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Panzerkampffahrzeug mit einem Panzerturm Die Erfindung betrifft ein
Panzerkampffahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei solchen Panzerkampffahrzeugen
führen die Forderung nach immer stärkeren Frontalpanzerungen der Panzertürme und
der immer größer werdende Bedarf an Unterbringungsraum im Panzerkampffahrzeug zu
einer breiteren und längeren Ausbildung des Panzerturms.
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Insbesondere die Verlängerung des Panzerturmhecks erreicht nicht nur
eine Vermehrung des Unterbringungsraums, sondern auch eine bessere Massenverteilung,
da die Frontpanzerung des Panzerfahrzeugs eine Gewichtsverlagerung nach vorn ergibt.
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Die Vergrößerung des Panzerturms kann zur Folge haben, daß dieser
die an der Oberseite des Fahrzeugrumpfs befindlichen verschließbaren Öffnungen nicht
einmal in einer der möglichen Drehstellungen des Turms freigibt. Durch eine dieser
Öffnungen wird der Triebwerkblock bei seiner Erneuerung und Instandhaltung hochgehoben
bzw. abgesenkt.
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Hierzu müßte somit der Panzerturm abgehoben werden, was erhebliche,
auf der Hand liegende Nachteile mit sich
bringt. enn man vermeiden
will, daß der Panzerturm bei diesen Arbeiten abgehoben wird, darf der Panzerturm
bestimmte Außenmaße nicht überschreiten. Wenn ferner berücksichtigt wird, daß eine
kurze Bauweise des Eanzerfahrzeugrumpfs angestrebt wird, leuchtet es ein, daß hierbei
für die Abmessungen des Panzerturms nur ein enger Spielraum bleibt, zumal unter
Berücksichtigung des Umstandes, daß die Frontseite und die Seitenteile des Panzerturms
stark gepanzert sein müssen und evtl. sogar mit Schottpanzerung versehen sind, was
auf Kosten des zur Verfügung stehenden Innenraums des Panzerturms geht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bauart des Panzerkampffahrzeugs
anzugeben, bei der die seitliche Lrstreckung des Panzerturms und/oder die Länge
des Panzerturmhecks unabhängig von den cffnungen an der Oberseite des Fahrzeugrumpfs
wählbar ist, ohne daß der Panzerturm zum Fin- oder Ausbau von Fahrzeugteilen durch
diese Cffnungen hindurch abgehoben werden müßte.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Maßnahmen nach dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 gelöst.
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Die über das Drehlager des Panzer turms nach außen überragenden Teile
können nunmehr ohne weiteres die Öffnung an der Oberseite des Panzerkampffahrzeugs,
z.B. die Öffnung
oberhalb des Triebwerkraums, überdecken, da ein
Teil des Panzerturms so lösbar ist, daß diese Öffnung in einer bestimmten Drehstellung
des Panzerturms nach oben freiliegt. Die Größe des lösbaren Teils richtet sich danach,
welche Abmessungen das größte ein- bzw. auszubauende Teil, z.B. der Triebwerkblock,
aufweist. Sind mehrere Öffnungen an der Oberseite des Fahrzeugrumpfs vorhanden,
so dient als Richtschnur für die Größe des lösbar ausgebildeten Teiles des Panzerturms
die am nächsten zur Panzerturmachse gelegene Öffnung.
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Die Stelle des lösbar auszubildenden Teiles des Panzerturms ist an
sich in weiten Grenzen wählbar, da der Panzerturm frei drehbar angeordnet ist. Zweckmäßigerweise
wird dieser Teil jedoch in den hinteren Bereich des Panzerturms gelegt, da dieser
Bereich am schwächsten gepanzert ist und die Maßnahme nach Anspruch 1 dort einfacher
durchzuführen ist als an einer stärker gepanzerten Stelle des Panzerturms. Außerdem
ist der lösbare Teil dort weniger einem Beschuß ausgesetzt als im vorderen Bereich
des Panzerturms.
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Die Erfindung bietet die Möglichkeit, gerade das Heck des Panzerturms
lang auszubilden, also etwa so lang wie der hintere Fahrzeugrumpf. Der lösbare Teil
am Panzerturmheck
würde allerdings ggf. groß werden. Um das zu
vermeiden, wird bei Panzerkampffahrzeugen mit einer am Oberteiä des Fahrzeughecks
hefindlichen öffnung die Maßnahme nach Anspruch 3 vorgeschlagen. Sie ermöglicht
eine maximale Breite und Länge des Panzerturms.
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Der lösbare Teil des Panzerturms kann als insgesamt entfernbares Teil
ausgebildet werden. Besonders zweckmäßig ist die Maßnahme nach Anspruch 4, weil
dadurch die Freilegung der Öffnung im Fahrzeugrumpf wesentlich vereinfacht und beschleunigt
wird. Dabei kann die Klappbewegung auch nach innen erfolgen.
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Weitere Aushildungen der Erfindung sind den Ansprüchen 5 bis 8 entnehmbar.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Draufsicht auf einen Panzerturm
und auf einen Teil des zugehörigen Panzerkampffahrzeugs, Fig. 2 eine Draufsicht
auf einen Teil eines anderen Panzerturms und des zugehörigen Panzerkampffahrzeugs,
Fig.
3 einen senkrechten Teilschnitt durch das Panzerkampffahrzeug nach Fig. 2 und Fig.
4 eine Finzelheit des Panzerkampffahrzeugs nach den Fig.2 und 3.
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Ein Panzerkampffahrzeug 1 weist einen drehbaren Panzerturm 2 auf,
an dessen Vorderseite eine Kanone 3 und deren Blende 4 sichtbar sind. An der Oberseite
5 des hinteren Teils des Fahrzeugrumpfs 6 ist ein eine Lufteinlaßöffnung mit einem
Lüftungsgitter 7 aufweisender Verschlußdeckel 8 für eine Öffnung im Fahrzeugrumpf
6 vorgesehen. Nach Abnahme des Verschlußdeckels 8 läßt sich der aus Motor, Getriebe
und Kühlanlage bestehende (nicht dargestellte) Triebwerkblock herausheben. Während
nach dem Stand der Technik hierzu der Panzerturm 2 abgehoben werden muß, wird nunmehr
lediglich der Panzerturm 2 soweit geschwenkt, daß sich ein nach oben klappbarer
Teil 9 des Panzerturms 2 oberhalb des Verschlußdeckels 8 befindet, und dieser Teil
9 um eine oben befindliche waagerechte Achse hochgeklappt wird. Dadurch wird nämlich
eine Ausnehmung 10 im Panzerturm 2 frei, die einen senkrechten Zugang von oben zu
der üblicherweise von dem Verschlußdeckel 8 verschlossenen Öffnung ermöglicht. Unterhalb
der Ausnehmung 10 befindet sich in der Normalstellung des Panzerturms 2 (s.Fig.t)
die Oberseite 5 des Fahrzeugrumpfs 6, da sich die Ausnehmung 10 radial außerhalb
der nicht
dargestellten Panzerturmlagerung befindet. In dem klappbaren
Teil 9 ist ebenfalls eine Klappe 15 vorgesehen, damit der Raum im klappbaren Teil
9 nutzbringend verwendbar ist.
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Die Ausnehmung 10 wird von drei senkrechten Wänden 11, 12 und 13 gegenüber
dem Inneren des Panzerturms 2 begrenzt, wo bei die Wand 12 eine durch eine Klappe
14 verschließbare Luke aufweist, die zum Fin- und Aussteigen (ggf. Notausstieg)
und zum Be- und Entladen des Panzerfahrzeugs 1 benutzt werden kann. Die Beladung
bzw. Entladung erfolgt zweckmäßigerweise in einer um 900 von der Normalstellung
geschwenkten Stellung des Panzerturms 2. Die klappe 14 hat ferner den Zweck, im
Falle liner Beschädigung des klappbaren Teils 9, z.B. durch Beschuß, und der Beschädigung
der AL-dichtung zwischen diesem und dem Panzerturm 2 die Dichtfunktion zu erfüllen
(ABC-Dichtheit).
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In Fig.2 ist die Heckform des Panzerturms 16 gegenüber Fig.1 abgewandelt,
und zwar so, daß sich eine erhebliche Länge des lecks 17 ergibt. Der mittels Scharnieren
24 klappbare Teil 18 ist wie bei der Ausführung nach Fig.1 an der linken Seite im
vorderen Bereich des Hecks 17 angeordnet. Dadurch ist der Innenraum des langgestreckten
Hecks 17 weitgehend ausnutzbar. Die Breite des klappbaren
Teils
18 ist etwas größer als die Breite des vorderen Endes des gestrichelt angedeuteten
Triebwerkblocks 19, so daß dieser nach Drehung des Panzerturms 16 im Gegenuhrzeigersinn
um einen Winkel 20 und nach Hochklappen des Teils 18 senkrecht nach oben ausbaubar
ist, ohne daß der Panzerturm 16 demontiert werden müßte. Der die Ausbauöffnung verschließende
Verschlußdeckel 21 ist auch hier größer als die im Panzerturm 16 befindliche Ausnehmung
des klappbaren Teils 18, der sich wiederum radial außerhalb des Turmlagers 22 befindet.
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Fig.3 zeigt einen vertikalen Mittenschnitt durch das Panzerkampffahrzeug
gemäß Fig.2, jedoch bei im Gegenuhrzeigersinn um den Winkel 20 gedrehten Panzerturm
16, d.h., letzterer befindet sich in der Stellung, in der der Triebwerkblock 19
ausgebaut werden kann. Strichpunktiert ist der Triebwerkblock 19' in angehobener
Stellung angedeutet. Es ist in Fig.3 erkennbar, daß der klappbare Teil 18 nicht
ganz hochgeklappt werden muß, sondern nur so weit, daß der gerade aus dem Fahrzeugrumpf
23 herausgehobene Triebwerkblock 19 nach der Seite weggeschoben werden kann.
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Fig.3 zeigt ferner die Scharniere 24, das Turmlager 22 und ein Kolben-Zylinder-Aggregat
25 zur Bewerkstelligung der Kippbewegung des klappbaren Teils 18. Damit der Kraftaufwand
für
die Kippbewegung verringert wird und damit das Kolben-Zylinder-Aggregat 25 schwächer
ausgelegt werden kann, ist gemäß Fig.4 die im Panzerturm 16 gelagerte Welle des
klappbaren Teils 18 als Drehstab 29 ausgebildet, der mit seinem rechten Ende mittels
eines Keils 31 im Panzerturm 16 und in seinem linken Endbereich an einem Lagerbock
27 des klappbaren Teils 18 mittels eines Keils 30 undrehbar befestigt ist. Das linke
Ende des Drehstabes 29 und dessen rechter Endbereich sind im Panzerturm 16 und in
einem Lagerbock 28 des klappbaren Teils 18 drehbar gelagert. Bei nach unten abgeklapptem
Teil 18 weist der Drehstab 29 seine stärkste Drillung auf, die beim Hochklappen
des klappbaren Teils 18 schwächer wird, so daß die Drehspannung des Drehstabes 29
an dem Hochklappen des klappbaren Teils 18 mitwirkt.