DE24441C - Knopfloch-Näh- und Verriegelapparat für Schiffchen - Nähmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 52: Nähmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Januar 1883 ab.

Hinten am Kopf einer Singer-Nähmaschine wird eine Gufsplatte α geschraubt, in welcher der Drehzapfen b eines Hebels c gelagert ist. Am oberen Ende dieses Hebels sitzt das Gleitstück d, das in einer Doppelkreuzcurve e sich führt. Diese Doppelkreuzcurve befindet sich auf der oberen Welle-der Maschine, unmittelbar hinter der Kurbelscheibe, welche die Nadelstange auf- und abbewegt. Unten hat in einem Ansatz der Platte α ein runder Schieber f mit einem quer hindurchgehenden Stift g seine prismatische Führung, und der Hebel c schiebt mit seinem unteren Ende diesen Schieber, an dem Stift £· anfassend, immer nach links, Fig. 2, wenn sein oberes Ende von der Doppelkreuzcurve durch das Gleitstück d nach rechts geschoben wird. Eine Feder h drückt dagegen den Schieber immer in die entgegengesetzte Richtung. Bei jeder Umdrehung, welche die Nähmaschine macht, wird das Gleitstück d abwechselnd einmal in der einen und dann in der anderen Nuthe der Doppelkreuzcurve geführt werden, und dementsprechend wird der Schieber/" bald links, bald rechts in einer bestimmten Lage stillstehen. Gegen den Kopf des Schiebers / ist das geschlitzte Winkelstück i geschraubt, dessen Schlitz der Nadelstange k parallel gerichtet ist. Beim Auf- und Abbewegen der Nadelstange gleitet der Stift / im Schlitz des Winkelstückes i.

Der Hub des die Nadel tragenden Schiebers in mufs verschieden grofs sein, je nachdem eine Knopflochkante benäht oder ein Knopfloch verriegelt werden soll. Den Ausschlag der Schieber m und / nach rechts begrenzt daher das mit einem Griff versehene excentrische Anschlagstück o, gegen welches sich der Stift g anlegt. Wird das Stück ο um seinen Dreh- und Befestigungszapfen/ umgedreht, bis es andererseits an den Stift q anschlägt, Fig. 2, so können die Schieber den zum Verriegeln nöthigen gröfseren Hub ausführen.

Soll mit der Nähmaschine eine gewöhnliche Naht gemacht werden, so löst man einfach das Gleitstück d aus der Doppelkreuzcurve aus. Dieses Gleitstück sitzt im Hebel c drehbar am Zapfen r, welcher, dünner abgesetzt, aufsen in einen Knopf s übergeht. In der Büchse am Hebel c, in welcher der Zapfen r steckt, liegt um letzteren eine Schraubenfeder t, welche das Gleitstück d in die Curvennuthen eingedrückt hält. Die Büchse ist am äufseren Rande mit einem weiten Ausschnitt versehen, Fig. 5, in welchen der Stift u vom Knopf ί aus hineinreicht. Wenn man mit den Fingern am Knopf s zieht und dann ein wenig umdreht, so stützt man ihn mittelst des Stiftes u gegen den äufseren Büchsenrand ab. Dabei ist dann die Schraubenfeder t in der Büchse zusammengedrückt und an dem Zapfen. r das Gleitstück d aus der Kreuzcurve entfernt worden. Der Schieber f wird nun in seiner äufsersten Stellung links, Fig. 2, durch Anziehen der Schraube v, Fig. 4, festgeklemmt, und der ganze Apparat ist aufser Wirksamkeit gebracht. Durch Lösen der Schraube ν und Zurückdrehen des Knopfes s, so dafs der Stift u wieder in den Büchsenrandeinschnitt eindringt, kann der Apparat schnell wieder in Gang gesetzt werden.

Bei der älteren Knopflochapparat-Construction wurde die Nadel in dem Nadelschieber nur durch eine Klemmschraube festgeklemmt; bei

der vorliegenden Construction steckt in dem Schieber m der Länge nach noch ein zweites prismatisch darin eingepafstes Stück, Fig. 6, das mit einem Gewindezapfen zu dem anderen Ende des Schiebers m herausreicht und eine kleine Mutter χ trägt. Die mit ihrem Schaft in ihr Loch im Schieber gesteckte Nadel wird durch Anziehen der Mutter χ von dem Prisma w festgespannt.

Auf dem unteren Ende des Hebels c ist eine federnde Platte y befestigt, welche den Stift g am Schieber / berührt. Mit der Schraube z, Fig. 4, kann man die Platte y von dem Hebel etwas abstellen, und dadurch kann man den Hub der Schieber/ und m, also auch die Stichbreite variiren.

Claims (1)

1. Patent-An Sprüche:

   i. Der Verschiebeapparat für den Nadelschieber« im Nadelstangenknopf n, bestehend aus dem Hebel c mit dem Gleitstück d, aus dem Schieber / mit dem geschlitzten Winkelstück i, aus der Feder h und dem Anschlagexcenter ο, alles moritirt an der Platte a.
   An Knopflochapparaten das In- und Aufserthätigkeitbringen des Apparates dadurch, dafs das Gleitstück d aus der Doppelkreuzcurve herausgezogen wird.
   An dem hier beschriebenen Knopflochapparat die Aus- und Einrückungsvorrichtung, bestehend in dem Ausschnitt des Büchsenrandes, Fig. 5, am Hebel c in Verbindung mit dem Zapfen r, der Feder t, dem Knopf .r und dem Stift u.

   Die prismatische, der Nadelstange parallele Führung des Stiftes / am Nadelschieber m durch das geschlitzte Winkelstück i am Kopfende des mit dem Nadelschieber parallelen Schiebers /.

   Die Einspannvorrichtung für die Nadel in dem Nadelschieber, bestehend aus dem Prisma w im Schieber m in Verbindung mit der Mutter x.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.