DE2432432A1

DE2432432A1 - Organisch-mineralisches naturduengemittel und verfahren zur herstellung desselben

Info

Publication number: DE2432432A1
Application number: DE19742432432
Authority: DE
Inventors: Beantragt Nichtnennung
Original assignee: CACLIN JEAN GERARDMER; MOITRY RENE FRAPELLE
Current assignee: CACLIN JEAN GERARDMER; MOITRY RENE FRAPELLE
Priority date: 1973-07-13
Filing date: 1974-07-04
Publication date: 1975-01-30
Also published as: SE7409022L; ATA566074A; FR2236814A1

Description

PATENTANWALTSBÜRO

BERLIN — MÜNCHEN

PATENTANWÄLTE

DIPL-ING. W. MEISSNER (BLN) DIPL-ING. P. E. MEISSNER (MCHN) DIPL-ING. H.-J. PRESTING (BLN)

1 BERLIN 33, HERBERTSTR. 22

Ihr Zeichen Ihr Schreiben vom Unser Zeichen Berlin, den '■}.

LW/st-M-9

I JBU

Rene Moitry, Frapelle 88 490 par Provencheres sur Fave/Frankreich

und

Jean Caclin, Villa Priscille (Bas des Xettes) Gerardmer 88400

Frankreich

Organisch-mineralisches Naturdüngemittel und Verfahren zur Herstellung desselben

Die Erfindung betrifft ein organisch-mineralisches Naturdüngemittel und das Verfahren zur Herstellung desselben.

Die bisher bekannten Düngemittel erfüllen im wesentlichen einen spezifischen Zweck, d. b/„ sie werden jeweils nur für eine bestimmte Pflanzenart verwendet. Darüber hinaus weisen alle bekannten Düngemittel - je nach ihrem Ursprung - mehr oder weniger bedeutsame Nachteile auf_o Beispielsweise haben die Düngemittel auf der Basis von

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tierischem Kot unterschiedliche Düngewerte und können auf den Menschen übertragbare Krankheitskeime enthalten. Die Naturdüngemittel, wie Humuserde, Komposterde und Streu, die man durch Verwitterung von pflanzlichen Abfällen erhält, haben nur einen geringen Gütewert und werden nur langsam von den Pflanzen assimiliert. Die rein chemischen Düngemittel, wie Phosphate, Nitrate oder Pottasche (Kali) werden von den Pflanzen schwer absorbiert und bringen sehr schwache Erträge angesichts der Tatsache, daß sie zum großen Teil zersetzt und von Regenwasser oder Rieselwasser in den Untergrund mitgenommen werden.

Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Düngemittel zu schaffen, mit dem die genannten Nachteile vermieden werden und das für viele Pflanzenarten verwendet werden kann.

Das Düngemittel gemäß der Erfindung wird, kurz gesagt, aus getrockneter, zermahlener und kalibrierter Baumrinde hergestellt.

Man hat festgestellt, daß sich alle Pflanzen als Düngemittel eignen.

Dennoch besteht Grund dafür, die Nadelholzrinde von Laubholzrinde zu unterscheiden. Die erstere zeichnet sich aus durch ihren leicht alkalischen pH-Wert und entspricht vollkommen Böden mit sauerem pH-Wert (kieselhaltige Böden, Granite), die sie'zur Erleichterung der Assimilation der Düngung neutralisiert. Die letztere weist einen saueren pH-Wert auf und ist insbesondere bestimmt zur Düngung von Böden mit basischem pH-Wert, wie etwa für Löß- und Tonböden, Man hat erstaunlicherweise festgestellt, daß die Baumrinden einen pH-Wert aufweisen, der dem pH-Wert des Bodens, auf dem diese Bäume wachsen, entgegensteht.

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Es ist ferner Ziel und Zweck der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Düngemittels anzugeben. Dieses Verfahren zeichnet sich aus durch folgende Verfahrensschritte :

Aufarbeiten der Baumrinde entweder manuell oder mit Hilfe von automatischen Entrindungsanlagen, Stapeln der Rinde auf einem mit einem gegen äußere Feuchtigkeit schützenden Unterstand versehenen Stoß, Entfernen der Erde und eisenhaltigen Bestandteile mit allen möglichen Mitteln,

Zermahlen der Rinde sowie der Beseitigung von Verunreinigungen in einem beliebigen Mahlwerk, vorzugsweise in einer Mühle mit Messer und kalibriertem Siebboden, wobei die Teilchen der Rinde mit einer Körnung, die unterhalb des Kalibers der Perforation des Bodens liegt, nach und nach aus dem Mahlwerk abgeführt werden, Quellenlassen des auf die obige Weise erhaltenen Düngemittel·* pulvers, indem es in entgegenströmenden feuchten Dampf mit einer Mindesttemperatur von 90°C eingeleitet wird, Trocknen des Pulvers derart, daß dieses noch eine natürliche Feuchtigkeit von 20 bis 25 % bewahrt und schließlich Durchsieben des Düngemittelpulvers in einer wenigstens drei verschiedene Pulverkorngrößen (granulometries) liefernden Siebvorrichtung.

Das Aufquellen des Pulvers hat den Vorteil, daß sich im Erdboden die Zersetzung der Mineralien an den Pflanzenwurzeln sowie die Absorption der Makromoleküle der Kohlehydrate und der Lipide beschleunigt. Tatsächlich ist das pflanzliche Bindemittel (ciment vegetal) dank des Aufquellens derart zerstört (zertrümmert), daß die Makromoleküle ebenso wie die in Spuren vorhandenen Katalysatoren und Mineralsalze freigesetzt werden. Diese Behandlung hat gleichfalls das Ziel, aerobe Bakterienkulturen, Fermente und Schimmelpilze zu entwickeln, die die letzte Aufspaltung der als Nährstoffe dienenden Substanzen aktivieren,,

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Die Zersetzungsgeschwindigkeit des Düngemittels hängt von dessen Korngröße ab. Deshalb verwendet man für Frühpflanzen ein Düngemittel von sehr feiner Korngröße, für zweijährige Pflanzen eine gröbere Düngemittelkorngröße und für fortdauernde Pflanzen eine sehr grobe Korngröße.

Vorteilhafterweise kann das Pulver während der Quellphase dadurch angereichert werden, daß dem feuchten Dampf Mineralsalze in beliebigen Zusammensetzungen beigefügt werden.

Das zu beschreibende Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß es sich in trockener Phase vollzieht, weil selbst während der Phase der Aufquellung das Pulver nicht feucht wird.

Nach einer anderen Möglichkeit wird die Verarbeitung in feuchter Phase in einer Fabrikationsanlage für Holzpülpe durchgeführt. Dieses Verfahren beruht auf folgenden Verfahrensschritten:

Raspeln der Rinde mit der Mühle der benannten Anlage, Auswaschen der Rindenmasse mittels Wasser, Rühren des Wassers und der Rindenmasse mit eventuell beigemengten Zusätzen zur Erzielung eines homogenen Gemenges, Abfließenlassen des Gemenges über Schütteltische, dann auf Papiermaschinen-Leinwand, um dadurch eine Düngemittelplatte mit großer Dichte zu erhalten, die im Augenblick des Gebrauchs zermahlen und zu Pulver zurückverwandelt wird.

In diesem Verfahren muß das abfließende Wasser wiedergewonnen werden, um die die Fruchtbarkeit erhöhenden Stoffe erneut zu verwerten und eine Verschlechterung des Düngemittels zu vermeiden.

Das erfindungsgemäße Düngemittel ist vielseitig zu verwenden. Es ist bereits im Gemüseanbau, im Gartenbau, in der Blumenzucht, in Baumschulen, Treibhäusern, Schnellkulturen, Pilzkulturen, Trüffelkulturen, Chicoreekulturen usw. mit Erfolg erprobt worden.

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Claims

Patentansprüche

η) Organisch-mineralisches Naturdüngemittel, dadurch gekennzeichnet, daß es aus getrockneter, gemahlener und kalibrierter Baumrinde gebildet wird.
2. Verfahren zur Herstellung des Düngemittels nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

Aufarbeiten der Baumrinde entweder manuell oder mit Hilfe von automatischen Entrindungsanlagen,

Stapeln der Rinde auf einem mit einem gegen äußere Feuchtigkeit schützenden Unterstand versehenen Stoß,

Entfernen der Erde und eisenhaltiger Bestandteile mit üblichen Mitteln,

Zermahlen der Rinde sowie der Beseitigung von Verunreinigungen in einem beliebigen Mahlwerk, vorzugsweise in einer Mühle mit Messer und kalibriertem Siebboden, wobei die Teilchen der Rinde mit einer Körnung, die unterhalb des Kalibers der Perforation des Bodens liegt, nach und nach aus dem Mahlwerk abgeführt werden,

Quellenlassen des auf die obige Weise erhaltenen Düngemittelpulvers zur Zerstörung des pflanzlichen Bindemittels (ciment vegetal), zur Freilegung von Spurenelementen und zur Entwicklung von Bakterien- und Hefepilzkulturen, wobei sich das Aufquellen des Düngemittelpulvers dadurch vollzieht, daß es in entgegenströmenden feuchten Dampf mit einer Mindesttemperatur von 90°C eingeleitet wird,

Trocknen des Pulvers derart, daß dieses noch eine natürliche Feuchtigkeit von 20 bis 25 % bewahrt und schließlich

Durchsieben des Düngemittelpulvers in einer wenigstens drei verschiedene Pulverkorngrößen (granulometries) liefernden Siebvorrichtung.

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3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Aufquellphase des Pulvers dieses mit durch den feuchten Dampf mitgeführten Mineralsalzen in beliebigen
Proportionen anreicherbar ist.
4. Verfahren zur Herstellung des Düngemittels nach Anspruch 1 mit einer Anlage zur Herstellung von Holzpülpe, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

Raspeln der Rinde mit der Mühle der benannten Anlage,

Auswaschen der Rindenmasse mittels Wasser,

Rühren des Wassers mit der Rindenmasse mit eventuell

beigemengten Zusätzen zur Erzielung eines homogenen Gemenges,

Abfließenlassen des Gemenges über Schutt eltische, dann auf Papiermaschinen-Leinwand, um dadurch eine Düngemittelplatte mit großer Dichte zu erhalten, die im Augen·· blick des Gebrauchs zermahlen und zu Pulver zurückverwandelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das abfließende Wasser wieder in das Gemenge aus Wasser und
Rindenpulver zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Nadelholzrinde zur Düngung von Böden
mit sauren pH-Werten, beispielsweise von siliziumhaltigen
oder granithaltigen Böden, und daß Laubholzrinde zur
Düngung von Böden mit basischen pH-Werten, beispielsweise
von Löß- oder Tonböden, verwendet werden.

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