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Befestigung von Böschungen, Hängen od. dgl.
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Priorität: Österreich, 8.August 1973 A 6947/73 Die Erfindung betrifft
eine Befestigung von Böschungen, Hängen od.dgl., deren Material eindringendes Sickerwasser
aufzunehmen bzw. abzuleiten vermag.
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Solche Böschungen od. dgl. werden oft mittels sogenannter Faschinen
gegen Rutschungen gesichert, die schräg zur Fallinie des Hanges verlaufend angeordnet
werden. Diese aus organischem Material bestehenden Faschinen behindern zwar eine
wünschenswerte Bewachsung des Hanges nicht, ihre Lebensdauer und Festigkeit ist
jedoch gering.
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Man verwendet deshalb vielfach auch zur Hangfestigung OberflAchen-Beläge
aus Naturstein oder Beton, die jedoch in den bisher üblichen Ausführungsformen den
Nachteil aufweisen, daß sie eine Bewachsung des Hanges stören und zumindest einzelne
Kahlflächen verursachen, die nicht nur aus technischen, sondern auch aus ästhetischen
Gründen abzulehnen sind.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Befestigung von Böschungen,
Hängen od.dgl. zu schaffen, welche das natürliche Gefüge des Hangmateriales möglichst
wenig stört, sich vielmehr in dieses Gefüge organisch eingliedert und auch einer
tiefgründigen, großflächigen, durchgehenden und voll= ständigen Hangbewachsung nicht
hinderlich ist. Vor allem aber ermöglicht die erfindungsgemäße Hangbefestigung einen
ungehinderten Abfluß des Sickerwassers, schließt jedoch dabei zuverlässig aus, daß
dieses abfließende Wasser feste Teile des Böschungsmateriales mit sich führt und
Auswaschungen verursacht.
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Dem wesentlichsten Erfindungsmerkmal zufolge wird dies dadurch erreicht,
daß zur Befestigung der Böschung od.dgl.
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ein gegliedertes, vorzugsweise aus Beton, insbesondere aus Betonfertigteilen,
Betonformsteinen od.dgl. bestehendes Netzwerk bzw. ein Flächenverband dient, dessen
Elemente zumindest teilweise in ihrem dem Hang zugewendeten und im Hangmaterial
eingebetteten Bereich aus einem in der Fall= richtung des Hanges, der Böschung od.dgl.
wasserdurchlässigen, porösen Material, vorzugsweise aus wasserdurchlässigem Einkorn-Beton,
bestehen.
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Der im Böschungsmaterial eingebettete, wasserdurchlässige Teil solcher
netzwerkbildenden Elemente hindert den Wasserabfluß nicht, beugt aber einer Naterialauswaschung
zuverlässig vor.
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Anderseits ist die Festigkeit und Beständigkeit einer aus solchen
Elementen bestehenden netzwerkartigen Hangbefestigung hoch, gleichwohl sie äußerlich
- an der Hangoberfläche - kaum sichtbar ist und nicht störend in Erscheinung treten
kann.
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Die das Netzwerk bildenden Elemente werden im Rahmen der Erfindung
bevorzugterweise zumindest teilweise schräg, vorzugs= weise unter 45 bis 600 zur
Fallrichtung des Hanges verlaufend verlegt, 5Xi e3 in einem Rhomben-, Waben- od.dgl.
Muster oder sei es einfach wie Faschinen in schräg durchlaufenden Längs= streifen.
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Wie schon erwähnt bestehen die Elemente aus Teilen zweierlei Materiales,
nämlich aus einem oberen, gegebenenfalls armierten, massiven und dichten Beton-Teil
und aus einem unteren, unter= irdisch zu verlegenden, asserdurchlässigen, porösen
Teil, der vorzugsweise aus Einkornbeton gefertigt wird und mit dem oberen Teil vorzugsweise
monolithisch verbunden ist. Der obere Teil verjüngt sich gegen eine vorzugsweise
mittig Nerlaufende, ausgerundet profilierte Oberseite hin und die Armierung ist
an der Unterseite des Oberteiles, also in dem dem wasserdurch= lässigen Unterteil
unmittelbar benachbarten Bereich angeordnet.
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Weitere Erfindungsmerkmale beziehen sich auf die vorteil= hafte Kupplung
und Verbindung aneinanderstoßender Elemente und sind der besseren Verständlichkeit
halber nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert, welche Ausführungsbeispiele
einer erfindungsgemäßen Hangbefestigung veranschaulichen.
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Die Fig.1 dieser Zeichnungen zeigt einen zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Böschungsbefestigung geeigneten Beton= fertigteil in einer Längsseitenansicht, die
Fig.2 zeigt den= selben Fertigteil in einer Stirnansicht in Richtung des Pfeil es
II der Fig.1 und die Fig.3 in einer Draufsicht nach Pfeil III der Fig.1. Die Fig.4
schließlich stellt eine Kreuzungsstelle von vier solchen Fertigteilen in einer Draufsicht
dar und die Fig. 5 und 6 zeigen schematisch zwei Varianten von Mustern für eine
Verlegung von Fertigteilen zu einem Netzwerk.
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Der einzelne Fertigteil ist allgemein mit 1 bezeichnet und besteht
aus dem Teil 1', welcher den dem Hang zugewendeten unteren Bereich verkörpert und
aus wasserdurchlässigem, porösem Material, vorzugsweise aus einem wasserdurchlässigen
Einkorn-Beton in monolithischer Verbindung mit dem oberen Teil 1" gefertigt ist;
dieser obere Teil 1" besteht aus armiertem, massiven und dichten Schwerbeton und
die Bewehrung 2 ist zweck= mäßigerweise als Stabzwilling, als gelochter Blechstreifen
od.dgl. flach gegliederter Stahlteil ausgebildet und verläuft in der Grenzebene
zwischen den Teilen 1' und 1".
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Das aus diesen Fertigteilen 1 bestehende Netzwerk ist in der Hangneigung,
nnd zwar im wesentlichen unterhalb der Hangoberfläche 3 (Fig.2) verlegt und ragt
über diese Hang= oberfläche 3 nur geringfügig aus; jedenfalls ist der wasser= durchlässige
Teil 1' der Fertigteile 1 stets unterirdisch verlegt, um dadurch das Sickerwasser
abfließen zu lassen und - Unterwaschungen des Fertigteil-Verbandes wirksam vorzubeugen.
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Das aus solchen oder anderen Fertigteilen gebildete Netzwerk kann
grundsätzlich ein beliebiges Muster aufweisen; die Fig. 5 und 6, in denen die Fallrichtung
des Hanges und somit die Abflußrichtung des Sickerwassers mit einem Pfeil 4 bezeichnet
ist, zeigen lediglich Ausführungsbeispiele für solche Muster, und zwar zeigt die
Fig.5 ein Rhombenmuster (Rautenmuster), wie es mit Fertigteilen nach den Fig. 1
bis 4 herstellbar ist, und die Fig.6 ein Wabenmuster, für dessen Anfertigung anders
gestaltete Fertigteile benutzt werden müßten.
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Vorteilhaft ist es jedenfalls, die das Netzwerk bildenden Fertigteile
1 zumindest teilweise schräg, vorzugsweise unter einem Winkel von 45 bis 600 zur
Fallrichtung 4 des Hanges verlaufen zu lassen. In diesem Schrägverlauf dienen sie
am besten dem ihnen zugedachten Zweck, das Wasser möglichst kontinuierlich und widerstandsarm
abwärtszuleiten und abwärts= fließen zu lassen ohne aber das Hangmaterial dabei
mitzunehmen.
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Wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, ist der obere Teil 1" jedes Fertigteiles
gegen eine vorzugsweise mittig verlaufende abgerundete Oberseite hin verjüngt und
die Armierung 2 ist an der Unterseite dieses Teiles 1" angeordnet, also in dem dem
wasserdurchlässigen Teil 1' unmittelbar benachbarten Bereich.
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Die das Netzwerk gemeinsam bildenden Fertigteile 1 werden an den
Stoß- und Kreuzungsstellen miteinander verbunden, z.B.
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formschlüssig verkuppelt.
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Wie die Fig.4 zeigt, erfolgt diese Verbindung und Kupplung beim dargestellten
Ausführungsbeispiel einerseits dadurch, daß jeweils ein Ende jedes Fertigteiles
einen als Verbreiterung
ausgebildeten Kopf 5 aufweist, welcher an
seiner Stirnseite beidseits mit je einer seitwärts gerichteten Ausnehmung 6 zur
Unterbringung einer der Ecken eines nicht verbreiterten Endes eines im Verband kreuzend
verlegten Fertigteiles 1 ausgestattet ist. Anderseits und zusätzlich zu dieser formschlüssigen
Verbindung sind die Fertigteile 1 außerdem an den Stoß- und Kreuzungsstellen mit
einem Abstand der Stirnseiten voneinander verlegt, wobei der von den Stirnseiten
der zusammenstoßenden Fertigteile umschlossene Raum zur Verbindung der Fertigteile
untereinander mit Ortbeton ausgefüllt wird.
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Die Längsbewehrungen 2 der einzelnen Fertigteile 1 stehen wie die
Fig.1 und 3 ragen über die beiden Stirnseiten vor, um in dem.die Fertigteile verbindenden
Ortbeton verankert zu werden; wie die Fig.4 zeigt, überlappen diese Bewehrungen
2 aneinanderstoßender bzw. einander kreuzender Fertigteile in dem vom Ortbeton gefüllten
Raum einander und werden solcherart durch diesen Ortbeton innig miteinander verbunden.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht an'die Einzelheiten der
dargestellten Ausfuhrungsbeispiele gebunden, vielmehr sind die Einzelheiten der
Fertigteile od.dgl. Elemente mannigfach abwandelbar ohne vom Grundgedanken der Erfindung
abzuweichen. Dieser Grundgedanke der Erfindung besteht in der sinnvollen Kombination
der Verwendung teilweise massiver, teilweise wasserdurchlässiger Elemente zur Herstellung
eines gegliederten Netzwerkes bzw. Flächenverbandes. Normalerweise ist daran gedacht,
das Netzwerk auf dem vorhandenen Material zu verlegen und die dabei entstehenden
Kammern mit einer Erde zu füllen, die den Träger einer Bewachsung bildet-.