DE2437602C2 - Verfahren zum elektroerosiven Schneiden und Funkenerosionsmaschine - Google Patents
Verfahren zum elektroerosiven Schneiden und FunkenerosionsmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum elektroerosiven Schneiden mittels einer Drahtelektrode,
die in der Bearbeitungs^one zwischen zwei Führungsvorrichtungen angeordnet ist, von denen wenigstens
eine zwei Führungsflächen für die Drahtelektrode aufweist und im Verlauf der Bearbeitung in einer der
programmierten Bearbeitungsbahn folgenden Orientierung gehalten wird.
Bei diesem Verfahren werden die Führungsvorrichtungen längs zweier Koordinatenachsen durch numerisch
gesteuerte Elektromotoren verschoben, wobei die Positionierungsbefehle für die Elektromotoren aus Daten
zur Definition der programmierten Bearbeitungsbahn berechnet werden.
Die Bearbeitungsgenauigkeit hängt zum großen Teil von der Ausbildung der Führungsvorrichtungen ab, welche
die Drahtelektrode im Arbeitsspalt gerade halten sollen. Dabei werden Führungsfehlcr durch mechanische
Vorgänge bedingt, insbesondere durch auf die Drahtelektrode ausgeübte Zwangskräfte, wenn die Bearbeitungsbahn
eine Richtungsänderung erzwingt, und wenn sich die Reibungskräfte zwischen der Drahtelektrode
und ihren Führungsflächen ändern, wobei Komponenten dieser Kräfte eine Querverschiebung der
Drahtelektrode am Ausgang ihrer Führungsvorrichtung hervorruft. Änderungen des Durchmessers der Drahtelektrodc
bei ihrem Vorschub, Unebenheiten der Drahtdektrode oder Abnutzungen der Drahtoberfläehe
bei der Bearbeitung können ebenfalls Ursache für Positionicrungsfehler sein. Falls eine Führungsvorrichtung
oder ein Teil davon zur Stromzuführung der Drahteleklrode dient, wird der Reibungskoeffizient
durch das Metall beeinflußt und unterscheidet sich von dem Reibungskoeffizienten von aus Saphir hergestellten
Führungsflächen, wodurch ebenfalls Positionierungsfchler entstehen.
Aus den Schweizer Patentschriften 513 693 und
5 13 694 sind Verfahren der eingangs beschriebenen Art
bekannt, bei denen die Drahtelektrode in Führungsrillen umgelenkt wird, mit denen die Drahtelektrode zum
Schneiden entsprechend einer programmierten Bearbeitungsbaiin
geführt wird. Dabei treten die oben beschriebenen Drahtführungsfehler getrennt oder kombiniert
in einer durch die Geometrie der Führungsvorrichtung bestimmten Richtung auf, wobei derer) Führungsflächen
irgendeine, bezüglich der Richtung der Bearbeitungsbahn Undefinierte Position einnehmen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugründe,
die Genauigkeit der Bearbeitung dadurch zu vergrößern, daß eine Führungsvorrichtung der Drahteleklrode
der Bearbeitungsbahn in geeigneter Weise ausgerichtet wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Orientierung der orientierbaren Führungsvorrichtung derart gesteuert
wird, daß der von den Führungsflächen gebildete Winkel mit seinem Scheitel entgegen der Schnittrichtung
weist und seine Winkelhalbierende tangential zur Bearbeitungsbahn verläuft.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die Berührung der Drahtelektrode mit den Führungsflächen
außerhalb des der Funkenbildung unterworfenen Bereichs der Oberfläche der Drahtelektrode
erfolgt. Infolgedessen wirken sich bei der Bearbeitung ergebende Durchmesseränderungen der Drahtelektrode
nicht auf deren Positionierung aus. Sonstige Durchmesscründcrungen
der Drahtclektrode in deren Berührungsbereich mit den Führungsflächen wirken sich wesentlich
stärker in Richtung der Winkelhalbierenden aus, als senkrecht dazu. Das Verhältnis dieser Fehler ist
beispielsweise gleich drei, wenn der von den Führungsflächen eingeschlossene Winkel 60° beträgt. Die wichtigsten
Positionierungsfehler der Drahtelektrode werden durch das erfindungsgemäße Verfahren daher vermieden.
Eine weitere Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens und Funkenerosionsmaschinen für diese
Verfahren werden in den Unteransprüchen 2 bis 4 beschrieben.
W) Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt
IMg. 1 eine perspektivische Ansicht der Führung einer Drahlclcktrode mit Führungsvorrichtungen, von
denen eine mit einem Drehtisch versehen ist,
b> F i g. 2 eine Aufsicht auf eine Führungsvorrichtung, die zur Bearbeitungsbahn ausgerichtet werden kann,
b> F i g. 2 eine Aufsicht auf eine Führungsvorrichtung, die zur Bearbeitungsbahn ausgerichtet werden kann,
F i g. 3 das Blockschaltbild einer Schaltung zur Steuerung der Winkellage einer Führungsvorrichtung,
F i g. 4 Bearbeitungsbahnen der Fuhrungsvorrichtungen
der Fig. 1 bei geneigter Drahtelektrode mit Veranschaulichung einer Stellung einer Führungsvorrichtung
in einem Knickpunkt der Bahn,
F i g. 5 eine teilweise geschnittene Scnenansicht einer Führungsvorrichtung und
F i g. 6 eine besonders einfache Führungsvorrichtung mit einem Taster.
In F i g. 1 wird ein Werkstück 1 mit einer Drahtelektrode 2 bearbeitet. Beide werden in üblicher Weise elektrisch
angeschlossen und der Arbeitsspalt wird in üblicher Weise mit Arbeitsflüssigkeit versorgt.
Die Drahtelektrod<s 2 wird zwischen Führungsvorrichtungen
3, 4 gehalten, die von einer bügeiförmigen Stütze 5 getragen werden. Nicht dargestellte Vorrichtungen
ermöglichen Relativverschiebungen zwischen der Drahtelektrode 2 und dem Werkstück 1, um die bei
der Bearbeitung zu erzeugende Form des Werkstücks 1 zu erhalten. Die relativen Verschiebungen werden am
häufigsten durch eine numerische Steuerungsanlage bewirkt,
die der gewünschten Bearbeitungsbahn entsprechend programmiert ist. Diese Bearbeitungsbahn wird
erreicht, indem entweder das Werkstück 1 oder die Drahtelektrode 2 längs zweier Koordinatenachsen verschoben wird, während die andere Elektrode ortsfest
bleibt, oder indem beide Elektroden jeweils längs einer der Koordinatenachse verschoben werden.
Die Drahtführungsvorrichtung 3 weist einen Drehtisch 7 auf, dessen Umfang verzahnt ist und dessen Winkelposition
von einem Motor 6 eingestellt wird, der eine Schnecke 6a antreibt. Der Drehtisch 7 hat ein Führungsteil
8 für die Drahtelektrode 2, das eine Führungsnut in V-Form aufweist, deren zwei Wandungen Führungsflächen
für die Drahtelektrode 2 bilden. Dieses Führungsteil 8 ist in einem Tragelement 9 gelagert, dessen Position
zum Drehtisch 7 durch Keile 10,11 eingestellt wird. Die Keile 10, U geben der Drahtelektrode 2 eine durch
ihre Dicke bestimmte Neigung zum Werkstück 1 bzw. zur Horizontalen.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Drahtelekirode 2
gegen die Führungsflächen CX.C2 der V-förmigen Nut
durch ein der Kraft einer Feder 13 unterworfenes Druckelement 14 gehalten wird.
Die Position des Tragelements 9 auf dem Drehtisch 7 wird durch eine Schraube 16 gewährleistet, die es mit
einem gewindefreien Ende 15 gegen die Keile 10, 11 preßt.
Während der Bearbeitung wird die Drahtelektrode 2 in ihrer Längsrichtung durch nicht dargestellte, jedoch
an sich bekannte Vorrichtungen verschoben, wobei sich zwei Reibungsstellen am Führungsteil 8 und eine weitere
Reibungsstelle am Druckelement 14 ergeben. Da diese Teile im allgemeinen nicht aus dem gleichen Material
bestehen, ergeben sich unterschiedliche Reibungskräfte, die die Drahtelektrode 2 leicht verformen können. Jedoch
erfolgt diese verhältnismäßig leichte Verformung auf die Genauigkeit der bearbeiteten Oberflächen,
wenn man die Vorsichtsmaßnahme trifft, das Führungsteil 8 im Laufe der Bearbeitung so einzustellen und zu
orientieren, daß sich die Führungsflächen Cl, C2 des
Führungsteils 8 außerhalb des der Funkenbildung unterworfenen Teils der Oberfläche der Drahtclektrode befinden.
Die Relativverschiebung zwischen der Drahtelektrode 2 und dem Werkstück 1 erfolgt in Pfeilrichtung 5 auf
der Bearbeitungsbahn b. Wenn man die Winkelhalbierende des von den Führungsflächen C 1, C2 gebildeten
Winkels der V-förmigen Führungsnut tangential zur Bearbeitungsbahn b hält, erreicht man, daß die Drahtelektrode
2 immer mit nicht durch Funkenbildung abgenutzten Stellen an den Führungsflächen Ci, C2 anliegt. Infolgedessen
kann die Abnutzung der Drahtelektrode 2 während der Bearbeitung auch keinen ungünstigen Einfluß
auf die Genauigkeit der Führung der Drahtelektrode 2 haben, die von der Führungsvorrichtung 4 zur Führungsvorrichtung
3 verschoben wird.
Die Steuerung des Drehtisches 7 wird anhand des in
Die Steuerung des Drehtisches 7 wird anhand des in
ίο der F i g. 3 dargestellten Blockschaltbildes veranschaulicht.
Bei einer Maschine mit numerischer Steuerung des schrittweisen relativen Vorschubes der Drahtelektrode
2 werden gespeicherte Informationen, welche die gewünschte Bearbeitungsbahn definieren, von der Leitung
17 an einen Verteiler 18 geliefert. Dieser Verteiler 18 steuert drei Rechner 19, 20, 21, von denen der Rechner
19 Linearkorrekturen, der Rechner 20 Kreisbahnkorrekturen bewirkt und der Rechner 21 der Steuerung des
Drehtisches 7 dient. Von den Rechnern 19, 20 werden Steuerimpulse an Schrittmotoren 22, 23 geliefert. Der
Motor 6 wird von den Rechnern 20, 21 gesteuert. Die drei Rechner 19 bis 21 werden von Taktimpulsen gesteuert,
die von einem Generator 26 über eine Leitung 25 geliefert werden. Die Frequenz dieser Taktimpulse
kann über eine Leitung 27 von Hand eingestellt werden, oder sie kann mit einem Signal geregelt werden, das in
Abhängigkeil von zwischen den Elektroden 1, 2 herrschenden Funkenerosionsbedingungen mit einem
Gleichrichter 29 ermittelt wird. An die Klemmen 30,31 der Elektroden 1, 2 werden geregelte Spannungs- oder
Stromimpulse eines nicht dargestellten Generators gelegt.
Fig.4 veranschaulicht, wie die Winkeleinstellung einer
Führungseinrichtung für den Fall erfolgt, daß die Drahtelektrode 2 gegen die horizontale Bezugsebene
der linearen Verschiebungen geneigt ist. Das untere Führungsteil 8 folgt der programmierten Bahn a des
Mittelpunktes A der Drahtelektrode 2, wobei ihre Dicke und der Arbeitsspalt berücksichtigt werden. Die Drahtneigung
ist in Fi g. 4 durch den Versatz A], B\ der Achse
der Drahtelektrode 2 zwischen ihren beiden Führungsteilen veranschaulicht.
Im ersten Teil der Bahn a. der gekrümmt ist, erfährt
das durch seine Führungsfläehei veranschaulichte Führungsteil
8 eine entsprechende fortschreitende Drehung, so daß die durch A\, B\ der Drahtelektrode 2 und
die Drehachse des Führungsteils 8 verlaufende Ebene P1
senkrecht zu der Bahn a des unteren Führungsteils und zu der Bahn b des oberen Führungsteils 8 liegt. Infolgedessen
genügt es zu Beginn der Bearbeitung, die Führungsflächen des Führungsteils 8 bezüglich dieser Ebene
P\ in eine genaue Position zu bringen, um während der Bearbeitung eine geeignete Orientierung der Führungsvorrichtung
zu gewährleisten. An dem Punkt Ai ändert die Bahn a plötzlich ihre Richtung. In diesem
Falle werden die translatorischen Vorwärtsbewegungen unterbrochen, bis sich das obere Führuiigsteil 8 um
einen Winkel φ2 dreht, wonach die Ebene /Y' senkrecht
zu der durch <4j, Ai und ß:", Bi bestimmten Bear-
bo beitungsrichtung ausgerichtet ist. Die Bearbeitungsbahn ist in ihrem in Fig.4 dargestellten zweiten Teil
linear, so daß die Winkelposition des Führungsteils 8 für
die Drahtelektrode 2 im Verlauf der Bearbeitung nach dem Knickpunkt nicht geändert werden muß.
b5 Für eine bestmögliche Bearbeitungsgenauigkeit ist es
vorteilhaft, wenn die Drahtelektrode 2 zwischen den Führungsvorrichtungen 3, 4 so gerade wie möglich is(.
Dazu zeigt F i g. 5, daß das Führungsteil 8 zum Dreh-
tisch 7 geneigt werden kann, damit die Drahtelektrode 2 beim Verlassen des Führungsteils 8 keine Richtungsänderung
erfährt. Die Neigung des Führungstcils 8 wird durch ein Loch des Tiagelementcs 9 erreicht, dessen
Achse gegen die Horizontalebene des Drehtisches 7 ge- r>
neigt ist.
Gemäß Fig. 6 wird die Orientierung der Führungsflächen der Führungsvorrichtung der Drahtclektrode 2
durch sehr einfache mechanische Mittel erreicht. Das Führungsteil 8, das sich mit dem Tragelemcnt 9 und dem κι
Drehtisch 7 drehen kann, trägt einen Taster 24, der beispielsweise
aus Isolierstoff besteht oder gegen die Drahtelektrode 2 elektrisch isoliert ist. Der Taster 24 ist
nahe der Drahtelektrode 2 angeordnet und greift in den Arbeitsspalt 12 ein, wozu er die Breite des Arbeitsspal- r>
tes 12 hat. Bei seinem Eingriff stützt er sich an den Wänden des Arbeitsspaltes 12 ab und hält das Führungsteil
8 automatisch in einer Winkelposition, in der die Winkelhalbierende der von den Führungsflächen gebildeten
V-förmigen Nut Tangente an die Bearbeitungsbahn ist. Diese Vorrichtung ist dann sehr vorteilhaft,
wenn eine Funkenerosionsmaschine zum elektroerosiven Schneiden nicht mit einer elektronischen Bahnsteuerung
versehen ist. In einfachen Fällen genügt die Steuerung der Bearbeitungsbahn mit einer Steuerscheibe.
deren Steuerkurve die relativen Verschiebungen zwischen der Drahtelektrode 2 und dem zu bearbeitenden
Werkstück steuert.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
J5
40
55
bO
Claims (4)
1. Verfahren zum elektroerosiven Schneiden mittels
einer Drahtelektrode, die in der Bearbeitungszone zwischen zwei Führungsvorrichtungen angeordnet
ist, von denen wenigstens eine zwei Führungsflächen für die Drahtelektrode aufweist und im Verlauf
der Bearbeitung in einer der programmierten Bearbeitungsbahn folgenden Orientierung gehalten wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Orientierung der orientierbaren Führungsvorrichtung (3)
derart gesteuert wird, daß der von den Führungsflächen (Ci, C2) gebildete Winkel mit seinem Scheitel
entlang der Schnittrichtung weist und seine Winkelhalbierende tangential zur Bearbeitungsbahn veriäuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die orientierbare Führungsvorrichtung mit einem Drehtisch
versehen ist und die Drahtelektrode gegen die Horizontale geneigt hält, dadurch gekennzeichnet daß
die andere Führungsvorrichtung (4) an einem Knickpunkt der Bearbeitungsbahn (a^ angehalten wird und
daß die Winkelhalbierende des von den Führungsflächen CCl, C 2) gebildeten Winkels mit cn sich bekannter
rechnergesteuerter Drehung des Drehtisches (7) tangential zu dem hinter dem Knickpunkt
liegenden Abschnitt der Bearbeitungsbahn (a) ausgerichtet wird.
3. Funkenerosionsmaschine für das Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Führungsflächen
eben sind, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Führungsflächen (C 1, C2) gebildete Führungsnut
der Neigung der Drahtclektrode (2) entsprechend geneigt ist.
4. Funkenerosionsmaschine für das Verfahren nach Anspruch 1, bei der die orienticrbarc Führungsvorrichtung
mit einem Drehtisch ausgerüstet ist. dadurch gekennzeichnet, daß an der Führungsvorrichtung
(3) zur Ausrichtung der Winkelhalbierenden des von den Führungsflächen (CX, C 2) gebildeten
Winkels ein Taster (24) vorhanden ist, der exzentrisch zur Drehachse des Drehtischs (7) angeordnet
ist und nahe der Drahtelcktrode (2) in den Arbeitsspalt
(12) oder in eine Steuerscheibe eingreift.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: STURIES, H., DIPL.-PHYS. DR.-ING. EICHLER, P., DIP |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |