DE2954734C2 - Verfahren zur photometrischen Auswertung eines mit einer Flüssigkeit getränkten Teststreifens und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur photometrischen Auswertung eines mit einer Flüssigkeit getränkten Teststreifens und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- DE2954734C2 DE2954734C2 DE2954734A DE2954734A DE2954734C2 DE 2954734 C2 DE2954734 C2 DE 2954734C2 DE 2954734 A DE2954734 A DE 2954734A DE 2954734 A DE2954734 A DE 2954734A DE 2954734 C2 DE2954734 C2 DE 2954734C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur photometrischen
Auswertung eines mit einer Flüssigkeit getränkten Test
streifens gemäß dem Patentanspruch 1 und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Patentanspruch 3.
Qualitative und quantitative Analysen, die mit Indikator- bzw.
Testpapieren vorgenommen werden, werden bei klinischen
und chemischen Untersuchungen wie der Bestimmung der chemi
schen Bestandteile des Blutes, Harnuntersuchungen und der
gleichen wegen ihrer einfachen und leichten Durchführbar
keit angewendet. Sie werden insbesondere in solchen Fällen
gern herangezogen, in denen die Bestimmung keine Verzöge
rung gestattet oder in der zur Verfügung stehenden Zeit
eine große Anzahl von Bestimmungen durchgeführt werden muß.
Durch Inaugenscheinnahme kann jedoch das Papier nur durch
Vergleich mit Standardfarbmustern ausgewertet werden, so
daß diese Methode daher nur für qualitative Analysen oder
bestenfalls für rohe quantitative Analysen geeignet ist. Um
die Genauigkeit der quantitativen Analyse zu verbessern,
ist es unvermeidlich, Analysiergeräte (Reflexionsgeräte) zu
benutzen, welche den Farbton des Testpapiers photoelek
trisch messen. In den letzten Jahren sind daher, zusammen
mit der Entwicklung und Verbesserung neuer Testpapier-Typen,
Analysatoren verschiedener Arten vorgeschlagen wor
den, mit denen sich quantitative Analysen von zu bestim
menden Stoffen einfach und schnell durchführen lassen.
Diese bis jetzt zur Verfügung stehenden Analysiergeräte be
ruhen auf einer direkten Meßmethode, bei der die Änderung
der Reflexion des Testpapiers photoelektrisch aufgefangen,
ein entsprechendes elektrisches Signal erzeugt und dieses
durch Hinzuziehung einer Kalibrierkurve in die Konzentra
tionsdifferenz umgewandelt wird. Diese Methode ist jedoch
immer noch relativ ungenau und anderen Verfahren, bei
spielsweise Titrationsverfahren, unterlegen.
Das Prinzip, nach welchem diese Analysiergeräte arbeiten,
beruht auf der Tatsache, daß das Reflexionsspektrum des
gefärbten Indikatorpapiers in Abhängigkeit von den Konzen
trationen Y₁, Y₂, Y₃ der bestrahlten Substanz in der zu
untersuchenden Flüssigkeit variiert, wie in Fig. 1 gezeigt.
Das Licht einer geeigneten Wellenlänge, insbesondere der
Wellenlänge (oder einer in der Nähe davon liegenden Wellen
länge λ₀ in Fig. 1), dessen Reflexion sich deutlich mit der
Konzentration ändert, wird ausgewählt. Die Änderung der
Reflexion des Indikatorpapiers bei dieser Wellenlänge wird
photoelektrisch erfaßt und angezeigt, indem sie anhand des
in Fig. 2 der Kalibrierkurve dargestellten Zusammenhangs
Reflexion zu Konzentration, erhalten aus den Farbcharak
teristika des Indikatorpapiers, in die Konzentration umge
wandelt wird.
Außer diesen Analysiergeräten wird häufig ein Gerät verwen
det, das mit einer Integrationskugel versehen ist, die die
von der Reflexionsfläche reflektierte Strahlung effektiv
messen kann. Fig. 3 ist eine schematische Darstellung eines
beispielhaften Analysiergerätes mit einer solchen Integra
tionskugel. Das Licht von der Lichtquelle 2, die auf dem
oberen Teil der Integrationskugel 1 angebracht ist, gelangt
an ein Filter 3, das bestimmte Strahlungsanteile hindurch
läßt, welche als Licht einer definierten Wellenlänge das
Indikatorpapier 5, das unter dem Probenfenster 4 des un
teren Teils der Integrationskugel liegt, bestrahlt. Von der
Oberfläche des Indikatorpapiers 5 wird eine Lichtmenge re
flektiert, die dem Grad der Färbung des Testpapiers 5 ent
spricht. Dieses reflektierte Strahlenbündel wird in das
Innere der Integrationskugel 1 diffus reflektiert und be
strahlt einen optischen Detektor 6, der auf der Seitenflä
che der Integrationskugel vorgesehen ist.
Die Ausgangssignale des optischen Detektors, die der vom
Detektor erfaßten reflektierten Strahlung entsprechen, wer
den über einen Verstärker 7 einem Meßgerät 8 zugeführt, das
mit der Skala zum direkten Ablesen der Konzentration ver
sehen ist. Zum Messen der Reflexion muß ein Bezugssignal
erstellt werden. Damit wird eine relative Reflexion durch
Vergleich der Größe des Bezugssignales mit der Größe der
vom zu messenden Objekt reflektierten Strahlung erhalten.
Das in das Meßgerät 8 eingehende Signal basiert auf dieser
relativen Reflexion. Es gibt verschiedene Wege zur Einstel
lung bzw. Festlegung des Bezugsignals, z. B. gibt man elek
trisch ein Voraus-Bezugssignal ein oder man sieht einen
reflektierenden Vergleichsstandard vor, um die von diesem
reflektierte Strahlungsmenge zu speichern und bei der Mes
sung als Bezugssignal zu verwenden.
Bei derartigen mit einer Integrationskugel arbeitenden Ge
räten tritt jedoch eine Reihe von Problemen auf:
- 1. Die Geräte sind so gebaut, daß sie auf photoelek trischem Weg die Änderung der Reflexion erfassen. Folglich ist es schwer, sie vor dem Auftreten von Dunkelströmen im optischen Detektor 6 und den Offset-Spannungen im Verstär ker zu schützen.
- 2. Das Innere der Integrationskugel 1 wird schnell mit Faserflocken des Indikatorpapiers, Staub von außen oder Flüssigkeit aus der zu analysierenden Probe bedeckt. Da durch wird das Streuvermögen der Integrationskugel verän dert.
Um diesen Nachteil zu beheben, hat man zu der Maßnahme ge
griffen, eine transparente Platte 9, z. B. Tafelglas an dem
Probefenster 4 anzubringen, um das Eindringen von Staub und
dergleichen in das Innere zu verhindern und die Außenseite
der transparenten Platte 9 vor der Messung abzuwischen.
Die Vorsehung einer solchen transparenten Platte 9 auf dem
Probefenster 4 bringt den Nachteil mit sich, daß ein Teil
des Lichtes durch die transparente Platte 9 selbst reflek
tiert und zu innerer Streustrahlung wird, die den optischen
Detektor 6 erreicht. Selbst bei Messung eines Objektes
einer Reflexion von Null wird daher die reflektierte Strah
lung unter dem Einfluß der inneren falschen oder Streu
strahlung nicht Null. Dies führt dazu, daß die Kalibrier
kurve der reflektierten Strahlung angesichts der tatsäch
lichen Reflexion nicht den Nullpunkt durchläuft. Diese in
nere Streustrahlung schwankt in Abhängigkeit von der Nei
gung der transparenten Platte 9 zur optischen Achse des
Strahleneinfalls oder in Abhängigkeit von der Streuung des
einfallenden Lichtstrahls. Es besteht dabei die Möglich
keit, daß verschiedene Vorrichtungen jeweils unterschied
liche Werte ergeben, selbst von Proben gleicher Reflexion,
wie in Fig. 4 gezeigt. In dieser Figur bedeuten R₈ die tat
sächliche Reflexion des Vergleichsstandards und die Ordinate
gibt die relative Reflexion, angepaßt an die Reflexion
R₈ = 100 wieder. Die Kalibrierkurve geht im Falle der Vorrich
tung M1 ohne innere Streustrahlung durch den Nullpunkt,
während sie im Fall der Vorrichtungen M2 und M3, welche
innere Streustrahlung aufweisen, vom Nullpunkt abweicht.
Abgesehen von der mit der transparenten Platte zusammenhän
genden Streustrahlung gibt es weitere Arten von Streustrah
lung, die von der Reflexion durch die Innenteile des opti
schen Systems herrühren, z. B. dem Umfangsbereich des Probe
fensters oder der Abschirmplatte. Die innere Streustrah
lung, die von den zuletzt genannten Teilen verursacht wird,
kann bis zu einem gewissen Grad ausgeschlossen werden, wenn
nur die Gestalt und Struktur des optischen Systems entsprechend ausge
staltet werden. Nur der nicht beseitigbare Rest davon wird
gleichsam wie ein Instrumentenfehler belassen, wie im vor
erwähnten Fall der inneren Streustrahlung. Folglich wird
die Kalibrierkurvenreflexion zu Konzentration auf der Basis
von Daten aufgestellt, die beim derzeitigen Stand der Tech
nik von der inneren Streustrahlung beeinflußt sind. Dies
führt zu einem Instrumentenfehler der einzelnen Geräte, der
die genaue Analyse mit Indikatorpapier verhindert.
Die Umwandlung der auf diese Weise erhaltenen relativen Re
flexion in den direkt ablesbaren Konzentrationswert wird
allgemein so durchgeführt, daß die Reflexion auf dem Meßge
rät 8, dessen Skalenplatte 10 mit einer nicht linearen di
rekt ablesbaren Skala in Analogform versehen ist, angezeigt
wird, wie in Fig. 3 gezeigt. Es gibt auch eine andere Me
thode, bei der die Größe des Bezugssignals mit der des Meß
signals verglichen und das Meßsignal so korrigiert wird,
daß beide Signale einander gleich sind. Die Größe der Kor
rektur ergibt sich aus dem Drehwinkel an einem Potentio
meter und die Konzentration wird mit Hilfe der um das Po
tentiometer vorgesehenen Skalenplatte abgelesen.
In jedem der vorstehend beschriebenen Fälle müssen jedoch
die Skalenplatten mit den entsprechenden Indikatorpapier
sorten, die zu prüfen sind, zusammenpassen. Demgemäß soll
ten, wenn die innere Streustrahlung und die Offset-Spannung
unterschiedliche Werte annehmen, verschiedene Arten von
Skalenplatten an den einzelnen Geräten vorgesehen werden.
Gewöhnlich sind alle Gerätearten mit nur einer Art von Ska
lenplatte mit einer einzigen Graduierung entsprechend einer
zu messenden Probe versehen. So ist es unvermeidlich, daß
die Geräte voneinander verschiedene Instrumentenfehler in
bezug auf die Messung der Reflexion haben.
- 3. Angenommen, es könnte ein Gerät ohne irgendeinen Instrumentenfehler zur Messung der Reflexion hergestellt werden, so ist es auf jeden Fall unmöglich, Indikatorpapier herzustellen, bei dem das Reflexionsvermögen wellenlängen neutral ist. Es ist auch unvermeidlich, daß die Wellenlänge der Lichtquelle oder anderes Licht in gewissem Maße ent sprechend den einzelnen Geräten streut. Wenn die Wellenlän ge streut, ändert sich die Konzentrations-Reflexions-Kali brierkurve, da die Reflexion des Indikatorpapiers abhängig von der Wellenlänge selbst variiert, woraus resultiert, daß Geräte mit Instrumentenfehlern bereitgestellt werden. Die Fig. 5 und 6 verdeutlichen die gerade festgestellten Punk te. Fig. 5 zeigt die Korrelation zwischen Reflexionsspek tren der Indikatorpapiere (für die Konzentration Y₁, Y₂, Y₃) und den beiden verschiedenen Wellenlängen λ₀, λ₁, wobei zu erkennen ist, daß die Reflexion streut, wenn es die Wel lenlänge tut. Fig. 6 zeigt den Unterschied der Kalibrier kurve von Konzentration zu Reflexion bei den beiden ver schiedenen Wellenlängen λ₀ und λ₁ in Fig. 5.
Es treten mehr als einer der vorstehend aufgeführten In
strumentenfehler bereits bei der Herstellung des Gerätes
auf. Aber sogar in ein und demselben Gerät schwankt nicht
nur die Helligkeit der Lichtquelle, sondern auch die Wel
lenlänge schwankt in Abhängigkeit von der Speisespannung
oder der Umgebungstemperatur zur Zeit der Herstellung sowie
der Verwendung. Das bedeutet, daß sich die Charakteristika
des Gerätes im Laufe der Zeit ändern.
Ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung zur photometrischen Auswertung einer far
bigen bzw. gefärbten Probe sind aus der US 3,874,799
bekannt. Hierbei wird Licht in eine Integrationskugel
abgegeben und trifft dabei auf eine Probe, einen ersten
Vergleichsstandard und einen zweiten Vergleichsstandard,
die innerhalb der Integrationskugel angeordnet sind. Ein
Spiegel führt abwechselnd das von der Probe vom ersten
Vergleichsstandard und vom zweiten Vergleichsstandard re
flektierte Licht einer lichtelektrischen Empfangseinrich
tung zu. Die von dieser Empfangseinrichtung erzeugten elek
trischen Signale werden dann in entsprechender Weise verar
beitet und ausgewertet. Dieses bekannte Verfahren bzw. die
entsprechende Vorrichtung sind mit den vorstehend aufge
zeigten Nachteilen behaftet.
Ein weiteres Auswerteverfahren von Teststreifen ist aus der
DE 25 57 872 A1 bekannt.
Ferner sei noch auf die DE-OS 26 38 398 verwiesen. In die
ser Veröffentlichung ist ein Verfahren zum Kalibrieren von
Spektralphotometern beschrieben, bei dem ebenfalls ein
erster und ein zweiter Vergleichsstandard zur Anwendung
gelangen. Hierbei wird jedoch nicht mit Impulslicht gear
beitet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur photometrischen Auswertung von Indika
torpapieren der angegebenen Art zu schaffen, mit dem bzw.
der die Auswertung mit besonders hoher Genauigkeit und ohne
Instrumentenfehler möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Vorrich
tung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von dem der
US 3,874,799 unter anderem dadurch, daß mit Impulslicht gearbeitet wird.
Zum Ausschalten der angegebenen Fehlerquellen werden einer
seits zusätzliche Meßsignale jeweils zwischen zwei Licht
impulsen der Lichtquelle für das Indikatorpapier und den
ersten Vergleichsstandard und andererseits zusätzliche Meß
signale jeweils zwischen zwei Lichtimpulsen der Lichtquelle
für den zweiten und ersten Vergleichsstandard bestimmt.
Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nach
folgend beschrieben.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung zeichnet sich
dadurch aus, daß der Lichtquelle eine Impulslichtgeber
schaltung zugeordnet ist, daß zwischen dem Verstärker und
dem A/D-Wandler ein Analogschalter vorgesehen ist und daß
der Analogschalter mit einem Potentiometer in Verbindung
steht. Bei einer speziellen Ausführungsform sind dem Ana
logschalter weitere Potentiometer zugeordnet, wobei diese
weiteren Potentiometer zweckmäßigerweise entsprechend der
Zahl der zu bestimmenden Substanzen in mehreren Sätzen
vorgesehen sind. Einzelheiten der erfindungsgemäß ausge
bildeten Vorrichtung werden im nachfolgenden Text be
schrieben.
Erfindungsgemäß wird das vorstehend unter 1) aufgezeigte
Problem dadurch gelöst, daß das Differenzausgangssignal
zwischen dem Ausgangssignal während die Lichtquelle aktiv
ist und dem Ausgangssignal während die Lichtquelle inaktiv
ist, abgegriffen wird, wodurch die Einflüsse von Dunkel
strömen im optischen Detektor der Offset-Spannung im Ver
stärker oder der äußeren Streustrahlung eliminiert werden.
Das unter 2) aufgeführte Problem wird folgendermaßen ge
löst: erstens wird die Größe des Ausgangssignals, das der
inneren Streustrahlung zuzuschreiben ist, in jedem Gerät
zur Zeit seiner Herstellung in Form des Verhältnisses des
inneren Streulichtwertes D zur Größe des oben erwähnten
Differenzausgangssignals auf dem Vergleichsstandard, dessen
Reflexion bekannt ist, gespeichert (Standarddifferenzaus
gangssignal (Ron-Roff)).
Zweitens wird zur Zeit der Korrektur vor der Messung (Analyse)
die Größe des Ausgangssignals, das dem inneren Streulicht
wert D zuzuschreiben ist, aus dem oben erwähnten Verhältnis
und der Größe des Standarddifferenzausgangssignals zur Zeit
der Korrektur berechnet. Dann wird die Größe des inneren
Streulichtwertes D von der Größe des Standarddifferenzaus
gangssignals (Ron-Roff) bzw. der Größe des gemessenen
Differenzausgangssignals (des oben erwähnten Differenzaus
gangssignals des gefärbten Indikatorpapiers) (Son, Soff)
subtrahiert. Diese beiden abgeleiteten Werte stellen die
Größe der Standardausgangssignales R und die Größe des
gemessenen Ausgangssignales S dar. Schließlich werden die
dem Meßgerät zukommenden Charakteristika eingestellt.
Die Erfindung wird nun anhand einer beispielhaften Ausfüh
rungsform in Verbindung mit der Zeichnung, in der teilweise
der Stand der Technik dargestellt ist, beschrieben. Es zeigen
zur Erläuterung des Standes der Technik
Fig. 1 ein Diagramm der Reflexionsspektren von durch
flüssige Proben verschiedener Konzentration ge
färbten Indikatorpapieren;
Fig. 2 ein Diagramm der Konzentrations-Reflexions-Kali
brierkurve bei der Wellenlänge λ₀, erhalten
aus den Färbungscharakteristika der Indikatorpa
piere der Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Reflexionsge
rätes nach dem Stand der Technik;
Fig. 4 ein Diagramm der Kalibrierkurve der tatsächlichen
Reflexion des Vergleichsstandards und der korri
gierten relativen Reflexion in Vorrichtungen ohne
und mit innerer Streustrahlung;
Fig. 5 ein Diagramm der Reflexionsspektren von durch
flüssige Proben verschiedener Konzentrationen ge
färbten Indikatorpapieren ähnlich Fig. 1;
Fig. 6 ein Diagramm von Konzentrations-Reflexions-Kali
brierkurven bei den Wellenlängen λ₀ und λ₁, er
halten aus den Färbungen der Indikatorpapiere der
Fig. 5;
und zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
und zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
Fig. 7 ein Blockdiagramm der Vorrichtung;
Fig. 8 und 9 Diagramme, die die Beziehung zwischen den Größen
von Standarddifferenzausgangssignal, dem Ausgangs
signal, das dem inneren Streulichtwert entspricht
und dem Referenzsignal zeigen, wobei Fig. 8 die
Größen zur Zeit der Korrektur vor Gebrauch und
Fig. 9 die Größen zur Zeit der Anpassung bei der
Herstellung bzw. bei der Korrektur wiedergibt;
Fig. 10 bis 12 Diagramme von Kalibrierkurven, die die Beziehung
zwischen der Konzentration der in den Flüssigkeiten
zu bestimmenden Substanzen und den Reflexionen der
Indikatorpapiere zeigen; Fig. 10 zeigt dies am Bei
spiel Traubenzucker; Fig. 11 am Beispiel Bilirubin
und Fig. 12 am Beispiel Harnstoff-Stickstoff; und
Fig. 13 und 14 Diagramme von Konzentrations-Reflexions-Kalibrier
kurven, die etwa die Form einer Hyperbel haben.
Fig. 7 zeigt ein Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels
des Analysiergerätes, bei dem die Lichtquelle 2 mittels
einer Impulsgeberschaltung 11 pulsierendes Licht aussendet.
Ob als Lichtquelle eine lichtemittierende Diode (LED) oder
eine Wolframfadenlampe mit Filter verwendet wird, ist
gleichgültig. Beide haben eine Maximalintensität in der Nä
he der Meßwellenlänge, die für die zu messende Substanz geeig
net ist. Es ist ferner gleichgültig, ob die Lichtquelle
selbst Licht intermittierend aussendet oder ob der Licht
strahl unterbrochen wird.
Zu Beginn wird ein erster Vergleichsstandard 12 unter einer
transparenten Platte 9 an der Unterseite einer Integra
tionskugel 1 angebracht. Nach Drücken des Korrekturschal
ters 19 wird der Analogschalter 14 mit dem Verstärker durch
den Befehl des Mikrocomputers 18 verbunden. Die Größe des
Ausgangssignals Ron während die Lichtquelle 2 aktiv ist
(Lichtimpuls-Meßsignal) und die Größe des Ausgangssignales
Roff während die Lichtquelle nicht aktiv ist (zusätzliches
Meßsignal) werden durch den A/D-Wandler 17 in Digitalsi
gnale umgesetzt und im Speicher des Mikrocomputers 18 ge
speichert. Die Größe des Ausgangssignals Roff bei inaktiver
Lichtquelle setzt sich aus den Dunkel strömen im optischen
Detektor 6 der Offset-Spannung des Verstärkers 13 und der
äußeren Streustrahlung zusammen, deren Einflüsse durch Be
rechnung der Differenz zwischen der Größe des Ausgangssi
gnals Ron bei aktiver Lichtquelle und der Größe des Aus
gangssignals Roff bei inaktiver Lichtquelle, nämlich der
Größe des Standarddifferenzausgangssignales, eliminiert
werden.
In diesem Standarddifferenzausgangssignal (Ron-Roff) ist jedoch die
Größe des inneren Streulichtwertes D, welche der Streu
strahlung im Inneren der Integrationskugel 1 (in Fig. 8
gezeigt), zuzuschreiben ist, eingeschlossen. Dieser innere
Streulichtwert stellt einen Hauptfaktor der Streuungs
eigenschaften des Gerätes dar. Fig. 8 zeigt, daß durch die
Subtraktion der Größe von D von der Größe (Ron-Roff) ein Stan
dardausgangssignal R gewonnen wird, in dem die Größe D be
rücksichtigt worden ist. Bei Subtraktion der Größe des in
neren Streulichtwertes D von der Größe des Standarddiffe
renzausgangssignales (Ron-Roff), wenn ein Indikatorpapier 5
anstelle des Vergleichsstandards 12 angebracht wird, ver
bleibt das Ausgangssignal S, wobei Son und Soff die Größen
der Ausgangssignale bei aktiver bzw. inaktiver Lichtquelle
zur Zeit der Messung des Indikatorpapiers (Lichtimpuls-Meß
signal bzw. zusätzliches Meßsignal) darstellen.
Nachfolgend wird beschrieben, wie die Größe des inneren
Streulichtwertes D ermittelt wird.
Die Größe des inneren Streulichtwertes D der einzelnen Ge
räte variiert nicht nur in Abhängigkeit vom Winkel, unter
welchem die transparente Platte 9 an der Integrationskugel
9 angebracht ist, und dem Material, aus dem sie besteht,
z. B. Tafelglas, oder der Form des Inneren der Integrations
kugel, sondern auch von der Abweichung der optischen Achse
der Lichtquelle 2 und der Lichtmenge. Außerdem schwankt die
Größe von D sogar bei ein und demselben Gerät, wenn sich
die Lichtmenge der Lichtquelle infolge der Speisespannung
der Temperatur oder der Zeitdauer ändert.
Wenn man jedoch bedenkt, daß es keine Änderung in den rela
tiven Positionen der Bauteile des photometrischen Bereichs
(z. B. der Integrationskugel, der Lichtquelle, des Meßfen
sters, der transparenten Platte oder des Detektors) zuein
ander und auch keine Änderung der Reflexionseigenschaften
in der Integrationskugel I gibt, wenn in ein und demselben
Gerät die Lichtintensität mit der Zeit variiert, dann fin
det eine Änderung der Größe von (Ron-Roff) zu der Zeit, zu
der der erste Vergleichsstandard gemessen wird und der
Größe des inneren Streulichtwertes D statt, während das
Verhältnis k zwischen der Größe von D und der Größe des
Standarddifferenzausgangssignals (Ron-Roff) konstant
bleibt. Dabei ist k der dem Gerät inhärente Korrekturfak
tor.
Angenommen, das Reflexionsgerät ist geeignet eingestellt,
dann zeigt es in einem Zustand einen Nullwert an, in dem
die Reflexion der Probe Null ist, oder wenn z. B. nichts im
Meßbereich des Reflexionsmeßgerätes liegt und dieses intakt
im Dunkelraum steht, während es zur Zeit der Messung des
ersten Vergleichsstandards einen vorgegebenen Standardwert
anzeigt.
Wenn das Reflexionsmeßgerät in dem eben beschriebenen Zu
stand ist, drückt die Größe des gemessenen Differenzaus
gangssignals (Son-Soff) zur Zeit der Messung der Reflexion
im Zustand Null genau die Größe des inneren Streulichtwer
tes D aus. Die Größe des Standarddifferenzausgangssignals
(Ron-Roff) ist gleich der Summe der Größe des inneren
Streulichtwertes und der Größe R (Fig. 8). In diesem Fall
kann das Verhältnis k der Größe des inneren Streulichtwer
tes D zur Größe des Standarddifferenzausgangssignals
(Ron-Roff) durch folgende Gleichung ausgedrückt werden:
Wenn dagegen k schon bekannt ist, dann kann die Größe des
inneren Streulichtwertes D durch folgende Gleichung gefun
den werden:
Bei mehreren Geräten, auch wenn sie geeignet justiert sind,
erscheint sogar bei ein und demselben Vergleichsstandard
die Größe des Standarddifferenzausgangssignals mit ver
schiedenen Werten (Ron,1-Roff,1), (Ron,2-Roff,2), (Ron,3-Roff,3)
. . . , was auf die Verschiedenheit der Lichtquellen oder der
optischen Detektoren in den einzelnen Geräten zurückzuführen
ist; auch der Wert des gemessenen Standarddifferenzaus
gangssignals der Reflexion Null, nämlich der Größe des in
neren Streulichtwertes D ergibt D₁, D₂, D₃ . . . In diesem
Fall ist k keine allgemeine Konstante, sondern erhält wegen
der relativen Positionen von Lichtquelle, optischem Detek
tor usw. zueinander die unterschiedlichen Größen k₁, k₂, k₃.
Auch in diesem Fall gilt: Wenn der Wert von k der einzelnen
Geräte bekannt ist, kann D₁, D₂, D₃ separat aufgrund fol
gender Gleichungen bestimmt werden:
Der Wert von k wird dann wie folgt ermittelt: Beginne mit
der Herstellung eines zweiten Vergleichsstandards einer an
deren Reflexion, bestimme die Reflexion des zweiten Ver
gleichsstandards im Verhältnis zur Reflexion des ersten
Vergleichsstandards in Übereinstimmung mit einem im voraus
justierten Reflexionsmeßgerät, nimm dieses Ergebnis als
Bezugswert zur Zeit der Bestimmung des Verhältnisses k,
finde andererseits die Reflexion des zweiten Vergleichs
standards zur Reflexion des ersten Vergleichsstandards in
Übereinstimmung mit einem zu kalibrierenden Reflexions
meßgerät, dessen Verhältnis k unbekannt ist. Wenn ein Po
tentiometer so eingestellt ist, daß die gefundene Reflexion
mit dem oben beschriebenen Bezugswert zusammenfällt, ist
der Wert von k gefunden.
Übrigens braucht der Reflexionswert des Vergleichsstandards
keiner Begrenzung zu unterliegen und er kann irgendeinen
geeigneten Wert annehmen unter der Bedingung, daß irgendein
gemeinsamer Wert allen Einzelgeräten gemeinsam ist.
Wenn die Lichtintensität der Lichtquelle schwankt, nachdem
ein geeigneter Wert für das Verhältnis in ein und demselben
Gerät festgelegt worden ist, ändert sich die Größe des
Standarddifferenzausgangssignals vom Wert (Ron-Roff)reg
zur Zeit der ersten Einstellung auf einen Wert (Ron-Roff)
im Verhältnis zur Änderung der Lichtintensität, wie in Fig. 9
gezeigt, und die Größe des inneren Streulichtwertes geht
ebenfalls von Dreg in D über.
Hierbei hat jedoch das Verhältnis Dreg bzw. D zu (Ron-Roff)reg
bzw. (Ron-Roff) in jedem Fall einen definierten
Wert und umgekehrt. Wenn k gespeichert wird, ist es mög
lich, die Größe des Standarddifferenzausgangssignals (Ron-Roff)
zur Zeit seiner Korrektur durch den Vergleichsstan
dard vor der Messung zu finden und auch die Größe des in
neren Streulichtwertes D durch das Verhältnis k.
Bei der beschriebenen Vorrichtung wird der Wert von k auf
einem Potentiometer 15 variabel gehalten, und nach der Be
rechnung der Größe des Standarddifferenzausgangssignals
(Ron-Roff) wird der Ausgang des Potentiometers 15 im voraus
auf einen geeigneten Wert eingestellt und durch Umschalten
des Analogschalters 14 in einen Digitalwert umgesetzt. Dann
wird das Produkt des Wertes von k und der Größe des Stan
darddifferenzausgangssignals (Ron-Roff) durch den Mikro
computer 18 nach folgender Gleichung errechnet:
Die auf diese Weise erhaltene Größe des inneren Streulicht
wertes D wird im Microcomputer 18 gespeichert. Im nächsten
Schritt wird das Indikatorpapier 5, nachdem es mit der zu
prüfenden Flüssigkeit bestrichen oder imprägniert worden
ist, unter die transparente Platte 9 auf der Unterseite der
Integrationskugel gebracht und der Meßschalter 20 wird be
tätigt. Dann wird der Analogschalter 14 durch Befehl des
Mikrocomputers 18 umgeschaltet und die Größe des Ausgangs
signals Son während eines neuen Lichtimpulses und die Größe
des Ausgangssignals Soff während die Lichtquelle inaktiv
ist, werden im Wandler 17 digitalisiert, so daß die Größe
des gemessenen Differenzausgangssignals (Son-Soff) erhalten
wird.
Die Subtraktion der Größe des inneren Streulichtwertes D,
die im Speicher gespeichert ist, von der Größe des gemes
senen Differenzausgangssignals (Son-Soff) gibt die Größe
des gemessenen Ausgangssignals, wonach die relative Re
flexion r nach folgender Gleichung errechnet wird:
Die auf diese Weise errechnete Reflektivität ist nicht dem
Einfluß von Dunkel strömen oder der Speisespannung unterwor
fen und außerdem in der Lage, die Größe des inneren Streu
lichtwertes zu korrigieren, die von Gerät zu Gerät ver
schieden ist, so daß es möglich wird, ein Gerät zur quan
titativen Analyse mit Indikatorpapier ohne irgendeinen In
strumentenfehler zu erhalten.
Es wurden ferner die Färbeeigenschaften der verschiedenen
Arten von Indikatorpapier untersucht, insbesondere die Ka
librierkurven, die die Beziehung zwischen der Konzentration
der zu bestimmenden Substanz und der Reflexion des Indika
torpapiers wiedergeben und die die in den Fig. 10 bis 12
gezeigte Gestalt haben.
Fig. 10 zeigt die Beziehung zwischen der Konzentration
(mg/dl) Traubenzucker und der Reflexion r(%) des Indikator
papiers bei der Analyse von Traubenzucker, wobei Trauben
zucker durch Verwendung des oxidierenden Enzyms des Trau
benzuckers in Gluconsäure und Wasserstoffperoxid oxidiert
wird, während der Farbindikator durch das so entstandene
Hydroperoxid und die Peroxidase oxidiert und gefärbt wird,
und wobei zwei Kurven die Meßwellenlängen λp = 670 nm und
λq = 660 nm separat ausdrücken.
Fig. 11 gibt die Beziehung zwischen der Konzentration
(mg/dl) von Bilirubin und der Reflexion r(%) des Indika
torpapiers bei der Analyse von Bilirubin wieder, wobei Bi
lirubin auf das Diazoreagens unter sauren Bedingungen wirkt
und die so erzeugte Azobilirubinfärbung bei der Meßwellen
länge von 550 nm gemessen wird.
Fig. 12 gibt die Beziehung zwischen der Konzentration
(mg/dl) von Harnstoff-Stickstoff und der Reflexion r(%) des
Indikatorpapiers der Analyse von Harnstoff-Stickstoff wie
der, wobei Harnstoff durch Urease zu Ammoniumcarbonat zer
setzt wird und dann der Indikator unter Ausnutzung der Än
derung der Wasserstoffionen-Konzentration durch das erzeug
te Ammonium gefärbt wird. Die verwendete Meßwellenlänge ist
hier 620 nm.
In den Tabellen 1 bis 4 bedeutet die Konzentration die vor
gegebene Konzentration einer Lösung, der Näherungswert die
Konzentration, gefunden unter Benutzung der Näherungsglei
chung aus der gemessenen Reflexion r der Lösung, und %-Feh
ler die Differenz zwischen der Näherungsgleichungskonzen
tration und der vorgegebenen Konzentration im Verhältnis
zur oben erwähnten vorgegebenen Konzentration. In den Bei
spielen in diesen Tabellen liegt die Prozentfehlerangabe
unter 4%. Selbst wenn gleichmäßig abfallende Lichtkurven
bei Indikatorpapieren, die bei anderen Messungen verwendet
werden, auftreten, können sie unter Verwendung der gleichen
Näherungsgleichungen wie der Gleichung II angenähert werden,
wobei in der Gleichung bedeuten: r die durch ein geeignetes
Standardausgangssignal korrigierte Reflexion und a, b und c
Konstanten, die die Formen der Kalibrierkurven bestimmen.
Bezüglich der Beziehung zwischen Konzentration Y und Refle
xion r ist zu sagen, daß es möglich ist, den Nullpunkt der
Näherungsgleichung II der Kalibrierkurve zu den Koordinaten
durch Variieren der Konstanten a und/oder c zu verschieben,
wie in Fig. 13 gezeigt, und die Kalibrierkurven so zu ge
stalten, daß sie parallel zur Koordinatenachse laufen oder
die Wölbung der Kalibrierkurve durch Änderung der Konstan
ten b variabel zu machen, wie Fig. 14 zeigt.
Diese Konstanten a, b und c ebenso wie die Konstante k kön
nen in dem Potentiometer 16₁ dem Potentiometer 16₂ und dem
Potentiometer 16₃ eingestellt werden. Die Größen dieser
Konstanten sind veränderbar, abhängig von den Arten der zu
bestimmenden Materialien und den Indikatorpapieren, wodurch
eine geringe Differenz zwischen den Kalibrierkurven leicht
korrigierbar ist. Dies bedeutet vor allem, daß man den Ef
fekt hat, der den Besitz einer Vielzahl von Kalibrierkurven
zur Zeit der Korrektur der Instrumentenfehler infolge der
Strahlung der Meßwellenlänge bei ein und demselben Indikatorpa
pier gleichkommt. Die vorstehenden Konsonanten a, b und c
ändern sich jedoch mit den zu bestimmenden Materialien und
den Indikatorpapieren, so daß es notwendig ist, mehrere Po
tentiometersätze (16₁, 16₂ und 16₃) vorzusehen, um die Mes
sung vieler Materialien in ein und demselben Gerät zu glei
cher Zeit möglich zu machen.
An der Stufe, an der die Reflexion r ohne irgendeinen In
strumentenfehler berechnet werden kann, wie vorstehend be
schrieben, wird jede der Konstanten a, b und c nach Befehl
des Mikrocomputers 18 umgewandelt, wie im Falle von c, wenn
die Konzentration Y nach der Konzentrationsumsetzungsglei
chung II berechnet worden ist und als direkt ablesbarer
Wert digital auf dem Anzeigegerät 21 erscheint. Zu diesem
Zeitpunkt kann der Instrumentenfehler der Kalibrierkurve,
erzeugt durch die geringe Differenz zwischen den Meßwel
lenlängen, beseitigt werden, wenn nur jede der Konstanten
im voraus zur Zeit der Herstellung unter Verwendung eines
Farbstandardreflexionsstücks eines Standardfarbtons abge
glichen wurde, wodurch die Direktablesung der Konzentration
durch einfache Rechnung und ohne Instrumentenfehler ermög
licht ist. Auch wenn in jedem einzelnen Gerät die Konstan
ten a, b und c geeignet abgeglichen sind, gibt es noch die
Möglichkeit, daß die Meßwellenlänge etwas variiert, abhän
gig von den Bedingungen im Gebrauch, z. B. den Änderungen
der Speisespannung und der Umgebungstemperatur. In diesem
Fall braucht nur die Konstante a oder c im Potentiometer
16₁ oder 16₃ abgeglichen werden.
Die bisher beschriebenen Beispiele zeigen die Fälle, in
denen die Konstanten k, a, b und c den Potentiometern in
Analogform eingegeben sind. Es spielt aber keine Rolle, ob
sie zuvor im Speicher des Mikrocomputers 18 als eine Viel
zahl von numerischen Tabellen in Digitalform gespeichert
worden sind oder ob sie direkt in Form von äußeren Spei
cherelementen, z. B. Magnetkarten, zusammen mit Daten, wie
die zu untersuchende Substanz neben den oben aufgeführten
Konstanten eingegeben werden.
Das beschriebene Verfahren und die beschriebene Vorrichtung
können auch dann Anwendung finden, wenn die Vorrichtung zur
Messung des reflektierten Lichtes die erwähnte Integra
tionskugel nicht aufweist, und z. B. eine Einrichtung zur
Messung der Menge des reflektierten Lichtes in der durch
Neigung des Lichtstroms auf die reflektierende Oberfläche
in einem bestimmten Winkel festgelegten Richtung besitzt.
Das beschriebene Verfahren macht eine exakte Bestimmung der
relativen Reflexion eines gefärbten Indikatorpapiers mög
lich, frei vom Einfluß einer inneren Streustrahlung. Die Refle
xion eines gefärbten Indikatorpapiers, das mit der zu prü
fenden Flüssigkeit bestrichen oder imprägniert ist, wird
durch Berechnung der Größe des inneren Streulichtwertes zur
Zeit der Messung aus dem Verhältnis der Größe des inneren
Streulichtwertes zur Größe des Standardausgangssignals, das
vorher gespeichert wurde und der Größe des Standarddiffe
renzausgangssignals zur Zeit der Korrektur vor der Messung
und durch Ausführen der Korrektur der Größe von Standard- und
Meß-Differenzausgangssignal erhalten.
Das Verfahren macht es ferner möglich, die Differenz und
Schwankung der Kalibrierkurven infolge Streuung und Schwan
kung der Meßwellenlänge zu korrigieren und die Umsetzung
von Reflexion in Konzentration ohne Streuung genau aus zu
führen, indem die Kalibrierkurven von relativer Reflexion
zu Konzentration der zu bestimmenden Substanz in der ge
prüften Flüssigkeit angenähert werden, wobei die Kurven als
Teil einer Hyperbel angesehen werden und die Konstanten in
der Umsetzungsgleichung abgeglichen werden.
Die Durchführung des Verfahrens wird durch eine Vorrichtung
möglich gemacht, die so konstruiert ist, daß sie das Ver
hältnis der Größe des inneren Streulichtwertes zur Größe
des Differenzausgangssignals korrigiert und auch jede der
Konstanten der Umsetzungsgleichung sowie der Näherungsglei
chung in den Potentiometern in Analogform speichert. Dies
macht die quantitative Bestimmung der Konzentration einer
bestimmten Substanz in Form der Digitalanzeige möglich
durch vollständige Eliminierung des Einflusses der inneren
Streustrahlung im photometrischen Bereich und Schwankung
der Lichtmengen der Lichtquelle.
Claims (5)
1. Verfahren zur photometrischen Auswertung eines mit
einer Flüssigkeit getränkten Teststreifens in einem Photo
meter, bei dem
- - Lichtimpulse einer vorgegebenen Wellenlänge auf den Teststreifen und auf einen ersten Vergleichsstandard mit bekannten Reflexionseigenschaften gerichtet werden und das reflektierte Licht in elektronische Lichtimpuls-Meßsignale Son, Soff umgewandelt wird,
- - zum Eliminieren von Fehlern in den Lichtimpuls-Meß signalen aufgrund von Dunkel strömen und äußerer Streustrah lung zusätzliche Meßsignale Soff, Roff jeweils zwischen zwei Lichtimpuls-Meßsignalen Son, Ron für den Teststreifen und den ersten Vergleichsstandard bestimmt werden,
- - zum Eliminieren von Fehlern in den Lichtimpuls-Meß signalen aufgrund von innerer Streustrahlung ein der optischen Anordnung entsprechender innerer Streulichtwert D durch Multiplikation eines dem Photometer inhärenten Kor rekturfaktors k mit der Differenz aus dem Lichtimpuls-Meß signal Ron und dem zusätzlichen Meßsignal Roff für den ersten Vergleichsstandard bestimmt wird, wobei
- - zur Bestimmung des dem Photometer inhärenten Kor rekturfaktors k vorab bei der Kalibrierung des Photometers Lichtimpuls-Meßsignale und zusätzliche Meßsignale für den ersten Vergleichsstandard als auch für einen zweiten Ver gleichsstandard mit bekannten Reflexionseigenschaften er mittelt werden, der Quotient aus den jeweiligen Signalen für den zweiten und den ersten Vergleichsstandard gebildet wird, mit dem entsprechenden Quotienten für ein im voraus justiertes Photometer in Beziehung gesetzt und im Photo meter abgespeichert wird und
- - die relative Reflexion r nach der Gleichung ermittelt und anhand der relativen Reflexion r die Konzen tration der zu untersuchenden Flüssigkeit bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als zweiter Vergleichsstandard ein Körper mit der Re
flexion Null verwendet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2, mit einer Lichtquelle zur Abgabe eines
Lichtstrahls, einer lichtelektrischen Empfangseinrichtung
zur Umwandlung des vom getränkten Teststreifen, dem ersten
und dem zweiten Vergleichsstandard reflektierten Lichts in
elektrische Signale, einem Verstärker zur Verstärkung der
elektrischen Signale, einem A/D-Wandler, einer Rechenein
heit zur Verarbeitung und Auswertung der Signale und einer
Anzeigeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Licht
quelle (2) eine Impulsgeber-Schaltung (11) zugeordnet ist,
daß zwischen dem Verstärker (13) und dem A/D-Wandler (17)
ein Analogschalter (14) vorgesehen ist, und daß der Analog
schalter (14) mit einem Potentiometer (15) in Verbindung
steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß dem Analogschalter (14) weitere Potentiometer
(16₁, 16₂, 16₃) zugeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die weiteren Potentiometer (16₁, 16₂, 16₃) ent
sprechend der Zahl der zu bestimmenden Substanzen in meh
reren Sätzen vorgesehen sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP53007638A JPS591977B2 (ja) | 1978-01-25 | 1978-01-25 | 呈色試験紙を用いた分析方法 |
DE19792902776 DE2902776A1 (de) | 1978-01-25 | 1979-01-25 | Verfahren fuer das analysieren mit farbidentifizierungs-testpapier und eine vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2954734C2 true DE2954734C2 (de) | 1995-10-19 |
Family
ID=25777544
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2954734A Expired - Fee Related DE2954734C2 (de) | 1978-01-25 | 1979-01-25 | Verfahren zur photometrischen Auswertung eines mit einer Flüssigkeit getränkten Teststreifens und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2954734C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10355164A1 (de) * | 2003-11-26 | 2005-06-23 | Carl Zeiss Jena Gmbh | Verfahren zur Referenzierung der Intensitätsverteilung bei fluoreszenzmikroskopischen Aufnahmen |
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US3874799A (en) * | 1973-06-01 | 1975-04-01 | Color Control Inc | Method and apparatus for color spectrophotometry |
DE2557872A1 (de) * | 1974-12-21 | 1976-06-24 | Kyoto Daiichi Kagaku Kk | Einrichtung zum messen des reflexionsvermoegens von reaktionsproben und mehrteilige probe dafuer |
US4013260A (en) * | 1974-09-27 | 1977-03-22 | Andros, Incorporated | Gas analyzer |
DE2638398A1 (de) * | 1975-10-10 | 1977-04-21 | Ibm | Verfahren zum eichen von spektralphotometern |
-
1979
- 1979-01-25 DE DE2954734A patent/DE2954734C2/de not_active Expired - Fee Related
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