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Anlage zum Patentgesuch der Klöckner-Humboldt-Deutz Aktiengesellschaft
Schalldämpfung an Schwinginühlen Die Erfindung bezieht sich auf eine Schwingmühle
mit mindestens einem Mahlbehälter.
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Die beim Betrieb von Schwingmtihlen, insbesondere durch die Zerkleinerung
des Mahlgutes entstehenden Geräusche, überschreiten gewöhnlich die gesetzlich zulässigen
Richtwerte.
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Es ist deshalb erforderlich, den auch für das menschliche Gehör schmerzenden
und schädigenden Lärm durch geeignete Mittel zu dämpfen.
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Zur Senkung des Lärmpegels ist bekannt, daß um Schwingmühlen Schutzhauben,
Kabinen oder Kapselungen gebaut werden. Die Nachteile der so erreichten Schalldämpfung
liegen vor allem in der erschwerten Zugänglichkeit bei Wartungs-, Pflege- und Reparaturarbeiten
sowie im größeren Raumbedarf.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den beim Betrieb von Schwingmühlen entstehenden
Lärm in besonders einfacher und wirtschaftlicher Weise zu senken. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß ein bereits zur Dämpfung von Biegeschwingungen und Körperschall
bekanntes Verbundblech nicht zur Herstellung von Schutzhauben, Kabinen oder Kapselungen
verwendet wird, sondern als Mantel in ein oder mehreren Schichten um das eigentliche
Mahlrohr gelegt wird. Derartige Verbundbleche bestehen aus Stahl- Kunststoff oder
Stahl- Kunststoff- Stahl-Kombinationen und sind z.B. unter der Warenbezeichnung
"Bondal" im Handel.
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Bei Schwingmühlen, die mit einem Isoliermantel umgeben sind, wie dies
beispielsweise bei Tieftemperaturmahlprozessen erforderlich ist, wird die gleiche
Wirkung dadurch erzielt, daß der gewöhnlich aus Stahlblech bestehende Außenmantel
aus schalldämpfendem Verbundblech ausgeführt wird.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere in
der Senkung des Lärmpegels auf die gesetzlich zulässigen Richtwerte, ohne den aufwendigen
Bau von Schutzhauben, Kabinen oder Kapselungen um die Schwingmühlen, weil erfindungsgemäß
die Schalldämpfung unmittelbar an der Geräuschquelle erfolgt. So ausgeführte
Schwingmühlen
sind bei Wartungs-, Pflege- und Reparaturarbeiten leichter zugänglich, benötigen
weniger Raum und sind zudem noch kostengünstiger herzustellen.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Rohrschwingmühle mit zwei Nahlbehältern
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Mahlbehälter im Bereich der Verbindungsstelle
mit dem Tragrahmen entsprechend dem Schnitt II-II in Fig. 1 und eine eingelegte
Stützeinrichtung in einem größeren Maßstab Fig. 3 eine andere Ausführungsform einer
StUtzeinrichtung im Längsschnitt auch in einem größeren Maß stab Fig. 4 einen Längsschnitt
durch eine dritte Ausführungs form einer Stützeinrichtung ebenfalls in einem größeren
Maßstab
Bei der in Fig. 1 schematisch dargestellten Schwingmühle
sind zwei parallele Mahlbehälter 1 und 2 über Spannbügel 3 mit einem Tragrahmen
fest verbunden, der aus zwei Stegen 4 und einem Verbindungsrohr 5 besteht.
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An der Seite der Stege sind Konsolen 6 angebracht, durch die unter
Zwischenschaltung von Gummifedern 7 die aus Mahlbehältern und Tragrahmen bestehende
Einheit auf einem festen Gestell 8 schwingungselastisch abgestützt ist. In der Mitte
zwischen beiden Mahlbehältern und parallel an deren Längsachse ist der Schwingungsantrieb
angeordnet. Dieser besteht aus drehbar gelagerten, vorzugsweise einstellbaren Unwuchtmassen,
die jeweils im Inneren der Verbindungsstege untergebracht sind und durch eine im
Verbindungsrohr liegende Kuppelwelle untereinander verbunden sind. ueber eine Gelenkwelle
9 sind die Unwuchtsmassen mit einem nicht dargestellten Antriebsmotor verbunden.
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In den Mahlbehälter 1 mündet an einem Ende von oben eine Zuführungsleitung
10 ein, durch die das zu verarbeitende Material in den Mahlbehälter eingebracht
wird. An der anderen Seite des Mahlbehälters 1 ist auf der Unterseite eine.Austrittsöffnung
11 angeordnet, durch die das im ersten Mahlbehälter zerkleinerte Material durch
ein Verbindungsrohr 12 zur weiteren Zerkleinerung
in den darunter
liegenden Mahlbehälter 2 gelangt. An der anderen Seite des Mahlbehälters 2 befindet
sich auf der Unterseite ein Austrittsstutzen 13, über den das fertig zerkleinerte
Material aus der Schwingmühle abgezogen wird, nach dem es nacheinander die beiden
Mahlbehälter durchlaufen hat.
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Zusammen mit dem Mahlgut, gegebenenfalls aber auch durch gesonderte
Zuftihrungsöffnungen, werden je nach den Anforderungen,des Zerkleinerungsvorganges
heiße Gase, vorzugsweise aber Kältemittel, beispielsweise stark gekühlte oder auch
flüssige Gase eingeführt.
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Der Querschnitt durch den Mahlbehälter 1 gemäß Fig. 2, entsprechend
der Linie II-II in Fig. 1, zeigt den Aufbau einer wärmeisolierten und schallgedämpften
Schwingmühle im Bereich der Verbindung des Mahlbehälters 1 mit dem Tragrahmen.
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Ber Mahlbehälter weist ein inneres Mahlrohr 14 auf, in das noch zusätzlich
ein Schleißblech 15 eingeschoben ist. Das der Schalldämpfung dienende Verbundblech
23' ist in ein oder mehreren Schichten um das eigentlich Mahlrohr 14 gelegt. Das
Mahlrohr ist auf seiner Außenseite von einem Isoliermantel umgeben, der beispielsweise
mit Polyurethan ausgeschäumt ist, wobei das Isoliermaterial auf seiner Außenseite
von einem zweiten Verbundblechmantel 23 zum Schutz gegen Beschädigung und zur Schalldämpfung
umgeben ist. Im Bereich der Verbindungsstelle des Mahlrohres 14 mit dem Tragrahmen
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befindet sich zwischen beiden Mänteln 23 und 23' die StUtzeinrichtung 16 mit den
beiden Schlitzen 17, die eine einwandfreie Spannung der Stützeinrichtung ohne Diehnungsbehinderung
ermöglichen.
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In Fig. 3 ist eine Anordnung eines elastisch verformbaren Stützringes
18 mit zwei aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden ringförmigen Stützkörpern
20, die sich auf dem Mahlbehälter 14 mit dem eingelegten Schleißblech abstützen
und einem mittleren ringförmigen Stützkörper 19, der vom Tragrahmen 4 gespannt wird,
gezeigt.
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Die Verbindung zwischen den Stützkörpern und dem elastischen Teil
der Stützeinrichtung ist dabei durch eine formschlüssige Ausbildung, durch die gleichzeitig
das der Schalldämpfung dienende Verbundblech 23 geführt wird, gekennzeichnet, Das
Verbundblech 23 wird als geschlossener Mantel um den ganzen Mahlkörper gelegt, so
daß auch im Bereich der Stützkörper 20 keine Unterbrechung erfolgt.
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In Fig. 4 wird ein Querschnitt durch eine Stützeinrichtung aus einem
im Querschnitt bogenförmigen gleichzeitig federnden und isolierenden Kunststoffteil
21 mit gegeneinander versetzten Stützkörpern gezeigt. Die ringförmigen Stützkörper
sind dabei in das elastische Teil integriert. Diese Ausführungsform wird vorteilhaft
aus einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt.
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Das der Schalldämpfung dienende Verbundblech 23 wird auch bei dieser
Ausführungsform als geschlossener Mantel ohne Unterbrechung über die Stützkörper
gelegt.
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Zur besseren Schalldämpfung der gesamten Rohrschwingmühle wird das
Verbundblech 23 zweckmäßigerweise auch um die ZufUhrungsleitung 10, den AustrittsstuSzen
11, das Verbindungsrohr 12 und den Austrittsstutzen 13 gelegt.
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Patentansprtlche