-
Brandschottung Die Erfindung betrifft eine Brandschottung für Durchführungen
von Elektrokabeln durch Trennwände zwischen Brandabschnitten, bestehend aus einem
im Durchführungsbereich in die Trennwand eingesetzten, beidseitig offenen, durchgehenden
Schottungskasten, in den die Kabel eingelegt und in Isoliermaterial eingebettet
werden.
-
Bei einer bekannten Brandschottung der genannten Art ist ein aus Gußeisen
bestehender kastenförmiger Mauerrahmen vorgesehen,
dessen Länge
der Mauerrandstärke entspricht und der an beiden Enden je einen nach außen gerichteten
umlaufenden Flansch aufweist. Der Mauerrahmen wird bereits bei der Erstellung der
Wand mit eingemauert und später werden an die beiden Endflansche je ein seitlicher,
oben offener Fülltrichter angeschraubt. Nach dem Einlegen der Kabel wird durch die
FUlltrichter Sand eingebracht, der den gesamten Schottungsraum, bestehend aus Mauerrahmen
und Trichtern, ausfüllt. Diese bekannte Brandschottung weist den Nachteil auf, daß
sie nur in horizontaler Lage einwandfrei funktioniert, denn anderenfalls würde der
Isoliersand auslaufen. Darüber hinaus weist diese Schottung eine relativ große Bauhöhe
auf, so daß sie nur begrenzt ein satzfähig ist. Schließlich entspricht auch der
als Isoliermaterial verwendete Sand nicht der vielfach geforderten 90-Minuten-Dauerbrennbelastung.
-
Ferner ist eine Kabeldurchführung durch Trennwände zwischen Brandabschnitten
bekannt, die keine Schottung aufweist. Hierbei werden einfach nach dem Durchziehen
von Kabeln durch einen Mauerdurchbruch feuerhemmende Isolierplatten an beide Außenseiten
des entsprechenden Mauerabschnitts aufgebracht, die die Kabel eng umschließen. Die
Nahtstellen zwischen den Platten und dem Mauerwerk sowie zwischen den Platten und
dem Kabel werden anschließend dicht verschmiert. Eine derartige Durchführung weist
zwar im Hinblick auf die geforderte Dauerbrennbelastung bereits relativ gute Werte
auf, jedoch ist die Festigkeit der
Anordnung äußerst gering. Darüber
ist eine Nachverlegung äußerst schwierig, da zu diesem Zweck die gesamte Isolierung
zerstört und neu aufgebaut werden muß.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine stabile, mit guter
Dauerbrennbelastung ausgestattete Kabeldurchführung zu schaffen, die sowohl in bezug
auf die Durchführungsrichtung als auch in bezug auf die Bauhöhe beliebig variabel
ist.
-
Die Erfindung geht dabei von der eingangs genannten Brandschottung
aus und löst die ihr gestellte Aufgabe dadurch, daß der Schottungskasten so lang
ausgebildet ist, daß er beidseitig über die Seitenflächen der Trennwand hinaus vorsteht,
und daß zumindest in dem über die Wandflächen hinaus vorstehenden Bereich des Schottungskastens
die Zwischenräume zwischen den Kabelmänteln und dem Innenprofil des Kastens mit
formschlüssig angepaßtem, feuerhemmendem Isoliermaterial ausgefüllt sind.
-
Die erfindungsgemäße Brandschottung vereinigt in sich in bezug auf
Festigkeit, Dauerbrennbelastung und Nachverlegungsmöglichkeit die Vorzüge der bekannten
Durchführungstechniken und weist darüber hinaus den Vorteil auf, daß sie in beliebiger
Lage anwendbar ist und gegebenenfalls mit äußerst geringer Bauhöhe ausgestattet
werden kann, so daß sogar eine Unterflurausführung möglich ist. Schließlich erlaubt
die erfindungsgemäße
Brandschottung auch eine Längstrennschottung,
so daß beim Hindurchführen der Kabel die Starkstrom- und Schwachstromkabel innerhalb
eines einzigen Schottungskastens räumlich und isolationsmäßig voneinander getrennt
sind.
-
Der Schottungskasten besteht vorzugsweise aus verzinktem Stahlblech,
so daß er korrosionsbeständig ist und eine lange Lebensdauer aufweist.
-
Eine Längstrennschottung kann auf äußerst einfache Weise dadurch erzielt
werden, daß im Inneren des Schottungskastens variable Längstrennwände vorgesehen
sind, die an beiden Enden des Kastens befestigbar sind.
-
Darüber hinaus sind zweckmäßig an beiden Enden des Kastens Zugentlastungselemente
vorgesehen.
-
Um die Längstrennwände und Zugentlastungselemente ohne größeren Aufwand
befestigen zu können, sind im Inneren des Schottungskastens nahe an den Kastenenden
Querschienen zur gemeinsamen Befestigung der Iängstrennwände und Zugentlastungselemente
angeordnet.
-
An mindestens einer Seite des Schottungskastens, vorzugsweise aber
an beiden Enden, kann an der Kastenoberseite eine AndrUckklappe
angeordnet
sein, die um ein in einem Abstand vom Kastenende in der Ebene der Kastenoberseite
verlaufendes Scharnier schwenkbar ist. Diese Klappe, die außerhalb des Mauerwerks
liegt, erleichtert im geöffneten Zustand das Einlegen und Isolieren der Kabel und
dient nach dem Verschließen zum Andrücken der Kabel.
-
Zur Erhöhung der Andrückwirkung kann an der Unterseite der Klappe
mindestens eine vorspringende Querrippe vorgesehen sein, die sich beim Schließen
der Klappe gegen die Kabel anlegt. Das freie Ende der Andrückklappe kann an dem
Kasten anschraubbar sein, so daß nach dem Anschrauben eine kompakte, feste Einheit
entsteht.
-
Die offenen Endquerschnitte des Kastens weisen vorzugsweise abgerundete
Ecken auf, so daß eine glatte Kabeleinführung entsteht, die Verletzungen der Kabelmäntel
ausschließt.
-
Als Isoliermaterial können zugeschnittene, feuerhemmende Dämmplatten
vorgesehen sein. Alternativ kann das Isoliermaterial jedoch auch aus feuerfester,
aushärtender Paste bestehen. Vorzugsweise werden jedoch beide Isoliermaterialien
in der Weise miteinander kombiniert, daß zunächst die zugeschnittenen Dämmplatten
eingebracht und anschließend die Fugen mit der aushärtenden Paste verschmiert werden.
Gegebenenfalls können auch
die Kabelmäntel vor dem Aufbringen der
Isolierung als zusätzliche Sicherheit mit der aushärtenden Paste bestrichen werden.
-
Das Isoliermaterial wird vorzugsweise in dem Bereich zwischen dem
Klappenscharnier und dem Beginn des Mauerwerks angeordnet.
-
In diesem Bereich ist einerseits die Wirkung am intensivsten und zum
anderen läßt sich die Montage in diesem Bereich problemlos durchführen.
-
Wenn die erfindungsgemäße Brandschottung im Zusammenhang mit Unterflurkanälen
verwendet werden soll, sind am Kastenboden vorzugsweise seitlich vorspringende Flansche
vorgesehen, die eine Befestigung des Kastens ermöglichen. Darüber hinaus können
an den Seitenteilen des Kastens sich in Axialrichtung erstreckende Verbindungslaschen
angeordnet sein, mit denen der Kasten in Längsrichtung an den Unterflurkanal angeschlossen
werden kann.
-
Da Unterflurkanäle unterschiedliche Bauhöhen aufweisen, können die
mit dem Kastendeckel verbundenen Seitenteile des Schottungskastens einen vom Kastenboden
nach oben gerichteten Flansch verschieblich übergreifen, wobei eine Einstelleinrichtung
zur Niveauverstellung vorgesehen ist, mit der die Höhe des Schottungskastens problemlos
einstellbar ist.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht
und
im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen: Fig.
1 ein Anwendungsbeispiel der Erfindung, bei dem der Schottungskasten zur horizontalen
Kabeldurchführung verwendet wird, Fig. 2 ein weiteres Anwendungsbeispiel zur vertikalen
Kabeldurchführung, Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel des Schottungskastens,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV aus Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt entlang
der Linie V-V aus Fig. 4, Fig. 6 eine Seitenansicht einer Längstrennwand, Fig. 7
in perspektivischer Darstellung eine weitere Ausführungsform des Schottungskastens
in Unterflurausführung und
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie
VIII-VIII aus Fig. 7.
-
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Anwendungsbeispiel stellen die übereinanderliegenden
Räume 2, 4 und 6 durch Decken 8 bzw. 10 voneinander getrennte Brandabschnitte dar,
die ihrerseits durch eine vertikale Wand 12 von einem vertikalen Versorgungsschacht
14 getrennt sind, welcher seinerseits einen eigenen Brandabschnitt darstellt. Die
Elektrokabel werden durch den Versorgungsschacht 14 herangeführt und enden jeweils
in Anschlußkästen 16 bzw. 18, aus denen sie durch horizontal angeordnete Schottungskästen
20 bzw. 22 durch die Wand 12 in die einzelnen Räume der Brandabschnitte geführt
werden.
-
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Anwendungsbeispiel bilden die durchgehenden
Decken 24 und 26 horizontale Brandabschnitte, die auch den Versorgungsschacht 28
mit einschließen. In diesem Falle ist eine vertikale Brandschottung und damit eine
vertikale Anordnung der Schottungskästen 20 bzw. 22 erforderlich.
-
Jeweils oberhalb der Decken 20 und 24 können entsprechende Anschlußkästen
30 und 32 vorgesehen sein.
-
In Fig. 3 bis 6 ist ein spezielles Ausführungsbeispiel eines Schottungskastens
20 dargestellt. Der Schottungskasten 20 besteht aus einem Kanalprofil aus feuerverzinktem
Stahlblech und weist einen Boden 34, einen Deckel 36 sowie Seitenwände 38 und
40
auf, die zusammen einen flachen, rechteckigen Durchgangsquerschnitt bilden.
-
In beiden Endabschnitten des Kastens besteht der Deckel 36 aus Klappen
42, die je um ein in einem Abstand vom Kastenende in der Ebene des Kastendeckels
quer zur Kastenlängsachse verlaufendes Scharnier 44 schwenkbar an dem festen Deckelbereich
angelenkt sind. An der Unterseite weisen die Klappen 42 je eine vorspringende Querrippe
46 aur, die zum Andrücken der eingelegten Kabel dient. Im verschlossenen Zustand
liegt der jeweilige Deckel 42 an seitlich an den Kasteninnenflächen angebrachten
Konsolen 48 auf, an denen er mit Hilfe je einer Schraube 50 befestigbar ist.
-
Im Inneren des Schottungskastens sind am Kastenboden in den Endbereichen
je eine Querschiene 52 vorgesehen, an denen sich Längstrennwände 54 sowie in der
Zeichnung nicht dargestellte Zugentlastungselemente befestigen lassen. Die Längstrennwände
54 bestehen aus einem durchgehenden, dem Längsprofil des Schottungskastens angepaßten
Blechstreifen, der an beiden Enden an der Unterseite eine seitlich abgebogene Lasche
56 zur Befestigung an der Querschiene 52 aufweist. Durch das Ausbiegen der Lasche
56 entsteht gleichzeitig eine Ausnehmung 58, die die Querschiene 52 formschlüssig
übergreift. An der Oberseite weist die Trennwand 54 entsprechende Ausnehmungen 60
zum Eingreifen der an den Andrückdeckeln 42 vorgesehenen Querrippen 46 auf.
-
Die offenen Endquerschnitte des Kastens 20 weisen allseitig abgerundete
Flächen 62 auf, damit die Kabel beim Einziehen nicht beschädigt werden.
-
Die Länge des Schottungskastens 20 ist so gewählt, daß der Abstand
zwischen den beiden Scharnieren 44 länger ist als die Dicke eines in Fig. 4 angedeuteten
Mauerwerks 64. Das in der Zeichnung nicht dargestellte Isoliermaterial wird bei
geöffneten Klappen 42 in die beiden Kastenbereiche eingebracht, die jeweils zwischen
den Außenflächen des Mauerwerks 64 und dem Scharnier 44 liegen.
-
Das in Fig. 7 und 8 dargestellte Ausführungsbeispiel des Schottungskastens,
der zur Unterflurverwendung vorgesehen ist, weist im wesentlichen die gleichen Merkmale
auf, wie das oben beschriebene Ausführungsbeispiel. Im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel
weist Jedoch der Kastenboden seitlich vorspringende Befestigungsflansche 66 auf,
die mit Durchgangsbohrungen 68 zum Hindurchstecken von Befestigungsschrauben versehen
sind. Darüber hinaus schließen sich an die Seitenteile des Kastens in Axialrichtung
verlaufende Verbindungslaschen 70 an, mit welchen der Schottungskasten an den Wänden
des Unterflurkanals befestigt werden kann.
-
Schließlich ist bei dem in Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsbeispiel
die Höhe des Schottungskastens einstellbar.
-
Zu diesem Zweck ist der Kastenboden 72 auf beiden Seiten mit je einem
nach oben gerichteten Flansch 74 versehen, den die fest mit dem Kastendeckel 76
verbundenen Seitenteile 78 und 80 verschieblich übergreifen.
-
Zur Einstellung der Höhe und zur Arretierung des Oberteils relativ
zu dem Boden 72 sind Steckschrauben 82 vorgesehen, die in am Bodenflansch 66 angebrachte
Befestigungsklötze 84 eingeschraubt sind. Der aus dem Deckel 76 sowie den Seitentelen
78 und 8Q bestehende Kastenoberteil weist mit Bohrungen versehen' an den Außenseiten
angebrachte Winkel 86 auf, durch welche die Steckschrauben 82 hindurchgreifen. Die
Arretierung und Höhenverstellung des Oberteils erfolgt mit je zwei Kontermuttern
88 und 90.
-
An der Oberseite des Deckels 76 kann im Bereich der beiden Enden des
Unterflurverwendung vorgesehenen Schottungskastens je ein sich Uber die Breite des
Deckels erstreckender, in der Zeichnung nicht dargestellter Nachfüllstutzen vorgesehen
sein, der mit dem Innenraum des Schottungskastens in Verbindung steht.
-
Die Höhe des Nachfüllstutzens entspricht etwa der Dicke der den Schottungskasten
überdeckenden Estrichschicht, so daß die Nachfüllstutzen von außen her bequem zugängig
sind. Diese Nachfüllstutzen dienen zum nachträglichen Einbringen des Isoliermaterials,
wenn Kabel nachinstalliert worden sind.