DE2447353B2 - Verfahren zum herstellen von lichtleitfasern - Google Patents
Verfahren zum herstellen von lichtleitfasernInfo
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- C03B37/00—Manufacture or treatment of flakes, fibres, or filaments from softened glass, minerals, or slags
- C03B37/01—Manufacture of glass fibres or filaments
- C03B37/012—Manufacture of preforms for drawing fibres or filaments
- C03B37/014—Manufacture of preforms for drawing fibres or filaments made entirely or partially by chemical means, e.g. vapour phase deposition of bulk porous glass either by outside vapour deposition [OVD], or by outside vapour phase oxidation [OVPO] or by vapour axial deposition [VAD]
- C03B37/016—Manufacture of preforms for drawing fibres or filaments made entirely or partially by chemical means, e.g. vapour phase deposition of bulk porous glass either by outside vapour deposition [OVD], or by outside vapour phase oxidation [OVPO] or by vapour axial deposition [VAD] by a liquid phase reaction process, e.g. through a gel phase
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Description
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Lichtleitfasern verwendet man Glasrohre, in denen
mittels Gas- oder Flammreaktionen mit geeigneten Metallverbindungen, z. B. TiCU, bei höheren Temperaturen
Dämpfe oder feinste Partikeln, z. B. aus TiO2+ S1O2 niedergeschlagen werden, wodurch im
Innern des Rohres eine Schicht mit höherer Brechzahl erzeugt wird. Dieses innenbeschichtete Rohr wird
erhitzt und so weit ausgezogen, daß der Film zu einer geschlossenen Kernfaser zusammenläuft (DT-OS
895, DT-OS 2122 896). Ein Nachteil dieses 5S
Verfahrens ist die Schwierigkeit, die Belegungsdichte längs des Rohres genügend gleichmäßig zu halten, was
für die Erzielung einer Kernfaser konstanter Dicke entscheidend ist.
Die Aufgabe der in Anspruch 1 angegebenen ho
Erfindung besteht daher darin, eine gleichmäßige Innenbeschichtung zu erzielen.
Beschichtungsverfahren durch Aufbringen eines Films von gelösten Metallverbindungen in organischen
Lösungsmitteln sind an sich bekannt und bisher zur o-.
Beschichtung von flachen oder konvexen Glasoberflächen verwendet worden. Dagegen schien die Beschichtung
der Innenwandung von langen Rohren mit Lösungsfilmen bei Rohrdurchmessern
<20mm n.cht befriedigend durchführbar zu se.n. da einerseits die
Benetzung der Oberfläche schwieriger zu erreichen ist und andererseits die mangelhafte Verdamp ung der
flüchtigen Filmbestandteile störend wirkt Versuche ereaben jedoch, daß durch Vorbehandlung der Rohre
mit schwach ätzenden Flüssigkeiten und gegebenenfalls durch Absaugen oder Einleiten konditionierter Luft
unmittelbar nach dem Aufbringen des Lösungsfilms eine
gleichmäßige Innenbeschichtung erzielt werden kann.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung ist, daß man praktisch alle Ein- und
Mehrkomponentenoxide bzw. Kombinationen davon in einfacher Art und Weise auf die Innenseite des
Glasrohres aufbringen kann, und zwar in mehrfachen Verfahrensschritten auch Schichten mit systematisch
variierter Zusammensetzung. Nach dem anschließenden Ausziehen der innenbeschichteten Rohre kann man
somit Fasern erhalten, bei denen der Brechzahlunterschied zwischen Kern und Mantel systematisch
vorbestimmte Werte annimmt, oder Fasern, bei denen die Brechzahl im Faserkern sich in gewünschter Weise
mit dem Radius ändert, also einen Gradienten aufweist.
Nach dem geschilderten Verfahren können nicht nur alle hochbrechenden Einzeloxide, wie z. B. die Oxide
von Al, Bi, Ge, La. Mg, Nb. Pb. Sb, Sn. Ta. Te, Ti, Tl, Y, Zn.
Zr, sowie die Oxide der Erdalkahen als festhaftende Filme aufgebracht werden, sondern ebenso auch glasige
Mehrkomponenten-Oxidschichten mit hohen Anteilen dieser Oxide, ggf. unter Einbeziehung von Alkalimetalloxid
Dadurch ergibt s;ch beim Zusammenschmelzen mit dem Glasrohr die Möglichkeit der Vermeidung von
Entmischungen und Kristallisation. Darüber hinaus läßt das Verfahren die Auswahl von Stoffkombinationen zu,
mit denen das Eindiffundieren der höherbrechenden Komponente in das Trägerglas vor oder während des
Ausziehvorgangs zur Bildung von Brechungsgradienten erreicht werden kann.
Die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung erfolgt zweckmäßig bei Zimmertemperatur
mittels der üblichen Zieh- oder Absenkmethoden. Da diese das Aufbringen der Schichten unter saubersten
Bedingungen ermöglichen, lassen sich Verluste in den Fasern durch Verunreinigungen oder Störstellen in den
Schichten weitgehendst vermeiden. Zur Erhöhung der Schichtdicke sowie zur systematischen Variation der
Schichtzusammensetzung kann die Beschichtung mehrfach wiederholt werden, wobei zwischen den einzelnen
Teilschichten im allgemeinen nur Temperaturbehandlungen bis etwa 300° erforderlich sind.
Die Vielfalt der Möglichkeiten, die das Verfahren bietet, wird anhand der folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele verdeutlicht.
Ein 50 cm langes Quarzglasrohr von 10 mm lichter Weite wird in ein gleich langes Glasrohr von etwas
größerem lichten Durchmesser eingesetzt und an den Enden so abgedichtet, daß beim Eintauchen in eine
Beschichtungsfösung das Quarzglasrohr lediglich an der Innenfläche beschichtet wird. Die zur Beschichtung
dienende Lösung besteht aus Bariumäthylat in Äthanol, stabilisiert mit 0,5% Acetylaceton, mit einem Gesamtoxidgehalt
von umgerechnet 15 g BaO/1. Das Doppelrohr wird vertikal an einer Ziehvorrichtung aufgehängt
und mit konstanter Geschwindigkeit von 10 cm pro Minute bei 10 g/m3 Luftfeuchte und 26°C aus der
Lösung gezogen. Das äußere Hilfsrohr wird nun
entfernt und das Qua^zgiasrohr 30 Minuten einer Temperaturbehandlung von 4500C unter Durchleiten
von feuchter Luft unterzogen, wobei sich eine im wesentlichen aus BaO bestehende Schicht mit einer
Brechzahl von ca, 1,8 bildet Das so beschichtete Quarzglasrohr wird mit einem Wasserstoff/Sauerstoffbrenner
erhitzt und zur kompakten Faser mit einem Durchmesser von ca. 100 μπι ausgezogen. In der Achse
der Faser befindet sich hiernach eine hochbrechende Zone mit ca. 3 μΐη Durchmesser.
Ein Quarzglasrohr wird, wie in Beispiel 1 beschrieben,
in eine Lösung getaucht, die Bariumäthylat und Titantetrabutylat im Mol-Verhältnis 1 :1, in Isopropanol , s
gelöst, mil einem Gesamtoxidgehalt von 34 g BaToO3/!,
enthält. Das Rohr wird mit 23 cm pro Minute bei 12 g/mJ Luftfeuchte und 26° C aus der Lösung gezogen
und dann einer Temperaturbehandlung, wie in Beispiel 1
beschrieben, unterzogen. Die dabei entstehende Schicht hat eine Brechzahl von ca. 2,2. Nach dem Ausziehen des
innen beschichteten Quarzglasrohres zur Faser werden Fasern von ca. 100 μηι Durchmesser erhalten, wobei der
Durchmesser der hochbrechenden Kernzone 4 μηι beträgt.
In analoger Weise erhält man durch Beschichtung in einer Lösung von Zinntetrabutylai in Isopropanol mit
einem Gehall von 26 g SnO?/l unter gleichen Klimabe- Jo
dingiingen wie in Beispiel 1 Schichten mit einer Brechzahl von ca. 1.9. die nach Ausziehen des
Quarzglasrohres eine hochbrechende Kernfaser von ca. 2 μπι Dicke ergeben.
.15
Nach in gleicher Weise durchgeführter Innenbeschichtung von Quarzglasrohren in einer Lösung von
Aluminium-sek.-butylat in Isopropano!, stabilisiert mit 2 Vol.-% Acetylaceton, mit einem Gesamtoxidgehalt von
17 g AI2O3/I, ergeben sich durch Ausziehen der Rohre
ebenfalls Fasern mit höherbrechender Kernzone.
Die Untersuchung des Brechzahlprofils über den Faserquerschnitt ergab, daß das höherbrechende
Schichtmaterial nicht in jedem Fall mit scharfer Grenze
in der Quarzglasfaser eingelagert ist, sondern daß mehr oder minder breite Übergangszonen den Faserkern
umschließen. Durch diese Ubergangszonen wird der in vielen Fällen erwünschte Indexgradienteneffekt zur
Lichtfortleitung erreicht.
Zur Herstellung von Lichtleitfasern aus Mehrkomponentenglas
genügen beim Faserziehprozeß im allgemeinen Temperaturen unterhalb 12000C. Um in diesem
Fall Übergangszonen für die Gradientenbildung zu erhalten, sind Schichtmaterialien mit möglichst großem S5
Diffusionsvermögen innerhalb des Matrixglases erforderlich. Versuche haben gezeigt, daß hierzu besonders
solche aus Lösungen niedergeschlagene Schichten geeignet sind, welche Ca, Sr, Ba, Mg, Pb, TI und/oder
Alkalien in Oxid-, Silikat- und/oder Phosphatverbindung enthalten. Der Zusatz von Alkali und/oder
Borsäure kann vorteilhaft sein, um sicherzustellen, daß während des Faserziehprozesses die Umformung der
Schicht erleichtert und Kristallisation verhindert wird.
Ein 50 cm langes Rohr aus Borosilikatglas von 5 mm
lichter Weite wird in ein gleich langes Glasrohr, wie in Beispiel 1 beschrieben, eingesetzt und mit einer Lösung
beschichtet, die, in Gewichtsanteilen Oxid berechnet, 20 Siliciumtetramethylat, 7 Al-selc-butylat, 3
Phosphorpentoxid, 1 Magnesiumoxid mit einem Gesamtoxidgehalt von 53 g/l in Äthanol enthält
Die Beschichtung erfolgt mit konstanter Hubgeschwindigkeit von 23 cm pro Minute bei 12 g/m i
Luftfeuchte und 26° C. Anschließend wird das Borosilika !glasrohr 30 Minuten einer Temperaturbehandlung
von 4500C unter Durchleiten von feuchter Luft unterzogen, wobei sich eine glasige Schicht mit einer
Brechzahl von ca. 1,58 bildet Das Rohr wird anschließend so hoch erhitzt, daß es sich zu einer Faser
von ca. 130 μίτι ausziehen läßt. Hierbei bildet sich eine
hoherbrechende Innenzone in der Faser, wobei die während des Prozesses erfolgte Diffusion der Schichtsubstanz
in die Glasmatrix durch eine deutliche Verbreiterung dieser Zone auf ca. 4 μιη erkennbar ist.
Beispiel 6
Man setzt 2 Lösungen A und B in folgender Weise an:
Man setzt 2 Lösungen A und B in folgender Weise an:
A: 60 g Pb(CjHjO2)2 werden in 650 ml Äthanol+ 3Og
Glyzerin unter Erwärmung gelöst.
B: 14 g KCNS werden in 300 ml Methanol unter Erwärmung gelöst.
B: 14 g KCNS werden in 300 ml Methanol unter Erwärmung gelöst.
In dem Gemisch der Lösungen A und B wird ein Borosilikatglasrohr in ähnlicher Weise wie in den
vorhergehenden Beispielen beschrieben, jedoch bei einer Luftfeuchte von 6 g/m3 und 26°C beschichtet und
anschließend 10 Minuten auf 2000C erwärmt. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird das gleiche Rohr
nochmals in dem gleichen Lösungsgemisch auf dieselbe Weise beschichtet und hierauf 30 Minuten bei 5000C
getempert. Beim Ausziehen des so beschichteten Rohres zu einer Faser von 100 μπι Durchmesser bildet
sich eine Innenzone mit erhöhter Brechzahl, die innerhalb eines Durchmessers von 8-10μΐτ) nach
außen zu abfällt.
Ein Borosilikatglasrohr wird mit der Schicht, wie in
Beispiel 5 beschrieben, innen belegt. Nach Abkühlung wird das Rohr nochmals mit einer Schicht einer Lösung
gemäß Beispiel 6 belegt und anschließend 30 Minuten bei 5000C getempert. Beim Ausziehen des mit der
Doppelschicht belegten Rohres zu einer Faser von ca. 100 μιη Durchmesser findet eine Diffusion zwischen den
beiden Schichtarten statt, die einen von der Achse nach außen abfallenden Brechzahlverlauf ergibt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Lichtleitfasern aus Glas, bei dem auf der 1 menoberfläche eines s
Glasrohres eine glasbildende Schicht aufgebracht wird und das beschichtete Glasrohr zu einer
Glasfaser mit hochbrechendem Kern und niedrigbrechendem Mantel ausgezogen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Glasrohr mit einer schwach ätzenden Flüssigkeit vorbehandelt wird
und anschließend bei Raumtemperatur mit Lösungen hydrolysierbarer oder pyrolysierbarer Metallverbindungen
innen beschichtet wird und nach Verdampfung des Lösungsmittels die Metallverbindüngen
durch Hydrolyse oder Pyrolyse zu Metalloxyd umgewandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das niedrigbrechende Glasrohr aus
Kieselglas besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das niedrigbrechende Glasrohr aus
Mehrkomponentenglas besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in Metalloxide
umzuwandelnden Ausgangsverbindungen mindestens zum Teil aus Metallalkoholate!! (Me^OR)^)
bestehen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsverbindüngen
in organischen Lösungsmitteln lösliche Verbindungen des Ba, Sr, Ca, Mg, Al, La, Pb, Bi, Sb,
Zn, Zr, Te, Nb, Ge, Ti, Ta, Y und/oder Tl, gegebenenfalls mit Zusatz von Si(OR)4, P2O5, B2O3
und/oder löslichen Alkalimetallverbindungen, verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 — 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren zur
Aufbringung der Schicht mit unterschiedlichen Lösungen wiederholt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742447353 DE2447353B2 (de) | 1974-10-04 | 1974-10-04 | Verfahren zum herstellen von lichtleitfasern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742447353 DE2447353B2 (de) | 1974-10-04 | 1974-10-04 | Verfahren zum herstellen von lichtleitfasern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2447353A1 DE2447353A1 (de) | 1976-04-08 |
DE2447353B2 true DE2447353B2 (de) | 1977-06-02 |
Family
ID=5927516
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742447353 Withdrawn DE2447353B2 (de) | 1974-10-04 | 1974-10-04 | Verfahren zum herstellen von lichtleitfasern |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE2637937A1 (de) * | 1976-08-23 | 1978-03-02 | Siemens Ag | Herstellung von lichtleitfasern nach einem fluessigphasen-abscheidungsverfahren |
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CA1174472A (en) * | 1980-09-17 | 1984-09-18 | Shiro Kurosaki | Process for the production of an optical glass article |
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-
1974
- 1974-10-04 DE DE19742447353 patent/DE2447353B2/de not_active Withdrawn
Also Published As
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DE2447353A1 (de) | 1976-04-08 |
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