DE2439470C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Fallgeschwindigkeit von Gießformen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Fallgeschwindigkeit von GießformenInfo
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Description
Ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentan-Spruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2 sind aus der deutschen Offenlegungsschrift
35 674 bekannt. Bei diesem bekannten System wird der Druck in der den Gießbehälter enthaltenden
Kammer gemessen und nach einem vorgegebenen Programm gesteuert, um die Durchflußmenge des
geschmolzenen Metalls vom Gießbehälter in die Gießform vom Absinken des Metallspiegels im Gießbehälter
unabhängig zu machen.
Mit einem derartigen System läßt sich eine konstante Geschwindigkeit der Schmelze im Gießrohr erzielen,
was bei weitem nicht den günstigsten Fall darstellt, da es
abhängig von der jeweiligen Form der Gießlinge in der Regel zu unzulässig hohen Geschwindigkeiten in den
engen Querschnitten und zu viel zu geringen Geschwindigkeiten in den weiten Querschnitten des einzelnen
Gießlings kommt.
Wollte man versuchen, die Schwierigkeit mit dem bekannten System durch experimentelle Festlegung
eines Wirkungsprogramms für den Gießablauf jedes einzelnen Gießlings zu beheben, so wäre die Anfertigung
einer großen Anzahl von Probegießlingen erforderlich, was den Gießprozeß verteuern würde,
ohne die erforderliche Präzision zu gewährleisten.
Nur in Sonderfällen wird eine von der Gestalt des einzelnen Gießlings abhängige Geschwindigkeitssteuerung
durch den Einbau von Kontaktgebern in die Gießform selbst erreicht, was zu einer erheblichen
konstruktionsmäßigen Komplizierung und damit zu einer Verteuerung des Werkzeugs führt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Füllgeschwindigkeit der Form in allen ihren Bereichen
nicht nur unabhängig vom Druckabfall in der den Gießbehälter enthaltenden Kammer, sondern insbesondere
auch unabhängig von der Gestalt der Gießform selbst zu steuern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt nach dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1. Erfindungsgemäß
wird der Vorteil erreicht, daß auch bei Gießformen mit komplizierter Gestalt alle Teile der Gießform, unabhängig
von deren Querschnittsänderungen, gleichmäßig schnell gefüllt werden, was zu einer optimalen
Gleichmäßigkeit in den Eigenschaften des fertigen Gußstücks führt.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden eingehender anhand der Zeichnungen erläutert.
In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 in einem Diagramm die Änderung der Gasdrücke während des Gießens eines Gießlings in dem
Fall, daß der Förderdruck Ap durch Erhöhung des Drucks in der Kammer mit dem Gießbehälter erfolgt,
Fig. 2 ein ähnliches Diagramm, wenn der Förderdruck Δρ durch Herabsetzung des Drucks in der
Gießform erfolgt,
Fig.3 eine Ausführungsmöglichkeit der Erfindung bei Verwendung eines elektrischen Folge- und Steuersystems,
wobei mit vollen Linien der Betrieb der Einrichtung bei Erzeugung des Förderdrucks Δρ durch
Erhöhung des Drucks in der Kammer mit dem Gießbehälter und mit gestrichelten Linien der bei
Erzeugung des Förderdrucks durch Herabsetzung des Drucks in der Gießform angedeutet ist.
Unter der Bedingung, daß sich die Gießform mit Schmelze bei konstanter Fördermenge füllen sollte, gilt
die durch die ausgezogene Linie in F i g. 1 gezeigte Änderung des Drucks P2, die in der Kammer 2 mit der
Gießform (F i g. 3) infolge der Abnahme des Volumens dieser hermetisch abgeschlossenen Kammer auftritt.
Von Punkt 3 an bleibt in diesem Diagramm der Druck P2 konstant, da die Gießform gefüllt ist und die Zufuhr
von Metall unterbrochen wird. Um diese Bedingung zu realisieren, ist es erforderlich, den Druck Pi zu ändern,
und zwar nach dem in Fig. 1 mit voller Linie angedeuteten Gesetz, wobei angenommen wird, daß das
Metall bis zu Punkt 1 im Gießrohr steigt, von Punkt 1 bis Punkt 2 den Bereich des Gießlings mit einer bestimmten
Gestalt ausfüllt, nach Punkt 2 den Bereich des Gießlings mit einer anderen Gestalt ausfüllt und in
Punkt 3 die Gießform vollständig gefüllt ist.
Gezeigt mit voller Linie in F i g. I ist die erforderliche Änderung des Förderdrucks Δρ, erhalten durch einfache
Substraktion: P2-Pi.
Um das gewünschte Gesetz des Formfüllens (die Änderung von P2 in Fi g. la) zu erhalten, ist es folglich
erforderlich, eine Drossel zu steuern, durch die Gas in die Kammer mit dem Gießbehälter 1 einströmt (F i g. 3),
und zwar so, daß das komplizierte Gesetzt der Änderung von P\ nach Fig. Ic oder gleichbedeutend
der von Δρ nach Fig. Ib realisiert wird.
Aus der Tatsache, daß die geraden Linien der
Diagramme approximative Kurven darstellen und normalerweise die Gießform viel komplizierter ist als
die dargestellte, die nur eine Änderung der Gestalt aufweist, wird die Kompliziertheit dieser Aufgabe
offensichtliclL
In den gleichen Diagrammen (Fig. la, b, c) sind auch
die Ableitungen
Falls es aus technologischen Gründen erforderlich ist,
in einem bestimmten Bereich des Gießiings die Fördermenge des einströmenden Metalls zu ändern,
werden als Impulse zur Signalgabe zum Stellmechanismus auch die sprungartigen Änderungen von
i/P, d\p , JP1
-,— - r und -r^
dt dt dt
dt dt dt
gezeigt Man sieht, daß sich die Ableitungen nach Fig. Ib und Ic in charakteristischen Momenten des
Gießvorgangs sprungartig ändern, während
dP,
dt
einen konstanten Wert hat, der die technologisch vorgegebene Bedingung einer konstanten Fördermenge
des die Gießform zu füllenden flüssigen Metalls bestimmt
Es ist folglich zweckmäßig, zur Steuerung des Vorgangs die Bedingung vorzugeben, den Parameter
dt
(im Beispiel eine Konstante) im Laufe des Gießvorgangs zu messen und den vorgegebenen Charakter
seiner Änderung (z. B. konstanter Wert) aufrechtzuerhalten.
d Ip
~dT
~dT
. dPt
und -τ-1
dt
und -τ-1
dt
verwendet.
ίο Diese Änderungen können mit Hilfe von elektrischen,
pneumatischen oder hydraulischen Einrichtungen registriert werden, und nach Vergleich mit dem vorgegebenen
Programm kann durch Rückkopplung die Steuerung des vorgegebenen technologischen Vorgangs
erfolgen. In F i g. 3 ist als Beispiel das Blockschema einer für diesen Zweck aufgebauten Einrichtung gezeigt
Die Kammer 1 mit dem Gießbehälter ist mit einem Manometer 4 verbunden, während die Kammer 2 mit
der Gießform mit einem Manometer 3 verbunden ist, das statt dessen jedoch auch mit dem Hohlraum der
Gießform verbunden werden kann. Beide Manometer 3 und 4 sind ferner mit einer Meßstufe 5 verbunden, von
dessen Ausgang Signale zu einer Differenzierstufe 6 geleitet werden. Die Differenzierstufe 6 ist an eine
Vergleicherstufe 7 angeschlossen, die ihrerseits mit einer Vorgabeschaltung 8 verbunden ist. Das Signal der
Vergleicherstufe 7 wird einem Verstärker 9 zugeführt, der mit einem ein Stellglied 11 bzw. 12 steuernden
Steuerkreis 10 verbunden ist
Hierzu 3 lilatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Steuerung der Füllgeschwindigkeit
von Gießformen beim Niederdruckgießen, Gegendruckgießen oder Vakuumgießen, wobei der
Druck in einer den Gießbehälter enthaltenden Kammer gemessen und gegebenenfalls gesteuert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Parameter der Steuerung des Gießvorgangs die
Änderungsgeschwindigkeit (dPHdt) des Drucks in
der Gießform verwendet wird und zur Nachführung des Vorganges sowie zur Inipulsgabe an Stellmechanismen
sprungartige Änderungen des Druckunterschiedes (dApldt) zwischen der den Gießbehälter
enthaltenden Kammer und der Gießform — falls das Fördern der Schmelze durch Erhöhung des Drucks
(P 2) in der Kammer mitdem Gießbehältei erfoSgt
— bzw. sprunghafte Änderungen des Drucks (dP Mdt) in der Kammer mit dem Gießbehälter —
falls das Fördern der Schmelze durch Herabsetzung des Drucks in der Gießform erfolgt — verwendet
werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem in einer geschlossenen
Kammer angeordneten Gießbehälter und einem an diese Kammer angeschlossenen Manometer, das
über eine mit einer Vorgabeschaltung verbundene Vergleicherstufe und einen Steuerkreis auf ein den
Gießdruck steuerndes Stellglied gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Druck in der
Gießform messendes weiteres Manometer (3) vorgesehen ist, und daß beide Manometer (3,4) über
eine Meßstufe (5) an eine Differenzierstufe (6) angeschlossen sind, die mit der Vsrgleicherstufe (7)
verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (11 bzw. 12) mit der den
Gießbehälter enthaltenden Kammer (1) oder mit der Gießform (2) verbunden ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BG24336A BG19404A1 (de) | 1973-08-16 | 1973-08-16 | |
BG2433673 | 1973-08-16 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2439470A1 DE2439470A1 (de) | 1975-02-27 |
DE2439470B2 DE2439470B2 (de) | 1977-06-30 |
DE2439470C3 true DE2439470C3 (de) | 1978-02-09 |
Family
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