DE3801216A1 - Verfahren und vorrichtung zum steuern von spritzgiessmaschinen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum steuern von spritzgiessmaschinenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Steuern einer Spritzgießmaschine,
und zwar gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des
Anspruchs 4. Genauer gesagt bezieht sich die Erfindung auf
ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine mehrstufige
Drucksteuerung einer Spritzgießmaschine während eines Halte
schritts derselben, nachdem ein geschmolzenes Kunstharz
in den Formhohlraum der Maschine eingefüllt worden ist.
Gemäß einem bekannten Verfahren zum Steuern eines Druckhalte
schritts wird der Schritt zeitlich in mehrere Stufen unter
teilt, und in den jeweiligen Stufen werden Druckwerte vor
gegeben, so daß sich Erzeugnisse mit geringen bis zu großen
Dicken erzielen lassen, die frei von Schrumpfungen sind und
ein zufriedenstellendes äußeres Erscheinungsbild aufweisen.
In Abhängigkeit von der Art des verwendeten Kunstharzes
verändert sich jedoch die Temperatur, bei der das geschmolzene
Kunstharz erstarrt. Außerdem ändert sich die Zeit, die das
geschmolzene Kunstharz zum Erstarren benötigt, in Abhängig
keit von solchen Faktoren wie dem Volumen des Formerzeugnisses
und der Temperatur der Metallform, so daß die Bedienungs
person zum Einstellen der gewünschten bzw. angemessenen
Zeiten und Druckwerte große Erfahrung haben muß.
Insbesondere bei Ausübung eines hohen Haltedrucks auf das
geschmolzene Kunstharz, während dieses erstarrt, würden in
dem Formerzeugnis hohe innere Spannungen entstehen, wodurch
dessen mechanische Festigkeit beeinträchtigt würde. Bei einem
exakt geformten Erzeugnis, wie z.B. einer Kompaktplatte bzw.
CD-Platte, muß man ein Formprodukt erhalten, das ein gutes
Aussehen, gute Eigenschaften beim Übergangsdrucken bzw.
beim Einbringen von Informationen, sowie wenig Spannung
beinhaltet, und es ist daher unmöglich, einen hohen
Haltedruck zu verwenden. Bei einem derartigen Produkt ist
es notwendig, den Haltedruck nicht nur unter Berücksichtigung
der Erfahrung der Bedienungsperson sondern auch unter
Berücksichtigung der Auswirkungen der Außentemperatur und
der Kunstharzcharakteristika festzusetzen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der
Schaffung eines verbesserten Verfahrens und einer verbesserten
Vorrichtung für eine mehrstufige Drucksteuerung einer
Spritzgießmaschine, mit dem bzw. der sich Erzeugnisse
hoher Qualität erzielen lassen, die frei von Schrumpfungen
und inneren Spannungen sind.
Erfindungsgemäße Lösungen dieser Aufgabe ergeben sich aus
den Kennzeichen der Ansprüche 1 und 4.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren und eine
Vorrichtung, bei dem bzw. der die Drucktransferpunkte bzw.
Druckübergangspunkte in den jeweiligen Halteschritten bei
Punkten übertragen werden, bei denen die Kunstharztemperatur
oder die Formtemperatur eine vorbestimmte, vorgegebene
Temperatur erreicht, die durch einen an der Form angebrachten
Temperatursensor gemessen wird.
Gemäß einem ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung
ist ein Verfahren zum Steuern einer Spritzgießmaschine
geschaffen, bei dem ein Druckhalteschritt in mehreren Stufen
gesteuert wird, wobei sich das Verfahren erfindungsgemäß durch
den Schritt auszeichnet, daß Übergangspunkte der jeweiligen
Haltedruckwerte nach Maßgabe der Temperatur des eingespritzten
Kunstharzes oder der Temperatur einer Metallform, die jeweils von
einem für die Metallform vorgesehenen Temperatursensor
detektiert wird, übertragen werden.
Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt schafft die vorliegende
Erfindung eine Vorrichtung zum Steuern einer Spritzgieß
maschine mit einer Metallform und einer von einem Ein
spritzzylinder betätigten Schnecke zum Einspritzen eines
geschmolzenen Kunstharzes in die Metallform, wobei sich
die Vorrichtung erfindungsgemäß auszeichnet durch
einen für die Metallform vorgesehenen Temperatursensor,
eine Temperatur-Setzeinrichtung, in der eine Mehrzahl
von Haltedruck-Übergangspunkttemperaturen eingestellt sind,
einen Komparator, der ein Druckübergangssignal erzeugt, wenn
eine von dem Temperatursensor detektierte Temperatur mit
einer der Haltedruck-Übergangspunkttemperaturen übereinstimmt,
eine Druck-Setzeinrichtung, in der die Haltedruck-
Übergangspunkttemperaturen eingestellt sind,
eine Drucksteuerung, der das Druckübergangssignal sowie ein
Ausgangssignal der Druck-Setzeinrichtung zuführbar sind,
und durch ein Drucksteuerventil, das dazu ausgelegt ist,
den Druck des Einspritzzylinders nach Maßgabe des Aus
gangssignals der Druck-Setzeinrichtung zu steuern, wenn
der Drucksteuerung das Druckübergangssignal zugeführt
wird.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im
folgenden anhand der zeichnerischen Darstellungen eines
Ausführungsbeispiels noch näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht
eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung;
Fig. 2 ein Blockdiagramm unter Darstellung einer Steuer
einheit; und
Fig. 3 eine graphische Darstellung unter Veranschaulichung
der Beziehung zwischen der Kunstharztemperatur und
der Zeit sowie der Beziehung zwischen dem Einspritz
druck und der Zeit.
Die in Fig. 1 dargestellte Spritzgießmaschine umfaßt ein
an einer ortsfesten Platte 12 befestigtes ortsfestes Metall
formteil 11 sowie ein an einer beweglichen Platte 14
befestigtes bewegliches Metallformteil 13, wobei das ortsfeste
und das bewegliche Metallformteil zwischen sich einen Form
hohlraum definieren. Die bewegliche Platte 14 ist mit dem
Kolben 16 eines Formteilklemmzylinders 15 verbunden, der
durch ein Vorfüllventil 17 und ein nicht gezeigtes Transfer
ventil mit einem nicht gezeigten Vorrat druckbeaufschlagten
Öls in Verbindung steht, so daß sich die bewegliche Platte 14
in Richtung auf die ortsfeste Platte 12 zu sowie von dieser weg
bewegen läßt.
Wie in bezug auf Fig. 1 zu sehen ist, ist rechts von der orts
festen Platte 12 ein Zylinderkörper bzw. zylinderförmiger
Körper 21 vorgesehen, der eine nicht gezeigte Heizeinrichtung
aufweist. Eine durch eine nicht gezeigte Antriebsquelle in
Rotation versetzbare und durch einen Einspritzzylinder 23 hin
und herbewegbare Schnecke 24 ist in dem Zylinderkörper 21
enthalten, und der Zylinderkörper 21 läßt sich durch eine
Kolben-und-Zylinder-Anordnung 22 auf die ortsfeste Platte 12
zu sowie von dieser weg bewegen. Die in Fig. 1 rechts
befindliche Kammer 23 A des Einspritzzylinders 23 ist mit
einem Druckeinstellventil 25 verbunden, das den Druck des
druckbeaufschlagten Öls steuert, das von einem nicht gezeigten
Vorrat druckbeaufschlagten Öls angeliefert wird. Ein
konventioneller Temperatursensor 26 z.B. des Infrarotstrahlungs-
Typs ist für das bewegliche Metallformteil zum Messen der
Temperatur des eingespritzten Kunstharzes vorgesehen.
Außerdem kann ein Ultraschall-Temperatursensor 27 an
der Fläche des Metallformteils 11 oder des Metallform
teils 13 vorgesehen sein. In der vorstehenden Beschreibung
wurde zwar die Temperatur des in den Formhohlraum einge
spritzten Kunstharzes gemessen, doch es ist ebenso möglich,
an dem Metallformteil 11 oder 13 einen Temperatursensor
zum Messen der Temperatur der durch die Metallformteile
gebildeten Metallform anzubringen.
Die Arbeitsweise der in Fig. 1 gezeigten Spritzgießmaschine
wird nun unter Bezugnahme auf Fig. 2 erläutert. Nach dem
Vorbewegen des Zylinderkörpers 21 mittels der Kolben-und-
Zylinder-Anordnung 22 in einer derartigen Weise, daß eine
an dem Zylinderkörper 21 ausgebildete Düse 21 A gegen die
ortsfeste Metallplatte 12 gedrückt ist, erfolgt verfahrens
mäßig beim Vorbewegen der Schnecke 24 mittels des Einspritz
zylinders 23 ein Einfüllschritt, in dem das in dem Zylinder
körper 22 befindliche geschmolzene Kunstharz in den
Formhohlraum eingespritzt wird. Während dieser Zeit wird
die Geschwindigkeit bzw. Drehzahl der Schnecke 24 gesteuert.
Nach Beendigung des Einfüllschritts geht das Verfahren zu
einem Druckhalteschritt über, und die Steuerung der Schnecke
24 geht von der geschwindigkeitsmäßigen Steuerung auf eine
druckmäßige Steuerung über.
In dem Druckhalteschritt detektiert der Temperatursensor 26 oder
27 die Temperatur des eingespritzten Kunstharzes bzw. der Metallform, und
der Temperatursensor gibt sein Ausgangssignal an einen
Komparator 31, der außerdem ein Ausgangssignal einer
Temperatur-Setzeinrichtung 32 erhält, in der mehrere
Temperaturen vorgegeben bzw. festgesetzt sind, bei denen
der Transfer bzw. Übergang zwischen den Haltedrücken
erfolgt. Wenn die von dem Temperatursensor 26 oder 27
gemessene Temperatur mit einer der in der Temperatur-
Setzeinrichtung 32 festgesetzten Temperaturen übereinstimmt,
gibt der Komparator 31 ein Druckübergangssignal 33 an
eine Drucksteuerung 34. Da das Ausgangssignal einer Druck-
Setzeinrichtung 35 ebenfalls der Drucksteuerung 34 zuge
führt wird, gibt die Drucksteuerung das Ausgangssignal
von der Druck-Setzeinrichtung 35 an ein Drucksteuerventil 25
zum Steuern des Einspritzdrucks bzw. Haltedrucks des Einspritz
zylinders 23. Obwohl bei der vorstehenden Beschreibung
die Temperatur des eingespritzten Kunstharzes detektiert
wurde, ist es ebenso möglich, die Temperatur der aus den
Metallformteilen 11 und 13 gebildeten Metallform zu detektieren
bzw. zu ermitteln.
Fig. 3 zeigt eine graphische Darstellung unter Veran
schaulichung der Beziehungen zwischen der Zeit t (Abszisse) und der
Kunstharz- bzw. Formtemperatur T (Ordinate) sowie zwischen der
Zeit t und dem Einspritz- bzw. Haltedruck P. Die Punkte A,
B und C auf der Kunstharztemperaturkurve stellen jeweils
Drucktransferpunkt- bzw. Druckübergangspunkttemperaturen
dar, wobei der Punkt B gleichzeitig die Erstarrungstemperatur
des geschmolzenen Kunstharzes darstellt. Wie aus Fig. 3 zu
erkennen ist, ist während des Druckhalteschrittes der Ein
spritzdruck P bis zum Erreichen des Punkts A hoch, doch wenn
bei diesem Punkt die von dem Temperatursensor 26 oder 27 er
faßte Temperatur der Übergangspunkttemperatur der Temperatur-
Setzeinrichtung 32 gleich wird bzw. dieser entspricht, dann
würde der Einspritzdruck des Einspritzzylinders 32 durch den
Betrieb des Komparators 31 und der Drucksteuerung 34 reduziert
werden. Wenn danach die Kunstharztemperatur die bei dem
Punkt B dargestellte Erstarrungstemperatur erreicht, nimmt
der Einspritzdruck stark ab und sinkt im Extremfall auf Null
ab. Bei dem Punkt C hat der Einspritzdruck einen
geringen Wert.
Wie vorstehend beschrieben wurde, werden gemäß dem erfindungs
gemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Steuern einer Spritzgießmaschine während des Druckhalte
schrittes die Druckübergangspunkte auf solche Punkte fest
gesetzt, bei denen die von dem an der Metallform ange
brachten Temperatursensor detektierte Kunstharztemperatur
oder die Formtemperatur vorher festgesetzte Temperaturen
erreichen, so daß eine hohe Druckausbreitung sowie auch
eine starke Druckhaltewirkung in einem Zustand erreicht
werden, in dem die Kunstharztemperatur in dem Formhohlraum
hoch ist und in dem die Fluidität des Kunstharzes somit
ebenfalls hoch ist, wodurch nachteilige Faktoren umgangen
werden, die die Qualität des geformten Erzeugnisses beein
trächtigen, wie dies z.B. bei Schrumpfen der Fall ist, das
einen hohen Einspritzdruck bedeuten würde. In dem Zustand,
in dem die Kunstharztemperatur abnimmt und die Druckaus
breitung ebenfalls abnimmt, oder in einem Zustand, in dem
das geschmolzene Kunstharz erstarrt, ist es möglich, die
Entstehung von inneren Spannungen in dem Erzeugnis durch
Reduzieren des Einspritzdrucks zu verhindern.
Außerdem ist die Erzielung zufriedenstellender Erzeugnisse
durch Ausübung eines geeigneten Haltedrucks möglich, da der
Vorgang auf der Basis der Kunstharztemperatur gesteuert wird,
und zwar selbst dann, wenn die Beziehung zwischen der Kunst
harztemperatur und der Zeit aufgrund von Schwankungen bei
solchen externen Faktoren wie der Formtemperatur variiert.
Claims (4)
1. Verfahren zum Steuern einer Spritzgießmaschine, bei dem
ein Druckhalteschritt in mehreren Stufen gesteuert wird,
gekennzeichnet durch den Schritt, daß
Übergangspunkte der jeweiligen Haltedruckwerte nach Maßgabe
einer Temperatur des eingespritzten Kunstharzes oder einer
Temperatur einer Metallform, die von einem für die Metall
form vorgesehenen Temperatursensor detekiert wird, über
tragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Temperatursensor durch
einen Ultraschall-Temperatursensor gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Temperatursensor durch
einen Infrarotstrahlungs-Temperatursensor gebildet wird.
4. Vorrichtung zum Steuern einer Spritzgießmaschine mit
einer Metallform und einer von einem Einspritzzylinder
betätigten Schnecke zum Einspritzen eines geschmolzenen
Kunstharzes in die Metallform,
gekennzeichnet durch
einen für die Metallform (11, 13) vorgesehenen Temperatur sensor (26, 27),
eine Temperatur-Setzeinrichtung (32), in der eine Mehrzahl von Haltedruck-Übergangspunkttemperaturen vorgegeben sind, einen Komparator (31), der ein Druckübergangssignal erzeugt, wenn eine von dem Temperatursensor (26, 27) detektierte Temperatur mit einer der Haltedruck-Übergangspunkttemperaturen übereinstimmt,
eine Druck-Setzeinrichtung (35), in der die Haltedruck- Übergangspunkttemperaturen vorgegeben sind,
eine Drucksteuerung (34), in die das Druckübergangssignal sowie ein Ausgangssignal der Druck-Setzeinrichtung (35) eingebbar sind, und durch
ein Drucksteuerventil (25), das dazu ausgelegt ist, den Druck des Einspritzzylinders (23) nach Maßgabe des Ausgangs signals der Druck-Setzeinrichtung (35) zu steuern, wenn der Drucksteuerung (34) das Druckübergangssignal zugeführt wird.
gekennzeichnet durch
einen für die Metallform (11, 13) vorgesehenen Temperatur sensor (26, 27),
eine Temperatur-Setzeinrichtung (32), in der eine Mehrzahl von Haltedruck-Übergangspunkttemperaturen vorgegeben sind, einen Komparator (31), der ein Druckübergangssignal erzeugt, wenn eine von dem Temperatursensor (26, 27) detektierte Temperatur mit einer der Haltedruck-Übergangspunkttemperaturen übereinstimmt,
eine Druck-Setzeinrichtung (35), in der die Haltedruck- Übergangspunkttemperaturen vorgegeben sind,
eine Drucksteuerung (34), in die das Druckübergangssignal sowie ein Ausgangssignal der Druck-Setzeinrichtung (35) eingebbar sind, und durch
ein Drucksteuerventil (25), das dazu ausgelegt ist, den Druck des Einspritzzylinders (23) nach Maßgabe des Ausgangs signals der Druck-Setzeinrichtung (35) zu steuern, wenn der Drucksteuerung (34) das Druckübergangssignal zugeführt wird.
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