DE2444639B2 - Dickschicht-leiterbahnpaste - Google Patents
Dickschicht-leiterbahnpasteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dickschicht-Leiterbahnpaste
bestehend aus einer Suspension eines Silber, Aluminium und Glasfritte enthaltenden Pulvergemisches
in einem organischen Trägermedium.
Dickschicht-Leiterbahnpasten, wie sie beispielsweise
aus der Zeitschrift »Metall«, 24. Jahrgang, Febr. 1970,
Heft 2. Seiten 118 bis 122, bekannt sind, enthalten neben
Glasfritte in der Regel Pulver gntleitender Metalle wie
Silber oder Palladium. Zur Herstellung von Leiterbahnen werden diese Dickschicht-Leiterbahnpasten, beispielsweise
im Siebdruckverfahren, auf einen Glas- oder Keramikträger aufgebracht, getrocknet und dann einem
Brennprozeß unterzogen. Neben den Leiterbahnen können auf dem Glas- oder Keramikträger auch
gedruckte Bauelemente, wie Widerstände oder Kondensatoren, ausgebildet werden. Ferner kennen durch
Zwischenschaltung entsprechender Isolierebener Schaltungsträger mit mehreren Leiterbahnebenen aufgebaut
werden.
Die bekannten Dickschicht-Leiterbahnpasten besitzen eine starke Diffusionsneigung, d. h. bestimmte
Bestandteile dringen in angrenzende Schichten ein. Diffundieren leitende Bestandteile der Dickschicht-Leiterbahnpasten
in die dielektrischen Schichten von Kondensatoren oder in die Isolierebenen mehrlagiger
Schaltungsträger, so besteht die Gefahr, daß Kurzschlüsse auftreten. Durch Mikroporen und feine
Risse in den isolierenden Schichten wird diese Gefahr noch erheblich verstärkt Die Bildung von Diffusionszonen
zwischen Dickschicht-Leiterbahnen und aufgedruckten Widerständen ist ebenfalls unerwünscht, da
hierdurch der Widerstandswert verändert wird und eine genaue Berechnung der Widerstände sehr erschwert
wird.
Aus der FR-PS 15 40 790 sind Dickschicht-Leiterbahnpasten
bekannt, deren feste Bestandteile neben Glasfritte und Silber mindestens ein weiteres Metall wie <'5
Zinn, Antimon, Kadmium, Zink oder Aluminium enthalten. Sämtliche dieser bekannten Dickschicht-Leiterbahnpasten
besitzen jedoch in den angegebenen Mengenverhältnissen der festen Bestandteile ebenfalls
eine starke Diffusionsneigung.
Der Erfindung Hegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Dickschicht-Leiterbahnpaste zu schaffen, die nur eine geringe Diffusionsneigung aufweist
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelost,
daß bei einer Dickschicht-Leiterbahnpaste der eingangs genannten Art wenigstens 95 Gew.-% des Pulvergemisches
aus
4bislOGew.-%Silber,
47 bis 55 Gew.-% Aluminium und
41 bis 44 Gew.-% Glasfritte bestehen.
41 bis 44 Gew.-% Glasfritte bestehen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine
Dickschicht-Leiterbahnpaste, deren feste Bestandteile zu wenigstens 95 Gew.-% aus Silber, Aluminium und
Glasfritte bestehen, eine auffallend geringe Diffusionsneigung aufweist, sofern diese Komponenten in
bestimmten Mischungsverhältnissen vorliegen. Bis zu 5 Gew.-% der festen Bestandteile können aus bekannten
Zusätzen bestehen, ohne daß die Diffusionsneigung wesentlich verstärkt wird. Als fester Zusatz kann
beispielsweise Wismutoxid (Bi2Oj) Verwendung finden.
Das Wismutoxid wirkt hierbei als Flußmittel, das eine bessere Benetzung und Haftung auf einer Unterlage
herbeiführt
Da bekannte Dickschicht-Leiterbahnpasten eine starke Diffusionsneigung aufweisen, wird die geringe
Diffusionsneigung der erfindungsgemäßen Dickschicht Leiterbahnpaste auf die Anwesenheit des Aluminiums
und auf die Bildung von Reaktionsprodukten des Aluminiums mit der Glasfritte zurückgeführt Die
genaue Beschaffenheit dieser Reaktionsprodukte, die beim Brennen der Dickschicht I eiterbahnpaste entstehen,
ist nicht bekannt Es wird jedoch vermutet daß ihre Bildung durch das Silber katalysiert wird, sofern Silber,
Aluminium und Glasfritte in bestimmten Mischungsverhä'tnissen vorliegen. Obwohl die erfindungsgemäße
Dickschicht-Leiterbahnpaste bei Temperaturen zwischen 850 und 10500C eingebrannt wird, findet während
des Brennprozesses trotz des hohen Aluminiumanteils überraschenderweise keine Entmischung statt. Da der
Schmelzpunkt des Aluminiums bei ca. 659° C liegt, wäre
zu erwarten, daß das Aluminium schmilzt und sich in Form kleiner Kügelchen an der Oberfläche der
aufgedruckten Strukturen abscheidet.
Neben der geringen Diffusionsneigung hat die erfindungsgemäße Dickschicht-Leiterbahnpaste den
Vorteil, daß sie kein Lot annimmt und mit bekannten Dickschicht-Leiterbahnpasten bzw. Dickschicht-Widerstandspasten
kompatibel ist. So können beispielsweise bei Hybridschaltungen diejenigen Stellen, die später von
einem Lot benetzt werden sollen, mit einer lötfähigen Dickschichtpaste überdruckt werden. Beim Verzinnen
im Schwall- oder Tauchbad werden dann nur die überdruckten Bereiche vom Lot benetzt während die
übrigen mit der erfindungsgemäßen Dickschicht-Leiterbahnpaste hergestellten Leiterbahnbereiche nicht benetzt
werden. Die Gefahr der Bildung von Lotbrücken zwischen dtn Leiterbahnen wird hierdurch ausgeschlossen.
Außerdem können bei Schaltungen mit Anschlußflächen zum Anlöten von Halbleiterbausteinen in
Flip-Chip-Technik die aufgedruckten Anschlußflächen selektiv mit Lot belegt werden, so daß gleichmäßig
geformte Lotkuppen entstehen. Das Aufdrucken eines lotabweisenden Dammes, der die Anschlußflächen zu
den Leiterbahnen hin abgrenzt, ist somit nicht mehr erforderlich.
derart festgelegt, daß wenigstens 95 Gew.-% des
Pulvergemisches aus
4 Gew.-% Silber,
55 Gew.-% Aluminium und
41 Gew.-%Glasfritte bestehet*. s
4 Gew.-% Silber,
55 Gew.-% Aluminium und
41 Gew.-%Glasfritte bestehet*. s
Neben der äußerst geringen Diffusionsneigung weist
eine derart zusammengesetzte Dickschicht-Leiterbahnpaste einen besonders geringen Flächen widerstand auf.
Bei eirpr bevorzugten Ausführungsiorm der erfindungsgemäßen
Dickschicht-Leiterbahnpaste betragen die Korngrößen des Silberpulvers und des Aluminiumpulver
mindestem 6 pm und höchstens 20 um. Die unteren und oberen Grenzen der Korngrößen sind
hierbei so gewählt, daß beim Brennprozeß keine unerwünschte Oxydation auftritt und daß die Dickschicht-Leiterbahnpaste
leicht zu verarbeiten ist
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung näher
erläutert
20
Als Zwischenprodukt zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Dickschicht-Leiterbahnpaste wurde zunächst eine Silberpaste hergestellt Hierzu wurden 70
Gew.-% Silberpulver mit Korngrößen unter 10 μπι und
4,5 Gew.-% Borosilikatglas-Pulver mit einem organischen Trägermedium vermischt Als organisches
Trägermedium wurde eine Lösung von 10% Äthylcellulose
in Terpineol-Isomerengemisch verwendet Das Verhältnis der Feststoffe zu dem zähflüssigen organisehen
Trägermedium war mit etwa 3:1 bis 4.1 festgelegt Das so hergestellte Zwischenprodukt entspricht
etwa handelsüblichen Silberpasten.
Anschließend wurde 1 Gewichtsteil dieser Silberpaste, 10 Gewichtsteile Aluminiumpulver mit Korngrößen
zwischen 6 um und 20 um, 5,7 Gewichtsteile Borosilikatglas-Pulver mit Korngrößen zwischen 30 μπι und 5 μπι
und 6 Gewichtsteile eines organischen Trägermediums vermischt und auf einem Walzenstuhl homogenisiert.
Als organisches Trägermedium wurde wieder die bereits vorstehend erwähnte Lösung von 10% Äthylcellulose
in Terpineol-Isomerengemisch verwendet.
Nach dem Homogenisieren war die Dickschicht-Leiterbahnpaste in ihrer Viskosität bereits so eingestellt,
daß sie im Siebdruckverfahren verarbeitet werden konnte. Mit Hilfe einer entsprechenden Siebdruckschablone
wurden gemäß F i g. 1 auf einem Keramikträger 1 Leiterbahnen 2 aufgedruckt Nach dem Trocknen der
aufgedruckten Dickschicht-Leherbahiipaste wurde der
Keramikträger 1 in einen Durchlaufofen eingebracht Das Einbrennen erfolgte bei einer Durchlauf zeit von 10
Minuten, wobei die Spitzentemperatur von 10000C in
einer Zeit von 2 Minuten durchfahren wurde. Während des Brennvorganges wurde der Durchlaufofen mit Luft
gespült Anschließend wurde auf dem Keramikträger 1 zur Bildung von Widerständen 3 und 4 eine handelsübliche
Widerstandspaste aufgedruckt, getrocknet und bei Spitzentemperaturen von 850° C eingebrannt Zur
Bildung von lötfähigen Bereichen 5 auf den Leiterbahnen 2 wurde eine handelsübliche Silber-Palladium-Leiterbahnpaste
aufgedruckt, getrocknet und bei Spitzentemperaturen von 8500C eingebrannt Da die
Leiterbahnen 2 und die Widerstände 3 und 4 kein Lot annehmen, können die lötfähigen Bereiche 5 im
Schwall- oder Tauchbad selektiv mit Lot belegt werden. Fig.2 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie U-U der
Fig. 1. In diesem Schnitt ist zu erkennen, daß der Widerstand 4 auf dem Keramikträger 1 aufgebracht ist
und die Enden der zugehörigen Leiterbahnen 2 überlappt und daß die lötfähigen Bereiche 5 auf die
Leiterbahnen 2 aufgedruckt sind. An den Überlappungsstellen der Leiterbahnen 2 und des Widerstandes 4
bildet sich nur eine äußerst geringe Diffusionszone aus, so daß der Formfaktor der aufgedruckten Widerstandsschicht
nahezu gleich 1 ist Dies bedeutet, daß die Widerstände 3 und 4 bei konstanter Dicke lediglich vom
Länge-Breite Verhältnis abhängig sind und sehr exakt berechnet werden können. Der Flächenwiderstand der
Leiterbahnen 2 entspricht mit 3OmQ etwa dem
Flächenwiderstand bekannter Silber-Palladium-Leiterbahnpasten.
Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Dickschicht-Leiterbahnpaste
wurden 7 Gew.-% Silberpulver mit Korngrößen unter 10 μπι, 34 Gew.-% Glaspulver
mit Korngrößen unter 30 μηι, 21 Gew.-% Aluminiumpulver
mit Korngrößen zwischen 6 und 10 μπι, 15,6 Gew.-% Aluminiumpulver mit Korngrößen unter 20 μπι
und 22,4 Gew.-% des in Beispiel 1 genannten organischen Trägermediums eingewogen und auf einem
Walzenstuhl homogenisiert Die Weiterverarbeitung kann wie bei der in Beispiel 1 beschriebenen
Dickschicht- Leiterbahnpaste erfolgen.
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Dickschicht-Leiterbahnpaste bestehend aus einer Suspension eines Silber, Aluminium und S Glasfritte enthaltenden Pulvergemisches in einem organischenTrägermedium, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 95 Gew.-% des Pulvergemischesaus4 bis 10 Gew.-% Silber.47 bis 55 Gew.-% Aluminium und
41 bis 44 Gew.-% Glasfritte
bestehen.% Dickschicht-Leiterbahnpaste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 95 Gew.-% des Pulvergemisches aus
4 Gew.-% Silber,
55 Gew.-% Aluminium und
41 Gew.-% Glasfritte
bestehen.3. Dickschicht-Leiterbahnpaste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngrößen des Silberpulvers und des Aluminiumpulvers mindestens 6 μιη und höchstens 20 μπι betragen.25
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742444639 DE2444639C3 (de) | 1974-09-18 | Dickschicht-Leiterbahnpaste | |
GB3435475A GB1506450A (en) | 1974-09-18 | 1975-08-19 | Pastes for the production of thick-film conductor paths |
US05/611,793 US4039721A (en) | 1974-09-18 | 1975-09-09 | Thick-layer conductor path pastes |
FR7527872A FR2285688A1 (fr) | 1974-09-18 | 1975-09-11 | Pate pour piste conductrice epaisse |
JP11247875A JPS5156997A (de) | 1974-09-18 | 1975-09-17 | |
CA235,660A CA1033466A (en) | 1974-09-18 | 1975-09-17 | Thick-layer conductor path pastes |
BE160161A BE833566A (fr) | 1974-09-18 | 1975-09-18 | Pate pour piste conductrice epaisse |
NL7511010A NL7511010A (nl) | 1974-09-18 | 1975-09-18 | Pasta voor het vormen van geleidersporen van het dikkefilm-type. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742444639 DE2444639C3 (de) | 1974-09-18 | Dickschicht-Leiterbahnpaste |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2444639A1 DE2444639A1 (de) | 1976-04-08 |
DE2444639B2 true DE2444639B2 (de) | 1977-04-14 |
DE2444639C3 DE2444639C3 (de) | 1977-12-01 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3111808A1 (de) * | 1980-03-31 | 1982-01-07 | Hitachi Chemical Co., Ltd., Tokyo | Elektrisch leitende paste und verfahren zur herstellung elektrisch leitender, metallisierter, keramischer werkstoffe unter verwendung derselben |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3111808A1 (de) * | 1980-03-31 | 1982-01-07 | Hitachi Chemical Co., Ltd., Tokyo | Elektrisch leitende paste und verfahren zur herstellung elektrisch leitender, metallisierter, keramischer werkstoffe unter verwendung derselben |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CA1033466A (en) | 1978-06-20 |
NL7511010A (nl) | 1976-03-22 |
FR2285688B1 (de) | 1980-05-30 |
GB1506450A (en) | 1978-04-05 |
BE833566A (fr) | 1976-01-16 |
FR2285688A1 (fr) | 1976-04-16 |
DE2444639A1 (de) | 1976-04-08 |
US4039721A (en) | 1977-08-02 |
JPS5156997A (de) | 1976-05-19 |
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DE3140969C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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