DE2446439C2 - Verfahren zur Herstellung wasserverdünnbarer Bindemittel auf der Grundlage lufttrocknender kurzöliger Alkydharze - Google Patents
Verfahren zur Herstellung wasserverdünnbarer Bindemittel auf der Grundlage lufttrocknender kurzöliger AlkydharzeInfo
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Description
a) die molare Zusammensetzung der Bindemittel vor der Halbesterbildung einem Polyalkohol-
Dicarbonsäure-Monocarbonsäure-Verhältnis
vonl :0,5— 1 :03— 1 entspricht,
b) die Monocarbonsäuren so viel an natürlichen ungesättigten Fettsäuren enthalten, daß im
fertigen Alkydharzhalbester ein Gehalt an trocknenden Fettsäuren zwischen 15 und 50%,
vorzugsweise 20 bis 34%, resultiert,
c) das Phenolharz ein naturharzmodifiziertes Phenolresol ist und in Mengen von 2% bis 10%
im fertigen Alkydharzhalbester einkondensiert enthalten ist und
d) die so hergestellten Bindemittel Säurezahlen zwischen 30 und 70, vorzugsweise 42 und 48,
und Hydroxylzahlen zwischen 40 und 120 aufweisen.
JO
i-3
Wasserlösliche, lufttrocknende Alkydharze sind seit langem bekannt. So können nach der FH-PS 13 69 013
solche lufttrocknenden Harze dadurch hergestellt werden, daß man Alkydharze mit solchen Mengen an
Anhydriden umsetzt, daß Harze mit Säurezahlen über 50 entstehen. Derartige Harze können zwar auch
lufttrocknend sein, es wird jedoch mit Rücksicht auf die hohen Säurezahlen als besser angesehen, daraus 4>
Melaminharz-vernetzende Einbrennlacke herzustellen (Seite 3, linke Spalte, Textabsatz 3).
Die DE-OS 19 16 972 beschreibt ebenfalls wasserlösliche, lufttrocknende Alkydharze, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß es sich um mit Isocyanaten verlängerte Fettsäure-modifizierte niedermolekulare
Polyole handelt. Durch diese Variation soll die Haftfestigkeit lufttrocknender Systeme verbessert werden
(Seite 10, Textabsatz 2). Um das zu erreichen, ist es notwendig, insgesamt ein wenigstens 3 verschiedene
Stufen umfassendes, umständliches Herstellungsverfahren einzuhalten, da erst ein Vorprodukt hergestellt
werden muß, dann dieses Harz mit Isocyanaten verlängert werden muß und dann anschließend noch
eine Umsetzung mit Anhydriden erforderlich wird. Zur bo
weiteren Verbesserung wird dann zusätzlich noch die Modifizierung mit ölreaktiven Phenolharzen wie Butylphenolresolen
als notwendig erachtet, was einen weiteren Verfahrensüchritt bedeutet (S. 6, Textabsatz 3,
S. 7, Textabsatz 2,3). Die so erhaltenen Polyurethanharze erhöhen die Wasseraufnahme von üblichen Alkydharzsystemen
(S. 11, Textabsatz 2). Das kann im Falle solcher Mischungen mit üblichen Alkydharzen eine
wei tvolle Eigenschaft sein, wenn man an die Lackierung
nebelfeuchter Untergründe denkt, wenn jedoch derartige Bindemittel als Alleinbindemittel Verwendung
finden, sollte diese Hydrophilie eher ein Nachteil für den Schutz des Untergrundes bedeuten.
Andererseits wurden auch schon auskondensierte Alkydharze in einem weiteren Schritt über Polyisocyanate
nochmals verlängert und dann Halbester hergestellt, um zu besseren lufttrocknenden Systemen zu
gelangen (DE-OS 19 17 162).
Diese Verfahrensmaßnahme hat den Nachteil, daß wiederum eine schwer durchzuführende und schwierig
einheitlich zu gestaltende Umsetzung mit Isocyanaten erforderlich ist, um zu wasserfesten Überzügen zu
gelangen.
Beim Übergang zu kurzöligen wasserlöslichen Alkydharzen schließlich erwies es sich als notwendig,
zusätzlich zu der Isocyanatmodifizierung auch noch eine Modifizierung der Fettsäuren vorzunehmen durch
Reaktion mit Phenolharzen, wiederum mit dem Ziel, die Wasserfestigkeit solcher Systeme zu verbessern (BE-PS
8 03 346).
Es war daher besonders überraschend und nicht vorhersehbar, daß durch eine besonders einfache
Reaktion aus nur zwei Reaktionsschritten und ohne aufwendige weitere Urethanmodifizierung ebenfalls gut
trockende und wasserfeste Lackierungen aus Bindemitteln herstellbar sind, die nach einem wesentlich
vereinfachten Verfahren leichter herstellbar und besser reproduzierbar sind.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von wasserverdünnbaren Bindemitteln auf
der Grundlage lufttrocknender, kurzöliger Alkydharze, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Polyalkohole,
Monocarbonsäuren, Phenolharze und Dicarbonsäuren in einer einzigen Verfahrensstufe miteinander kondensiert
werden und anschließend nur noch eine Halbesterbildung mit einem Dicarbonsäureanhydrid erfolgt. Die
molare Zusammensetzung der Bindemittel vor der Halbesterbildung entspricht einem Polyalkohol-Dicarbonsäure-Monocarbonsäure-Verhältnis
von 1 :0,5— 1 :03—1,0, wobei die Monocarbonsäuren soviel an
natürlichen ungesättigten Fettsäuren enthalten, daß im fertigen Alkydharzhalbester ein Gehalt an trocknenden
Fettsäuren zwischen 15—50%, vorzugsweise zwischen 20 und 34%, resultiert. Darüber hinaus wird das
Verfahren so durchgeführt, daß der fertige Alkydharzhalbester zwischen 2 und 10% natui harzmodifizierte
Phenolresole einkondensiert enthält und Säurezahlen zwischen 30 und 70, vorzugsweise 42—48, und
Hydroxylzahlen zwischen 40 und 120 aufweist.
Geeignete Rohstoffe zur Herstellung der Alkydharze sind Dicarbonsäuren wie Phthalsäureanhydrid, Isophthalsäure,
Tetrahydrophthalsäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure; Polyalkohole wie Äthylenglykol,
Propylenglykol, Butandiole, Hexandiole, Di- und Triglykole,oxäthylierte Bisphenole, perhydrierte Bisphenole,
Trimethylpropan, Glycerin, Pentaerythrit.
Monocarbonsäuren wie Benzoesäure, Tolylsäure, Butylbenzoesäure, Hexahydrobenzoesäure, Abietinsäure,
ungesättigte Fettsäuren wie die des Leinöls, Sojaöls, Holzöls, Saffloröls, Ricinenöls, Baumwollsaatöls und/
oder Erdnußöls und/oder Tallölfettsäure.
Geeignete Naturharz-modifizierte Phenolresole sind
die in der Literatur als Albertol bekanntgewordenen gegebenenfalls auch mit Polyalkoholen veresterten
Umsetzungsprodukte aus Kolophonium und Resolen, wobei Resole die unter sauren Bedingungen aus Phenol
und Formaldehyd als Basis herstellbaren Phenolharze sind (Hultzsch, Chemie der Phenolharze, Springer-Verlag
1960, S. 157 ff).
Zur Halbesterbildung geeignete Dicarbonsäureanhydride
sind Phthalsäureanhydrid, Bernsteinsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, wobei letztere besonderen Vorzug verdient
Die Herstellung erfolgt ausschließlich nach dem vereinfachten Herstellungsprinzip der direkten Cokondensation
unter Rühren in Inertgasatmosphäre von
10 Polyalkoholen, den Carbonsäuren und dem Phenolharz
unter Reaktionsbedingtingen, die bei Reaktionstemperaturen von 180—2700C, vorzugsweise von
240—260° C, insbesondere 260° liegen, wobei angenommen
werden kann, daß sich die Phenolharzteile nicht ausschließlich an der Polykondensationsreaktion beteiligen,
sondern auch unter Anlagerungsreaktionen mit den Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren in
Wechselwirkung treten. Derartige Umsetzungen werden modellartig etwa folgendermaßen dargestellt:
OH
CH3-OH
CH,
+ A-OC-R2-C = C-R,
Ri = Rest eines naturharzmodifizierten Phenolharzes
R2 = aliphatischer Rest
R3 = aliphatischer Rest
A = Alkydharzrest
R3 = aliphatischer Rest
A = Alkydharzrest
Derartige Chromanringsysteme sind dann über Kohlenstoffbindungen ankondensierte Bestandteile in
trocknendem Alkydharzüberzug.
Nach erfolgter Umsetzung wird üblicherweise der 4*5
Ansatz abgekühlt und in der Abkühlphase bei 160—120°C durch Zusetzen des Anhydrides, vorzugsweise
des Tetrahydrophthalsäureanhydrides, der Halbester gebildet
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die genannten Teile sind Gewichtsteile.
von 2,8% wird 88%ig in Äthylenglykolmonobutyläther gelöst und aus dieser Lackierung eine wasserverdünnbare
Lieferform hergestellt folgender Zusammensetzung:
124,5 TIe der 88%igen Lösung
5,0TlpÄthylglykol
45,0 Tie Isopropanol
45,0 Tie Isopropanol
8,8TleTriäthylamin
16,7 TIe Wasser
16,7 TIe Wasser
Aus dieser Lösung mit einem Bindemittelgehalt von 55% wird ein Klarlack hergestellt folgender Rezeptur:
Ein Alkydharz wird aus Leinöl, 425 TIn Pentaerythrit,
1000 TIn Trimethylolpropan, 185 TIn Leinölfettsäure,
457 TIn Benzoesäure, 1201 TIn Phthalsäureanhydrid und
150 TIn eines Naturharz-modifizierten Phenolresolharzes
mit einem Schmelzintervall von 118°/130°C und einer Säurezahl unter 20 (Handelsbezeichnung Alberto!
626 L) durch Polykondensation bei 26O0C hergestellt, bis ein Harz der Viskosität 88" (70%ig in Dimethylformamid
nach DIN 53211) entstanden ist, das dann mit Tetrahydrophthalsäureanhydrid bei 1300C in einen
Polyhalbester der Säurezahl 45 überführt wird. Dieses Alkydharz mit einem Olgehalt von 30%, einer
Hydroxylzahl von 100 und einem Phenolresolharzgehalt 53,90TIe
44,90 TIe
55 100,00TIe der 55%igen Lieferform
Wasser
Wasser
Co-Pb-Mn-naphthenat-Lösung (1 : 2 in Xylol mit einem Metallgehalt von 1,5% Co,
22% Pb, 1,5% Mn)
Lackierungen mit diesen Bindemitteln zeigen ein gutes Trocknungsverhalten, trocknen gut durch und
liefern überraschend wasserfeste und sehr gut haftende elastische Lackierungen.
Vergleichsversuch
Die in der folgenden Tabelle aufgeführten Lacke wurden gemäß Beispiel 1 als Klarlacke geprüft. Die
Trocknungsprüfung auf Glasplatten brachte folgende Ergebnisse:
Bindemitteltyp | Erfindungsgemäß | Isocyanat-modifizierte | Isocyanat- und Phenol- |
hergestelltes Bindemittel | Bindemittel gemäß | harz-modifiziertes | |
nach Beispiel 1 | DE-OS 19 17 162 | Alkydharz gemäß | |
BE-PS 8 03 346 |
30%
7h
7h
Ölgehalt
Trocknungszeit in Stdn.
bei Raumtemperatur
Durchtrocknung nach 24 Stdn.*)
Wasserfestigkeit nach 24 Stdn.
Wattebauschtest
bei Raumtemperatur
Durchtrocknung nach 24 Stdn.*)
Wasserfestigkeit nach 24 Stdn.
Wattebauschtest
*) 0 = Klebfrei durchgetrocknet
0- = Eine Spur schlechter als 0.
0- = Eine Spur schlechter als 0.
Der Vergleichsversuch soll zeigen, daß auch ohne die zusätzliche Verfahrensschritte erfordernde Isocyanatmodifizierung
wertvolle wasserve-dünnbare Lacke erhalten werden, die gute Lackierungen liefern. Es
wurden daher die dem nächsten Stand der Technik entsprechenden Beispiele aus der bekannten Patentliteratur
ausgewählt Die Unterschiede in einzelnen Werten sind darauf zurückzuführen, daß nicht in jedem Fall
vergleichbare Bindemittel mit gleichen ölgehalten als 50%
5'/2 h
5'/2 h
24%
5h
5h
Ü- 0- 0
1 h ohne Veränderung 1 V2 h ohne Veränderung 1 h ohne Veränderung
Beispiele beschrieben waren.
Der Vergleichsversuch mit den nach Mehrstufenverfahren hergestellten Isocyanat- oder Isocyanat- und
Phenolharz-modifizierten Alkydharze zeigt für die erfindungsgemäßen einfacher herstellbaren isocyanatfreien
Phenolharz-modiFizierten Alkydharze, daß gleichwertige Lackierungen auch ohne Isocyanatmodifizierung
erhalten werden können, wenn die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte eingehalten werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung wasserverdünnbarer Bindemittel auf der Grundlage lufttrocknender kurzöliger Alkydharze, dadurch gekennzeichnet, daß Polyalkohole, Monocarbonsäuren, Phenolharze und Dicarbonsäuren in einer einzigen Ver/ahrensstufe miteinander kondensiert werden und anschließend eine Halbesterbildung mit einem ι ο Dicarbonsäureanhydrid erfolgt, wobei
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