DE2433307C3 - Verfahren zur Abtrennung eines Phosphorsäure-organisches Lösungsmittel-Wasser-Gemisches - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung eines Phosphorsäure-organisches Lösungsmittel-Wasser-GemischesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Trennung des Dreistoffgemisches Phosphorsäure —
organisches Lösungsmittel — Wasser durch die Zugabe von Alkalien.
Die Naßverfahrenphosphorsäure wird üblicherweise durch den Aufschluß von Calcium-Phosphaterzen mit
Schwefelsäure hergestellt. Sie ist durch die Vielzahl und die Menge der noch vorhandenen Verunreinigungen für
die meisten Zwecke nicht brauchbar und muß durch nachgeschaltete Reinigungsverfahren für ein weites Anwendungsgebiet
aufbereitet werden.
Bei den altbekannten Neutralisationsverfahren im wäßrigen System werden die kationischen Verunreinigungen
der Rohsäure durch Zugabe von Alkali- oder Ammoniumhydroxid oder -karbonat in Form von Hydroxiden
oder Phosphaten aus den verdünnten wäßrigen Lösungen ausgefällt. Die freie Phosphorsäure geht
bei diesem Reinigungsverfahren in ihre Alkali- oder Ammoniumsalze über.
In jüngerer Zeit ist eine Vielzahl von Reinigungsverfahren beschrieben worden, bei denen die Absicherung
der Begleitstoffe aus der Naßverfahrenphosphorsäure durch die Behandlung mit verschiedenen organischen
Lösungsmitteln erreicht wird. Bei diesen Verfahren wird bevorzugt die Phosphorsäure in der organischen Lösungsmittelphase
gelöst, während die Verunreinigungen bevorzugt in der wäßrigen Phase verbleiben.
Die zahlreichen bekanntgewordenen Extraktionsverfahren zur Nachbehandlung der Naßverfahrenphosphorsäure
lassen sich in zwei große Gruppen unterscheiden, deren Unterschied im physikalischen Verhalten
des organischen Lösungsmittels gegenüber der wäßrigen Naßverfahrenphosphorsäure gegeben ist. Die
erste verwendet solche organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische, die mit Wasser nicht oder nur
beschränkt mischbar sind. Die zweite verwendet solche organischen Lösungsmittel oder deren Gemische, die
sowohl mit Phosphorsäure als auch mit Wasser unbeschränkt mischbar sind.
Stellvertretend für die Vielzahl der Extraktionsverfahren nach der ersten Gruppe seien nur die Verfahren
nach der DE-PS 12 77 221 der DE-PS 1162 817, der DE-AS 12 94 944, der US-PS 33 18 661 und nach der
GB-PS 10 93 927 genannt. Diese Verfahren erfordern eine bestimmte P20s-Konzentration in der Rohsäure,
um die Extrahierbarkeit der Säure mit den organischen Lösungsmitteln zu gewährleisten. Aus der organischen
Phase wird die Phosphorsäure durch Rückextraktion in die verdünnte wäßrige Phase überführt.
Die zweite Gruppe von Verfahren zur Reinigung der Naßverfahrenphosphorsäure mit Hilfe von Lösungsmitteln
verwendet wassermischbare organische Lösungsmittel, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Aceton, Methyläthylketon
und Dioxan. Diese Lösungsmittel bilden mit Phosphorsäure und Wasser eine homogene Lösung.
Durch die Zugabe von Alkaliverbindungen 2ur
. Phosphorsäure werden bei dem Vermischen der Säure mit Lösungsmittel die Verunreinigungen entsprechend
ihrer Löslichkeit ausgefällt. Um die Phosphorsäure zu gewinnen, wird das wassermischbare Lösungsmittel
durch Destillation abgetrennt.
Zu dieser Gruppe gehört z. B. das Verfahren nach DE-PS 6 48 295. Es wird dort ein Verfahren zur Abreicherung
der Verunreinigungen aus der Naßverfahrenphosphorsäure durch Zugabe von Alkaliionen und einem
Lösungsmittel wie Methanol, Äthanol, Aceton usw. beschrieben, wobei die Verunreinigungen als zähflüssige
Masse von öligem Aussehen ausgeschieden werden. Durch Destillation wird das Lösungsmitte) von der
Phosphorsäure getrennt.
Ebenso beschreiben die deutschen Auslegeschriften 20 23 263, 20 50 008, 20 50 406, 20 53 883 und 22 29 602
Reinigungsverfahren von Naßverfahrenphosphorsäure, bei denen mit Wasser und Phosphorsäure mischbare
Lösungsmittel verwendet werden.
Bei diesen Verfahren wird dieses Lösungsmittel durch Destillation von der Phosphorsäure abgetrennt. In der
DE-AS 19 52104 ist ein Verfahren beschrieben, das
ebenfalls Naßverfahrenphosphorsäure durch Zugabe von Alkaliionen und einem wassermischbaren Lösungsmittel
reinigt. Die gereinigte Phosphorsäure wird in Form ihres einbasig abgesättigten Salzes aus dem
Phosphorsäure- Lösungsmittel-Wasser-Gemisch abgeschieden. Die überstehende leichte Phase soll weitgehendst
aus wasserfreiem Alkohol bestehen. Damit wird die notwendige Destillation zur Abtrennung des Lösungsmittels
umgangen und als Vorteil des Verfahrens gegenüber anderen Destillationsverfahren herausge-
Thrs Frag*' Γ
Fami1ienrni tgljeder ,
CC PUBDAT KD DOC.NO. CC PR.DAT AKP YY
US 780920 A1T, 4117092 DE 740703 PA 74
DDE 70012? ΑΓ*2433307 ;
DDE 771027 82*J2433307 V ;■
DDE 840322 C3V 2433307
DFR 760206 Al* 2277768 ; ;'.
DFR1810320. 81*^2277768
DGB 780105' A^ 1*497326 , '
DIT 7-71130 A *-l038747
DNL 760113 A «^7505537
■•Hj.;.';·.-,f.
DSE 760112 A "*750791·7
DSE 791227 B -"411444
DSE 800417 C --411444
DGB 770817 A 1483044 GB 7S121Q, PA
14 MITGL. 8 LAENDER
75
wassermiscnoaren Losungsmitteln, wie beispielsweise
Aceton oder Isopropanol und kondensierten Alkalioder Ammoniumphosphat-Lösungen wie Tripolyphosphat-,
Pyrophosphat- oder langkettigen PoIyphosphat-Lösungen
versetzt. Dabei bildet sich eine Phosphorsäure-Lösungsmittelphase und eine wäßrige
Polyphosphat-Verunreinigungsphase aus, wobei in der letzteren Phase die Verunreinigungen der Naßverfahrenphosphorsäure
komplex gebunden werden. Die beiden Phasen werden durch Mixer-Settler-Apparaturen
gegenläufig in Kontakt gebracht und erneut getrennt. Die erhaltene reine Phosphorsäurephase wird, wenn
man Phosphorsäure gewinnen will, in einer Destillationskolonne in die freie Säure und den Alkohol zerlegt.
Der Alkohol wird in den Prozeß rezirkuliert.
Eine Verfahrensvariante beschreibt einen Weg zur direkten Gewinnung von Alkaliphosphatsalz aus der
Phosphorsäure-Lösungsmittelphase unter Vermeidung der Destillation. Danach wird die organische Phosphorsäure
mit Alkalien behandelt, so daß sich die Säure in Form eines Alkaliphosphates mit einem Na/P-Verhältnis
von mindestens 1 :1 aus dem Dreistoffgemisch ausscheidet. Das organische Lösungsmittel wird rezirkuliert.
Weiterhin offenbart die GB-PS 13 45 710, daß bei der
Absättigung der Phosphorsäure mit Alkalien bis zur 1 basigen bzw. l,67basigen Alkaliphosphatstufe große
Schwierigkeiten durch die Kristallisationsneigung der Alkaliphosphatbase auftreten. Bekanntlich arbeiten
kontinuierliche Extraktionsverfahren nur dann störungsfrei, wenn die gegenläufigen Phasen stets und in
allen Stufen im flüssigen Zustand sind. Ausfallende Niederschläge führen zum Verstopfen der Rohrleitungen,
Ventile usw. und damit zum Ausfall der Extraktionsapparaturen. Das Verfahren, wird daher bei erhöhter Temperatur,
wobei in vielen Extraktionsgefäßen Temperaturen von 9O0C ständig zu halten und zu kontrollieren
;eführt. Dieser Temperaturpegel liegt deut-ή
Ib des Siedepunktes der Hauptkomponente
243330? ϊ,-*>? .«mittels. Aus diesen Gründen sind die um·
r.: Vorrichtungen notwendig, um die Dämpfe enden Lösungsmittels zu kondensieren. Bei
idung von Lösungsmittelgemischen findet -dampfen der leichtersiedenden Komponeniktionierung
der Lösungsmittelphase statt, ist der Verlust an Wärmeenergie, der mit
,IjI. npfen des Lösungsmittels gegeben ist, stän-
i das Extraktionssystem einzubringen, um es ' ί '·. Drderlichen Temperatur zu halten. Es wird
ß der technologische Fortschritt — die Ein-.'.Ij-,
·- r Destillation zur Trennung der Phosphor-
; ;■!, j ;«|ίίί'ΐ ^; ·■■ em Lösungsmittel — durch die Maßnahmen
■'''''■'Ή''}^\Y^'<
'derung des Kristallisieren der Alkali-■-"?■■!'
:,ase stark eingeschränkt oder gar ganz aufrd.
: nun ein Verfahren zur Abtrennung eines ure-organischenLösungsmittel-Wasser-Ge-
>bei das Lösungsmittel in jedem Verhältnis und Phosphorsäure mischbar ist, durch Ingen
mit anorganischen Alkaliverbindungen figen Gegenstromverfahren gefunden, das
(ennzeichnet ist, daß das Gemisch mit einer Alkaliverbindungen in Kontakt gebracht
, ' · . bis 90% derjenigen Menge entspricht, die
η e Absättigung der Phosphorsäure erforder-
: ο daß sich in jeder Stufe 2 flüssige Phasen .·· 21811 iobei die wässerige Phase jeweils aus einer
j ■·.;'.; hat-Lösung besteht, in der das Phosphat
' U,4b- bis U,uUbasig ist und die organische Phase das Lösungsmittel
und kleine Anteile an Phosphorsäure enthält, die während des Gegenstromverfahrens von Stufe
zu Stufe reduziert werden, und anschließend das praktisch von der Phosphorsäure befreite Lösungsmittel
durch Dekantieren von der wäßrigen Phase abgetrennt wird.
Nach dem erfindungsgemäße Verfahren werden die vorn aufgezeigten technischen Schwierigkeiten, bestehend
in der Neigung zur Kristallisation und das dadurch notwendig werdende Arbeiten bei hohen Temperaturen,
vermieden. Die erhaltene wäßrige Phase ist eine konzentrierte saure Lösung, die stark wasserentziehend
auf das überstehende Lösungsmittel-Wasser-Gemisch wirkt, so daß sich in der Lösungsmittelphase ein solcher
Wassergehalt einstellt, daß das Lösungsmittel ohne eine zusätzliche Nachbehandlungsoperation wieder verwendet
werden kann. Bei den bekannten Verfahren ist diese so Möglichkeit meistens nicht gegeben.
Es ist ebenfalls nicht notwendig, das unbeschränkt mischbare Lösungsmittel mit anderen nicht mischbaren
Lösungsmitteln in der Weise zu versetzen, daß zur Begrenzung des Wassergehaltes im rückgewonnenen Lösungsmittel
ein beschränkt mischbares Lösungsmittelgemisch entsteht.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich bei der Trennung des Dreistoffgemisches Phosphorsäure-Lösungsmittel-Wasser
durch die Zugabe einer solchen Menge an Alkalien, die unterhalb der Absättigung
der Monoalkaliorthophosphatstufe liegt, eine bestimmte Verteilung des Gesamt- PjOs-Anteils und des freien
P2O5-Anteils zwischen der wäßrigen und der organischen
Phase in Abhängigkeit von der Basizität der Salzphase.
Für das Dreistoffgemisch Phosphorsäure-Isopropanol-Wasser
und die konzentrierte wäßrige Salzphase, bestehend aus einem Gemisch aus Phosphat- und Na-
triumionen, ergibt sich für die Verteilung des Gesamt-P2Os-AnteiIes
zwischen gleichen Volumleilen bei Raumtemperatur folgendes Bild:
Absättigung der | Verteilung des GcSaITIt-P2Oj- |
Salzphase | Anteils zwischen Dreistoff- |
gemischphase/Salzphase | |
0,4 | 1 :l,0 |
0,5 | 1 :2,5 |
0,6 | 1 :4,8 |
0,7 | 1 :10,0 |
0.8 | 1 :50,0 |
0,9 | 1 : 130,0 |
1,0 | 1 :690,0 |
Absättigung der | Prozentuale Verteilung des freien | 15 |
Salzphase | P2Os-AnteiIes zwischen | 34 |
Dreistoffgemischphase/Salzphase | 51 | |
0,3 | 85 | 66 |
0,4 | 66 | 79 |
0,5 | 49 | 89 |
0,6 | 34 | 96 |
0,7 | 21 | <99 |
0,8 | 11 | |
0,9 | 4 | |
1,0 | <1 |
Die Verteilung des freien P2O5-Anteiles zwischen der
Salzphase und dem Dreistoffgemisch nimmt einen anderen Verlauf und zeigt, daß der freie P2Os-AMeH eine viel
stärkere Neigung hat, in der organischen Phase zu verbleiben, wobei die Lage des Verteilungsgleichgewichtes
von der Absättigungsstufe der Salzphase abhängig ist. Aus der Gesamtmenge des freien P2O5-Anteiles ergibt
sich folgende prozentuale Verteilung zwischen den Phasen in Abhängigkeit der Absättigung.
Aus der Tabelle geht hervor, daß bei einer Basizität der Salzphase von ca. 0,45 bezogen auf die Monoorthophosphatstufe,
die Verteilung der freien Phosphorsäure zwischen beiden Phasen gleich groß ist. Bei einer niederen
Absättigungsstufe der Salzphase verbleibt der größere Anteil der freien Phosphorsäure in dem Dreistoffgemisch.
Bei einer höheren Absättigung als 0,45basisch befindet sich der größere Anteil der freien Phosphorsäure
in der Salzphase. Der Grenzzustand wird schließlich bei einer ein- und höherbasigen Absättigung erreicht,
bei der praktisch keine freie Phosphorsäure mehr in dem System vorhanden ist.
Dieses überraschende Verhalten der Phosphorsäure zwischen dem Dreistoffgemisch und einer weniger als
einbasig abgesättigten wäßrigen, konzentrierten Natriumphosphatlösung kann dazu benutzt werden, eine
Trennung von Phosphorsäure-Lösungsmittel-Wasser-Gemischen
herbeizuführen, was mit Hilfe eines mehrstufigen Gegenstromverfahrens möglich ist.
Wenn man nach der Arbeitsweise einer Flüssig-Flüssig-Gegenstromextraktion
arbeitet, kann man mit einer Alkalimenge von 45 bis 90 Prozent derjenigen Menge,
die für die einbasige Absättigung der im Dreistoffgemisch vorhandenen Phosporsäure erforderlich wäre, eine
praktisch vollständige Trennung des Dreistoffgemisches herbeiführen. Begrenzt man die Alkalimenge auf
45% der erforderlichen Menge, dann sind viele Extraktionsstufen erforderlich, um eine vollständige Trennung
des Dreistoff gemisches zu erreichen, während bei einer Alkalimenge von 90% der erforderlichen Menge nur
einige Extraktionsstufen erforderlich sind. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, die erforderliche Alkalimenge auf 50
bis 80 Prozent als bevorzugte Arbeitsweise zu begrenzen. Innerhalb dieses Spielraumes liegt die Anzahl der
erforderlichen Extraktionsstufen in einer technisch sinnvollen Größe. .
Der Vorteil dieser Technik gegenüber der bisher üblichen Arbeitsweise zur Trennung des Dreistoffgemisches
durch Absättigung der Phosphorsäure bis mindestens zur einbasigen Stufe liegt darin, daß die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Salzphasen als hochkonzentrierte P2(>5-reiche, wäßrige Lösungen
vorliegen und bedeutend konzentrierter sind als bei einer gesättigten Lösung des einbasigen Phosphats.
Bei einer Basizität von 0,45 werden Natriumsalzphasen mit einem P^s-Gehalt von 42% erhalten. Bei einer
Basizität von 0,7 beträgt die P2C>5-Konzentration in der
Salzphase noch ca. 41%. Demgegenüber beträgt der P2Os-Gehalt in einer gesättigten Mononatriumorthophosphatlösung
bei 20* C nur 29% P2O5. Dieser
P2O5-Gehalt kann in der Praxis jedoch nicht eingehalten
werden, da diese konzentrierten gesättigten Lösungen ständig zur Kristallisation neigen. Die gesättigten Lösungen
anderer Natriumorthophosphate, die höher als einbasig abgesättigt sind, haben bei 2O0C einen noch
geringeren P2O5-Gehalt. Es ist deshalb von sehr großem
Vorteil, daß die nach dem offenbarten Verfahren erhaltene Salzphase trotz des hohen PaOs-Gehaltes keine
Neigung zur Kristallisation zeigt. Bisher wurde dieser Vorteil nicht erkannt und das erfindungsgemäße Verfahren
durch die bekannten Verfahren nicht nahegelegt. Das beanspruchte Verfahren ist nur dann durchführbar,
wenn im Gegenstromverfahren gearbeitet wird. Trotzdem wird der höhere technische Aufwand einer Gegenstromextraktion durch den Wegfall von Maßnahmen
und Apparaturen zur Verhinderung der Kristallisation mehr als kompensiert.
Um in keiner Extraktionsstufe eine 1 basige Absättigung und damit eine Kristallabscheidung in der Extraktionsapparatur
zu erhalten, erfolgt die Zugabe der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erforderlichen Alkalimengen
in mehreren Stufen. Die sich in jeder Extraktionsstufe ausbildende saure Salzphase wird der
vorstehenden Extraktionsstufe zugeführt und mit einem phosphorsäurereicheren Dreistoffgemisch in Kontakt
gebracht.
In dem Dreistoffgemisch Phosphorsäure—Lösungsmittel—Wasser
kann die P2O5-Konzentration in weiten Grenzen schwanken, wenn man die Trennung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren durchführt. In der Praxis wird der P2Os-GeIIaIt im Dreistoffgemisch von dem vorgeschalteten
Reinigungsverfahren für die Naßverfahrenphosphorsäure bestimmt. Die Versuche haben gezeigt,
daß noch Dreistoffgemische mit einem P2Os-Gehalt
von mehr als 25% getrennt werden können. Der P2O5-Gehalt im Dreistoffgemisch ist nach unten hin von
dem Verfahren her nicht begrenzt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können zur Trennung alle Alkali- und Ammoniumionen verwendet
werden. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß das Verfahren bevorzugt mit alkalisch reagierenden Natriumverbindungen
durchzuführen ist. Bei der Verwendung von alkalisch reagierenden Verbindungen des Kaliums oder
Ammoniums wird ebenfalls die Trennung des Dreistoffgemisches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht,
die Kristallisationsneigung der Kalium- oder Am-
monium Salzphase ist jedoch stärker ausgeprägt als bei
der Verwendung von Natriumverbindungen. Die Konzentration der Salzphasen ist deshalb geringer als bei
der Verwendung von Natrium. Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit allen alkalisch reagierenden Alkaliverbindungen
betrieben werden. Besonders geeignet sind die Alkalioxide, Alkalihydroxide und Alkalicarbonate.
Die Zugabe der Alkalien in die mehrstufige Gegenstromextraktion kann als hochprozentige wäßrige
Lösung bei der Verwendung von Alkalihydroxiden oder in fester Form bei der Verwendung von Alkalicarbonat
ten erfolgen.
Aus der Reihe der Lösungsmittel, die sowohl mit Phosphorsäure als auch mit Wasser unbeschränkt
mischbar sind, können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aliphatische Alkohole wie Methanol, Äthanol,
Propanol-1, Prqpanol-2, Ketone wie Aceton, Methyläthyiketon
und Äther wie Dioxan verwendet werden. Die genannten Lösungsmittel sind allein oder in
einem beliebigen Mischungsverhältnis untereinander anwendbar. Das ebenfalls zur Gruppe der unbeschränkt
mischbaren Lösungsmittel zählende Methanol ist nur in Mischung mit anderen Lösungsmitteln verwendbar. Bei
der Verwendung dieser Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemische wird bei der Trennung des Dreistoffgemisches
durch Zugabe von Alkalien eine zweite nicht mischbare Phase ausgebildet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Temperaturen
von 100C bis max. der Siedetemperatur des organischen Lösungsmitttels durchgeführt. Vorzugsweise
erfolgt der Ablauf des Verfahrens in einem Temperaturbereich von 200C bis 50'C. Bei der Trennung des Dreistoffgemisches
wird durch die Zugabe der Alkalien die Neutralisationswärme in Freiheit gesetzt und führt damit
zu einer Temperaturerhöhung innerhalb des Systems. Das obere Temperaturniveau ist maximal durch
die Siedetemperatur des Lösungsmittels begrenzt In der Praxis wird jedoch dieses Niveau üblicherweise
nicht erreicht. Maßnahmen zur Erhöhung der Temperaturen bis über den Siedepunkt des Lösungsmittels hinaus
sind nicht erforderlich. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene saure konzentrierte
Salzphase hat sehr stark wasserbindende Eigenschaften. Dadurch wird bei der Trennung des Dreistoffgemisches
nicht nur die Phosphorsäure in die Salzphase überführt, sondern auch noch ein großer Anteil des Wassers, der
im Dreistoffgemisch vorhanden ist, was durch die weiteren Ausführungen aufgezeigt wird.
Beim Vermischen einer handelsüblichen reinen Phosphorsäure mit einem P2O5-Gehalt von 54% mit einem
Isopropanol-Wasser-Gemisch der Zusammensetzung 87,0% Propanol-2 u. 13% Wasser wird nach Vermischen
ein Dreistoffgemisch der Zusammensetzung von
15,6% H3PO4
68,8% Propanol-2
15,5% H2O
68,8% Propanol-2
15,5% H2O
erhalten.
Die Trennung wurde einmal unter Verwendung von wasserfreier Soda und einmal von handelsüblicher
50%iger Natronlauge durchgeführt. Die Menge der Alkalien
entspricht der Menge, die für die einbasige Absättigung erforderlich ist. Die abgetrennte Phosphorsäure
wird als Kristalltracht ausgeschieden. Das abgetrennte Lösungsmittel hat bei der Verwendung von
wasserfreier Soda eine Zusammensetzung von 80,2% IPA und 19,8% H2O, während bei Verwendung von
50%iger Natronlauge ein Lösungsmittel der Zusammensetzung von 73,6% IPA und 26,4% H2O zurückgewonnen
wird. Bei der Absättigung bis zur einbasigen Stufe und der Kristallisation hat das Lösungsmittel also
einen stark erhöhten Wassergehalt gegenüber dem Wassergehalt des Lösungsmittels, das zur Herstellung
des Dreistoffgemisches verwendet wird.
Führt man jedoch die Trennung des gleichen Dreistoffgemisches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
unter Verwendung einer Alkalimenge, die zur 0,7basigen Absättigung erforderlich ist, durch, so hat die zurückgewonnene
Lösungsmittelphase folgende Zusammensetzung: 87% Propanol-2 und 13% Wasser.
Bei der Verwendung von wasserfreier Soda ergibt sich eine Zusammensetzung von 89,3% IPA und 10,7%
H2O. Bei der Verwendung von 50%iger Natronlauge hat die Lösungsmittelphase die Zusammensetzung von
87,0% IPA und 13% H2O.
Bei der Verwendung einer 50%igen Natronlauge entspricht
somit die Wassermenge, die mit der flüssigen Salzphase ausgetragen wird, den Wassermengen, die
durch die Rohsäure und die wäßrige Alkalilösung in das System eingetragen werden. Bei der Verwendung von
wasserfreien Alkalien ist der Wasseranteil im Lösungsmittel nach der Trennung des Dreistoffgemisches kleiner
als zu Beginn des Reinigungszyklus. In diesem Falle kann die Wasserbilanz durch die Verwendung einer
wasserhaltigen Rohsäure korrigiert werden. Das zurückgewonnene Lösungsmittel wird beim Vorliegen
stationärer Verhältnisse ohne zusätzliche Maßnahmen in den Reinigungsprozeß rezirkuliert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Trennung des Dreistoffgemisches Phosphorsäure—Lösungsmittel—
Wasser hebt sich deutlich von dem Stand der Technik ab, wodurch bedeutende Fortschritte erzielt werden,
und zwar:
ä) Es werden Dreistoffgemische, in denen die Losungsmittelkomponente
aus unbeschränkt mischbaren Lösungsmitteln besteht, ohne Zusatz von nicht mischbaren Lösungsmitteln getrennt.
b) Das rückgewonnene Lösungsmittel ist ohne Nacharbeitung wieder verwendbar.
b) Das rückgewonnene Lösungsmittel ist ohne Nacharbeitung wieder verwendbar.
c) Die aus . dem Dreistoffgemisch abgetrennte Phosphorsäure fällt zusammen mit dem überschüssigen
Wasser in Form einer flüssigen konzentrierten Salzphase an. Sie neigt nicht zur Kristallisation
und ist deshalb technologisch problemlos. Sie hat eine sehr hohe PjOs-Konzentration. Eindampfprozesse
sind nicht erforderlich.
d) Die Trennung des Dreistoffgemisches wird bei Raumtemperatur durchgeführt. Da die Salzphase
nicht zur momentanen Kristallisation neigt, sind
keine Vorkehrungen und Apparaturen zur Überhitzung der Trennungsprozedur notwendig.
e) In der abgetrennten Salzphase liegt ein großer Anteil des Gesamtphosphates als freie Phosphorsäure
vor, die als solche verwendet bzw. auf andere Verbindungen aufgearbeitet werden kann.
5000 Liter eines Dreistoffgemisches wurden durch Mischen einer Naßverfahrenphosphorsäure mit einem
Lösungsmittel-Wasser-Gemisch, bestehend aus 87,0% Propanol-2 und 13,0% Wasser hergestellt.
Nach der Durchführung des Säurereinigungsverfah-
rens hatte das Dreistoffgemisch die Analysendalen:
H3PO4
Propanol-2
Wasser
Dichte
16,7%
70,1%
13,2%
0,920
In einer lOstufigen Mixer-Settler-Extraktions-Apparatur
wurden 426 kg einer 50°/oigen Natronlauge zugegeben, daß sich eine zweite nicht mischbare Phase ausbildete.
Die Zugabe der Natronlauge erfolgte in die letzten 3 Mixerstufen, in der Weise, daß in Mixer Nr. 10
10%, Nr. 8 60%, Nr. 9 30% der Gesamtnatronlaugemenge eindosiert wurde. Die sich ausbildenden Salzphasen
wurden mit dem entgegenströmenden Dreistoffgemisch in Kontakt gebracht, so daß an Settler Nr. 1 die
Salzphase mit der abgetrennten Phosphorsäure in einer Menge von 1368 kg mit den Analysendaten:
P2O5 | 40,7% |
Na2O | 12,1% |
H2O | 47,2% |
abgezogen wurde. Die Lösungsmittelphase wurde nach Settler Nr. 10 abgezogen in einer Menge von 3705 kg
mit den Analysendaten:
Propanol
H2O
H2O
87,0%
13,0%
13,0%
Die mittlere Temperatur in der Extraktionsapparatur betrug 36° C.
Claims (5)
1. Verfahren zur Abtrennung von Phosphorsäure aus einem Gemisch, bestehend aus einer handelsüblichen
reinen Phosphorsäure, einem organischen Lösungsmittel bzw. einem Gemisch von organischen
Lösungsmitteln und Wasser, wobei das Lösungsmittel in jedem Verhältnis mit Wasser und Phosphorsäure
mischbar isCdurch Jnkontaktbringen mit anorganischen Alkaliverbindungen im mehrstufigen Gegenstromverfaftren,
dadurch gekennzeichnet,
daß das 3-Stoff-Gemisch mit einer Alkalimenge in Kontakt gebracht wird, die 45 bis 90 Prozent
derjenigen Menge entspricht, die für die einbasige Absättigung der Phosphorsäure erforderlich wäre,
so daß sich in jeder Stufe zwei flüssige Phasen ausbilden, wobei die wäßrige Phase jeweils aus einer
Alkaliphosphat-Lösung besteht, in der das Phosphat 0,45- bis 0,90basig ist und die organische Phase das
Lösungsmittel und kleine Anteile an Phosphorsäure enthält, die während des Gegenstromverfahrens von
Stufe zu Stufe reduziert werden, und anschließend das praktisch von der Phosphorsäure befreite Lösungsmittel
durch Dekantieren von der wäßrigen Phase abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkalimenge 50 bis 80% derjenigen
Alkalimenge beträgt, die zur 1 basigen Absättigung des in dem 3-Stoff-System enthaltenen P2O5-Gehaltes
notwendig wäre.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Lösungsmittel aliphatische
Alkohole, Ketone, Äther oder Gemische davon eingesetzt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als anorganische Alkaliverbindungen
Salze der Kohlensäure, Alkalioxyde, Alkalihydroxide oder Gemische davon in fester oder flüssiger
Form eingesetzt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen zwischen
100C bis maximal der Siedetemperatur des organischen
Lösungsmittels gearbeitet wird.
Priority Applications (8)
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