DE2439413A1 - Photometrisches verfahren zur quantitativen bestimmung eines stoffes in einer mischphase - Google Patents
Photometrisches verfahren zur quantitativen bestimmung eines stoffes in einer mischphaseInfo
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Description
DR. BERG D I P L. -■ I N G. STAPF
DiPL-ING. SCHWASE ΡΓ.. CR. SAKDMAIH
PATENTANWALT E. β MÖNCHEN 80 · MAUERKI RCHERSTR. 45
)r. VJ. Killer AG, Oftringen (Schweiz)
te. Äug,
Photometrisches Verfahren zur quantitativen Bestimmung eines Stoffes in einer Mischphase
Die Erfindung betrifft ein 'photometrisches Verfahren zur quantitativen Bestimmung eines Stoffes in einer Mischphase,
bei welcher der Verlauf der die funktioneile Abhängigkeit einer optischen Messgrösse von der Konzentration des Stoffes in der
Mischphase wiedergebenden Eichkurve durch höchstens einige wenige Parameter mindestens angenähert bestimmbar ist, sowie ein lichtelektrisches Photometer zur Durchführung des Verfahrens.
Bei den bekannten photometrischen Messverfahren zur Bestimmung der Konzentration eines Stoffes z.B. in einer flüssigen
Mischphase wird für die betreffende Mischphase mittels Standard-Eichlösungen eine Eichkurve aufgenommen. Zur Konzentrationsbestimming
wird dann zeitlich davon getrennt die Analysenprobe sowie eine Eichlösung gemessen und aus den Messwerten wird mit Hilfe der
Eichkurve die unbekannte Stoffkonzentration ermittelt. Ist der zu untersuchende Stoff nicht oder nur wenig lichtabsorbierend, so
lässt man ihn mit einem spezifischen Reagens reagieren, so dass das Produkt Lichtabsorption in einem bestimmten Spektralbereich
der Fluoreszenz aufweist, wobei der Durchlassigkeitsgrad oder Absorptionsgrad
der Mischphase bzw. die Intensität der Fluoreszenz optische Messgrössen für die Konzentrationsbestimmung sind. Voraussetzung
für die Anwendbarkeit einer solchen quantitativen photo-
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metrischen Analyse ist, dass zumindest für eine längere Zeit die optische Messgrösse eine bestimmte und eindeutige Funktion der
Stoffkonzentration ist. Damit ist die Anwendbarkeit der photometri sehen Bestimmung ziemlich eingeschränkt und etliche chemische Prozesse,
wie z.B. Ausfällprozesse, bei denen die Eichkurve von der jeweils gerade vorliegenden Flockengrösse (Bildung der Flocken)
und verschiedenen optischen Parametern abhängt, sind ihr nicht zugänglich.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes photometrisches Messverfahren anzugeben, das in seiner Anwendung wesentlich weniger eingeschränkt ist, und ein lichtelektrisches Photometer
zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen.
Das erfindungsgemässe photometrische Verfahren zur quantitativen Bestimmung eines Stoffes in einer Mischphase ist
dadurch gekennzeichnet, dass für einen Eichkurvenparameter eine Referenzprobe mit bekannter Konzentration des zu untersuchenden
Stoffes vorgesehen wird und entsprechend der Anzahl weiterer Eichkurvenparameter Eichproben durch Zugabe bestimmter abgestufter
Mengen des zu untersuchenden Stoffes zur Analysensubstanz hergestellt werden, so dass jede Eichprobe den zu untersuchenden Stoff
in einer Konzentration enthält, die sich aus dem unbekannten Anteil
und einem bekannten Anteil zusammensetzt,dass die Probe, die Referenzprobe und die Eichprobe(n) ausgeleuchtet und für alle
Proben die Werte der optischen Messgrösse gleichzeitig bestimmt werden, und dass mit den Messgrössenwerten aus dem durch sie erfassten
Verlauf der Eichkurve und der bekannten Konzentration des zu untersuchenden Stoffes in der Referenzprobe rechnerisch die
Konzentration des Stoffes in der Analysenprobe ermittelt wird.
Das lichtelektrische Photometer zur Durchführung diese
Verfahrens ist erfindungsgemäss gekennzeichnet durch mindestens
drei insbesondere von einer gemeinsamen Lichtquelle ausgeleuchtet«
photometrische Strahlsysteme mit je einem lichtelektrischen Messwertgeber,
von welchen Strahlsystemen eines für die Aufnahme der Referenzprobe vorgesehen ist und zur Gewinnung eines Referenz
signals dient, ein anderes· für die Aufnahme der Analysenprobe und
zur Gewinnung eines Probensignals vorgesehen ist und jedes wei-
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tere für die Aufnahme einer Eichprobe vorgesehen ist und der Ge-'
innung eines einen Punkt der Eichkurve erfassenden Eichsignals
ie.nt, und einen an die Signalgeber angeschlossenen Rechner.
Die Referenzprobe muss den zu untersuchenden Stoff licht in jedem Falle enthalten, sie kann für diesen auch die Konentration
Null aufweisen, z.B. wenn der zu untersuchende Stoff Ln der Mischphase nur in geringer Konzentration vorhanden ist. Bei
fern lichtelektrischen Photometer können die photometrischen Strahlysteme
für optische Transmissionsmessung, Reflexionsmessung, treulichtmessung, Fluoreszenzmessung oder turbidometrische Mesungen
eingerichtet sein. An den Rechner kann eine Anzeigevorrichtung zur Anzeige des Rechnerresultates.Konzentrationseinheiten
oder auch eine Regelvorrichtung zur Steuerung eines Prozesses in Abhängigkeit von der Stoffkonzentration in der Analysenprobe angechlossen
sein.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielsweise anhand der beiliegenden Zeichnung.näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Eichdiagramm, in welchem die optische Messgrösse gegen die Konzentration aufgetragen ist
und
Fig. 2 schematisch den Aufbau eines lichtelektrischen Photometers nach der Erfindung mit drei photometrischen
Strahlsystemen und einen im Blockschaltbild wiedergegebenen Rechner.
In dem Messgrössen-Konzentrations-Diagramm der Fig. 1
ist eine Eichgerade gezeigt, auf der drei durch Proben mit unterschiedlicher Konzentration eines zu untersuchenden Stoffes bestimmte Punktaangegeben sind. Der erste, hier auf der Messgrössen- .
koordinate liegende Punkt ist durch die Referenzprobe mit der Stoffkonzentration Null bestimmt und fixiert die Lage der Eichgeraden
im Achsenkreuz, der zweite Punkt II ist durch die Analysen probe mit der unbekannten Stoffkonzentration X bestimmt und der
dritte Punkt III ist durch eine Eichprobe bestimmt, die aus der Analysensubstanz und einer zusätzlich bestimmten Menge an zu untersuchendem
Stoff besteht, so dass in ihr die Konzentration· des
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zu untersuchenden Stoffes aus dem unbekannten Anteil X der Analysenprobe
und einem bekannten Anteil E zusammengesetzt ist, also K + E beträgt. Für die Messgrössenwerte liegen elektrische Signale
vor, die hier entsprechend mit Referenzsignal Sp, Probensignal
χ und Eiehsignal 8χ+Ε bezeichnet sind. Die Steigung s der Eichgeraden
ist gegeben durch
vobei der bekannte Konzentrationsanteil in der Eichprobe und ( die unbekannte Konzentration in der Analysenprobe ist.
Aus der Steigung s der Eichgeraden und ihrem durch das Referenzsignal SR bestimmten Schnittpunkt mit der Messgrössenichse
ergibt sich die unbekannte Konzentration X des zu untersuchenden Stoffes in der Analysenprobe zu
Sx S
b " X
SX - SR ' SX+E- S
X " E
(1
Ist in der Referenzprobe der zu untersuchende Stoff in iiner bekannten Konzentration vorhanden, die vorzugsweise kleiner
ils in der Analysenprobe ist, so ist die Konzentration X des zu mtersuchenden Stoffes in der Analysenprobe gegeben durch
Sx S
bX+E - °X
jobei mit R die Konzentration des zu untersuchenden Stoffes in der.
eferenzprobe bezeichnet ist.
Es ist ersichtlich, dass die Herstellung der Referenzjrobe
und der Eichprobe in der Praxis keinerlei Schwierigkeiten bietet und der Aufbau des Rechners sehr einfach sein kann.
Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau eines lichtelektri- ;chen Photometers für Transmissionsmessungen, der für alle
lischphasen mit einer Geraden als Eichkennlinie verwendbar ist.
Das Photometer enthält eine Lichtquelle 1 und umfasst
Irei photometrische Strahlsysteme 2, 3, 4, die auf bekannte Weise
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für Transmissionsmessungen ausgebildet sind und je eine Messküvette
5, 6, 7 und einen lichtelektrischen Messwertgeber 8, 9,10 enthalten. An jeden Messwertgeber ist- ein Analogverstärker 11 ange
schlossen. Die beiden an die Verstärker 11 angeschlossenen Differenzverstärker
12, 13 liefern die Ausgangssignale Sv - Sx, und
X Κ
S - S , die einem Operationsverstärker'14 zugeleitet sind. Der
X + L· Λ
Operationsverstärker 14 erzeugt das Ausgangssignal (SV-ST3) (Sx,.r
-Sv). Mit 15 sind summarisch Baueinheiten bezeichnet, durch die
χ
das Ausgangssignal des Operationsverstärkers auf irgendeine gewünschte
Weise ausgewertet wird. So kann die Baueinheit 15 z.B.
aus einejn Verstärker mit einem auf E einstellbaren Verstärkungsgrad bedeuten, um die Rechnung nach (2 auszuführen. Zusätzlich
kann die Baueinheit 15 ein Additionsglied zur Ausführung der Rechenoperation nach Gleichung 3), Komparatoren, Schwellwertschaltungen
usw. enthalten. Der Rechner kann ferner auch mit einer Elektronik zur Korrektion eventueller Nichtlinearitäten ausgestattet
sein, die insbesondere durch das Gerät bedingt sind. An den Ausgang der Baueinheit 15 kann ein analoges oder digitales
Anzeigegerät, ein Schreiber oder Drucker, ein telemetrisches System angeschlossen sein. Das Photometer kann auch zur Steuerung
von chemischen Prozessen verwendet werden.
Bei nichtlinearer Funktion der optischen Messgrösse von der Konzentration des zu untersuchenden Stoffes sind weitere
photometrische Strahlsysteme für die Aufnahme entsprechend vieler Eichproben unterschiedlicher Eichkonzentration vorzusehen, bis
alle Parameter der Eichkurve bestimmbar sind.
Der entscheidende Vorteil gegenüber den üblichen photometrischen Messverfahren und den bekannten Photometern besteht
darin, dass die Eichkurve jeweils simultan mit der Konzentrationsbestimmung ermittelt wird, wobei wegen der einfachen
Herstellung der Eichproben, für deren Anfertigung und den Messvorgang nur verhältnismässig sehr wenig Zeit erforderlich ist,
so dass auch sich verändernde Prozesse erfasst werden können, sofern sich die Eichkurve nur nicht in dieser Vorbereitungsund Messzeit wesentlich ändert. · . -
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Das vorstehend beschriebene photometrische Messverfahren kann somit in einem weit grösseren Bereich angewendet werden,
als die üblichen Messverfahren. So eignet es sich insbesondere für sämtliche Substanzen, mit denen eine Fällung oder eine Farbreaktion
oder Fluoreszenz erhalten werden kann, für unlösliche Stoffe, die turbidometrisch oder durch Lichtstreuung bestimmt werden
können, für koloidale Systeme und für Vorgänge, die die Lichttransmission in einer Küvette beeinflussen.
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Claims (12)
1. Photometrisches Verfahren zur quantitativen Bestimmung
eines Stoffes in einer Mischphase, bei welchem der Verlauf der die funktionelle Abhängigkeit einer optischen MessgrÖsse von der Konzentration
des Stoffes in der Mischphase wiedergebenden Eichkurve durch höchstens einige wenige Parameter mindestens angenähert bestimmt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass für einen Eichkurvenparameter eine Referenzprobe mit bekannter Konzentration des zu untersuchenden
Stoffes vorgesehen wird und entsprechend der Anzahl weiterer Eichkurvenparameter Eichproben durch Zugabe bestimmter abgestufter
Mengen des zu untersuchenden Stoffes zur Analysensubstanz hergestellt werden, so dass jede Eichprobe den zu untersuchenden
Stoff in einer Konzentration enthält, die sich aus dem un*
bekannten Anteil und einem bekannten Anteil zusammensetzt, dass die Probe, die Referenzprobe und die Eichprobe(n) ausgeleuchtet
und für alle Proben die Vierte der optischen MessgrÖsse gleichzeitig
bestimmt werden, und dass mit den Messgrossenwerten aus dem durch sie erfassten Verlauf der Eichkurve und der bekannten Konzentration
des zu untersuchenden Stoffes in der Referenzprobe rech nerisch die Konzentration des Stoffes in der Analysenprobe ermittelt
wird.
2. Lichtelektrisches Photometer zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens drei von
insbesondere einer gemeinsamen Lichtquelle ausgeleuchtete photometrisehe
Strahlsysteme mit je einem lichtelektrischen Messwertgeber, von welchen Strahlsystemen eines für die Aufnahme der Referenzprobe
vorgesehen' ist und zur Gewinnung eines Referenzsignals (5π) dient, ein anderes für die Aufnahme der Analysenprobe
und zur Gewinnung eines Probensignals (S") vorgesehen ist und
jedes weitere für die Aufnahme einer Eichprobe vorgesehen ist und
der Gewinnung eines einen Punkt der Eichkurve erfassenden Eichsignals (S„,„) dient, und einen an die Signalgeber angeschlossenen
Rechner.
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3. Photometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die photometrischen Strahlsysteme für optische Transmissionsmessungen eingerichtet sind.
4. Photometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet»,
dass die 'photometrischen Strahlsysteme für optische Reflexionsmessungen eingerichtet sind.
5. Photometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die photometrischen Strahlsysteme für Streulichtmessungen eingerichtet sind.
6. Photometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die photometrischen Strahlsysteme für Fluoreszenzmessung eingerichtet sind.
7. Photometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die photometrischen Strahlsysteme für turbidometrische
Messungen eingerichtet sind.
8. Photometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass für Mischphasen mit mindestens angenähert geradlinigen Eichkurven drei von einer gemeinsamen Lichtquelle ausgeleuchtete
photometrische Strahlsysteme vorgesehen sin"d, wobei durch das" Referenzsignal (S_) und die bekannte Stoffkonzentration in der
Referenzprobe ein Bezugspunkt der Eichgeraden bestimmt und aus der Differenz von Eichsignal und Probensignal sowie des bekannten
Konzentrationsanteils des Stoffes in der Eichprobe bzw. aus der bekannten Konzentration des Stoffes in der Referenzprobe die Steigung
der Eichgeraden ermittelbar ist, und dass an die lichtelektrischen Messwertgeber ein Rechner zur Gewinnung eines die Konzentration
des Stoffes in der Analysenprobe bezeichnenden Ausgangssignals angeschlossen ist.
9. Photometer nach Patentanspruch 2 oder Unteranspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass an den Rechner eine Anzeigevorrichtung zur Anzeige des Rechnerresultates in Konzentrationseinheiten
angeschlossen ist.
10. Photometer nach Patentanspruch 2 oder Anspruch S,
dadurch gekennzeichnet, dass an den Rechner eine Regelvorrich-
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tung zur Steuerung eines Prozesses in'Abhängigkeit von der Stoffkonzentration
in der Analysenprobe angeschlossen ist.
11. Photometer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass der Rechner zwei Differenzverstärker (12,13), von denen der
eine an die lichtelektrischen Messwertgeber (8,9) des für die Gewinnung des Probensignals (S) und des für die Gewinnung des
Referenzsignals (S ) vorgesehenen Strahlsystems und der andere an die lichtelektrischen Messwertgeber (9, 10) des für die Gewinnung des Probensignals (Sx) und des für die Gewinnung des Eichsignals
(Sv -τ,ν vorgesehenen Strahlsystems angeschlossen ist, um
entsprechende Differenzsignale (SX~SR und Sx+E - S^) zu erhalten,
und dass an die Ausgänge der Differenzverstärker (12, 13) ein Operationsverstärker (I1O für Division angeschlossen ist, um ein
dem Quotienten der Eingangssignale proportionales Ausgangssignal (S^-Sn)/(Sv.r-Sv. zu erhalten, das das Verhältnis der unbekannten
X R X+L· X)
Stoffkonzentration in der Analysenprobe zur bekannten Stoffkonzentration
in der Eichprobe angibt. .
12. Photometer nach Anspruch 2. oder Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, dass systembedingte Unlinearitäten der Eichkurve
elektronisch korrigiert sind.
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-40.
Leerse ite
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