DE2434773C3

DE2434773C3 - Anordnung zur Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit bei Schreib- o.a. Maschinen

Info

Publication number: DE2434773C3
Application number: DE19742434773
Authority: DE
Inventors: Rolf 8510 Fuerth Theilen
Original assignee: TRIUMPH WERKE NUERNBERG AG 8500 NUERNBERG
Current assignee: TRIUMPH WERKE NUERNBERG AG 8500 NUERNBERG
Priority date: 1974-07-19
Filing date: 1974-07-19
Publication date: 1980-03-20
Also published as: DE2434773A1; DE2434773B2

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit bei Schreibmaschinen oder ähnlichen Maschinen, speichergesteuerten Druckwerken u. dgl., mit einem die Typen in Reihen und Spalten am Umfang tragenden, in die zugeordneten Druckpositionen drehbaren Typenträger.

i~> Ähnlich wie bei den bekannten Typenhebelschreibmaschinen, bei denen Maßnahmen zur Erhöhung der mittleren Schreibgeschwindigkeit beziehungsweise zur Erzielung optimaler Schreibgeschwindigkeit getroffen wurden, sind auch, schon bei

-'» Maschinen oder Druckwerken der im Oberbegriff des Anspruches 1 gekennzeichneten Art Maßnahmen bekannt geworden, die gleichfalls darauf abzielen, die Schreibgeschwindigkeit beziehungsweise die Leistungsfähigkeit einer derartigen Maschine zu erhö-

'"' hen.

So ist beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift DE-AS 1809831 eine Uschaltvorrichtung für Schreib- oder ähnliche Maschinen bekanntgeworden, bei der durch geeignete Maßnahmen das Umschalten

in von Typen in der Normalstellung in die zugeordnete Umschaltstellung wirkungsvoller und zeitsparender werden soll, um gleichzeitig eine Leistungssteigerung und Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit zu erreichen.

γ. Einem ähnlichen Zweck dienen die in der deutschen Offenlegungsschrift DE-OS 1816399 vorgeschlagenen Maßnahmen, nach denen bei Schreiboder ähnlichen Maschinen der genannten Art besonders häufig benötigte Zeichen in einem sogenannten

in »Ubeischneidungsbereich« des Typenträgers derart angeordnet werden, daß diese sowohl in der Normalstellung als auch in der Umschaltstellung angesteuert werden können. Der Schreibkopf muß dabei bei überschneidendem Betrieb innerhalb einer vorgegebenen

η Zeit einen größeren Weg zurücklegen, wobei die damit verbundene Geschwindigkeitserhöhung bei den gegebenen Konstruktionsbedingungen nicht tragbar bzw. durchführbar ist.

Zweifellos bringen derartige bekannte Maßnahmen

ι» Leistungssteigerungen oder Verbesserungen mit sich. Es handelt sich dabei jedoch um jeweils auf bestimmte Maschinenfunktionen abgestellte Maßnahmen, die, da sie immer nur Einzelfunktionen betreffen, nicht zur Erzielung einer optimalen mittleren Schreibge-

Vi schwindigkeit führen können.

In der deutschen Auslegeschrift DE-OS 1 920824 ist des weiteren eine Einrichtung der in Frage stehenden Art beschrieben, die nur mit erheblichen (elektronischen) Aufwand betrieben werden kann, da sie

Mi für den Abdruck eines Zeichens eine umfangreiche Positions-, Erkennungs- und Entscheidungslogik enthält. Dabei finden ein ständig mit gleichförmiger Geschwindigkeit umlaufendes Typenmagazin sowie ein Druckwerk mit unterschiedlich gleichförmigen Trans-

■-> portgeschwindigkeiten Verwendung; der Abdruck erfolgt bei dieser Einrichtung dann, wenn sowohl das umlaufende Typenmagazin als auch das Druckwerk als Ganzes bewegt wird. Es ist offensichtlich, daß eine

solche Einrichtung in Aufbau und Funktion kompliziert ist und auch nicht mit an sich bekannten Typenträger-Einstellvorrichtungen kombiniert werden kann, um diese so zu verbessern, daß auch mit ihnen auf einfache und billige Weise eine optimale mittlere Schreibgeschwindigkeit erreicht werden kann.

Aus der deutschen Auslegeschrift DE-OS 2230299 ist schließlich eine Anordnung bekanntgeworden, bei der elektrisch gesteuerte Antriebe für Schritt- oder Servomotoren ohne Zwischenschaltung von Einstellgetrieben mit dem Typenträger zusammenwirken, wobei der Typenträger nach dem Abdruck nicht mehr In seine Ausgangslage zurückkehrt, sondern direkt in die nachfolgende Position geführt wird. Auch hier ist eine vorstehend gekennzeichnete Kombination mit einer bekannten Typenträger-Einstellvorrichtung nicht möglich, und die Verwendung von Schritt- oder Servomotoren schließt an sich schon die generelle Erhöhung der Schreib- bz.v. Antriebsgeschwindigkeiten mit einem vertretbaren Aufwand aus. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, die einfach im Aufbau und billig in der Herstellung ist und zur Erreichung einer optimalen mittleren Schreibgeschwindigkeit auch bei an sich bekannten Maschinen der gekennzeichneten Art ohne besonderen Aufwand einfach mit derartigen Maschinen bzw. Typenträger-Einstellvorrichtungen kombiniert werden kann.

Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung gemäß dem Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 5.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Abwicklung eines Typenträgers bei einer Anordnung gemäß der Erfindung, und

Fig. 2 schematisch eine Anordnung zur Ableitung zweier unterschiedlicher Einstellgeschwindigkeiten von der Antriebswelle eines Antriebsmotores.

Häufigkeitsverteilung von Schriftzeichen und
Buchstaben in der Deutschen Sprache

(Die Prozentwerte wurden unter Zugrundelegung eines Textes in Deutscher Sprache mit etwa 40000 Buchstaben/Zeichen ermittelt)

1,55
1,40
1,20
1,05

e	16,60	Interpunktionszeichen etwa
η	10,30	zwischen 0,8 und 0,15%.
i	8,15	Ziffern: »1« etwa 0,15%
r	7,90	andere etwa 0,08%
S	5,55
t	5,40
a	5,10
h	4,70
d	4,20
U	4,00
g	3,70
	3,65
C	2,90
b	2,35
m	2,35
f	2,25
O	2,25

P
ä
ß
ö
j

n,75

70
^,55
0,30
0,25
0,15

q 0,04

χ 0,03

y 0,03

Ein Vergleich der Zeichenverteilung bei der Abwicklung bekannter Typenträger mit den in vorstehender Liste angegebenen Prozentzahlen, die als Anhaltswerte für die Häufigkeit des Auftretens des einzelnen Zeichens bzw. der zugeordneten Type beim

' Schreiben, Drucken usw. deutscher Texte gehen können, zeigt deutlich die offensichtliche Nichtberücksichtigung der Zeichenhäufigkeit bei der Verteilung bzw. Zusammenfassung zu Typengruppen auf dem Typenträger.

Demgegenüber ist bei einem Typenträger einer erfindungsgemäßen Anordnung, wie aus Fig. 1 sofort ersichtlich ist, über die Gruppeneinteilung der Typen hinaus außerdem deren Häufigkeit berücksichtigt. Aus der dargestellten Abwicklung ist zu erkennen, daß jede Hälfte des Typenkopfes 44 Zeichen in der Normalstellung bzw. 44 Zeichen in der Umschaltstellung aufweist.

Jede dieser Hälften ist wiederum, ganz grob gesehen, ausgehend von der Grundstellung, in zwei wei-

• tere Gruppen, eine »äußere Spaltengruppe« und eine »innere Spaltengruppe« unterteilt, wobei in der Gruppe mit den »inneren« Spalten diejenigen Typen (Zeichen) enthalten sind, welche häufiger auftreten, während die übrigbleibenden Zeichen (Typen) in der »äußeren Spaltengruppe« untergebracht sind, was unmittelbar aus einem Vergleich der obigen Liste mit der erfindungsgemäßen Typen- oder Zeichenverteilung erkennbar ist.

Wenn nun, wie dies gemäß der Erfindung der Fall

> ist, der Gruppe mit den am häufigsten benötigten Zeichen oder Typen eine größere Betätigungsgeschwindigkeit zugeordnet wird, als den übrigen - in einer oder auch in mehrere weitere Gruppen unterteilt Zeichen oder Typen, so kann offensichtlich erreicht

ι werden, daß die mittlere Schreibgeschwindigkeit erheblich erhöht werden und gleichzeitig die Beanspruchung der einzelnen Konstruktionsteile der Einrichtung zur Betätigung des Typenkopfes erheblich herabgesetzt werden kann:

■ Bei der Einstellung des Typenträgers sind nämlich die Kräfte und Spannungen je nach Zeichen unterschiedlich; sie verhalten sich dabei zueinander wie die Quadrate ihrer Geschwindigkeiten: Wird beispielsweise der Typenträger zur Einstellung eines ausgewählten Zeichens in die Druckpositon um 5 Teilungen, d. h. um fünf Spalten, bewegt bzw. verdreht, so ist die hierzu benötigte Kraft 25mal so groß, als wenn der Typenträger nur um eine einzige Teilung oder Spalte bewegt bzw. verdreht wird.

Dadurch nun, daß der Gruppe mit den Zeichen der größten Häufigkeit die größte Geschwindigkeit, den anderen Gruppen jedoch geringere Geschwindigkeiten zugeordnet werden, wird erreicht, daß nur dort,

wo es erforderlich ist, größere Kräfte zur Wirkung kommen, während an allen anderen Stellen nur verhältnismäßig geringe Kräfte ausreichen, um den gewünschten Abdruck zu erhalten. Dadurch wird aber die Beanspruchung und der Verschleiß der Einrichtung insgesamt erheblich vermindert, wobei gleichzeitig die mittlere Schreibgeschwindigkeit beachtlich erhöht werden kann.

Es läßt sich beispielsweise zeigen, daß bei einer Einteilung in zwei Gruppen:

1. eine äußere Gruppe mit 4 äußeren Spalten (entspricht 16 Zeichen), und eine innere Gruppe mit 7 inneren Spalten (entspricht 28 Zeichen), und bei einer Geschwindigkeit von 16 Anschlägen/Sekunde für die äußere Gruppe und einer Geschwindigkeit von 26 Anschlägen für die innere Gruppe sich die Kraft für die innere Gruppe mit 26 Anschlägen pro Sekunde zu der für die äußere Gruppe mit 16 Anschlägen/Sekunde erforderliche Kraft verhält wie 23, 37 zu 25, während gleichzeitig dadurch, daß die Zeichen größerer Häufigkeit in die innere(n) Gruppe(n) verlegt werden, der Anteil der »schnell« geschriebenen Zeichen sich entsprechend erhöht: Wählt man beispielsweise nach der vorstehenden Liste der Häufigkeit die 18 häufigsten Buchstaben und die 10 Ziffern für die Belegung der 28 (gleich 7 Spalten) inneren Plätze aus - diese ausgewählten Zeichen machen 88% der Gesamtheit aller Zeichen= 100% aus - so ergibt sich eine mittlere Schreibgeschwindigkeit von 24,18 Anschläge/Sekunde bei angenommenen 16 bzw. 26 Anschlägen je zugeordnete Gruppe, während bei einei Verteilung der Zeichen in die Gruppen ohne Berücksichtigung ihrer Häufigkeit sich bei denselben Grund-' annahmen eine mittlere Schreibgeschwindigkeit von 21,13 Anschläge/Sekunde ergibt.

Besonders vorteilhaft ist es, die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die zum Antrieb des Einstellme chanismus erforderlich sind, über zwei Kupplungen

i» K, k sowie ein Differentialgetriebe D auf die Welle /^: des Einstellmechanismus EM zu übertragen, wobei, wie aus Fig. 3 ersichtlich, von der Welle Q des Antriebsmotors AM gleichzeitig über Riementriebe od. dgl. R die beiden Kupplungen K bzw. k angetrie- > ben und diese Kupplungen K, k entsprechend den jeweiligen Erfordernissen für den Antrieb bzw. die Einstellung des Typenträgers zur Positionierung von Zeichen (Typen) der inneren bzw. der äußeren Gruppen gesteuert werden.

.•υ Es ist klar, daß, ohne dadurch den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, verschiedene Abwandlungen möglich sind. So kann beispielsweise die Verteilung der Zeichen oder Typen entsprechend ihrer Häufigkeit derart vorgenommen werden, daß hierbei

j"· die am häufigsten auftretenden Zeichen der Grundstellung des Typenträgers am nächsten stehen; es können auch beispielsweise mehr als zwei Geschwindigkeiten von ein und derselben Antriebsmotorwelle abgenommen werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Anordnung zur Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit bei Schreib- oder ähnlichen Maschinen, speichergesteuerten Druckwerken u. dgl. mit einem die Typen in Reihen und Spalten am Umfang tragenden, in die zugeordneten Druckpositionen drehbaren Typenträger, dadurch gekennzeichnet, daß die Typen entsprechend der Häufigkeit ihres Auftretens beim Schreiben, Drucken od. dgl. auf dem Typenträger in zwei Gruppen zusammengefaßt sind, derart, daß, gerechnet jeweils von der Grundstellung des Typenträgers aus, eine Gruppe eine vorbestimmte Anzahl von »äußeren« Spalten aufweist mit Typen, welche mit geringerer Häufigkeit auftreten und mit einer Geschwindigkeit in eine zugeordnete Druckposition gebracht werden, die kleiner ist als diejenige Geschwindigkeit, die der zweiten Gruppe zugeordnet ist, welche eine vorbestimmte Anzahl solcher Typen in »inneren« Spalten aufweist, die beim Schreiben od. dgl. mit größerer Häufigkeit auftreten, sowie ferner gekennzeichnet durch die Ableitung der hierbei benötigten unterschiedlichen Einstellgeschwindigkeiten über an sich bekannte zugeordnete Über- bzw. Untersetzungen und zugeordnete Kupplungen unterschiedlicher Alitriebsgeschwindigkeit von der Antriebswelle eines Antriebsmotors.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hälfte des Typenträgers alle Typen in der Normalstellung, die zweite Hälfte desselben alle Zeichen in der Umschaltstellung aufweisen, wobei in jeder dieser Hälften die zugeordnete Anzahl von Typen jeweils in zwei Gruppen unterteilt bzw. zusammengefaßt ist.

3. Anordnung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hälfte des Typenträgers insgesamt 44 Typen aufweist, wobei die Anordnung derselben derart getroffen ist, daß in vier »äußeren« Spalten 16 Typen enthalten sind, denen eine Einstellgeschwindigkeit von 16 Anschlägen/Sekunde zugeordnet ist, während gleichzeitig sieben »innere« Spalten die 18 am häufigsten auftretenden Buchstaben- sowie die 10 Ziffern-Typen aufweisen, denen eine Einstellgeschwindigkeit von 26 Anschlägen/Sekunde zugeordnet ist.

4. Anordnung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der »inneren« Spalten auf fünf Spalten beschränkt bleibt und keinerlei Zifferntypen aufweist.

5. Anordnung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ableitung zweier unterschiedlicher Einstellgeschwindigkeiten von der Antriebswelle eines Antriebsmotors über zugeordnete, vorzugsweise als Riementriebe ausgebildete Über- bzw. Untersetzungen auf zugeordnete Kupplungen zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten übertragen werden, wobei die Antriebswelle der der höheren Geschwindigkeit zugeordneten Kupplung über ein Differentialgetriebe mit der Antriebswelle der der langsameren Geschwindigkeit zugeordneten Kupplung gekoppelt ist und von der Antriebswelle des Differentialgetriebes bzw. einer der beiden Kupplungen der Typenträger-Einstellmechanismus entsprechend der Steuerung der Kupplungen mit den diesen Kupplungen zugeordneten Geschwindigkeiten betätigt wird.