Dieser Preßblock wird dann unter Vakuum mit AgCu 5 infiltriert, zu
einem Draht von 10 mm 0 stranggepreßt und durch Kaltziehen auf einen Durchmesser von 1 mm reduziert.
Dieser Werkstoff enthält etwa 18 Gewichtsprozent achsenparallel ausgerichteter Nickelfasern mit
einem Durchmesser von etwa 10 bis 20/<m.
Ein entsprechend Beispiel 2 hergestellter stranggepreßter Draht wird durch Ziehen auf
4 mm 0 reduziert, in Längen von 400 mm geschnitten zu 50 mm 0 locker gebündelt und mit AgCu 5
angegossen. Der gegossene Block wird dann wiederum auf 10 mm 0 stranggepreßt und anschließend
auf den Durchmesser 1 mm gezogen. Es ergibt sich auf diese Weise ein Faserverbundwerkstoff mit etwa
10 Gewichtsprozent Nickelfasern von rund 1 um 0.
Entsprechend Beispiel 1 werden Drähte aus einer Nickeleisenlegierung NiFe 30 oder Eisen
entweder für sich oder gemischt mit Keinsilber verbundgegossen und zu Draht stranggepreßt.
Sollte es erwünscht sein, Nickelfasern von geringerem Durchmesser als in den vorausgegangenen
Ausführungsbeispielen angegeben, in eine Silbermatrix einzulagern, so gibt es einmal die Möglichkeit
von einem Nickeldraht mit geringerem Durchmesser auszugehen. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
in der eben beschriebenen Weise hergestellie Drähte zu bündeln und, gegebenenfalls nach neuerlichem
Angießen, nochmals durch Strangpressen und Ziehen oder Walzen und Ziehen auf den gewünschten Drahtdurchmesser
zu reduzieren. Hierdurch wird, ähnlich wie auch in der deutschen Offenlegungsschrift
2 059 179 beschrieben, ein sehr geringer Durchmesser der Nickelfasern erreicht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Silber-Nickel- oder Silber-Eisen-Basis,
die für Kontakte hoher Abbrandfestigkeit verwendbar sind, dadurch gekennzeichn
e t, daß die in Stab-. Blech- oder Profil abschnitten vorliegende Silber-Nickel- bzw. Silber-Eisen-Komponente
mit einer Matrix aus Silber oder Silberlegierungen verbundgegossen wird und der Verbundguß durch Auswalzen oder Strangpressen
und Ziehen zu Kontakthalbzeug weiter verarbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix aus Feinsilber oder
einer Silberlegierung AgCu 10 besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Matrix verbund zu
gießende Komponente aus Reinnickel, Nickellegierung, Eisen, einzeln oder miteinander gemischt
besteht und 5 bis 6O°/o, vorzugsweise 2O°/o, des Gießblocks beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente in Form von gebündelten Drähten, Profilen oder Streifen vorliegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742447672 DE2447672B1 (de) | 1974-10-05 | 1974-10-05 | Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Silber-Nickeloder Silber-Eisen-Basis für Kontakte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742447672 DE2447672B1 (de) | 1974-10-05 | 1974-10-05 | Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Silber-Nickeloder Silber-Eisen-Basis für Kontakte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2447672B1 true DE2447672B1 (de) | 1975-07-03 |
Family
ID=5927691
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742447672 Withdrawn DE2447672B1 (de) | 1974-10-05 | 1974-10-05 | Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen auf Silber-Nickeloder Silber-Eisen-Basis für Kontakte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2447672B1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3101420A1 (de) * | 1981-01-17 | 1982-08-05 | G. Rau GmbH & Co, 7530 Pforzheim | "kontaktstueck" |
-
1974
- 1974-10-05 DE DE19742447672 patent/DE2447672B1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3101420A1 (de) * | 1981-01-17 | 1982-08-05 | G. Rau GmbH & Co, 7530 Pforzheim | "kontaktstueck" |
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