DE2447318A1 - Korrosionsbestaendiger austenitischer rostfreier stahl - Google Patents
Korrosionsbestaendiger austenitischer rostfreier stahlInfo
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Description
PATE NVANWALrE A. GRÜNECKER
DIPL.-ING.
H. KINKELDEY
DR.-ING.
L Ll^I 8 "■'■■"""■" -W. STOCKMAlR
fc H H / J I- O DR.-INQ. · AOE(CALTECH)
K. SCHUMANN
P. H. JAKOB
DIPL.-ING.
G. BEZOLD
MÜNCHEN E. K. WEIL
LINDAU
MÜNCHEN 22
3. Oktober 1974*
E 8535 - 03/Hö.
Allegheny Ludlum Industries, Inc.
Oliver Building
U.S.A.
Korrosionsbeständicer austenitischer rostfreier Stahl
Die Erfindung betrifft austenitische, rostfreie Stähle und insbesondere
solche, bei denen der Mangan-,der Stickstoff- und der Chromgehalt sorgfältig aufeinander abgestimmt sind.
Korrosionsbeständige Stähle, die als rostfreie Stähle bekannt sind, sind seit langem bekannt und gegenwärtig mit einer "Vielzahl
von Eigenschaften erhältlich. Austenitische rostfreie Stähle, bei denen es sich um Stähle handelt, die im wesentlichen aus
einer einzigen Austenitphase bestehen, besitzen die besten Eigen-
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schäften im Hinblick auf Korrosionsbeständigkeit sowie im
Hinblick auf gute mechanische Eigenschaften, insbesondere bei hohen Temperaturen. In der Vergangenheit bildeten Chron
und Nickel die hauptsächlichen Legierungsbestandteile von austenitischen rostfreien Stählen. Wickel ist Jedoch kein
reichlich vorhandenes Metall und der gestiegene Nickelbedarf hat den Nickelpreis in die Höhe gehen lassen. Außerdem
ist die Versorgung mit Nickel, insbesondere in Kri-senzeiten, nicht immer gewährleistet. Ersatzwerkstoffe für
Nickel bei austenitischen rostfreien Stählen auf Chrom-Nickel-Basis sind lange gesucht worden. In jüngerer Zeit
ist es gelungen, durch gemeinsame Anwendung von Mangan, Stickstoff und Chrom in sorgfältig ausgewogenen Mengen einen
austenitischen rostfreien Stahl zu erzeugen. Ein solcher Stahl ist in der US-Patentanmeldung 251 637 beschrieben. Obgleich
es sich bei jenem Stahl um einen ausgezeichneten V/erkstoff handelt, ist er mit dem Nachteil behaftet, daß er eine gewisse
Anfälligkeit gegenüber chloridhaltigen Medien und gegenüber verdünnter Schwefelsäure besitzt. Ein weiterer Kachteil
des bekannten austenitischen rostfreien Stahles ist darin zu sehen, daß sein zur Erzielung des austenitischen Gefüges
erforderlicher Stickstoffgehalt zu Gußblöcken führt, die mit Poren oder Lunkern behaftet sind.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen austenitischen
rostfreien Mangan-Chrom-Stickstoff-Stahl zu schaffen, der eine hohe Korrosionsbeständigkeit und Poren- bzw.Lunkerfreiheit besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen korrosionsbeständigen
rostfreien und im wesentlichen porenfreien austenitischen Stahl, enthaltend 15 bis 45% Mangan, 10 bis 50% Chrom 0,85 bis
% Stickstoff, mehr als 0 bis 1% Kohlenstoff, 0 bis 2% Silizium,
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wenigstens eines der drei Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän in einer Menge von 1-. bis 3% Kupfer, 1 bis 4% Nickel und 1 bis 5%
Molybdän, wobei der Gesamtanteil an Kupfer, Nickel und Molybdän maximal 5% beträgt, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen,
mit der Maßgabe, daß die Legierungszusammensetzung den beiden folgenden Gleichungen genügt:
a) %Cr + %Mo + 0,8 (%Mn) - 11,8 (%N - 0,1)
-1,23 (%Ni) - (28,5 + %Cu) ? 0
b)
%Cr + %Mo + 1,
Die Stähle nach der Erfindung werden dadurch hergestellt, daß eine Schmelze der erfindungsgemäßen Zusammensetzung unter Ausbildung
einer homogenen flüssigen Phase erschmolzen und die gebildete flüssige Phase ohne Verweilzeit im Temperaturbereich
von 538 bis 871■C zur Erstarrung gebracht wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht
ein korrosionsbeständiger rostfreier und im wesentlichen poren freier austenitischer Stahl mit guter Beständigkeit gegen den
Angriff von Schwefelsäure aus 15 "bis 45% Mangan, 10 bis 30%
Chrom, 1 bis 3% Kupfer, 0,85 "bis 3% Stickstoff, mehr als 0
bis 1% Kohlenstoff, 0 bis 2% Silizium, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, mit der Maßgabe, daß die
Legierungszusainmensetzung den beiden folgenden Gleichungen genügt:
30 (%C + %N) + 0,5 (%Mn) Z
%Cr +1,5
%Cr +1,5
2) %Cr + Ö,8(%Mn) - 11,88(%N - 0,1) - (28,5 + %Cu) S 0
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht ein korrosionsbeständiger rostfreier und im wesentlichen
porenfreier austenitischer Stahl mit guter Korrosionsbeständigkeit gegen den Angriff von chloridhaltigen Medien aus 21 bis 45%
Mangan, 10 bis 30% Chrom, 1 bis 4% Nickel, 0,85 bis 3% Stickstoff,
mehr als 0 bis 1% Kohlenstoff, 0 bis 2% Silizium, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, mit der Iloßhabe,
daß die Legierungszusammensetzung den beiden folgenden
Gleichungen genügt:
3) %Cr + 0,8(%I1n) - 11,8(%N - 0,1) - 1,23(%Ni) ? 28,5
%Cr + 1,
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht ein korrosionsbeständiger rostfreier und im wesentlichen
porenfreier austenitischer Stahl mit guter Beständigkeit gegen Schwefelsäure und chloridhaltige Medien aus 21 bis 45% Mangan,
10 bis 30% Chrom, 1 bis 5% Molybdän, 0,85 bis 3% Stickstoff, mehr als 0 bis 1% Kohlenstoff, 0 bis 2% Silizium, Rest Eisen
und herstellungsbedingte Verunreinigungen, mit der Maßgabe, daß die Legierungszusammensetzung den beiden folgenden
Gleichungen genügt:
5) %Cr + %Mo + 0,8(%Mn) - 11,8(%N - 0,1) ? 28,5
30(%C + %N) + 0,5(%Mn)
%Mo
Nach noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind wenigstens zwei der Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän in der erfindungsgemäßen Legierung vorgesehen. Eine derartige Le-
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gierung zeichnet sich durch gute Beständigkeit gegen das Auftreten
von Korrosionsnarben beim Angriff chloridhaltiger Medien sowie durch eine gute Beständigkeit gegen den Angriff verdünnter
Schwefelsäure aus. Ein derartiger erfindungsgemäßer Stahl
enthält 21 bis 45% Mangan, 10 bis 30% Chrom, 0,85 bis 3%
Stickstoff, mehr als 0 bis 1% Kohlenstoff, 0 bis 2% Silizium, wenigstens zwei der drei Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän
in einer Menge von 1 bis 3% Kupfer, 1 bis 4% Nickel und 1 bis 4%
Molybdän, wobei der Gesamtanteil an Kupfer, Nickel und Molybdän maximal 5% beträgt, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen,
mit der Maßgabe, daß die Legierungszusammensetzung den beiden folgenden Gleichungen genügt:
7) %Cr + %Mo + 0,8(%Mn) - 11,8(%N - 0,1) - 1,23 (%Ni) - (28,5 ü %Cu) Z 0
8) 30(%C + %N) + 0,5(%Mn)
%Cr + %Mo + 1,5
%Cr + %Mo + 1,5
Auch die letztgenannten vier bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung v/erden erfindungs gemäß dadurch erzeugt, daß eine
Schmelze der Jeweiligen Zusammensetzung unter Ausbildung einer homogenen flüssigen Phase erschmolzen und die gebildete flüssige
Phase ohne Verweilzeit im Temperaturbereich von 538 bis 871°C zur Erstarrung gebracht wird.
Der bevorzugte Kupfergehalt der kupferhaltigen erfindungsgemäßen
Legierungen beträgt 1 bis 1,5%·Nickelhaltige Legierungen.nach
der Erfindung enthalten bevorzugt einen Nickelgehalt von 1 bis 3%, während molybdänhaltige Legierungen nach der Erfindung bevorzugt
einen Molybdängehalt von 1 bis 5% besitzen.
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Bevorzugte Stähle nach der Erfindung enthalten 21 bis 30% Mangan, 15 bis 27% Chrom, 1,05 his 1,5% Stickstoff, mehr als 0 bis 0,15%
Kohlenstoff und 0 bis 1% Silizium. Die genannten Legierungen mit einem Kupfergehalt von 1 bis 1,5% sind warm verformbar und
werden bevorzugterweise dadurch hergestellt, daß die erstarrte flüssige Phase in der Wärme bearbeitet und bei einer Temperatur
von mehr als 871°C geglüht wird, wobei der warm verformten Legierung kein Verweilen im Temperaturbereich von 538 bis 871 C
gestattet wird.
Die Stähle nach der Erfindung sind Chrom—Ilangan-Etickstoff-Stähle,
die wenigstens eines der Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän enthalten. Die erfindungsgemäßen Legierungen enthalten 15 bis
45% und vorzugsweise 21 bis 45% Mangan, 10 bis 30% Chrom,
0,85 Ms y/o Stickstoff, 0 bis 2% Silizium, mehr als 0 bis 1%
Kohlenstoff und wenigstens 1 bis 3% Kupfer oder 1 bis 4% Nickel oder 1 bis 5% und vorzugsweise 1 bis 4% Molybdän, wobei der
Gesamtanteil von Kupfer, Nickel und Molybdän maximal 5% beträgt, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen. Dabei sind
die erfindungsgemäßen Legierungen innerhalb der angegebenen Gehaltsgrenzen
dadurch gekennzeichnet, daß sie, je nach dem ob eines oder mehrere der Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän
enthalten sind, den genannten Gleichungen a) und b) sowie 1) bis 8) genügen. Im Rahmen der Erfindung sind alle Prozentangaben
als Angaben in Gewichtsprozent (Gew.-%) zu verstehen.
Die erfindungsgemäßen Legierungen müssen 10 bis 30% Chrom enthalten,
da Chrom bei den erfindungsgemäßen Stählen die gleichen Aufgaben zu erfüllen hat, wie bei den bekannten Legierungen.
Wenigstens 10% Chrom sind erforderlich, um dem Stahl seine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit zu erteilen. Chrom besitzt
außerdem einen Nebeneffekt im Hinblick auf die Festigkeit des
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Stahls und stellt ein hauptsächliches Element dar, um die
Löslichkeit des Stickstoffs■im Stahl zu erhöhen. Eine obere
Gehaltsgrenze für Chrom von 30% ist erforderlich, da Chrom
ein Ferritbildner ist und zu große Mengen an Ferrit infolge höherer Chromgehalte gebildet würden, was die Eigenschaften
des Stahles verringern würde. Ein bevorzugter Chromgehalt beträgt 15 "bis 27%, wobei dieser letztgenannte Chromgehalt
dazu beiträgt, daß die erfindungsgemäßen Stähle leicht zu
verarbeiten sind und dennoch über eine gute Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit verfügen.
Der Mangangehalt der erfindungsgemäßen Legierungen beträgt bis 45% und vorzugsweise 21 bis 45%. Da Mangan ein Austenitbildner
ist und die Löslichkeit des Stickstoffs im Stahl erhöht, sind in der Regel Mangangehalte von mehr als 21% erforderlich.
Eine obere Gehaltsgrenze von 45% Mangan und vorzugsweise
von 30% Mangan ist einerseits aus wirtschaftlichen Betrachtungen und andererseits deshalb vorgesehen, weil Mangan
dazu neigt, die feuerfesten Ofenauskleidungen anzugreifen.
Stickstoff ist ein kräftiger Austenitbildner und muß in Mengen von 0,85 bis 3% in den erfindungsgemäßen Stählen vorliegen.
Wenigstens 0,85% Stickstoff sind wegen der austenitbxldenden Wirkung des Stickstoffs erforderlich und außerdem deshalb,
weil Stickstoff das primäre festigkeitgebende Element des Stahls darstellt. Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß Stickstoff
gehalte von mehr als 30% mit Poren oder Lunkern behaftete
Blöcke hervorrufen, was unerwünscht ist. Der Stickstoffgehalt der erfindungsgemäßen Legierungen beträgt vorzugsweise 1,05
Kohlenstoff ist dem Fachmann als Austenitbildner und als dem Werkstoff Festigkeit gebendes Element bekannt und ist in den
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erfindungsgemäßen Legierungen in Mengen "bis zu 1% enthalten.
Die Kohlenstoffkonzentration muß unterhalb eines Kohlenstoffgehalt
es bleiben, der durch Bildung von Chromkarbid zur Entfernung beträchtlicher Chrommengen aus der festen Lösung führen
würde. Außerdem muß der Kohlenstoffgehalt relativ niedrig
gehalten werden, da Kohlenstoff das Lösungsverrnögen des Stahls
für Stickstoff herabsetzt, indem er Gitterzwischenstellen beansprucht, die üblicherweise von Stickstoff eingenommen werden.
Im Hinblick auf die unerwünschte Bildung von Chromkarbid sei noch bemerkt, daß zum Lösen derartiger Karbide höhere Glühtemperaturen
erforderlich sind. Demzufolge werden bei den erfindungsgemäßen
Stählen Kohlenstoffgehalte von weniger als 0,15%
bevorzugt.
In den erfindungsgemäßen Legierungen können Silizium-Gehalte bis zu 2% hingenommen werden, wobei jedoch der Siliziungehalt
vorzugsweise auf unter 1% gehalten wird. Höhere Siliziuminengeri
neigen zur Entfernung von Mangan durch Ausbildung von Mangansilikaten und neigen außerdem zur Ausbildung von Einschlüssen
im Stahl.
Liegt Kupfer in den erfindungsgemäßen Stählen vor, so muß der Kupfergehalt 1 bis3% betragen. Wenngleich Kupfer als
Legierungselement bekannt ist, welches die Beständigkeit gegenüber Schwefelsäure erhöht, ist es in der Vergangenheit
in nickel haltigen Legierungen und in großen Mengen zur Anwendung gekommen. Der Kupfergehalt von im Stand der Technik
bekannten säurebeständigen Legierungen hat sich ungünstig auf andere Eigenschaften des Werkstoffes ausgewirkt. Erfindungsgemäß
werden relativ geringe Kupfermengen angewandt, um die gegen Schwefelsäure beständigen Legierungen zu erzeugen, wobei die
erfindungsgemäßen Legierungen im wesentlichen über die gleichen mechanischen Eigenschaften verfügen als diejenigen, die kupferfrei
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oder Kupfer nur in kleinsten Mengen enthalten. So hat sich herausgestellt,
d&ß erfindungsgemäße Legierungen mit einem Kupfergehalt
von maximal 1,5% v/arm verformbar sind, so daß sie gewalzt,
geschmiedet oder auf andere Weise gestaltet werden können, um ihre Eigenschaften an spezielle Verwendungszecke anzupassen,
was ohne eine Warmverformung, d.h. im Gußzustand nicht erzielbar
wäre.
Ist Nickel in den erfindungsgemäßen Legierungen vorhanden, so
muß der Nickelgehalt 1 bis 4% betragen. Obgleich Nickel seit langer Zeit als Bestandteil rostfreier Stähle bekannt ist, ist
es in wesentlich größeren Mengen und nicht in stickstoffhaltigen Legierungen zu Anwendung gelangt. Sind Nickelgehalte von ir.ehr
als 4% in diesen Legierungen vorhanden, so bildet sich während der Erstarrung gasförmiger Stickstoff, was zur Erzeugung von
mit Poren oder Lunkern behafteten Gußblöcken führt, die nicht mehr für den angestrebten Zweck zu gebrauchen sind.
Erfindungsgemäß hat sich jedoch herausgestellt, daß Legierungen
mit Niekelgehalten von 1 bis 4% eine merkliche Steigerung ihrer
Beständigkeit gegen Lochfraß in chloridhaltigen Medien aufweisen und nicht zur Erzeugung von mit Poren behafteten Blöcken führen.
Liegt in den erfindungsgemäßen Legierungen von den Elementen
Kupfer, Nickel und Molybdän letzteres alleine vor, so beträgt der Molybdängehalt 1 bis 5%. In diesem Zusammenhang sei bemerkt,
daß Gehalte an Kupfer, Nickel und Molybdän,die unterhalb der erfindungsgemäß gegebenen Grenzen liegen, als Verunreinigungen
angesehen werden, so daß beispielsweise eine Legierung mit 1 bis 3% Kupfer und einen Nickelgehalt von 0,24% als durch
Nickel verunreinigt angesehen wird. Wenngleich Molybdän als Legierungselement bekannt ist, wird Molybdän erfindungsgemäß
verwendet, um die erforderlichen Chrom- und Manganmengen zu verringern. Außerdem dient Molybdän bei den erfindungsgemäßen
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Legierungen dazu, die Löslichkeit des Stickstoff« zu erhöhen und um insbesondere die Anfälligkeit der gewonnenen Legierungen
gegen den Angriff von verdünnter Schwefelsäure und germ rl en
Lochfraßbefall unter der Einwirkung von Chloriden zu verringern. Die molybdänhaltigen Legierungen nach der Erfindung sind ebenso
fest oder sorgar fester als· die zuvor erwähnten Chrom-Mangan-Stickstoff-Legierungen.
Liegen in den erfindungsgemäßen Legierungen wenigstens zwei der'Legierungseieraente Kupfer, Nickel und Molybdän nebeneinander
vor, so muß der Gesamtgehalt dieser Legierungseiemente 2 bis 5%
betragen. Dabei müssen wenigstens zwei der genannten Elemente, ' Kupfer, Nickel, Molybdän in der Legierung vorliegen, wobei
Kupfer in einer Menge von 1 bis 3%» Nickel in einer Menge von
1 bis 4-% und Molybdän in einer Menge von 1 bis 4% vorliegt.
Dadurch, daß auf erfindungsgemäße V/eise wenigstens zwei der genannten drei Elemente in der Legierung vorliegen, entsteht
eine Legierung, die sowohl gegen den Lochfraß durch Chloride als auch gegen verdünnte Schwefelsäure beständig ist. Außerdem
wurde gefunden, daß durch gleichzeitiges Vorliegen von wenigstens zwei der Legierungselemente Kupfer, Nickel und Molybdän größere
Mengen der Legierungseiemente zugesetzt werden können, ohne daß
der Stahl zur Ausbildung von mit Poren behafteten Blöcken neigt und ohne daß die Ausbildung weiterer Phasen veranlaßt wird. In
der Vergangenheit ist die Anwendung eines oder mehrerer der Elemente Kupfer, Nickel oder Molybdän erfolgt, um die eine
oder andere Eigenschaft des rostfreien Chrom-Mangan-Stickstoff-Stahls zu verbessern, wobei jedoch die Steigerung der einen
Eigenschaft von der negativen Beeinflussung einer anderen Eigenschaft des Werkstoffes begleitet wurde. So führt beispielsweise
der Zusatz Kupfer zu einem rostfreien Stahl zu einer Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit gegenüber verdünnter Schwefelsäure,
aber durch die Anwesenheit von Kupfer wird das Lösungsvermögen
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der Legierung für Stickstoff vermindert, wodurch porenbehaftete
Blöcke abgegossen wurden, wenn nicht andere Veränderungen der Verkstoffzusammensetzung vorgenommen wurden. Dementsprechend
war in der Vergangenheit die »jte ί gerung der Korrosionsbeständigkeit
gegenüber Schwefel:'.Tmpe von dein Verzicht auf eine
andere vorteilhafte Werkstoff ei κ;<·η .schaft begleitet. In gleicher
Weise verhält es sich mit Molybdän. Wird Molybdän bekannten Legierungen zugesetzt, so wird die löslichkeit von Stickstoff
erhöht, mit der Wirkung, daß πj η ausgesprochen austenitischer
Stahl erzeugt werden konnte. Dir Anwesenheit von Molybdän
forderte jedoch die Ausbildung einer weiteren Phase, d.h. einer Ferrit-Phase, so daß weil «το Abwandlungen der Legierungszusammensetzung erforderlich waren, um die Ausbildung einer
zweiphasigen Legierung zu vermeiden, wenn ein einphasiger austenitischer Stahl angestrebt war. Die Anwesenheit von
Nickel in derartigen Legierungen forderte die Beständigkeit
der Legierung gegen Lochfraß mit,er der Wirkung von Chloriden.
Jedoch führte das Vorliegen von Nickel zu einer Verringerung der Löslichkeit des Stickstoff:;, sO daß nur begrenzte Stickstof
fmengen verwendbar waren oder weitere Abwandlungen der Legierungszusammensetzung erfolgen mußten, um die Legierung
an höhere Nickelgehalte anzupassen.
Erfindungsgemäß wird nun durch d i ο Verwendung von Nickel in
Kombination mit Kupfer und Molybdän der Nickelsusatz zu der Legierungszusammensetzung gestal.Let und ein negativer Einfluß
des Nickelgehaltes verhindert. Dnbei ist es je nach den angestrebten
Eigenschaften erforderlich, die Mengen an Kupfer,
Nickel und Molybdän in ausgewogenen Verhältnissen anzuwenden, um Legierungen zu erzielen, die befriedigend beständig gegen
den Lochfraß unter der Einwirkunκ von Chloriden und gegen verdünnte
Schwefelsäure sind und dennoch einphasige austenitische
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- 1? BAD ORIGINAL.
Stähle darstellen, die als porenfreie Blöcke abgegossen werden können.
Unter den herstellungsbedingten Verunreinigungen sind im Rahmen
der Erfindung im wesentlichen Phosphor, Schwefel, Wolfram und Kobalt zu verstehen. Bei denjenigen erfindungsgemäßen Legierungen,
die als bewußt zu legiertes Legierungselement von den in Rede stehenden Elementen Kupfer, Nickel und Molybdän lediglich
Kupfer enthalten, sind Molybdän- und Nickelgehalte gleichfalls als Verunreinigungen anzusehen. Entsprechendes gilt für die
weiteren erfindungsgemäßen Legierungen, die planmäßig ein
anderes oder mehrere der Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän ■ enthalten. Auch bei solchen Legierungen sind Gehalte, die
außerhalb der erfindungsgemäßen Grenzen für Kupfer, Nickel
und Molybdän liegen, als Verunreinigungen anzusprechen.
Da es sich bei den rostfreien Stählen nach der Erfindung um solche handelt, die im wesentlichen einen einphasigen austenitischen
Werkstoff darstellen, sollten Wärmebehandlungen, die zur Ausbildung oder Abscheidung weiterer Phasen führen, vermieden werden.
Obgleich die erfindungsgemäßen Legierungen nicht besonders anfällig im Hinblick auf das Abscheiden weiterer Phasen sind,
sollte bei ihrer Herstellung eine längere Verweilzeit im Temperaturbereich von 538 bis 8?1°C vermieden werden. Längere
Verweilζeiten.sind durch Ofenabkühlung gekennzeichnet. Bei' gewöhnlicher
Dicke ist eine Abkühlung an Luft oder ein Abschrecken hinreichend, um die Legierungen rasch genug durch den Temperaturbereich
von 538 bis 871°C zu führen, und die Abscheidung von
unerwünschten Phasen, wie der Sigma-Phase zu verhindern.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand der Zeichnung.
In dieser zeigen:
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Pig. 1 ein Diagramm des 1 ^-Stickstoff-Abschnitts des
quaternären Eisen-Chrom-Mangan-Stickstoff-Schaubildes
einer Legierung, die Λ% Kupfer enthält,
Pig. 2 zwei Diagramme des I^-Stickstoff-Abschnittes des
quaternär en Eisen-Chrom-Mangan-Stickstoff-Phasenschaubildes,
wobei ein Diagramm denjenigen Abschnitt darstellt, in welchem die Legierung lediglich als
Verunreinigungen anzusehende Mengen an Fickel enthält, wohingegen das andere Diagramm denjenigen Abschnitt
darstellt, in welchem 4-% Nickel enthalten sind,
Pig. 3 zwei Diagramme des I^-Stickstoff-Schaubildes des
quaternären Eisen-Chrom-Mangan-Stickstoff-Schaubildes, wobei ein Diagramm denjenigen Abschnitt
darstellt, in welchem die Legierung lediglich als Verunreinigungen anzusprechende Mengen an Molybdän
enthält \\rohingegen das andere Diagramm denjenigen*
Abschnitt darstellt, in welchem 3% Molybdän enthalten
sind und
Fig. 4- ein Diagramm des 1%-Stickstoff-Abschnittes des
Eisen-Chrom-Mangan-Schaubildes.
Im folgenden seien unter Bezug auf Pig. 1 die kupferhaltigen
Legierungen nach der Erfindung erörtert. Bei ihnen handelt es sich um Chrom-Mangan-Kupfer-Stickstoff-Legierungen, die
porenfrei sind, ein austenitisch.es Gefüge besitzen und äußerst beständig gegen den Angriff von Schwefelsäure sind. Diese
Legierungen enthalten 15 "bis 4-5% Mangan, 10 bis J>0% Chrom,
bis 3% Kupfer, 0,85 "bis 3% Stickstoff,.0 bis 2% Silizium,
mehr als 0 bis 1% Kohlenstoff, Rest Eisen und herstellungsbe-
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dingte Verunreinigungen, wobei die Legierung außerdem noch den
beiden folgenden Gleichungen genügen muß:
+ %N) + 0,5
2) %Cr + 0,8(%Mn) - 11,88(%N - 0,1) - (28,5 + %Cu) ^ 0
Kupfer übt keinen signifikanten Einfluß auf das austenitische
Gefüge aus und erscheint demzufolge nicht als Faktor in der vorstehenden Gleichung 1), welche die Linie 1-A in Fig. 1
definiert. Der Flächenbereich oberhalb der Linie 1-rA gibt
im wesentlichen Zusammensetzungen wieder, bei denen eine zweiphasige Legierung aus Austenit und Ferrit existent ist.
Wie bereits erwähnt, ist dieses Zweiphasen-System unerwünscht, da es weder über die guten mechanischen noch über die gilt en
chemischen Eigenschaften einer einphasigen austexiti sehen Legierung verfügt. Der Flächenbereich unterhalb der Linie
1-A ist einer einphasigen austenitischen Legierung zugeordnet.
Die Gleichung 2) definiert die Linie 2-B. Der Flächenbereich unterhalb der Linie 2-B gibt Zusammensetzungen wieder, bei
denen Stickstoff während der Erstarrung aus der Lösung austritt und zu porenbehafteten Blöcken führt. Die Fläche oberhalb
der Linie 2-B gibt den Bereich wieder, in welchem Stickstoff während der Erstarrung in Lösung verbleibt und porenfreie
Gußblöcke gewonnen werden.
Die Fläche A-C-B stellt somit diejenige Fläche dar, in welcher sich die in Rede stehenden erfindungsgemaßen Legierungen befinden,
wenn dieser spezielle Schnitt durch das quaternäre Phasenschaubild betrachtet wird. Die Kurvenzüge oder Linien
1-A und 2-B geben am besten die Heßergebnisse wieder, die an-
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- 15 -
hand der Untersuchung von 26 Chargen ermittelt wurden, wobei eine sipr. Lfikantc Anzahl von Chargen im Bereich der porenbehafteten
Blöcke, im Bereich der zweiphasigen Austenitzone und im Bereich der einphasigen porenfreien Austenitzone
lagen.
Zur Erläuterung.der mit Hilfe der Erfindung erzielbaren Vorteile
wurden vier Legierungen hergestellt, deren Zusammensetzungen in der folgenden Tafel Λ zusammengestellt sind.
Tafel | (Gew.-%) | 1 | Kummer der | 1 | 2 | Legierung | JL· | |
Element | 30,40 | 30,00 | 3 | 30,00 | ||||
20,45 | 20,25 | 30,10 | 20,34 | |||||
Mn | 0,20 | 0,96 | 20,38 | 2,98 | ||||
Cr | 1,00 | 1,08 | 2,00 | 1,04 | ||||
Cu | 0,48 | 0,52 | 1,09 | 0,51 | ||||
N | 0,092 | 0,062 | 0,50 | 0,063 | ||||
Si | Rest | Rest | 0,062 | Rest | ||||
G | Verunreinigungen | Rest | ||||||
Fe und |
Die Legierung 1 stellt keine der in Rede stehenden "bevorzugten
Ausführungsformen der Legierung nach der Erfindung dar, da ihr Kupfergehalt wesentlich unterhalb von 1% liegt und nur als Verunreinigung
anzusprechen ist. Alle weiteren Legierungen liegen innerhalb des Rahmens der Erfindung und enthalten abgerundet
1%, 2% und 3% Kupfer.
Alle Chargen wurden in einem Luftinduktionsofen erschmolzen und
zu Blöcken vergossen, ohne daß eine Block-Porosität auftrat. Mikroskopische Untersuchungen von Proben aus einem jeden Block
zeigten, daß alle Proben ein austenitisches Gefüge besaßen. Die
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- 16 -
2U7318
Legierungen 3 und 4 zeigten eine leichte Kupfer-Segregation in
den interdendritischen Bereichen. Beim Walzen zeigten die Legierungen 3 und 4 eine Rißbildung in der V/eise der Warmbrüchigkeit.
Die aus den Legierungen 1 und 2 hergestellten Blöcke wurden in der Wärme gewalzt, bei 10660C 60 Minuten je 25,4 mm Querschnitt
geglüht, dann in der Kälte auf eine 50%ige Dickenreduktion gewalzt
und bei 1066 C einer Schlußglühung mit 60 Mm:,ten ,je 25,4 r
Dicke unterzogen. Das geglühte Material wurde niemals in Ofen abgekühlt, um sie langsam durch den Temperaturbereich von 538
bis 8710C hindurchzubringen und als Ergebnis zeigte sich, daß ·
die fertig gewalzten und geglühten Materialien ein austenitir-ohc
Gefüge besaßen. Das streifenförmige Material wurde mit Hilfe
bekannter Arbeitsweisen gereinigt und eine Anzahl von Proben wurde aus jedem gewalzten Band entnommen, van die mechanischen
Eigenschaften zu bestimmen. Die mechanischen Eigenschaften der Legierungen 1 und 2 sind in der folgenden Tafel 2 zusammengestellt
:
Tafel 2
Ergebnisse des Zugversuchs an geglühten Proben 0,2%-Streckgrenze (Kg/cm )
in Längsrichtung
in Querrichtung
Zugfestigkeit (Kg/cm2) in Längsrichtung in Querrichtung
Dehnung {%)
in Längsrichtung in Querrichtung
BAD
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6854-6973 7613-7655 6903-7065 7831-7845
IO27O-IO29I 10741-10748
10383-10488 10966-11058
50-52
45-50
45-50
44-46 44,5-46
2U7318
Tafel 2 (Forts.)
Ergebnisse des Zugversuchs Härte (Rockwell) Legierung 1
28
28
Legierung 2 3T
nach Kaltraluktion des geglühten
Bandmaterials
10% Reduktion
0,2%-Streckgrenze (Kg/cm~)
in Längsrichtung in Querrichtung
Zugfestigkeit (Kg/cm ) in Längsrichtung
in Querrichtung
Dehnung (%)
in Längsrichtung in Querrichtung
Barte (Rockwell) 25% Reduktion
0,2%-Streckgrenze (Kg/cm2)
in Längsrichtung in Querrichtung
Zugfestigkeit (Kg/cm2) in Längsrichtung ·
in Querrichtung
11121-11388 | 8569-8921 - |
10643-10671 | 8407-8428 |
13117-13209 | II5OI-II5C8 |
12984-13441 | 11458-11465 |
28-30 | 36-38 |
27,5-30 | 37,5-38 |
36,5
14193-14369
13567-13694
13567-13694
15381-15423
15634-15761
15634-15761
134-90-13539
12885-12921
15177-15255
15142-15381
5 0 9 8 16/0797
- 18 _
Tafel 2
(Ports.)
Legierung; 1 Lc pie run?"
18-19,5
13-15,5
13-15,5
18 16
45,5
I8O3I-I8545 17856-18031
-17343..-17596 15789-15894
19359-19951 19444-19473
20288-20358 18467-18601
Ergebnisse des Zugversuchs Dehnung (%)
in Längsrichtung· in Querrichtung
Härte (Rockwell) 50% Reduktion
0,2%-Streckgrenze (Kg/cm2)
in Längsrichtung in Querrichtung
Zugfestigkeit (Kg/cm ) in Längsrichtung in Querrichtung
Dehnung (%)
in Längsrichtung in Querrichtung
E arte (Rockwel1)
Kaitverfestigungsexponent
Aus den in Tafel 2 zusammengestellten Versuchsergebnissen geht hervor, daß erfindungsgemäße Legierungen mit einem Kupfergehalt
von 1% verformt werden können. Es zeigt sich auch, daß die Anwesenheit von Kupfer in den Legierungen keinen signifikanten
Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften der verformten Legierung besitzt.
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7-7,5 | . 3-4 |
8,0 | 7,5-8,0 |
49,8 | 49,5 |
0,36 | 0,36 |
Proben der Legierungen 1 und 2 wurden einem genormten Korrosionstest unterworfen, um ihre Beständigkeit gegen Schw.ef el säure zu
"bestimmen. Die Beständigkeit einer Legierung gegen Schwefelsäure
wird dadurch bestimmt, daß eine Probe der Legierung in Schwefelsäure gebracht wird und sowohl die Daten der anodischen
Polarisation als auch die Daten der kathodischen Polarisation beobachtet werden und deren Schnittpunkt auf dem gleichen Schaubild
von Spannung gegen Strom bestimmt wird. Es ist bekannt, daß zwischen den Schnittpunkten dieser Kurvenzüge und der
Beständigkeit der Probe, gegen Korrosion d\irch Schwefelsäure
eine Beziehung besteht. Ein Schnittpunkt dieser Kurvenzüge bei niedrigeren Stromstärken bezeichnet eine bessere Beständigkeit
gegen Schwefelsäure.
Die mit dem vorstehend genannten Test an den Legierungen 1 und
2 ermittelten Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tafel 3 zusammengestellt. Die Beständigkeit gegen Korrosion durch
Schwefelsäure wurde mit Hilfe von drei verschieden konzentrierten
Schwefelsäuren bestimmt, wobei eine 1,0-normale, eine 5iO-normale
und eine 10-normale Schwefelsäure verwendet wurden.
Tafel 3
Legierung 1 Legierung Anodisch-kathodische Polarisation
Ί,Ο-n HpSOa; Schnittpunkt
bei (milliamp/cm ) 5,0 0,012
5,0-n H0SO,,; Schnittpunkt
bei (milliamp/cm ) 9,0 0,012
10,0-n HpSO,; Schnittpunkt
bei (milliamp/cm ) - 1,50
509816/0797 - 20 -
Tafel 3 zeigt, daß eine erfindungsgemäße Legierung mit einer
minimalen Kupferkonzentration von 1% eine signifikant größere Beständigkeit gegen Schwefelsäure "besitzt als die im Stand der
Technik bekannten Legierungen, die lediglich als Verunreinigungen
anzusprechende Kupfermengen enthalten. Der zwei Kommastellen umfassende Größenunterschied im Hinblick auf die Schnittpunkte
zeigt einen sehr signifikanten Unterschied hinsichtlich der Anfälligkeit gegen Korrosion durch Schwefelsäure. Der Schnittpunkt
der Legierung 1 wurde nicht mit Hilfe der 10-n Schwefelsäurelösung
gemessen, da der Strom, bei welchem der Schnittpunkt aufgetreten wäre, zu groß gewesen wäre, um aussagekräftig zu
sein. Die Proben wurden sodann Untersuchungen im Hinblick auf ihre Anfälligkeit gegenüber den Lochfraß durch Chloriden unterworfen,
wobei sich herausstellte, daß beide Legierungen 1 und 2 eine große Beständigkeit gegen Chloride besaßen und sich in dieser
Hinsicht gleichartig verhielten. Es zeigte sich, daß die Legierungen 3 und 4 beständiger gegen den Angriff von Schwefelsäure oder
gegen den Angriff durch Chloride sind, als die Legierung 2.
Die folgende Erörterung betrifft die nickelhaltigen Legierungen nach der Erfindung. Bei ihnen handelt es sich um Chrom-Mangan-Stickstoff-Stähle,
die eine geringe aber kritische Menge an Nickel enthalten. Diese bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Stähle ist im wesentlichen porenfrei, hat ein austenitisches Gefüge und zeigt große Beständigkeit gegen
den Angriff von chloridhaltigen Medien. Die in Rede stehenden erfindungs gemäß en Legierungen enthalten 21 bis 4-5% Mangan,
10 bis 30% Chrom, 1 bis 4% Nickel, 0,85 bis 3% Stickstoff,
bis zu 2% Silizium, bis zu 1% Kohlenstoff, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen. Außerdem müssen die
in Rede stehenden erfindungsgemäßen Legierungen innerhalb der obengenannten Gehaltsgrenzen den folgenden beiden Gleichungen
genügen:
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- 21 -
BAD ORIGINAL
3) %Cr + 0,8(%Mn) - 11,8(%N - 0,1) - 1,23(A) 5 28,5
'+) 30(%C + W +
%Cr + 1,
Zum besseren Verständnis dieser nickelhaltigen Legierungen
nach der Erfindung sei auf Fig. 2 verwiesen. Wie den vorstehenden Gleichungen 3) und 4·)" zu entnehmen, besitzt Nickel
einen signifikanten Einfluß sowohl auf das austenitische Gefüge der Legierung als auch auf die Fähigkeit der Legierung,
Stickstoff sowohl in der flüssigen Phase als auch in der daraus gewonnenen festen Phase in Lösung zu halten. Innerhalb der
erfindungsgemäßen Grenzen kann Nickel dazu verwendet werden, Mangan, Kohlenstoff und Stickstoff in Gleichung 4) zu ersetzen.
Nickelzusätze erfordern jedoch weitere Zusätze an Chrom und Mangan in Gleichung 3)· In Fig. 4- bezeichnet der Flächenbereich oberhalb
des Kurvenzuges 1-A und V-A1 im allgemeinen solche
Zusammensetzungen^ bei denen eine zweiphasige Legierung aus Austenit und Ferrit existent ist und diese Kurvenzüge sind
durch die Gleichung 3) definiert. Wie zuvor erwähnt, ist dieses Zweiphasensystem unerwünscht, da es nicht über die
guten mechanischen oder guten chemischen Eigenschaften einer einphasigen austenitischen Legierung verfügt. Der Flächenbereich
unterhalb den Kurvenzügen 1-A und 1'-A1 ist einphasigen
austenitischen Legierungen zugeordnet. Die Gleichung 4) definiert
die Kurvenzüge 2-B und 2'-B1. Der Flächenbereich unter diesen
Kurvenzügen gibt Zusammensetzungen wieder, bei denen Stickstoff während der Erstarrung aus der Lösung austritt und zu
porenbehafteten Gußblöcken führt. Die Flächenbereiche oberhalb der Kurvenzüge 2-B und 2'-B' bezeichnen denjenigen Bereich, in
welchem Stickstoff während der Erstarrung in Lösung verbleibt, was zur Folge hat, daß porenfreie Gußblöcke erzeugt werden können.
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Die Flächen A'-C'-B1 und A-C-B in Fig. 2 stellen demzufolge
diejenigen Bereiche dar, in welchen die in Rede stehenden Legierungen der Erfindung und des Standes der Technik liegen,
sofern dieser spezielle Schnitt durch das quaternäre Phasenschaubild
betrachtet wird. Dabei fallen die Legierungen nach der Erfindung in den Bereich der Fläche A'-C'-B1. Es sei
darauf hingewiesen, daß eine porenfreie einphasige Legierung bei leichten Änderungen des Chrom- und Mangangehaltes gemäß
der Erfindung erzielt werden kann.
Zur Erläuterung der mit Hilfe der erörterten Ausführungeform
der Erfindung erzielbaren Vorteile wurden fünf Legierungen hergestellt, deren Zusammensetzungen in der folgenden Tafel 4
zusammengestellt sind.
Legierung | Tafel | 4 | Legierung 8 | Legierung 9 | |
Elemente | 30,40 | Gew.-% | 29,88 | 29,80 | |
20,45 | 5 Legierung | 6 Legierung 7 | 20,20 | 20,52 | |
Mn | 1,00 | 29,70 | 29,99 | 1,15 | 1,02 |
Cr | 0,26 | 20,11 | 20,34 | 3,15 | 4,19 |
N | 0,20 | 1,09 | 1,10 | 0,17 | 0,16 |
Ni | 0,48 | 0,85 | 2,00 | 0,41 | 0,44 |
Cu | 0,092 | 0,17 | 0,16 | 0,064 | 0,065 |
Si | 0,033 | 0,50 | 0,50 | 0,010 | 0,012 |
C | 0,009 | 0,065 | 0,064 | 0,009 | 0,010 |
Mo | 0,014 | c ,015 | 0,015 | 0,007 | 0,008 |
S | 0,011 | 0,010 | |||
P | 0,008 | 0,006 | |||
Die in Tafel 4 zusammengestellten Legierungen stimmen untereinander
im wesentlichen mit Ausnahme des Nickelgehaltes überein. So be-
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BAD ORIGINAL
sitzen alle Legierungen einen abgerundeten Gehalt von 30% Mangan, 20% Chrom, und 1% Stickstoff mit unterschiedlichen .Gehalten an
Nickel in der Größenordnung von 1%, 2%, 3% und 4%.
Die in Tafel 4 zusammengestellten Legierungen wurden alle auf
gleiche Weise hergestellt. Alle Legierungen wurden aus geschmolzenen Stoffen in einem Luftinduktionsofen hergestellt
und wurden mit Hilfe handelsüblicher Ferrolegierungen und reiner Elemente hergestellt. Die Chargen wurden bei etwa 14-54-0C in
18 Kg-Gußeisen-Formen gegossen. Nach der Erstarrung wurden die
Blöcke auf ihre Porosität untersucht, wobei lediglich bei der Legierung Nr. 9 eine Porosität gefunden wurde, die zu stark war,
um die betreffende Legierung auszuwalzen. Die Warmverformung der Legierungen 5 bis 8 bestand im Abschleifen zwecks Entfernung
der vom Gießen herrührenden Unvollkonunenheiten, worauf
die Blöcke für eine ausreichende Zeitdauer auf 12320C erhitzt
wurden. Sodann erfolgte eine Warmwalzung auf die angestrebte
Breite und Dicke. Alle Blöcke aus den Legierungnn 5 bis 8 wurden ohne
das Auftreten von Schaden gewalzt. Die warmgewalzten Werkstücke wurden bei 1066°C mit einer Glühdauer von 120 Minuten je 25,4 mm
Materialdicke geglüht, anschließend gestrahlt und in einer Mischung aus 15%iger Salpetersäure und 3/ä.ger Flußsäure gebeizt.
Dann folgte eine 50%ige Kaltwalzung zwecks weiterer Homogenisierung des Gefüges und eine Abschlußglühung bei 10660C
unter denselben Bedingungen, wie zuvor erwähnt, worauf sich ein erneuter Beizvorgang anschloß. Bei verschiedenen Stufen des Bearbeitungsvorganges
wurden Proben entnommen, um die mechanischen Eigenschaften der Metalle zu bestimmen. Diese Eigenschaften sind
in der folgenden Tafel 5 zusammengestellt. Die Festigkeitswerte
wurden nach einer siebenminütigen Glühung bei 10660C bestimmt,
da diese Behandlung den Zustand minimaler Festigkeit und maxiamler Duktilität bei allen Legierungen herbeiführt, so daß wirkliche
509816/0797
- 24 -
Vergleichsdaten erzielt wurden. Es sei erwähnt, daß der Zusatz
von Λ°/Ό Nickel die Festigkeit einer Legierung, wie der Legierung
Nr. 5 steigerte, daß jedoch weitere Nickelzusätzc von bis zu 3% keinen signifikanten Einschluß auf die Festigkeit haben.
Tafel 5
Ergebnisse des Zugversuchs | 6854 | Nr. der | Leriorun^ | JL |
an geglühten Proben | 6974 | 6 | JL. | |
Oj2%-Strecke:renze (Υ.κ/cn ') | 6903 | 7114 | ||
in Längsrichtung | 7065 | 7297 | 7290 | |
7433 | 7423 | 7290 | ||
in Querrichtung | 10270 | 7508 | 7395 | 7451 |
10291 | 7522 | 7437 | ||
ρ Zugfestigkeit (Knr/cm") |
10383 | 10474 | ||
in Längsrichtung | 10488 | 10509 | 10502 | |
10573 | 10678 | 10791 | ||
in Querrichtung | 50-52 | 10791 | 10819 | 10819 |
10798 | 10833 | |||
Dehnung (%) | 45-50 | 50,0 | ||
in Längsrichtung | 46,5- | 46,5- | ||
47,0 | 50,0 | 45,5- | ||
in Querrichtung | 45,5 | 46,0 | 47,0 | |
46,5 | 47,0 | |||
29
28-29
28,5
Die in Rede stehenden nickelhaltigen Legierungen nach der Erfindung
sind besi-ändig gegen Lochfraß in chloridhaltigen Medien. Die Beständigkeit
gegen diesen Lochfraßangriff wurde mit Hilfe eines
5098 16/0797
- 25 -
2447311
sogerjonntenCrevice-Korrosionstest gemessen, bei welchem genormte
Proben der verschiedenen Legierungen 72 Stunden lang in eine Eisen^IIl-Chloridlösung eingetaucht wurden. Der Lochfraßangriff
wurde mit Hilfe den mittleren Gewichtsverlustes einer Anzahl von Proben einer jeden Legierung bestimmt. Die Beständigkeit der in
Rede stehenden erfindungsgemäßen Legierungen, denen an Elementen aus der Gruppe Kupfer, Nickel und Molybdän lediglich Nickel zugesetzt
ist, gegen die Bildung von Lochfraß unter dem Angriff von Chloriden, ist in der folgenden Tafel 6 zusammengestellt.
Tafel 6
Legierung ^ Legierung 6 Legierung 7 Legierung
Nickel-Gehalt (%) 0,26- 0,85 2,00 3,15
mittlerer Gewichts-
verlust (Gramm) ^101 0^15 0^? 0^
Die potentiokinetische Arbeitsweise ist ein weiteres Verfahren
zur Bestimmung der Beständigkeit einer Legierung gegen den Lochfraßangriff durch chloridhaltige Lösungen. Bei diesem "Verfahren
wird eine Legierungsprobe in Berührung mit einer geeigneten Chloridlösung gebracht und wird der Probe ein elektrisches
Potential bei steigenden Spannungen bis zu einem Durchschlagspunkt auferlegt, bei welchem ein Stromstoß durch die Lösung
hindurchgeht. Höhere Durchschlagspotentiale zeigen eine größere Beständigkeit gegen den Lochfraß durch Chloride an. Ein signifikanter
Aspekt der potentiokinetischen Arbeitsweise besteht darin, daß die Fähigkeit einer Legierung zur Selbstpassivierung dadurch gefunden werden kann, daß das Potential umgekehrt wird, um festzustellen, v/o ein hoher Widerstand nach dem Durchschlag erzielt
werden kann. Legierungen mit einer Tendenz zur Selbstpassivierung zeigen einen Abfall des Stroms bei einer Spannung in der Nähe des
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- 26 -
Durchschlagspotentials. Die Legierungen 6, 7 und 8 zeigten bei
den potentiokinetischen Untersuchungen eine bessere Beständip;-keit
gegen den Chloridangriff als die Legierung 5· Von gleicher
Signifikanz ist auch, daß die Legierungen 6, 7 und 8 alle bessere Selbstpassivierungseigenschaften aufwiesen wenn das
auf die probeneinwirkende Potential verringert wurde, als dieses bei der Legierung 5 der Fall war.
Bei den im folgenden erörterten erfindungsgemäßen Legierungen mit einem Gehalt an Molybdän handelt es sich um im wesentlichen
porenfreie austenitische Chrom-Man pan-Ho lybdän-Sti. ckstoff-Stöhle,
die sich durch eine hohe Beständigkeit gegen Schwefelsäure und chloridhaltige Medien auszeichnen. Diese erfindungsgenäßen
Legierungen enthalten 21 bis 4^% Mangan, 10 bis 30% Chrom,
1 bis 5% Molybdän, 0,85 bis 3% Stickstoff, bis zu 2% Silizium,
bis zu Λ% Kohlenstoff, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen. Außerdem müssen die in Rede stehenden Stähle
innerhalb ihrer vorstehend genannten Gehaltsgrenzen den beiden folgenden Gleichungen genügen:
5) %Cr + %Mo + 0,8(%Mn) - 11,8(%N - 0,1) * 28,5
6)
%Mo
Zur Erläuterung dieser molybdänhaltigen Legierungen nach der Erfindung sei auf Fig. 3 verwiesen. Wie aus den vorstehenden
Gleichungen 5) und 6) ersichtlich, besitzt Molybdän einen
signifikanten Einfluß sowohl auf das austenitische Gefüge der Legierung als auf die Fähigkeit der Legierung, Stickstoff sowohl
in der flüssigen als auch in der daraus gebildeten festen Phase in Lösung zu halten. Innerhalb der vorstehend angegebenen Gohaltsgrenzen
dient Molybdän zum Ersatz von Chrom, wobei die gemeinsame
509816/0797
MoLybdän-Chrom-Zusammensetzung der Legierung' "bestimmt, wo im
Vergleich mit einem einphasigen austenitischen Gefüge ein zweiphasiges
Austenit-Ferrit-Legierungsgefüge "beginnt. Außerdem wird dadurch bestimmt, wo Stickstoffabscheidungen aus der Lösung
auftreten, welche zu porenbehafteten Gußblöcken führen. In Fig. gibt der Flächenbereich oberhalb des Kurvenzuges Ί-Α und 1'-A1
allgemein Zusammensetzungen wieder, bei denen eine zweiphasige Legierung aus Austenit und Ferrit existent ist. Wie bereits erwähnt,
ist dieses Zweiphasensystem unerwünscht, da es weder über die guten mechanischen noch über die guten chemischen Eigenschaften
einer einphasigen austenitischen Legierung verfügt. Der Flächenbereich unterhalb der Kurvenzüge 1-A und V-A' bezeichnet
den Bereich einphasiger austenitischer Legierungen.
Gleichung 6) definiert die Kurvenzüge 2-B und. 2'-B1. Der Flächenbereich
unter diesen"Kurvenzügen gibt Zusammensetzungen wieder,
bei denen Stickstoff während der Erstarrung aus der Lösung austritt, was zu porenbehafteten Gußblöcken führt. Die Flächenbereiche
oberhalb der Kurvenzüge 2-B und 2'-B' geben diejenigen
Bereiche wieder, in denen Stickstoff während er Erstarrung in Lösung verbleibt, mit der Wirkung, daß porenfreie Gußblöcke
erzielt werden..
Die Flächen A-G-B und A'-C-B' stellen demzufolge diejenigen
Bereichedar, in welchen die erfindungsgemäßen und die im Stand
der Technik bekannten Legierungen liegen, so weit dieser spezielle Schnitt durch das quaternäre Phasenschaubild betrachtet wird. Die
Legierungen nach der Erfindung liegen im Bereich A-C-B. Es sei bemerkt, daß eine porenfreie einphasige Legierung mit im wesentlichen
weniger Chrom und mit im wesentlichen weniger Mangnn in
Ubereinstimnung mit der Erfindung erziel-bar ist.
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Zur Erläuterung der mit Hilfe der molybdänhaltigen Legierungen nach der Erfindung erzielbaren Vorteile wurden vier Legierungen
hergestellt, deren Zusammensetzungen in der folgenden Tafel 7 zusammengestellt sind.
Tafel 7
E] ement | Legierung 10 | Gew.-% | Legierung | 12 Legierung 13 |
30,40 | Legierung 11 | 30,39 | 30,39 | |
Mn | 20,45 | 29,98 | 19,97 | 20,02 |
Cr | 0,033 | 20,34 | 1,96 | 2,95 |
Mo | 1,00 | 1,02 | 1,18 | 1,18 |
N | 0,26 | 1,18 | 0,24 | 0,24 |
Ni | 0,20 | 0,23 | 0,16 | 0,16 |
Cu | 0,48 | 0,16 | 0,36 | 0,42 |
Si | 0,092 | 0,40 | 0,062 | 0,064 |
C | 0,009 | 0,062 | 0,011 | 0,011 |
S | 0,014 | 0,010 | 0,008 | 0,008 |
P | 0,008 | |||
Die in Tafel 7 zusammengestellten Legierungen stimmen mit Ausnahme
der Molybdängehalte im wesentlichen miteinander überein. In der Tat enthalten alle Legierungen abgerundet 30% Mangan,
20% Chrom, 1% Stickstoff, wobei eine Legierung Molybdän lediglich als Verunreinigung enthält, wohingegen die übrigen Legierungen
Molybdängehalte von abgerundet 1%, 2% und 3% besitzen. Die in Tafel 7 zusammengestellten Legierungen wurden alle auf die gleiche
Weise hergestellt. Alle Legierungen wurden mit Hilfe eines Luftinduktionsofens
aus geschmolzenen Stoffen hergestellt und wurden aus handelsüblichen Ferro-Legierungen und reinen Elementen dargestellt.
Die Chargen wurden bei etwa 14540C in 18Kg-Gußeicenformen
abgegossen. Nach der Erstarrung wurden die Gußblöcke im
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2Ü7318
Hinblick auf ihre Porosität untersucht, wobei bei keiner der
Erfindungen das Auftreten von Poren beobachtet wurde. Die Verarbeitung oder Verformung der Legierungen in der Wärme umfaßte
ein Abschleifen zv.recks Entfernung von Gußmängeln, eine Erhitzung
der Gußblöcke auf 1232 C über einen geeigneten Zeitraum und das Warmwalzen auf die angestrebte Breite und Dicke (Höhe).
Obgleich die Warmfestigkeit mit dem Zusatz von Molybdän zu steigen schien, wurden die Blöcke ohne das Auftreten von Schaden
gewalzt. .Das warmgewalzte Material wurde bei 10660C mit einer
Zeitdauer von 120 Minuten je 25,4- mm Materialdicke geglüht,
anschließend gestrahlt und in einer Mischung aus 15%iger Salpetersäure und 3%iger Flußsäure gebeizt. Sodann erfolgte
eine 50/oige Kaltwalzung zwecks weiterer Homogenisierung des
Gefüges und eine Schlußglühung bei 1066 C unter den gleichen Bedingungen wie"oben erwähnt, worauf eine erneute Beizung vorgenommen
wurde. Zu verschiedenen Stufen der Verarbeitung wurden Proben entnommen, um die mechanischen Eigenschaften der Metalle
zu bestimmen. Diese Eigenschaften sind in der folgenden Tafel 8 zusammengestellt. Die Festigkeitswerte wurden nach einer siebenminütigen
Glühbehandlung bei 1066°C ermittelt, da diese Behandlung zu minimalen Festigkeiten und maximaler Duktilität aller
Legierungen führt, so daß wirklich vergleichbare Werte erzielt werden konnten. Es sei bemerkt, daß der Zusatz von Molybdän
keinen signifikanten Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften eines rostfreien Stahles besitzt, der abgerundet 20% Chrom,
30% Mangan und 1% Stickstoff enthält.
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Tafel 8
Ergebnisse des Zugversuchs | 10 | Nr. der | 12 | 13 |
an geglühten Proben | 11 | |||
0,?%3treckgrenze (Kg/cm2) | 6854 bis | 7630bis | 7663bis | |
in Längsrichtung | 6974 | 7452bis | 7700 | 7681 |
6904 bis | 7663 | - | 7687 | |
in Querrichtung | 7382 | 7432bis | ||
7572 | - | |||
Zugfestigkeit (Kg/cm ) | 10270 bis | 1C99Obis | 1C830bin | |
in Längsrichtung | 10650bis | |||
in Querrichtung
Dehnung (%)
in Längsrichtung· in Querrichtung
Härte (Rockwell)
10290 10760 11140 10950
10339 bis 1O9iObis - 11093 10444 10945
50-52
45-50
28
48-52 49-50
49-51
28,5
50-51 50
29
Die erfindungsgemäßen Legierungen zeigten sich beständig gegen Lochfraßbefall in chloridhaltigen Medien. Die Beständigkeit
gegen den Lochfraßangriff wurde mit Hilfe des bereits erwähnten sogenannten Crevice-Korrosionstests durchgeführt, bei welchen
genormte Proben der verschiedenen Legierungen 72 Stunden lang in eine 10%ige Eisen-III-Chloridlösung eingetaucht wurden. Der
Lochfraßangriff wurde über den mittleren Gewichtsverlust einer Anzahl von Proben einer jeden Legierung bestimmt. Die Beständigkeit
der molybdanhaltigen Legierungen nach der Erfindung gegen die Chloridkorrosion ist in der folgenden Tafel 9 zusammengestellt.
509816/0797
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BAD ORIGiNAL
Tafel 9
Nr. der Legierung | 0 | 10 . | 1 | 11 | 1 | 12 | 2 | 13 |
I-Io-Gehalt (%) · | 1 | ,053 | . 0 | ,02 | 0 | ,96 | 0 | ,95 |
mittlerer Gewichts | ,101 | ,060 | ,003 | |||||
verlust (Gramm) | ||||||||
Auch die Legierungen 10, 10, 12 und 13 wurden dem potentiokinetischen
Bestimmungsverfahren unterworfen, welches vorstehend im Zusammenhang mit den Darlegungen bezüglich der
Legierungen 5 his 9 bereits erörtert wurde. Bei den potentiokinetischen
Untersuchungen zeigten die Legierungen 11, 12 und 1-3 eine bessere Beständigkeit gegen den Chloridangriff als die
Legierung 10. Von gleicher Signifikanz ist der Umstand, daß die Legierungen 11.,. 12 und 13 insgesamt bessere Selbstpassivierungseigenschaften
zeigten, wenn das auf die Proben ausgeübte Potential verringert wurde, als dieses bei der Legierung
10 der Fall war.
Die Proben der Legierungen 10 bis 13 wurden auch dem Standard-Korrosionstest
unterworfen, um ihre Beständigkeit gegen Schwefelsäure zu bestimmen. Dieser Standard-Korrosionstest wurde in
der bereits im Zusammenhang mit den Legierungen 1 und 2 beschriebenen
V/eise durchgeführt. Die mit dem vorgenannten Test an Proben der Legierungen 10 bis 13 ermittelten Beständigkeitswert gegen den Angriff von Schwefelsäure sind in der folgenden
Tafel 10 zusammengestellt. Dabei wurde die Beständigkeit gegenüber
Schwefelsäure bei allen Proben mit einer 1,0-normalen
Konzentration und die Beständigkeit der Legierung 13, welche abgerundet 3% Molybdän enthielt, außerdem noch mit Hilfe ein,er
5,0-normalen Schwefelsäure bestimmt.
509816/0797
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2U7318
Tafel 10
Anodisch-katho- Legierung: 10 Legierung 11 Legierung 12 Lr? rip rung
dische Polarisation ^ *~
1,0-n HpSO^; Schnittpunkt
bei (milliamp/cm2) 4,0 0,002 0,002 0,002
5,0-n H2SO4; Schnittpunkt
"bei (milliamp/cm2) - 0,0014
Aus der vorstehenden Tafel 10 ist ersichtlich, daß selbst durch die kleinste Molybdänmenge in der erfindungsgemäßen Legierung
eine signifikante Steigerung der Beständigkeit der Legierung gegen den Angriff von Schwefelsäure erzielbar ist.
Die folgenden Ausführungen sind denjenigen Legierungen nach der Erfindung gev/idment, die wenigstens zwei der drei Elemente
Kupfer, Nickel und Molybdän enthalten. Bei diesen bevorzugten Stählen nach der Erfindung handelt es sich um Chrom-Mangan-Stickstoff-Stähle,
welche kleine aber kritische Anteile an wenigstens zwei der Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän besitzen.
Diese Legierungen enthalten 21 bis 45% Mangan, 10 bis
50% Chrom, 0,85 bis 3% Stickstoff, 0 bis 2% Silizium, bis zu
1% Kohlenstoff und wenigstens zwei der drei Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän in einer Menge von 1 bis 3% Kupfer, 1 bis 4% Nickel
und 1 bis 4% Molybdän, wobei der Gesamtanteil von Kupfer, Nickel und Molybdän maximal 5& beträgt, Rest Eisen und herstellungsbedingte
Verunreinigungen. Außerdem müssen diese Legierungen nach der Erfindung innerhalb der vorstehend genannten Gehaltsgrenzen
den beiden folgenden Gleichungen genügen:
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- 33 BAD
7) %Cr + 0AViO + 0,8(%Γ1η) - 11,8(9SbT - 0,1)
- 1,23 (0Mi) - (28,5 + %Cu) Z 0
8) 30(^ + ^TT) + 0,5(%Kn) + %Ni
+ %Γίο + 1,5
Der Kupfer-, Nickel- und Molybdängehalt der in Hede stehenden
erfindungyppmäßen Legierungen muß 2 bis 5% betragen, wobei
wenigstens zwei der drei Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän in der Legierung enthalten'sein müssen. Sind die genannten
Elemente enthalten, so betragen ihre Gehalte im Falle des Kupfers
1 bis 3a', im.Falle des Nickels 1 bis L\% und im Falle des
Molybdäns 1 bi s LVc/o. Derartige Legierungen zeichnen sich insbesondere
dadurch aus, daß sie sowohl gegen den Chlorid-Lochfraß als auch gegen den Angriff von verdünnter Schwefelsäure
beständig sind. Außerdem können derartigen Legierungen größere Mengen an Legierungselementen hinzugefügt werden, ohne daß ein
Auftreten von Poren am erzeugten Gußblock zu befürchten ist. Auf die in der Beschreibungseinleitung gemachten Angaben im
Hinblick auf die Problematik des gleichzeitigen Vorliegens von wenigstens zwei der Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän
wird verwiesen.
Zum besseren Verständnis der in Rede stehenden erfindungsgemäßen Legierungen dient Fig. 4.
Wie den vorstehenden Gleichungen 7) und 8) zu entnehmen, besitzt Nickel einen signifikanten Einfluß sowohl auf das austenitsche
Gefüge der Legierung; als auch auf die Fähigkeit der Legierung, Stickstoff in Lösung zu halten. Aus Gleichung 7)* welche die
Zusammensetzung ausdrückt, die notwendig ist, um Stickstoff in Lösung zu halten, ist ersichtlich, daß Steigerungen der Nickel-
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BAD ORIGINAL
konzentration in der Legierung dazu neigen, die Löslichkeit
des Stickstoffs zu verringern. Aus Gleichung 8), welche einen Ausdruck für die Gehaltsgrenzen der Zusammensetzung darstellt,
Vielehe erforderlich, ist, um die Ausbildung einer separaten
Ferritphase zu verhindern, ist ersichtlich, daß Nickelzusätze zu der Legierung die Ausbildung von Ferrit unterdrücken. In
Fig. 4- wird die Gleichung 7) durch den Kurvenzug 2 wiedergegeben,
während die Gleichung 8) durch, den Kurvenzug 1 dargestellt wird. Vie durch die Pfeile angedeutet, haben ITickelzusätze
zu der Legierungszusammensetzung die Tendenz, die beiden Kurvenzüge 1 und 2, nach oben zu verschieben.
Aus der Gleichung 7) ist ebenfalls ersichtlich, daß Knpferzusätzo
dazu führen, daß die Löslichkeit des Stickstoffs in der Lösung herabgesetzt wird und daß der Kurvenzug 2 in Fig. 4 mit steigenden
Kupferzusätzen zu der Legierung nach oben verschoben wird.
Demgegenüber vergrößert der Zusatz an Molybdän zur Legierungszusammensetzung die Löslichkeit für Stickstoff und führt dazu,
daß der Kurvenzug 2 nach unten verschoben wird, wie durch die Pfeile in Fig. 4- angedeutet. Der Holybdänzusatz fördert jedoch
die Ausbildung einer separaten Ferritphase, so daß infolge eines Molybdänzusatzes zu der Zusammensetzung der Kurvenzug 1
die Tendenz besitzt, nach unten verschoben zu werden, wie dieses durch die Pfeile in Fig. 4- angedeutet ist.
Somit führt die Erfindung dazu, daß ein großer Spielraum im Hinblick auf die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen
Legierungen verfügbar ist, der die Erzeugung von Legierungen mit speziellen Eigenschaften zulaßt. Ist die Erzeugung einer
Legierung beabsichtigt, die sowohl gegen verdünnte Schwefelsäure als auch gegen Chlorid-Lochfraß beständig ist, so führen
Zusätze an Kupfer und Nickel zu den angestrebten Ergebnissen. Werden sowohl Kupfer als auch Nickel der Legierung zugegeben,
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so stehen Zusammensetzungsbereich reichlich zur Verfügung, in
Vielehen ein einphasiges austenitisches Gefüge erzielbar ist, obgleich diese Legierungszusaminensetzungsbereich durchaus
verschieden von solchen sein können, falls die Legierung weder Kupfer noch Nickel enthält. Die Fläche A-C-B in Pig. 4- ist
der Flächenbereich, in welchem einphasiger Austenit erzielbar ist. Außerdem läßt sich erkennen, daß dann, wenn sowohl Kupfer
als auch Nickel zu der Legierung hinzugesetzt sind, der Bereich im Schaubild.4 einfach nach oben verschoben wird, wobei er sich
jedoch nach wie vor innerhalb des erfindungsgemäßen Zusammensetzungsbereiches
befindet. Falls es beabsichtigt ist, porenfreie Gußblöcke mit niedrigeren Mangan- und Chromgehalt zu erzeugen,
so führt der Zusatz an Molybdän zu der Legierung zu einer Vergrößerung der Löslichkeit von Stickstoff, so daß sich
der Bereich A-C-B in Fig. 4- nach links unten verschiebt. Falls
es beabsichtigt ist, den Stickstoffgehalt der Legierung zu
erhöhen und dabei die Kupfer- und Nickelkonzentrationen unverändert zu lassen, so führt der Molybdänzusatz zu>
der Legierung dazu, daß die Erzeugung porenfreier Blöcke gewährleistet ist. Erfindungsgemäß können die Eigenschaften der Legierungen ausgewogen
oder aufeinander abgestimmt werden, um unterschiedliche Beständigkeitsgrade gegenüber dem Chlorid-Lochfraßangriff und
gegenüber der Korrosion durch Schwefelsäure zu erzielen. Außerdem können die erfindungsgemäßen Legierungen dahingehend abgestimmt
werden, daß die Verwendung überflüssiger Mangan- oder Chrommengen vermieden wird, indem wenigstens zwei der Element Kupfer,
Nickel und Molybdän ausgewählt werden und diese der Legierung in denjenigen Mengen zugesetzt v/erden, die durch die angestrebten
Ergebnisse oder Eigenschaften bezeichnet sind.
Zur Erläuterung der mit Hilfe der in Rede stehenden bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Legierung erzielbaren Vor-
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- 36 -
teile wurden fünf Legierungen hergestellt, deren Zusammensetzungen
in der folgenden Tafel 11 zusammengestellt sind.
Element
Tafel | 11 | I1Tr. der | Lerrir-runp,· | 18 | |
16 | , 17, , | 30,25 | |||
14 | 15 | 29,90 | 29,90 | 19,98 | |
30,40 | 29,95 | 19,84 | 20,03 | 1,01 | |
20,45 | 20,03 | 1,06 | 1,06 | 1,00 | |
1,00 | 1,07 | 0,01 | 1,00 | 1 ,14 | |
0,20 | 1,00 | 1,05 | 0,19 | 0,05 | |
0,26 | 1,10 | 0,95 | 1,00 | 0,1CO | |
0,033 | 1,00 | 0,110 | 0,100 | 0,46 | |
0,092 | 0,104 | '0,45 | 0,40 | 0,010 | |
0,48 | σ, 40 | 0,010 | 0,011 | ||
0,009 | 0,009 | ||||
P 0,014 0,008 0,008 0,008 0,008
Bei den in Tafel 11 zusammengestellten Legierungen handelt es sich insgesamt um Legierungen mit abgerundet 30?ί Kangan, 20yo
Chrom und 1% Stickstoff. Die Legierung 14 enthält lediglich Spurenanteile an Zupfer, Nickel und Molybdän, wohingegen die
Legierung 15 abgerundet 1% eines jeden dieser Element enthält. Die Legierung 16 enthält abgerundet Λ% an Nickel und an Molybdän,
wohingegen die Legierung 17 abgerundet 1% jeweils an Kupfer und
an Molybdän enthält. Die Legierung 18 enthält abgerundet 1% an Kupfer und an Nickel. Alle Legierungen 15 bis 18 stellen erfindungsgemäße
Legierungen dar.
Die in Tafel 11 zusammengestellten Legierungen wurden sämtlich auf die gleiche Weise erzeugt. Alle Legierungen wurden aus geschmolzenen
Materialien in einem Luftinduktionsofen hergestellt und wurden mit Hilfe handelsüblicher Ferrolegierungen und reiner
Elemente dargestellt. Die Chargen wurden bei etwa 1454°C in
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- 37 -
10 Kg-Guß eis entformen abgegossen. Nach der Erstarrung wurden die
Blöcke im Hinblick auf ihre Porosität untersucht, wobei an keiner der Legierungen die Ausbildung von Poren beobachtet
wurde. Die Verarbeitung oder Verformung aller Legierungen in der Wärmο umfaßte einen Schleifvorgang zwecks Entfernung von
Gußfeh]ern, ein hinreichend langes Erhitzen der Blöcke auf
12.320C und ein Warmwalzen auf die angestrebte Breite und Dicke
(Höhe). Alle Blöcke ließen sich ohne ernstere Schwierigkeiten walzen. Die warmgewalzten Materialien wurden bei 1232 C über
eine Zeitdauer von 60 Minuten je 25,4 mm Materialdicke p;eglüht,
anschließend gestrahlt und in 15L/£iger Salpetersäure und 35»iser
Flußsäure gebeizt. Anschließend erfolgte eine Kaltwalzung zwecks
weiterer Homogenisierung des Gefüges sowie eine Schlußglühung bei 1066 0, v/ob ei eine Glühzeit von 120 Minuten je 25,4- mm
Dicke vorgesehen wurde. Das gewalzte Material wurde dann erneut gebeizt. .
Zu verschiedenen Stufen des Verarbeitungsganges wurden Proben entnommen, um die mechanischen Eigenschaften der Metalle zu
bestimmen und um das Peingefüge des Metalles zu untersuchen.
Dabei stellte sich heraus, daß das Peingefüge aller Metalle aus Aixstenit bestand. Die Zugfestigkeiten, Streckgrenzen, Dehnungswerte und andere mechanischen Eigenschaften aller der Legierungen
14 bis 18 zeigten keine signifikanten Unterschiede, woraus sich
ergibt, daß der Zusatz von wenigstens zwei der Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän keinen Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften
der Legierungen besitzt.
Die erfindungsgemäßen Legierungen der in Rede stehenden bevorzugten
Ausführungsform sind beständig gegen Lochfraßbildung in
chloridhaltigen Medien. Die Beständigkeit gegen den Lochfraßbefall wird mit Hilfe einer potentiokinetischen Arbeitsweise bestimmt.
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BAD ORIGINAL
Das. potentiokinetische Verfahren ist bereits im Zusammenhang
mit den. Legierungen 5 his 8 erörtert vo.rden. Bei den potentiokinetischen
Untersuchungen der in Tafel 11 zusammengestellten Legierungen ergab sich, daß diese eine bessere Beständigkeit
gegen den Chlorid-Lochfraß besaßen, als die gebräuchlichen rostfreien Stähle. Alle Legierungen 14· bis 18 zeigten eine
sehr gute Beständigkeit gegen die Chlorid-Korrosion, wobei die Beständigkeitswerte der Legierungen im wesentlichen gleichartig
waren. Die Legierungen 15» 16, 17 und 18 zeigten jedoch
bessere Selbstpassivierungseigenschaften als die Legierung 14. Demzufolge zeigten die potentiokinetischen Untersuchungen,
daß von allen Legierungen 14 bis 18 befriedigende Beständigkeiten
gegenüber dem Chlorid-Lochfraß erwartet werden können, daß jedoch die Legierungen nach der in RQie stehenden Ausführungsform der Erfindung zusätzlich über gute Selbstpassivierungseigenschaften
verfügen.
Proben der Legierungen 14 bis 18 wurden auch dem Stand-ard-Korrosionstest
unterworfen, um ihre Beständigkeit gegen Schwefelsäure zu bestimmen. Wie bereits erwähnt, wird die Beständigkeit
einer Legierung gegen Schwefelsäure dadurch gemessen, daß eine Probe dem Angriff von Schwefelsäure ausgesetzt wird und daß die
anodischen und die kathodischen Polarisationsdaten sowie ihr Schnittpunkt auf einem Spannung-Gegen-Strom-Schaubild bestimmt
werden. Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß bekanntlich eine Beziehung zv/ischen den Schnittpunkten dieser Kurvenzüge
und der Beständigkeit der Probe gegen den Angriff von Schwefelsäure besteht. Dabei weisen Schnittpunkte dieser Kurvenzüge
bei niedrigerem Strömen auf eine bessere Beständigkeit gegenüber Schwefelsäure hin. Bei der Untersuchung der in Tafel
zusammengestellten Legierungen stellte sich bei Standard-Untersuchungen
in 1,0-normalen Lösungen von Schwefelsäure zwecks Er-
509816/0797
- 39 -
- 59 -
mit tiling dor anodischen Polarisationsdaten heraus, daß der
Korrosionsstrom im Schnittpunkt der anodischen Pol/rrisationskurve
und der kathodischen Polarisationskurve bei der Legierung
14 bei 5-iO-mA/cm lag? wohingegen diese Schnittpunkt bei den
Legierungen 15 bis 18 bei 0,012, 0,0013, 0,012 und 0,0014 mA/cm2
lagen, woraus hervorgeht, daß die erfindungsgeinäßen Legierungen
15 bis 18 sign: fikant bessere Beständigkeiten gegen Schwefelsäurekorrosion
besitzen als die Legierung 14.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß die angegebenen speziellen Legierungszusammensetzungen lediglich zur Erläuterung
der Erfindung dienen, die keinesfalls auf die speziellen Zusammensetzungen beschränkt ist. Ferner sei
darauf hingewiesen, daß die in der Beschreibung und in den folgenden Ansprüchen aufgeführten weiteren und engeren Gehaltsbereiche
.auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein können.
- Patentansprüche -
- 40 509816/0797
Claims (1)
- PatentansprücheKorrosionsbeständiger, rostfreier und im wesentlichen porrnfreier austenitischer Stahl, enthaltend 15 bis 45% Manpan, 10 bis 30% Chrom, 0,85 bis 3% Stickstoff, mehr als 0 bis 1% Kohlenstoff, 0 bis 2% Silizium, wenigstens eines der drei Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän in einer Menge von 1 bis 3% Kupfer, 1 bis 4% Wickel und 1 bis 5% Molybdän, wobei der Gesamtanteil von Kupfer, Nickel und Molybdän maximal 5% beträgt, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, mit der Maßgabe, daß die Legieruncrszusammensetzung den beiden folgenden Gleichungen g?nügt:a) %Cr+ %Mo + 0,8(%Mn) - 11,8(SaTT - 0,1) -1,23(%Ni) - (28,5 + %Cu) Ξ 0b) 30(%C -t jN) + 0,5(%Mn) + /^i ^1 r %Cr + %Mo (%)Stahl nach Anspruch 1, enthaltend 15 bis 45% Mangan, 10 bis 30% Chrom, 1 bis 3% Kupfer, 0,85 bis 3% Stickstoff, mehr als 0 bis 1% Kohlenstoff, 0 bis 2% Silizium, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, mit der Maßgabe, daß die Legierungszusammensetzung den beiden folgenden Gleichungen genügt:- 41 509816/0797BAD ORIGINALΛ Λ XΓ\ fein , γΛτΛ % Γ\ Γ-. (fäv +1,5
2) °/ί£τ -ι- 0,8(%Μη) - 11,88(%ΓΤ - 0,1) - (28,5 + %Cu) %3. Stahl nach Anspruch 1, enthaltend 21 "bis 45% Mangan, 10 bis 30% Chrom, 1 Με 4% Nickel, 0,85 bis 3% Stickstoff, mehr als 0 bis 1% Kohlenstoff, bis zu 2% Silizium, Resit Eisen und herstellungsbedinr;te Verunreinigungen, mit der Maßgabe, daß die Legierungrr-usamm onset zung den beiden folgenden Gleichungen genügt:3) %Cr + 0,8(%Mn) - 11,8(%iT - 0,1) - 1,23(%Ni) Z 28,54-) 50Q£ + %H) + 0,5(%Nn) + %Ni > 1 c % ($)Stahl nach Anspruch 1, enthaltend 21 bis 45% Mangan, 10 bis 30% Chrom, 1 bis 5% Molybdän, 0,85 bis 3% Stickstoff, mehr als 0 bis 1% Kohlenstoff, bis zu 2% Silizium, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, mit der Maßgabe, daß die Legierungszusammensetzung den beiden folgenden Gleichungen genügt:5) %Cr + %Mo + 0,8(%Iin) - 11,8(%l·! - 0,1) τ 28,5%Cr. + %Mo + 1-,5(%Si) ' ■ .5. Stahl nach Anspruch 1, enthaltend 21 bis 45% Mangan, 10 bis 30% Chrom, 0,85 bis 3% Stickstoff, mehr als 0 bis 1%509816/0797- 42 - .BAD ORIGINALKohlenstoff, bis zu 2% Silizium, wenigstens zwei der drei Elemente Kupfer, Nickel und Molybdän in einer Henge von 1 bis 3% Kupfer, 1 bis 4% Nickel und 1 bis 4% Molybdän, wobei der Gesamtanteil an Kupfer, Nickel und Molybdän maximal 5% beträgt, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, mit der Maßgabe, daß die Legierungszusammensetzung den beiden folgenden Gleichungen genügt:7) 0ZdGr + %Mo + 0,8(%Mn) - 11,8(%N - 0,1) -1,23 (%Ni) - (28,5 + %Cu) ZO8) z 1 c%Cr6. Warm verformbarer Stahl nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Kupfergehalt von 1 bis7. Stahl nach Anspruch 3? gekennzeichnet durch einen Nickelgehalt von 1 bis 3%·8. Stahl nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen Molybdängehalt von 1 bis 3%.9. Stahl nach jedem der Ansprüche 1 bis 8, gekenn zeichnet durch einen Mangengehalt von 21 bis 30%.10. Stahl nach jedem der Ansprüche 1 bis 9» gekenn zeichnet durch einen Chromgehalt von 15 Ms 27%.509816/0797 - 4-3 -BAD ORIGINAL11. Stahl nach jedem der Ansprüche 1 bis 10, ' gekennzeichnet durch einen Stickstoffgehalt von 1,05 bis 1,5%. '12. Stahl nach Jedem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen Kohlenstoffgehalt von bis zu 0,15%. ■13. Stahl nach jedem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch einen Siliziumgehalt von bis zu 1-/-0.14. Verfahren zur Herstellung der Stähle nach jedem der Ansprüche 1 bis 13» dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze der jeweiligen Zusammensetzung unter Ausbildung einer homogenen flüssigen Phase erschmolzen und die gebildete flüssige Phase ohne Verweilzeit im Temperaturbereich von 538 bis 8710C zur Erstarrung gebracht wird.15· Verfahren nach Anspruch 14, insbesondere zur Herstellung des Stahls nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die erstarrte flüssige Phase warm verformt und bei- einer Temperatur von mehr als 8710G geglüht wird, ohne daß die.warm verformte Legierung einer Verweil zeit ii
gesetzt wird.Verweilzeit im Temperaturbereich von 538 bis 871°C aus-16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekenn zeichnet , daß die Legierung vergossen wird.509816/0797
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