-
Verschiebbares Verdeck fur Fahrzeuge Die Erfindung betrifft ein verschiebbares
Verdeck für Fahrzeuge mit einer an Spriegeln befestigten Plane, welche mittels auf
Fuhrungsschienen laufenden Gleitrollen oder Gleitstücken verschiebbar sind.
-
Derartige verschiebbare Verdecke sind beispielsweise bereits aus der
Deutschen Offenlegungsschrift 1.430.628 bekannt.
-
Will man ein solches verschiebbares Verdeck für Fahrzeuge zum Transport
von Schüttgut verwenden, dann muß die Ladefläche dieses Fahrzeuges möglichst vollständig
fUr die Beladevorrichtung zugänglich sein. Bei einer ganzen Reihe von Schüttgütern
ist es ferner aus verschiedenen Gründen erwünscht oder sogar vorgeschrieben, daß
beim Transport das Schüttgut mit einer Plane abgedeckt sein muß. Es besteht also
die Aufgabe, eine Plane für Fahrzeuge in der Weise verschiebbar zu machen, daß sie
sich nicht nur im geöffneten Zustand extrem eng zusammenschieben läßt, sondern auch
mit einer möglichst kleinen Anzahl von StUtzen auskommt und ferner im geschlossenen
Zustand an keiner Stelle der Planenoberflöche von einer ebenen oder
leicht
konvexen Form abweicht, oder anders ausgedruckt, daß an keiner Stelle die Plane
irgendwie durchhängt. Dieses scheinen an sich einander widersprechende Forderungen
zu sein. Je mehr Stützen oder Spriegel vorgesehen sind, umso geringer mußte eigentlich
der Durchhang zwischen den einzelnen Spriegeln sein. Andererseits nimmt naturgemäß
mit der Anzahl der Spriegel selbstverständlich auch der im offenen Zustand für die
Unterbringung der Spriegel benötigte Raum zu. Femer ist es erwünscht, daß das verschiebbare
Verdeck über einen Motorantrieb rasch geöffnet und geschlossen werden kann. Vorzugsweise
sollte ein solches Öffnen und Schließen sogar von der Fahrerkabine aus möglich sein.
-
Die bei verschiebbaren Verdecken für Fahrzeuge bisher aufgetretenen
Schwierigkeiten werden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß zwischen den einzelnen
Spriegeln jeweils zu diesen parallel angeordnete Stützrohre vorgesehen sind, die
mit den Spriegeln durch sowohl an den Spriegeln als auch an den Stutzrohren gelenkig
befestigte Spannbügel verbunden sind, die an ihren unteren Enden die Gelenkbewegung
nur in einer Richtung freigebende Anschlagflächen aufweisen.
-
Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung
mit den beigefugten Zeichnungen näher beschrieben.
-
Die unter Schutz zu stellenden Merkmale sind den ebenfalls beigefügten
Patentansprüchen im einzelnen zu entnehmen.
-
In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 schematisch eine Gesamtansicht des
Verdecks für Fahrzeuge gemäß der Erfindung;
Fig. 2 schematisch die
Anordnung der wesentlichen Teile des Antriebs; Fig. 3 und 4 die wesentliche Konstruktion
und Anordnung der Spriegel, der Stützrohre, der die Spriegel und Stützrohre verbindenden
Spannbügel und der Plane, zum Teil im ausgefahrenen und zum Teil im zurückgezogenen
Zustand und Fig. 5 und 6 schematisch Einzelheiten des Antriebs und der Befestigung
zwischen Spriegel und Stützrohr.
-
Zunächst ist einmal auszufuhren, daß das in Fig. 1 ganz allgemein
dargestellte Verdeck sich im Prinzip nicht nur fUr Fahrzeuge aller Art eignet, sondern
selbstverständlich auch für Schiffe, Lastkähne u.dergl.
-
Ferner ist es durchaus denkbar, ein im Sinne der Erfindung aufgebautes
Verdeck beispielsweise auch fUr normalerweise offene Schwimmhallen oder Schwimmbecken
einzusetzen, um diese im Bedarfsfalle verschließen zu können.
-
In Fig. 1 ist rein schematisch die Gesamtkonstruktion eines erfindungsgemäß
aufgebauten verschiebbaren Verdecks fUr Fahrzeuge dargestellt.
-
Man erkennt einen Rahmen 1, der beispielsweise am Aufbau eines für
Stückguttransport bestimmten Fahrzeuges angebracht ist bzw. auf diesem aufsetzbar
ist. Dieser Rahmen weist Seitenteile 2 bzw. 3 auf, wobei das Seitenteil 2 im vorliegenden
Falle am hinteren Ende des Fahrzeuges und das Seitenteil 3 am vorderen Ende des
Kastenaufbaus des Fahrzeuges liegt. An Gleitstücken oder Gleitrollen 4 geführte
Spriegel 5 tragen eine in dieser Fig. nicht dargestellte Plane. Zwischen den einzelnen
Spriegeln 5 sind Sttitzrohre 6 vorgesehen, die jedoch, wie noch weiter
unten
erläutert werden wird, im Gegensatz zu den Spriegeln, nicht mit der Plane verbunden
sind. Die einzelnen Spriegel sind, wie noch gezeigt werden wird, mit einer Antriebskette
7 verbunden. Diese Antriebskette 7 kann im Prinzip auch ein Stahiseil sein, wobei
es im wesentlichen nur darauf ankommt, daß die Verbindung zwischen den Spriegeln
und der dem Antrieb dienenden Vorrichtung derartig ist, daß die einmal festgelegten
Abstände zwischen den Spriegeln auch im Rauhen Alltagsbetrieb fur lange Zeit erhalten
bleiben. Wäre dies nicht der Fall, dann würden sich nämlich die Spriegel in den
Führungsschienen 2 und 3 mit der Zeit verkanten und damit verklemmen und ließen
sich nur noch sehr schwer bewegen.
-
Die Antriebskette 7 ist an den Enden der Führungsschienen 2 bzw. 3
über Zahnräder 8 und 9 gelegt. Die Zahnräder werden uber ein Zahnradgetriebe 10
angetrieben, das wiederum durch einen Motor 11 antreibbar ist. Die vorne und hinten
zu beiden Seiten der Führungsschienen liegenden Zahnräder 8 und 9 zum Transport
der Antriebsketten 7 sind durch eine Antriebswelle 12 und eine mitlaufende Welle
13 miteinander verbunden. Man erkennt, daß die Gleitstücke oder Gleitrollen 4 der
einzelnen Spriegel gegeneinander seitlich versetzt angeordnet sind, so daß beim
Zusammenfahren des Verdecks die Gleitrollen ineinander greifend zu liegen kommen,
wodurch sich ein enges Zusammenschieben des Verdecks durchführen läßt.
-
In Fig. 1 sind außerdem noch die Spannbügel 14 schematisch zu erkennen,
die jedoch weiter unten noch im einzelneri beschrieben werden.
-
In Fig. 2 sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet,
so daß eine ins Einzelne gehende Beschreibung dieser Figur nicht erforderlich erscheint.
-
In Fig. 3 und 4 erkennt man nun die Einzelheiten der Konstruktion
der Spannbugel 14. An jedem Spriegel sind an seinem unteren Ende an einem Gelenk
Spannbügel 14 angelenkt, die an ihrem anderen Ende an einem Gelenk 15 miteinander
verbunden sind, wobei an jedem Gelenk 15 ein Stutzrohr 6 befestigt, beispielsweise
angeschweißt ist. Die einzelnen Spannbugel 14 weisen an ihrem unteren Ende eine
Anschlagfläche 17 auf, die derart ausgestaltet ist, daß, wie insbesondere aus Fig.
4 zu erkennen, im völlig ausgefahrenen Zustand die beiden Anschlagflachen 17 aneinander
anschlagen, so daß die zwischen zwei Spriegeln liegenden Spannbügel miteinander
einen stumpfen Winkel bilden und mit Hilfe des Stützrohres 6 die Plane 18 gespannt
halten. Die Plane 18 ist dabei über angeschweißte Materialstreifen 19 in L-Form
mit Hilfe einer Klemmschiene oder Klemmplatte 20 und einer Klemmschraube 21 an den
Seitenflächen der Spriegel befestigt. Die Plane selbst ist an keiner Stelle unterbrochen
oder genäht, sondern besteht aus einer durchgehenden Bahn0 Man erkennt ferner, daß
die Spannbügel 14 so an ihrem unteren Ende abgekröpft sind, daß bei zusammengeschobener
Plane die herunterhängenden Teile der Plane 18 nicht zwischen Spannbügel und Spriegel
eingeklemmt werden können, sondern frei in dem durch beide gebildeten Zwischenraum
liegen.
-
Auf diese Weise läßt sich also eine völlig gleichförmige Oberfläche
der Plane erzielen, die trotz einer wesentlich kleineren Anzahl von Spriegeln an
keiner Stelle zwischen den Spriegeln durchhängt, so daß sich auch auf der Plane
weder Staub, Wasser, Schmutz oder andere, das Gewicht des Fahrzeuges erhöhende Gegenstände
ansammeln können. An sich sind die Führungsschienen 2 und 3 mit einer leichten Wölbung
nach oben ausgeführt, so daß auch die Plane im aufgespannten Zustand insgesamt eine
ganz leichte Wölbung nach oben aufweist, Mit der neuen Konstruktion ist es jedoch
im Prinzip möglich, auf diese Wölbung ganz zu verzichten und eine vollkommen ebene
Plane
herzustellen die an keiner Stelle durchhängt.
-
Aus Fig. 5 erkennt man noch die Einzelheiten der Befestigung von Plane,
Spriegel, Stützrohren usw. Auf der rechten Seite der Fig. 5 erkennt man das Zahnradgetriebe
10 und den angeflanschten Motor 11. Im Rahmen 1 erkennt man ferner die Fuhrungsschiene
3, auf der Gleitrollen 4 gleiten. An den einzelnen Gleitrollen sind Mitnehmer 22
angebracht, die mit den Spriegeln 5 fest verbunden sind0 An den Spriegeln 5 sind
dann wiederum die Spannbügel 14 uber ihre Gelenke 16 angelenkt und sind mit den
Stützrohren 6 ebenfalls gelenkig verbunde. Die hier ebenfalls gezeigte Antriebskette
7 wird durch das Zahnrad 8 angetrieben.
-
Von Bedeutung ist noch die lösbare Kupplung fUr die Antriebswelle,
da es manchesmal erwünscht sein kann, zum Beladen diejenige Seite des Fahrzeugautbaues
für die Beladevorrichtungen zugängig zu machen, an der normalerweise die Antriebswelle
12 liegt. Zu diesem Zweck ist die Antriebswelle auf beiden Seiten in der Weise unterteilt,
daß sie an ihren Enden eine lösbare Kupplung 23 trägt. Diese lösbare Kupplung enthält
zwei Finger 24, die an einem Gelenk 25 angelenkt sind und durch eine Feder 26 auseinanderspreizbar
sind0 Ferner ist eine Hülse 27 vorgesehen. Zweckmäßigerweise ist die Hülse, wie
das Ende der Welle und der nach dem Antriebszahnrad führende Zapfen, so ausgestaltet,
daß eine formschlüssige Mitnahme zwischen Zapfen und Antriebswelle möglich ist.
-
Normalerweise ist dabei die Hülse 27 in der in Fig0 5 und 6 gezeigten
Position, Die Finger 24 sind durch die Feder 26 gespreizt und hindern die Hülse
27 daran, sich zu verschieben. Will man nunmehr die Kupplung lösen, um die Welle
herauszunehmen, dann werden die beiden Finger 24 gegen die Kraft der Feder 26 zusammengedrückt
und
die Hülse 27 wird so weit nach links verschoben, daß sich die
Welle an dieser Stelle auftrennen läßt. Auf diese sehr einfache Weise kann man die
fUr ein Beladen von dieser Seite her hinderliche Antriebswelle herausnehmer0 Wie
aus Fig0 3 noch zu erkennen, ist auch das obere Rahmenteil an den Ecken uber eine
Stiftverbindung 28 eingesteckt, die für diesen Fall, do h. Beladen der Ladefläche
von der Seite der Antriebswelle aus, ebenfalls herausgenommen werden kann, so daß
sich die gesamte Plane von Hand oder auch mit Motorantrieb nach der anderen Seite
verschieben läßt. Damit ist die Ladefläche auch ungehindert von der anderen Seite
her zugänglich.
-
Durch die Erfindung wurde somit eine völlig neuartige Anordnung fUr
verschiebbare Planverdecke fUr Fahrzeuge geschaffen, durch die mit einer möglichst
kleinen Anzahl von Spriegeln trotzdem eine an keiner Stelle durchhängende Oberfläche
der Plane herstellbar ist. Außerdem eignet sich die neue Konstruktion in hervorragender
Weise für einen Motorantrieb und insbesondere auch für eine Fernbedienung vom Fahrerhaus
aus.
-
Abschließend darf bemerkt werden, daß es im Prinzip auch möglich ist,
den gesamten Rahmen einschließlich Antriebsaggregat und Plane als eine Einheit herzustellen,
die sich bedarfsweise, d.ho wenn mit einer Plane abzudeckende GUter transportiert
werden müssen, als Ganzes auf das Fahrzeug aufsetzen läßt und sich auch als Ganzes
vom Fahrzeug entfernen läßt, wenn der Einsatz dieses verschiebbaren Verdecks für
das Fahrzeug gerade nicht benötigt wird. Es ist dabei sogar denkbar, daß man fUr
mehrere Fahrzeuge nur einen vollständigen Rahmen mit verschiebbarem Verdeck und
Plane gemäß der Erfindung vorrätig hat und dieses Verdeck bedarfsweise an den verschiedenen
Fahrzeugen einsetzt.