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Perfluoralkansulfonsäureester, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie
ihre Verwendung als Herbizide Die vorliegende Erfindung betrifft neue Perfluoralkansulfonsäureester,
mehrere Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Herbizide.
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Es sind bereits zahlreiche Perfluoralkansulfonsäureester, wie zum
Beispiel Trifluormethansulfonsäuresmethylester,Trifluormethansulfonsäure-äthylester
oder Trifluormethansulfonsäure-1.1-dihydroperfluorpropylester, bekannt geworden
(vgl. J. Chem.
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Soc. 1957, 4069-79; US-Patentschrift 3 419 595 und J. Org.
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Chem. 38, 3673-77 (1973)). Die Verbindungen eignen sich, - wie der
Literatur zu entnehmen ist -, zum Teil sehr gut als Reagenzien zur Alkylierung von
Ammoniak, Aminen oder Alkoholen. -Herbizide Eigenschaften sind jedoch von den vorbeschriebenen
Perfluoralkansulfonsäureestern bisher nicht bekannt.
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Es wurde gefunden, daß die neuen Perfluoralkansulfonsäureester der
Formel
in welcher und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, gegebenenfalls
substituiertes Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl stehen, Rf für n- und
iso-Perfluoralkyl oder Perfluorcycloalkyl steht, n für 0 oder 1 steht, X1 und X2
unabhängig voneinander für Nitro oder Halogen stehen, jedoch nicht für Fluor, wenn
R1 und R2 Wasserstoff bedeuten, X3 für, - falls n für die Zahl 0 steht -, Wasserstoff,
Alkyl oder Aryl steht und, - falls n für die Zahl 1 steht -, für Nitro oder Halogen
steht, jedoch nicht für Fluor, wenn R1 und R2 Wasserstoff bedeuten, und X4 und X5
unabhängig voneinander für Nitro oder Halogen stehen, jedoch nicht für Fluor, wenn
R1 und R2 Wasserstoff bedeuten, starke herbizide Eigenschaften aufweisen.
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Weiterhin wurde gefunden, daß man Perfluoralkansulfonsäureester der
Formel (I) erhält, wenn man (a) Alkohole der Formel
in welcher X1, X2, X3, X4, X5, R1, R2 und n die oben angegebene Bedeutung haben,
mit Perfluoralkansulfonsäure-Derivaten der Formel Rf-S02-Y (III) in welcher Rf die
oben angegebene Bedeutung hat und Y für Halogen oder den Rest -O-S02-Rf steht,
in
welchem Rf die oben angegebene Bedeutung hat, in Gegenwart eines Säurebindemittels
sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt, oder indem man
(b) Verbindungen der Formel
in welcher Z für Halogen oder für einen nucleophil leicht substituierbaren Rest
steht, mit Perfluoralkansulfonsäure-Metallsalzen der Formel Rf-S02-O-Me (V) in welcher
Rf die oben angegebene Bedeutung hat und Me für ein Äquivalent eines Metallatoms
steht, in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt.
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Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Perfluoralkansulfonsäureester
der Formel (I) eine wesentlich höhere Solvolysebeständigkeit als die aus dem Stand
der Technik bekannten Perfluoralkansulfonsäurealkylester ähnlicher Zusammensetzung.
So verhalten sich die erfindungsgemäßen Verbindungen völlig stabil gegenüber Ammoniak,
Aminen, Wasser oder Alkoholen und werden selbst von verdünnter wässriger Natronlauge
nicht angegriffen, während sich die in der Literatur vorbeschriebenen entsprechenden
Perfluoralkansulfonsäurealkylester unter Alkylierung dieses Reaktionspartnersleicht
zersetzen. - Im übrigen zeichnen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen durch eine
starke herbiide Wirksamkeit aus. Hervorzuheben ist vor allem, daß sie eine gute
Pflanzenverträglichkeit,
insbesondere bei Baumwolle, besitzen. Die
erfindungsgemäßen Stoffe stellen somit eine wertvolle Bereicherung der Technik dar.
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Verwendung man 2.2.2-Trichlor-äthanol und Perfluoroctan-sulfonsäurefluorid
als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsablauf nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
(a) durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
Cl3C-CH2-OH + C8F17-S02-F + C1 Cl3C-CH2-O-S02-C8F17 |
- HF |
Die Synthese kann auch nach der Variante von Schotten-Baumann in Gegenwart wässriger
Natronlauge als Säurebindemittel vorweggenommen werden Verwendet man 2.2.2-Trichlor-1-jod-äthan
und Perfluorbutansulfonsäure-Silbersalz als Ausgangsstoffe,so kann der Reaktionsablauf
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (b) durch das folgende Formelschema wiedergegeben
werden: Cl3C-CH2-J + C4F9-SO2-OAg # Cl3C-CH2-O-SO2-C4F9 + AgJ Die bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren (a) als Ausgangsstoffe verwendbaren Alkohole sind durch die Formel (II)
allgemein definiert. In der Formel (II) stehen R1 und R2 unabhängig voneinander
vorzugsweise für Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen, wobei jeder dieser Alkylreste einen oder mehrere, gleiche oder
verschiedene der folgenden Substituenten tragen kann: Halogen, wie z.B. Fluor, Chlor
und Brom; Nitro; Cyan; Carbalkoxy mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in der Alkoxygruppe;
Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen, wobei Phenyl speziell genannt sei. R1 und R2
stehen weiterhin vorzugsweise für gegebenenfalls durch Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Carbalkoxy mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in der Alkoxygruppe, Halogen, wie Fluor,
Chlor oder Brom, Nitro und/oder Cyan substituiertes Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen,
wobei Phenyl und Naphthyl speziell aufgeführt seien. X1 und X2stehen
in
der Formel (II) unabhängig voneinander vorzugsweise für Nitro, Chlor oder Brom und,
- falls R1 und R2 nicht für Wasserstoff stehen -, auch für Fluor. X3 steht in der
Formel (II), - falls n die Zahl O bedeutet, vorzugsweise für Wasserstoff, Alkyl
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Phenyl9 Ferner steht x3 vorzugsweise für Nitro,
Chlor oder Brom und, - falls R1 und R2 nicht für Wasserstoff stehen -, auch für
Fluor.
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Die erfindungsgemäß als Ausgangstoffe verwendbaren Alkohole der Formel
(II) sind bekannte oder lassen sich nach vorbeschriebenen Verfahren darstellen (vgl.
Deutsche Auslegeschrift 1 259 885; -J. Org. Chem. 23, 1306 - 08 (1958); J. Org.
Chem.
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23, 1876 - 80 (1958); Bull. Soc. Chim. 7, 581 - 586 (1940); J. Amer.
Chem. Soc. 48, 774 - 775 (1926); J. Amer. Chem. Soc.
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47, 455 - 456 (1925); J. Amer. Chem. Soc. 46, 1252 - (1924); J. Amer.
Chem. Soc. 70, 1189 - 1191 (1948) und Schwedische Patentschrift 135 832).
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Als Beispiele für die erfindungsgemäß verwendbaren Stoffe der Formel
(II) seien im einzelnen genannt: 2.2. 2-Trichloräthanol 2.2.2-Trichlor-1-chlormethyl-äthanol
2.2.2-Trichlor-1.1-dimethyl-äthanol 2.2. 2-Trichlor-1 -butyl-äthanol 2.2. 2-Trichlor-1
-äthyl-äthanol 2.2.2-Trichlor-1.1-di-phenyl-äthanol 2.2.2-Trichlor-1.1-di-(4-chlorphenyl)-äthanol
2.2.2-Trichlor-1-methyl-1-äthyl-äthanol 2.2.2-Trichlor-1-iso-butyl-äthanol 2.2.2-Trichlor-1-(4-methoxyphenyl)-äthanol
2.2. 2-Trichlor-1 - (4-methylphenyl ) -äthanol 2.2.2-Trinitro-äthanol 2.2. 2-Trinitro-1
-methyl-äthanol 2.2.2-Trinitro-1.1-dimethyl-äthanol.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren (a) als Reaktionskomponenten
verwendbaren Perfluoralkansulfonsäure-Derivate sind durch die Formel (III) allgemein
definiert. In der Formel (III) steht Rf vorzugsweise für geradkettiges oder verzweigtes
Perfluoralkyl mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen.
Weiterhin steht Rf vorzugsweise für Perfluorcycloalkyl mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen.
Y steht in der Formel (III) vorzugsweise für Fluor und Chlor sowie für den Rest
-O-S02-Rf, in welchem Rf vorzugsweise für diejenigen Reste steht, die bereits vorzugsweise
genannt wurden.
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Die erfindungsgemäß als Ausgangs stoffe verwendbaren Verbindungen
der Formel (III) sind bekannt oder lassen sich nach vorbeschriebenen Verfahren in
einfacher Weise darstellen.
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Als Beispiele für die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren (a) als
Ausgangs stoffe verwendbaren Perfluoralkan-sulfonsäure-Derivate der Formel (IIZ)
seien im einzelnen genannt: Perfluoroctan- sulfonsäurefluorid Perfluoroctan-sulfonsäurechlorid
Perfluoroctan-sulfonsäureanhydrid Perfluorbutan-sulfonsäurefluorid Perfluorbutan-sulfonsäurechlorid
Perfluorbutan-sulfonsäureanhydrid Trifluormethan-sulfonsäurefluorid Trifluormethan-sulfonsäurechlorid
Trifluormethan- sulfonsäureanhydrid.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren (b) als Ausgangsstoffe verwendbaren
Verbindungen sind durch die Formel (IV) allgemein definiert. In der Formel (IV)
haben X1, X2, X3, X4, X5, R1 und R2 vorzugsweise diejenigen Bedeutungen, die für
diese Reste bereits vorzugsweise genannt wurden. Z steht in der Formel (IV) vorzugsweise
für Brom und Jod oder für einen nucleophil leicht substituierbaren Rest, wie zum
Beispiel für den Methansulfonyl- oder den p-Toluolsulfonyl-Rest.
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Die Verbindungen der Formel (IV) sind bereits bekannt oder lassen
sich nach vorbeschriebenen Verfahren darstellen.
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Als Beispiele für die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren (b) als
Ausgangsstoffe verwendbaren Verbindungen der Formel (IV) seien im einzelnen genannt:
1.1.1 -Trichlor-2-brom-äthan 1.1 .1-Trichlor-2-jod-äthan 1.1.1-Trinitro-2-jod-äthan
Methansulfonsäure-(2' .2'. 2' -trichlor)-äthylester p-Toluolsulfonsäure-(2'.2'.2'-trichlor)-äthylester.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren (b) als Reaktionskomponenten
verwendbaren Perfluoralkansulfonsäure-Metallsalze sind durch die Formel (V) allgemein
definiert. In der Formel (V) steht Rf vorzugsweise für diejenigen Reste, die für
diesen Substituenten bereits vorzugsweise genannt wurden. Me steht vorzugsweise
für Silber, ein Alkalimetall, wie zum Beispiel Natrium oder Kalium, oder für ein
Äquivalent eines Erdalkalimetallatoms, wie zum Beispiel Magnesium, Calcium oder
Barium.
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Die Perfluoralkansulfonsäure-Metallsalze der Formel (V) sind bereits
bekannt oder lassen sich nach allgemein üblichen Verfahren darstellen.
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Als Beispiele für die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren (b) als
Ausgangs stoffe verwendbaren Perfluoralkansulfonsäure-Metallsalzen der Formel (V)
seien im einzelnen genannt: Silber-perfluoroctansulfonat Natrium-perfluoroctansulfonat
Kalium-perfluoroctansulfonat Natrium-perfluorbutansulfonat Kalium-perfluorbutansulfonat
Silber-perfluorbutansulfonat
Calcium-perfluorbutansulfonat Silber-trifluormethansulfonat Natrium-trifluormethansulfonat
Kalium-trifl uormethansulfonat.
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Als Verdünnungsmittel kommen bei der Durchführung der Umsetzung nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren (a) alle inerten organischen Lösungsmittel in Frage.
Hierzu gehören vorzugsweise aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Petroläther, Benzin, Cyclohexan, Benzol und Toluol, ferner halogenierte aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff
und Chlorbenzol, weiterhin Äther, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan,
ferner polare Lösungsmittel wie Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid oder Acetonitril.
Außerdem kann ein als Reaktionskomponente fungivrender Alkohol der Formel (II) gleichzeitig
als Lösungsmittel dienen, wenn er in einem ausreichenden Überschuß eingesetzt wird.
Bei der Umsetzung kann auch Wasser als Lösungsmittel verwendet werden, wenn die
Reaktion nach der Variante von Schotten-Baumann durchgeführt wird.
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Als Säureakzeptoren kommen bei der Umsetzung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren (a) alle üblichen Säurebindemittel in Betracht. Hierzu gehören vorzugsweise
Alkalihydroxide wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Erdalkalihydroxide wie Calciumhydroxid,
Alkalicarbonate wie Natriumcarbonat, Erdalkalicarbonate wie Calciumcarbonat, tertiäre
organische Basen wie Triäthylamin oder Pyridin. Als besonders geeignet seien genannt:
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Triäthylamin,
Pyridin.
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Die Reaktionstemperaturen können bei der Umsetzung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren (a) in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet
man bei Temperaturen zwischen OOC und 1500C, vorzugsweise zwischen 200C und 900C.
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Die Umsetzung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (a) kann bei Normaldruck
oder auch bei erhöhtem Druck durchgeführt werden.
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Im allgemeinen arbeitet man bei Normaldruck.
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Bei der Durchführung der Umsetzung nach dem erfifidungsgemäßen Verfahren
(a) setzt man auf 1 Mol AusgangsStoff der Formel (III) vorzugsweise 1 bis 2 Mol
an einem Alkohol der Formel (II) sowie 1,1 bis 1,5 Mol an Säurebindemittel ein.
Eine Änderung der angegebenen stöchiometrischen Verhältnisse ist möglich, bringt
jedoch keine wesentliche Ausbeuteverbesserung.
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Die Isolierung der Verbindungen der -Formel (I) erfolgt beim Arbeiten
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (a) in üblicher Weisedadurch, daß man zunächst
gegebenenfalls Lösungsmittel abzieht, das verblebende Reaktionsgemisch mit Wasser
verdünnt, durch Zugabe von Base alkalisch macht und das sich abscheidende kristalline
Produkt abfiltriert, wäscht und trocknet. Fallen die) Verbindungen der Formel (I)
in Form von Flüssigkeiten an, so wird die nach dem Versetzen des Reaktionsgemisches
mit Wasser und Base erhaltene organische Phase abgetrennt, mehrfach mit Wasser ausgeschüttelt,
getrocknet und anschließend unter vermindertem Druck destilliert.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens (b) kommen als
Verdünnungsmittel alle inerten organischen Lösungsmittel in Frage. Hierzu gehören
vorzugsweise diejenigen Solventien, die bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren
(a) vorzugsweise genannt wurden, außer den halogenierten aliphatischen und aromatischen
Lösungsmitteln.
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Die Reaktionstemperaturen können bei der Umsetzung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren (b) in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet
man bei Temperaturen zwischen OOC und 1500C, vorzugsweise zwischen 200C und 1000C.
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Die Umsetzung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (b) kann bei Normaldruck
oder auch bei erhöhtem Druck durchgeführt werden.
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Im allgemeinen arbeitet man bei Normaldruck.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Variante
(b) setzt man 1 Mol Ausgangsstoff der Formel (IV) mit 1 Mol an Perfluoralkansulfonsäure-Metallsalz
der Formel (V) um.
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Eine geringe über oder Unterschreitung des angegebenen stöchiometrischen
Verhältnisses ist möglich, bringt jedoch keine wesentliche Ausbeuteverbesserung.
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Zur Isolierung der Verbindungen der Formel (I) werden im Falle der
erfindungsgemäßen Umsetzung nach der Verfahrensvariante (b) zunächst gegebenenfalls
entstandene unlösliche Salze aus dem Reaktionsgemisch abfiltriert. Anschließend
wird das Filtrat durch Abziehen des Lösungsmittels eingeengt.
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Die weitere Aufarbeitung erfolgt ebenso wie es bereits für die Umsetzung
nach der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante (a) beschrieben wurde.
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Als Beispiele für die erfindungsgemäßen Perfluoralkansulfonsäureester
der Formel (I) seien im einzelnen genannt: Perfluoroctan-sulfonsäure-2.2.2-trichloräthylester
Perfluoroctan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1-chlormethyl)-äthylester Perfluoroctan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1.1-dimethyl)-äthyl
ester Perfluorbutan-sulfonsäure-2.2.2-trichloräthylester Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1-chlormethyl)-äthylester
Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1.1-dimethyl)-äthylester Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1-butyl)-äthylester
Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1-äthyl)-äthylester
Perfluorbutan-sulfonsäure(2.2.2-trichlor-1.1-diphenyl)-äthylester
Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1.1-di-(4'-chlorphenyl) ) -äthyle ster
Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1-methyl-1-äthyl)-äthylester Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1-iso-butyl)-äthylesterPerfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1-(4-methOxyphenyl))-äthylester
Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-(4'-methylphenyl))-äthylester Perfluorbutan-sulfonsäure-2.2.2-trinitro-äthylester
Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trinitro-1-methyl)-äthylester Perfluorbutan-sulfonsäure-(2.2.2-trinitro-1.1-dimethyl)-äthylester
Trifluormethan-sulfonsäure-2.2. 2-trichlor-äthylester Trifluormethan-sulfonsäure-(2.2.2-trichlor-1.1-dimethyl)-äthylester
Trifluormethan-sulfonsäure-(2.202-trichlor-1-äthyl)-äthylester Trifluormethan-sulfonsäure-(2.2s2-trichlor-1.2-diphenyl)-äthylester
Trifluormethan-sulfonsäure-2.2. 2-trinitro-äthylester Trifluormethan-sulfonsäure-(2.2.2-trinitro-1-methyl)-äthylester
trifluormethan-sulfonsäure-(2.2.2-trinitro-1.1-dimethylWäthylester.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe beeinflussen das Pflanzenwachstum
und können deshalb als Defoliants, Desiccants, Krautabtötungsmittel, Keimhemmungsmittel
und insbesondere als Unkrautvernichtungsmittel verwendet werden. Unter Unkraut im
weitesten Sinne sind alle Pflanzen zu verstehen, die an Orten aufwachsen, wo sie
unerwünscht sind. Ob die erfindungsgemäßen Stoffe als totale oder selektive Herbizide
wirken, hängt im wesentlichen von der angewendeten Menge ab.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können z.B. bei den folgenden Pflanzen
verwendet werden: Dikotyle Unkräuter der Gattungen: Senf (Sinapis), Kresse (Lepidium),
Labkraut (Galium), Sternmiere (Stellaria), Kamille (Matricaria), Hundskamille (Anthemis),
Knopfkraut (Galinsoga), Gänsefuß (Chenopodium), Brennessel (Urtica), Kreuzkraut
(Senecio), Fuchsschwanz (Amaranthus), Portulak (Portulaca), Spitzklette (Xanthium),
Winde (Convolvulus), Prunkwinde (Ipomoea), Knöterich (Polygonum), Sesbanie (Sesbania),
Ambrosie (Ambrosia), Kratzdistel (Cirsium), Distel (Carduus), Gänsedistel (Sonchus),
Nachtschatten (Solanum), Sumpfkresse (Rorippa), Rotala, Büchsenkraut (Lindernia),
Taubnessel (Lamium), Ehrenpreis (Veronica), Schönmalve (Abutilon), Emex, Stechapfel
(Datura), Veilchen (Viola), Hanfnessel, Hohlzahn (Galeopsis), Mohn (Papaver), Flockenblume
(Centaurea).
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Dicotyle Kulturen der Gattungen: Baumwolle (Gossypium), Sojabohne
(Glycine), Rübe (Beta), Möhre (Daucus), Gartenbohne (Phaseolus), Erbse (Pisum),
Kartoffel (Solanum), Lein (Linum), Prunkwinde (Ipomoea), Bohne (Vicia), Tabak (Nicotiana),
Tomate (Lycopersicon), Erdnuß (Arachis), Kohl (Brassica), Lattich (Lactuca), Gurke
(Cucumis), Kürbis (Cuburbita).
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Monokotyle Unkräuter der Gattungen: Hühnerhirse (Echinochloa), Borstenhirse
(Setaria), Hirse (Panicum), Fingerhirse (Digitaria), Lieschgras (Phleum), Rispengras
(Poa), Schwingel (Festuca), Eleusine, Brachiaria, Lolch (Lolium), Trespe (Bromus),
Hafer (Avena), Zypergras (Cyperus), Mohrenhirse (Sorghum), Quecke (Agropyron), Hundszahngras
(Cynodon), Monocharia, Fimbristylis, Pfeilkraut (Sagittaria), Sumpfried (Eleocharis),
Simse (Scirpus), Paspalum, Ischaemum, Sphenoclea, Dactyloctenium, Straußgras (Agrostis),
Fuchsschwanzgras (Alopecurus), Windhalm (Apera).
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Monokotyle Kulturen der Gattungen: Reis (Oryza), Mais (Zea), Weizen
(Triticum), Gerste (Hordeum), Hafer (Avena), Roggen (Secale), Mohrenhirse (Sorghum),
Hirse (Panicum), Zuckerrohr (Saccharum), Ananas (Ananas), Spargel (Asparagus), Lauch
(Allium).
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe ist jedoch keineswegs
auf diese Gattungen beschränkt, sondern erstreckt sich in gleicher Weise auch auf
andere Pflanzen.
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Die Verbindungen eignen sich in Abhängigkeit von der Konzentration
zur Totalunkrautbekämpfung z.B. auf Industrie- und Gleisanlagen und auf Wegen und
Plätzen mit und ohne Baumbewuchs. Ebenso können die Verbindungen zur Unkrautbekämpfung
in Dauerkulturen z.B. Forst-, Ziergehölz-, Obst-, Wein-, Citrus-, Nuss-, Bananen-,
Kaffee-, Tee-, Gummi-, Ölpalm-, Kakao-, Beerenfrucht- und Hopfenanlagen und zur
selektiven Unkrautbekämpfung in einjährigen Kulturen eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können als solche oder in ihren Formulierungen
auch in Mischung mit bekannten Herbiziden zur Unkrautbekämpfung Verwendung finden,
wobei Fertigformulierung oder Xnkmischung möglich ist.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen
übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate.
Diese werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe
mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten
Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden
Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische
Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel
kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, Benzol oder Alkylnaphthaline,
chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole,
Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan
oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie
Butanol oder
Glycol sowie deren Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon
oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid,
sowie Wasser; mit vetldssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind
solche FlUssigkeiten gemein, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck
gasförmig sind, z. 3. Aerosol-Treibgase, wie Dichlordifluormethan oder Trichlorfluormethan;
als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum,
Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit, odr Diatomenerde, und synthetische Gesteinsmehle,
wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und. Silikate; als Emulgiermittel: nichtionogene
und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther,
z.B. Alkylaryl-polyglycol-Äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate und ArylsuAfonate;
als Dispergiermittel: z.E,. Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen in Mischung
mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen.
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Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,2 und 95 Gewichtsprozent
Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90.
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Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder
der daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Emulsionen,
Schäume, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate angewendet werden. Die Anwendung
geschieht in üblicher Weise, z. B. durch Spritzen, Sprühen, Stäuben, Streuen, Gießen
usw.
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Die Anwendung ist sowohl nach dem pre-emergence-Verfahren als auch
nachdem post-emergence-Verfahren möglich.
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Im allgemeinen arbeitet man mit Wirkstoffkonzentrationen von 0,01
bis 1,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent.
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Werden die Wirkstoffe nach besonderen Ausbringungsverfahren ausgebracht,
zum Beispiel nach dem ULV-Verfahren (ultra-lowvolume), so liegen die Wirkstoffkonzentrationen
höher, zum Beispiel zwischen 20 und 80 %.
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Die eingesetzte Wirkstoffmenge kann in größeren Bereichen schwanken.
Sie hängt im wesentlichen ab von der Art des gewünschten Effektes. Im allgemeinen
liegen die Aufwandmengen zwischen 0,1 und 25 kg/ha, vorzugsweise zwischen 0,25 und
10 kg/ha.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe besitzen nicht nur eine gute herbizide
Wirksamkeit, sondern weisen darüberhinaus auch insektizide, fungizide, ovizide und
oleophobe Eigenschaften auf. - Sie eignen sich jedoch besonders vorteilhaft zur
selektiven Unkrautbekämpfung in Baumwolle.
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Die gute herbizide Potenz der erfindungsgemäßen Wirkstoffe geht aus
dem folgenden Beispiel hervor:
Beispiel Post-emergence-Test Lösungsmittel:
5 Gewichtsteile Aceton Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglycoläther Zur Herstellung
einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit
der angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator zu und
verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
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Mit der Wirkstoffzubereitung spritzt man Testpflanzen, welche eine
Höhe von 5 - 15 cm haben so, daß die in der Tabelle angegebenen Wirkstoffmengen
pro Flächeneinheit ausgebracht werden. Die Konzentration der Spritzbrühe wird so
gewählt, daß in 2000 1 Wasser/ha die in der Tabelle angegebenen Wirkstoffmengen
ausgebracht werden.
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Nach drei Wochen wird der Schädigungsgrad der Pflanzen bonitiert in
Schädigung im Vergleich zur Entwicklung der unbehandelten Kontrolle. Es bedeuten:
0 % = keine Wirkung (wie unbehandelte Kontrolle) 100 O,'o = totale Vernichtung Wirkstoffe,
Aufwandmengen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Tabelle
A Post-emergence-Test Wirkstoff Wirkstoffaufwand Echinochloa Sinapis Baumwolle kg/ha
crus galli arvensis Cl3G-CH2-O-SO2-C8F17 4 100 100 0 (1)
Chemische
Herstellungsbeispiele Beispiel 1 Cl3C-CH2-O-SO2-C8F17 In eine Mischung aus 149,5
g (1 Mol) 2.2.2-Trichloräthanol und 66,6 g (0,6 Mol) Triäthylamin werden bei Raumtemperatur
251 g (0,5 Mol) Perfluoroctansulfonsäure-fluorid unter Rühren langsam eingetropft.
Man läßt über Nacht weiterrühren, gießt dann das Reaktionsgemisch in 1 1 Wasser
ein und macht es durch Zugabe von verdünnter wässriger Natronlauge alkalisch. Danach
wird noch einige Zeit bei Raumtemperatur weitergerührt. Das sich dabei abscheidende
kristalline Produkt wird abfiltriert, mehrfach mit Wasser gewaschen und anschließend
getrocknet. Man erhält auf diese Weise 281 g (89 % der Theorie) an Perfluoroctansulfonsäure-2.2.2-trichloräthylester
in Form farbloser Kristalle vom Schmelzpunkt 105 - 1060C.
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Elementaranalyse: C H Cl F S Berechnet: 19,0 % 0,3 % 16,7 % 50,7 %
5,1 % Gefunden: 19,2 % 0,5 % 16,9 % 45,8 % 5,4 o Beispiel 2 Cl 3C- CH2-0-S02-CF2-CF2-CF2-CF3
In eine Mischung aus 29,8 g (0,2 Mol) 2.2.2-Trichloräthanol und 11,1 g (0,11 Mol)
Triäthylamin werden bei Raumtemperatur 30,2 g (0,1 Mol) Perfluorbutan-sulfonsäure-fluorid
unter Rühren langsam eingetropft. Man läßt über Nacht weiterrühren, gießt dann das
Reaktionsgemisch in 2OOrtiil Wasser ein und macht es durch Zugabe von verdünnter
wässriger Natronlauge alkalisch.
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Danach wird noch einige Zeit bei Raumtemperatur weitergerührt.
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Das sich dabei abscheidende kristalline Produkte wird abfiltriert,
mehrfach mit Wasser gewaschen und anschließend getrocknet. Man erhält auf diese
Weise 42 g (90 °/0 der Theorie) an Perfluorbutan-sulfonsäure-2.2. 2-trichloräthylester
in Form farbloser Kristalle vom Schmelzpunkt 58 - 590C.
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Elementaranalyse: C H Cl F S Berechnet: 16,7 % 0,5 24,6 % 39,7 % 7,4
% Gefunden: 17,1 % 0,8 % 24,6 O/o 38,6 % 7,3 % Das NMR-Spektrum zeigt ein Signal
bei 4,96 ppm.
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Beispiel 3 Cl 3C-CH2 -0-SO 2-CF3 In eine Mischung von 60 g (0,4 Mol)
2.2.2-Trichloräthanol und 22,2 g (0,22 Mol) Triäthylamin wird bei einer Temperatur
von 400C so lange gasförmiges Trifluormethan-sulfonsäurefluorid eingeleitet, bis
von der Lösung kein Gas mehr absorbiert wird.
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Danach wird das Reaktionsgemisch mehrfach mit je 100 ml in wässriger
Natronlauge extrahiert. Anschließend wird die organische Phase bis zur neutralen
Reaktion mit Wasser gewaschen und nach dem darauf folgenden Trocknen mit Natriumsulfat
unter vermindertem Druck destilliert. Man erhält auf diese Weise 61 g (94 % der
Theorie) an Trifluormethansulfonsäure-2.2.2-trichloräthylester in Form einer farblosen
Flüssigkeit vom Siedepunkt 104 - 1060C bei 100 Torr.
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Elementaranalyse: C H Cl F S Berechnet: 12,8 % 0,7 % 37,7 % 20,3 %
11,4 % Gefunden: 12,8 % 0,7 % 38,3 % 19,0 % 11,3 %