-
Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Einlegen des Zeichenbandes
in Buchblöcke Die Erfindung des Hauptpatentes Nr. ..... (Patentanmeldung P 21 04
638) betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen maschinellen
Einlegen des Zeichenbandes in Buchblöcke bei der Herstellung von Büchern. Um den
Einsatz menschlicher Arbeitskraft weitgehend zu vermindern, soll das Einlegen des
Zeichenbandes in kontinuierlicher Arbeitsweise und möglichst in direkter Verbindung
mit anderen Buchbindemaschinen möglich sein. Hierzu wird ein Verfahren angewendet,
bei dem die Buchblöcke mit gleichem Zwischenraum, in der Blattebene hintereinanderliegend,
durch die Zeichenband-Einlegevorrichtung transportiert werden, wobei das Zeichenband
nach dem Einigen in einen Buchblock mittels einer seitlich auf ihn einwirkenden
Druckkraft durch die entstehende Klemmwirkung so weit von einem Zeichenband-Speicher
abgezogen wird, daß sich das Zeichenband für den folgenden Buchblock jeweils in
der einlegebereiten Position befindet.
-
Dabei ist das Verfahren so ausgelegt, daß der Transport der mit gleichem
Zwischenraum gemeinsam hintereinander schrittweise transportierten Buchblöcke gestoppt
wird, sobald ein Buchblock den Arbeitspunkt erreicht hat, daß anschließend der Buchblock
etwas geöffnet wird und mit geringer Verzögerung das unter leichter Zugspannung
stehende und aus dem voran
gegangenen Buchblock am Fußschnitt hervortretende
Zeichenband derart eingelegt und weiter als bis zum Buchblock-Rücken bewegt wird,
daß es von einer Trennvorrichtung zerschnitten wird, wobei der Buchblock beim erneuten
Weitertransport durch Einsetzen einer den Buchblock zusammendrückenden Kraft das
dadurch festgeklemmte Zeichenband kontinuierlich so weit mitzieht, daß es sich beim
Eintreffen des folgenden Buchblocks am Arbeitspunkt jeweils wieder in der einlegebereiten
Position befindet.
-
Damit eine weitgehend kontinuierliche Arbeitsweise erzielt wird, ist
die Vorrichtung nach dem Verfahren des Hauptpatents derart ausgebildet, daß die
Abzugführung für das Zeichenband oberhalb des Transportweges der Buchblöcke angeordnet
ist, daß das Zeichenband einer Friktionswirkung unterliegt und unter einem flachen
Winkel von der Abzugführung nach unten in den Buchblock verläuft, und daß der Buchblock
das zwischen seinen Seiten festgeklemmte Zeichenband beim Weitertransport von der
Vorratsrolle abzieht.
-
Dabei erfolgt der Transport der Buchblöcke mit ihrem Kopfschnitt voran
durch zwei mit gleicher Geschwindigkeit angetriebene Transportbänder, zwischen denen
die Buchblöcke mit gleichem Zwischenraum absatzweise eingelegt werden, wobei das
auf der einen Seite der Buchblöcke angeordnete Transportband in seiner Gesamtheit
parallel verstellbar ist, während das auf der anderen Seite der Buchblöcke liegende
Transportband derart zweiteilig ausgebildet ist, daß es um die ortsfesten Achsen
der Antriebsrollen von den Buchblöcken so weit wegschwenkbar ist, daß der auf die
Buchblöcke wirkende Anpreßdruck aufgehoben ist.
-
Bei der Erfindung des Hauptpatents werden also die Buchblöcke mit
dem Kopfschnitt voran fortlaufend, aber schrittweise, durch die Vorrichtung geführt,
nach deren Verlassen zwar die Zeichenbänder eingelegt, auf Länge geschnitten und
mit ihrem oberen Ende am Rücken des Buchblocks verklebt sind, jedoch hängt die andere
Seite des Zeichenbandes am Fußschnitt
des Buchblocks lose heraus.
Für die Weiterverarbeitung der Buchblocks ist es aber notwendig, das störende Ende
des Zeichenbandes zwischen die Seiten des Buchblocks zurückzuschlagen. Dieser Arbeitsgang
wird in kleinen Buchbindereien vielfach noch von Hand ausgeführt. In Großbuchbindereien
wird vereinzelt auch schon eine Zusatzeinrichtung verwendet, die der oben beschriebenen
Vorrichtung zum Einlegen und Abschneiden des Zeichenbandes nachgeschaltet ist.
-
Durch den zunehmenden Mangel an Arbeitskräften und zur Lohnkosteneinsparung
wird dieser Arbeitsgang von den Buchbindereien nun aber nachdrücklicher maschinell
verlangt.
-
Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
eine nur aus wenigen Teilen bestehende und einfach aufgebaute Vorrichtung anzugeben,
mit der das aus dem Fußschnitt des Buchblocks heroushängende freie Ende des Zeichenbandes,
insbesondere im Zusammenwirken mit der Vorrichtung nach dem Hauptpatent, bei einer
hohen Taktfrequenz der durch die Vorrichtung geführten Buchblocks zwischen die Seiten
des Buchblocks zurückgeschlagen werden kann.
-
Dabei sollen alle Bewegungsabläufe und Arbeitsschritte, die für die
Ausführung aller notwendigen Arbeiten erforderlich sind, in einem einzigen Arbeitsgang
und an einem einzigen Arbeitsort bzw einer einzigen Station ausgeführt werden, um
die Vorrichtung so kurz und kompakt wie möglich zu halten.
-
Diese Aufgabe wird nun gemäß der Erfindung bei einem Verfahren und
einer Vorrichtung, insbesondere nach dem Hauptpatent, mit den in den Ansprüchen
1 und 4 gekennzeichneten Verfahrensschritten, Mitteln und Maßnahmen gelöst. Die
Erfindung kann aber auch bei allen ähnlich aufgebauten
Zeichenband-Einlegevorrichtungen
angewendet werden, bei denen die Buchblocks mit Abstand voneinander schrittweise
transportiert werden und bei denen das abgeschnittene Ende des Zeichenbandes am
Fußschnitt des Buchblocks frei heraushängt. Sie kann aber auch mit einer Bandabschneidevorrichtung
gekoppelt werden.
-
Weitere Merkmale und Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie die Wirkungsweise der Vorrichtung sind nun im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
näher beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt. Dabei sind Teile gleicher
Funktion mit denselben Bezugszahlen versehen.
-
Figur 1 zeigt die neue Vorrichtung von oben gesehen; Figur 2 zeigt
dieselbe Vorrichtung in der Seitenansicht; Figur 3 zeigt einen Schnitt nach der
Linie III - III gemäß Figur 2.
-
Nach Figur 1 weist die Vorrichtung nach dem Hauptpatent ein mehrteiliges
Transportband 1 auf, dessen Teile mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben werden,
um Stauchungen oder Quetschungen der einzelnen Buchblöcke 5 zu vermeiden. Das auf
der einen Seite der Buchblöcke 5 befindliche Transportband la wird von der Antriebsrolle
4 in Pfeilrichtung angetrieben und ist in seiner Gesamtheit in Richtung der Pfeile
6 parallel verstellbar, um den Spalt zwischen den Transportbändern la, 1b den unterschiedlichen
Buchdicken anpassen und um den für den sicheren Transport notwendigen Anpreßdruch
einstellen zu können. Das auf der anderen Seite der Buchblöcke 5 befindliche Transportband
1b ist demgegenüber zweiteilig ausgeführt, und es wird ebenso durch Antriebsrollen
4 in der angegebenen Pfeilrichtung angetrieben. Die dicht beieinander stehenden
Umlenkrollen 4a sind jedoch nicht ortsfest gelagert wie die Antriebsrollen 4, sondern
können mit den Transportbändern lb in Richtung der Pfeile 7 um einen bestimmten
Betrag um die ortsfesten Antriebsachsen 2 von den Buchblöcken weggeschwenkt werden,
so daß im weggeschwenkten Zustand kein seitlicher Druck auf den Buchblöcken 5 lastet.
Das Wegschwenken der beiden Transportbänder
1b von den Buchblöcken
5 hat den Zweck, jedes Mal dann, wenn ein neuer Buchblock am Arbeitspunkt angelangt
und die Transportbewegung der Buchblöcke gestoppt ist, das leichte Öffnen des Buchblockes
zu ermöglichen.
-
Das Einbringen von jeweils einem Buchblock in den Transportweg ist
in Abhängigkeit von der Transportgeschwindigkeit so gewählt, daß zwischen den einzelnen
Buchblöcken 5 ein bestimmter Abstand "a" eingehalten wird, der so einstellbar ist,
daß die gewünschte Länge des am Kopf- und Fußschnitt heraushängenden vorderen und
hinteren Zeichenband-Endes 3a bzw.
-
3b nach dem Durchtrennen erhalten wird.
-
Die in der Figur 2 gezeigte Seitenansicht der Vorrichtung läßt die
Funktion der einzelnen Arbeitsgänge erkennen, die für das kontinuierliche Einlegen
des Zeichenbandes 3 erforderlich sind. Erreicht während des Transportierens ein
neuer Buchblock 5 die Arbeitsstellung, die durch die strichpunktierte Linie bei
15 angedeutet ist, so wird die Transportbewegung unterbrochen und sämtliche auf
dem Transportweg befindliche Buchblöcke 5 werden angehalten. Das aus dem vorangegangenen,
bereits bearbeiteten Buchblock 5B herauslaufende Zeichenband 3 ist in schwacher
Neigung nach oben zu einer nicht näher dargestellten Abzugführung oder einer Vorratsrolle
gerichtet, von der es durch Friktionswirkung unter einer genügend hohen Zugspannung
abgezogen werden kann. Haben die Buchblöcke 5 die in Figur 2 gezeigte Stellung erreicht,
so wird der Anpreßdruck durch Wegschwenken der Umlenkrollen 4a bzw. der Transportbänder
1b aufgehoben (Pfeil 7), worauf der keilförmige Öffner 13 nach unten bewegt wird,
zwischen die Ceiten des Buchblocks 5C eindringt und ihn zum Einlegen des Zeichenbandes
3 etwas öffnet. Das Einlegen des Zeichenbandes 3 geschieht durch das etwas verzögerte
Abwärtsbewegen des Einlegehebels 14, der bei seiner Abwärtsbewegung das Zeichenband
3 erfaßt und so weit nach unten führt, daß es von der unterhalb des Buchblockrückens
befindlichen ortsfesten Trennvorrichtung 10 zerschnitten wird.
-
Gemäß der Erfindung ist die Vorrichtung zum Einlegen des Zeichenbandes
mit einem Schwert 20 ausgerüstet, dessen oberer Teil verhältnismäßig starr ausgeführt
sein kann, während mindestens der untere Teil aus einem Federblatt 21 besteht, das
an seiner linken Schrägseite eine messerähnliche, aber stumpfe Kante aufweist, Ein
Teil der rechten Seite des Federblattes steht so weit hervor, daß dessen Kante mit
einer Keilfläche 14a zusammenwirken kann, die an dem Einlegehebel 14 ausgebildet
ist. Wenn der Einlegehebel 14 - wie oben beschrieben - seine Abwärtsbewegung beginnt,
um das Zeichenband 3 nach unten zu drücken, läuft das Schwert 20 parallel und synchron
mit nach unten, jedoch nur so weit, bis die Spitze 21a noch ein Stück über dem Buchrücken
steht. Bei dieser Abwärtsbewegung dringt die schräge Kante des Federblattes 21 zwischen
die Seiten des Buchblocks ein, wobei sich aber die Spitze 21a noch genügend weit
vor dem Fußschnitt des Buchblocks befindet. Trotz des nunmehrigen Stillstehens des
Schwertes 20 bewegt sich der Einlegehebel 14 noch weiter nach unten, damit das von
ihm erfaßte Zeichenband 3 bis zur Trennvorrichtung 10 geführt und dort durchschnitten
wird. Bei dieser Relativbewegung zwischen Einlegehebel 14 und Schwert 20 gleitet
die Keilfläche 14a so weit an der rechten Kante des Federblattes 21 nach unten,
bis sie unter eine Ablaufkante 21b gelangt. In diesem Augenblick wird das bisher
seitlich abgebogene und deshalb unter Federspannung stehende Federblatt 21 frei,
so daß es (rechtwinklig zur Blattebene betrachtet) um einen bestimmten Betrag b,
der in Figur 3 veranschaulicht ist, zur Seite springt. Das zuvor abgeschnittene
freie Ende des Zeichenbandes 3a wird vom unteren Teil 21a des Federblattes erfaßt
und durch dessen Bewegung zur Seite gedrückt.
-
Aus dem Bewegungsdiagramß, veranschaulicht durch die Pfeile 22, geht
hervor, daß das Schwert 20 nunmehr um einen bestimmten Betrag nach links zwischen
die Seiten des Buchblocks bewegt wird und auf diese Weise das von ihm erfaßte und
seitwärts abgebogene Ende 3a des Zeichenbandes zwischen die Seiten des Buchblocks
einschiebt. Gleichzeitig bewegt sich der Einlegehebel 14 wieder nach oben in seine
Ausgangsstellung zurück. Das Schwert 20 wird bei seiner Aufwärtsbewegung aus dem
Buchblock herausgezogen und
wieder nach rechts in seine Ausgangsstellung
bewegt. Dabei trifft die rechte Kante des Federblattes wieder auf die Keilfläche
14a des Einlegehebels 14, wodurch es wieder zur Seite gedrückt wird und somit unter
Federspannung steht. Dieser Bewegungsvorgang ist am besten aus Figur 3 zu erkennen.
-
Nach dem Durchtrennen des Zeichenbandes 3 werden der Öffner13 und
der Einlegehebel 14 in ihre Ausgangspositionen nach oben bewegt, worauf die Transportbänder
1b wieder an die Seiten der Buchblöcke 5 gedrückt werden.
-
Auf diese Weise wird das neu eingelegte Zeichenband 3 zwischen den
Seiten des Buchblocks 5 festgeklemmt. Ein einziger Luftkreis steuert diese Bewegungen,
von dem auch das unterhalb der Buchblockrücken angeordnete Leimwerk 9 gleichzeitig
mit dem Öffnen des Buchblocks betätigt und dadurch so weit nach oben bewegt wird,
daß ein genügend großer Abschnitt am Buchblockrücken beleimt wird, um das aus dem
Kopfschnitt des Buchblocks hervorstehende, abgeschnittene obere Ende 3b des Zeichenbandes
mit hinreichender Festigkeit festkleben zu können. Das abgeschnittene obere Ende
des Zeichenbandes 3b ist infolge des schräg nach oben verlaufenden Zeichenbandes
3 derart nach unten geneigt, daß es mit völliger Sicherheit von einer Anpreßrolle
12 erfaßt, nachunten gelenkt und umgebogen wird. Die Anpreßrolle 12 ist um die Achse
12a schwenkbar gelagert und steht unter genügend hohem Federdruck, um das obere
Ende 3b des Zeichenbandes mit ausreichender Kraft an die beleimte Stelle des Buchblockrückens
zu drücken, damit eine dauerhafte Verklebung entsteht.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Anpreßrolle 12
derart angeordnet, ausgebildet und dimensioniert, daß sie sich beim schrittweisen
Weitertransport der Buchblocks 5 über die Kante des Buchrückens am Fußschnitt um
einen voreinstellbaren Betrag nach oben aufrichtet. Da bei derAbwärtsbewegung des
Einlegehebels 14 das von ihm erfaßte Zeichenband 3 an seiner Abwärtsbewegung gehindert
wird, sobald es an der oberen Fläche der Anpreßrolle 12 aufliegt, bestimmt die obere
Kante der Anpreßrolle den Abstand, an dem das untere, freie Ende des Zeichenbandes
3a in bezug auf den Buchblockrücken aus dem Fußschnitt heraustritt. Denn
beim
Einlegen des Zeichenbandes 3 ist es zwar erwünscht, daß sein oberes Ende 3b am Kopfschnitt
so dicht wie möglich an den Buchblockrücken herangeführt wird, jedoch soll das untere
Ende 3a vom Rücken des Buchblocks um einen bestimmten Betrag entfernt sein, was
durch die Anwendung der erfindungsgemäß ausgebildeten Anpreßrolle 12 erreicht wird.
-
Beim Weitertransport des Buchblocks 5B wird das festgeklemmte Zeichenband
von der Vorratsrolle ueber die Abzugführung abgezogen. Der folgende Buchblock 5C
erreicht dann, wenn er in der Arbeitsstellung bei 15 angelangt ist, dieselbe Position,
in der sich beim vorangegangenen Taktschritt der Buchblock 5B befunden hat, worauf
nunmehr derselbe Arbeitsgang wiederholt wird.
-
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der neuen
Vorrichtung besteht im wesentlichen darin, daß das Zeichenband 3 mit allen notwendigen
Arbeitsgängen komplett in einer einzigen Arbeitsstellung bzw.
-
an einer einzigen Station eingelegt wird. Die hierzu verwendeten Einzelteile
und Mechanismen sind in einem engen Bereich um die Arbeitsstellung 15 zusammengefaßt,
so daß die gesamte Maschine eine sehr kurze und gedrängte Bauweise hat, was ihren
Anschluß bzw. Einsatz im Zusammenwirken mit anderen Buchbindereimaschinen in einer
Transferstraße erheblich erleichtert.
-
Die Erfindung kann mit gleichem Erfolg auch dann angewendet werden,
wenn gleichzeitig zwei oder mehr Zeichenbänder eingelegt werden sollen. Hierzu ist
es lediglich erforderlich, die entsprechende Anzahl von Bandspeichern bzw. Vorratsrollen
vorzusehen.