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Fördereinrichtung für Einzel sendungen wie insbesondere Briefe Die
Erfindung bezieht sich auf eine Fördereinrichtung für Einzelsendungen. wie insbesondere
Briefe, mit zumindest zwei in eine Förderstrecke eingefügten Weichen, deren Stellorgane
über je einen Ausgang eines Speichers gesteuert werden, in den beim Einlauf einer
Sendung in die Förderstrecke ein Steuerbefehl eingeschrieben wird, der die Weiche
bezeichnet, die für die betreffende Sendung gestellt werden soll, wobei in Abhängigkeit
vom Fortschreiten der einzelnen Sendungen in der Förderstrecke die zugehörigen Steuerbefehle
so weitergeschaltet werden, daß sie am Stellorgan der bezeichneten Weiche wirksam
werden, wenn sich die Sendung vor dieser Weiche befindet.
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Der obengenannte Speicher kann in bekannter Weise als sogenannter
Begleitspeicher speziell für diesen Zweck konstruiert sein. Seine Funktion kann
aber auch durch einen entsprechend programmierten Rechner realisert werden.
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Fördereinrichtungen dieser Gattung gibt es beispielsweise in den Verteilmaschinen
und in den Aufstelimaschinen von Anlagen zur automatischen Bearbeitung von Briefsendungen.
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Bei gegebener Fördergeschwindigkeit ist die Leistung einer Förderstrecke
für Einzelsendungen umso höher, je kleiner der Durchschnittswert der zwischen aufeinanderfolgenden
Sendungen auftretenden Abstände ist, die im folgenden Lücken genannt werden. Einer
beliebigen Verkleinerung dieser Lücken sind aber in einer Förderstrecke mit mechanischen
Weichen im Hinblick auf deren Umschlagszeit Grenzen gesetzt. Unterschreitet die
Lücke einen von der Fördergeschwindigkeit und der Umschlagzeit bestimmten Nindestwert,
dann können Sendungen auf die umschlagende Weichenzunge auflaufen und eine Verstopfung
des davorliegenden Teils der Förderstrecke verursachen.
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Insbesondere bei der Bearbeitung von Briefsendungen muß in diesem
Zusammenhang berücksichtigt werden, daß sich wegen der unterschiedlichen Massen
der Reibungsbeiwerte der einzelnen Sendungen bei ihrem Abzug vom Stapel mehr oder
weniger große Unregelmäßigkeiten ergeben, die zu Streuungen der Mindestlänge der
Lücken gegenüber dem durch die Konstruktionsdaten des Vereinzelers beabsichtigten
Wert führen. Außerdem kann es auch in der Förderstrecke selbst zu gegenseitigen
Verschiebungen kommen, durch die die ursprüngliche Länge der Lücken verkleinert
wird. Um Betriebsstörungen der erwähnten Art zu trmeiden, bietet es sich zunächst
an, die konstruktiv vorgesehene Mindestlänge der Lücke (Soll-Lücke) so groß zu wählen,
daß auch unter Berücksichtigung von extrem wtatistischen Abweichungen der durch
Fördergeschwindigkeit und Weichen-Umschlagszeit geforderte Mindestabstand in keinem
Falle unterschritten wird. Diese Maßnahme hat aber eine erhebliche Verminderung
der Förderleistung zur Folge und ist deshalb unbefriedigend.
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Eine Verbesserung gegenüber diesem Zustand kann dann erreicht werden,
wenn es gelingt, trotz gelegentlicher Unterschreitung des durch Fördergeschwindigkeit
und Weichen- Umschlagszeit bestimmten Mindestwertes der Lücke Betriebsstörungen
an den Weichen zu verhindern. Dazu könnte man bei einer Fördereinrichtung der eingangs
bezeichneten Gattung in folgender Weise vorgehen: Man ordnet vor der ersten Weiche
eine Lücken-Prüfeinrichtung an, die ein Ausgangssignal abgibt, wenn die Lücke zwischen
aufeinanderfolgenden Sendungen kürzer ist als ein vorgegebener Mindestabstand. Beim
Auftreten eines solchen Ausgangssignals wird der Speicherzustand jener beiden Abschnitte
des Speicherregisters, in welche zu diesem Zeitpunkt die Steuerbefehle der betreffenden
Sendungen weitergeschaltet sind, so geändert, daß beide Sendungen einem gemeinsamen,
für Sendungen mit zu kleiner Lücke bestimmten Ausgang (Rückweisungsfach) zugeführt
werden. Diese Maßnahme gestattet es demnach, bei der Bemessung der Soll-Lücke die
obengenannten statistischen Abweichungen im Prinzip unberücksichtigt zu lassen.
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Je kleiner aber die Soll-Lücke ist, mit der die gestapelten Sendungen
vereinzelt werden, desto häufiger wird die zwischen aufeinanderfolgenden Sendungen
tatsächlich auftretende Lücke den vorgegebenen Mindestabstand unterschreiten und
desto höher wird dementsprechend der Anteil der in das Rückweisungsfach geleiteten
Sendungen werden, die bei der Ermittlung der Nutz-Förderleistung außer Betracht
bleiben müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördereinrichtung der
eingangs bezeichneten Gattung unter Anwendung einer Lücken-Prüfeinrichtuns so zu
verbessern daß bei gegebener
Fördergeschwindigkeit, Weichen-Umschlagszeit
und Soll-Lücke die Anzahl der in das Rückweisungsfach geleiteten Sendungen vermindert
und dementsprechend die Nutz-Förderleistung erhöht wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe weist die erfindungsgemäße Fördereinrichtung
die im Patentanspruch gekennzeichneten Merkmale auf.
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Die Erfindung sowie verschiedene Mögichkeiten zu ihrer Ausgestaltung
werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt schematisch
ein Ausführungsbeispiel einer Fördereinrichtung für hochkant laufende flache Sendungen,
deren Förderstrecke unter Verwendung von drei Weichen zu vier Ausgängen führt.
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In die Förderstrecke 1 der dargestellten Fördereinrichtung sind drei
Weichen 2, 3 und 4 eingefügt, deren in der Ablenkstellung erreichte Ausgänge in
Je ein Fach 5, 6 bzw. 7 münden. Wird keine der Weichen in Ablenkstellung gebracht,
dann gelangen die Sendungen in ein weiteres, am Ende der Förderstrecke angeordnetes
Fach 8.
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Bei den Weichen 2, 3.und 4 möge es sich um monostabile Weichen handeln,
die in ihrer stabilen Stellung den Durchgang zur nächsten Weiche bzw. zum Fach õ
freigeben. Sie können durch je ein elektromagnetisches Stellorgan 2', 3' bzw. 4'
in ihre Ablenkstellung gebracht werden, wenn dieses über je einen vorgeschalteten,
in der Zeichnung nicht dargestellten Verstärker
erregt wird. Die
Anzugszeiten der Weichen mögen gleich ihren Abfallzeiten sein.
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Jeder in Richtung des Pfeiles 9 in die Förderstrecke 1 eintretenden
Sendung wird über einen Zuordner 10 in bekannter Weise ein Steuerbefehl zugeordnet,
der die Weiche bezeichnet, die für die betreffende Sendung gestellt werden soll.
An den Zuordner ist der erste Abschnitt I eines aus den Abschnitten I bis V bestehenden
und abschnittweise weiterschaltbaren Speicherregisters angeschlossen. Entlang der
Förderstrecke 1 sind als auf den Durchgang der einzelnen Sendungen ansprechende
Signalgeber fünf Lichtschranken 11 bis 15 angeordnet, deren Ausgang mit dem Eingang
je eines der Abschnitte I bis V des Speicherregisters verbunden sind. Sie dienen
dazu, in Abhängigkeit vom Fortschreiten der einzelnen Sendungen in der Förderstrecke
1 die zugehörigen Steuerbefehle bis zum Stellorgan der durch den Steuerbefehl bezeichneten
Weiche weiterzuschalten. Die gegenseitigen Abstände a der Lichtschranken 11 bis
15 sind so gewählt, daß sie kleiner sind als der kleinste zugelassene Vorderkant
enabstand von aufeinanderfolgenden Sendungen.
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Beim Ausführungsbeispiel enthält jeder der Abschnitte I bis V des
Speicherregistr zwei sogenannte D-Flip-Flops 16 und 17.
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Die statischen Stngange der beiden Flip-Flops des Abschnitts I sind
mit je einem Ausgang des Zuordners 10 verbunden, die statischen Eingänge der Flip-Flops
der weiteren Abschnitte jeweils mit dem Ausgang des entsprechenden Flip-Flops des
vorangehenden Abschnitteso Die mit einer schwarzen Pfeilspitze gekennzeichneten
Takt eingänge der Flip-Flops 16 und 17
eines jeden Abschnittes sind
mit den Ausgängen der dem Abschnitt zugeordneten Lichtschranken 11, 12, 13, 14 oder
15 verbunden.
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Die Flip-Flops sind so ausgebildet, daß jeweils beim Übergang des
am Takteingang liegenden Signals von 1 auf 0 der obere Ausgang des Flip-Flops den
Zustand des statischen Eingangs annimmt. In Anwendung auf das Ausführungsbeispiel
ergibt sich daraus, daß beim Eintritt einer Sendung in die Lichtschranke 11, wodurch
deren Ausgangssignal von 1 auf 0 geht, die Ausgänge der Flip-Flops 16 und 17 des
Abschnitts I des Speicherregisters die binären Zustände der Ausgänge des Zuordners
i0 übernehmen; daß beim Eintritt einer Sendung in die Lichtschranke 12 die Ausgänge
der Flip-Flops des Abschnittes II die Zustände der Ausgänge der Flip-Flops des Abschnittes
I übernehmen usw.
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Entsprechend den vier möglichen Zuständen (1-1, 1-0, 0-1, 0-0) der
beiden Ausgänge eines Jeden der Abschnitte I bis V können im Speicherregister viererlei
Steuerbefehle weitergeschaltet werden. Beim Ausführungsbeispiel ist an die Ausgänge
der Abschnitte III, IV und V Je eine UND-Schaltung 18, 19 bzw. 20 angeschlossen,
deren Ausgang der einfacheren Darstellung halber unmittelbar mit dem Stellorgan
2', 3' bzw. 4' der zu steuernden Weiche verbunden ist. Unter Berücksichtigung des
Umstandes, daß die beiden Ausgänge eines jeden Flip-Flops antivalente Zustände einnehmen,
läßt sich aus der Zeichnung ersehen, daß der Steuerbefehl, der die Weiche 2 bezeichnet,
durch die Zustände 1- der Flip-Flops 16 und 17, der Steuerbefehl für die Weiche
3 durch die Zustände i-0 und der Steuerbefehl für die Weiche 4
durch
die Zustände 0-1 gegeben ist. Eine Sendung mit dem Steuerbefehl 0:0 hingegen bringt
keine der Weiche zum Ansprechen und gelangt deshalb in das Fach 8.
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Bis hierher entspricht der Aufbau der dargestellten Fördereinrichtung
dem Stand der Technik. Im Rahmen der Erfindung weist sie die im folgenden erläuterten
weiteren Merkmale auf: Vor der ersten Weiche 2 ist eine Lücken-Prüfeinrichtung angeordnet,
die aus den beiden Lichtschranken 21 und 12,einem Flip-Flop 22 sowie einer UND-Schaltung
23 besteht. Der Abstand B der Lichtschranken entspricht einem vorgegebenen Mindestabstand
von aufeinanderfolgenden Sendungen. Das Flip-Flop hat die gleiche Arbeitsweise wie
die schon erläuterten Flip-Flops 16 und 17 des Speicherregisters. Sein oberer, nicht
verwendeter Ausgang nimmt also den Zustand des Ausgangs der Lichtschranke 12 an,
sobald durch din Eintritt einer Sendung in die Lichtschranke 21 deren Ausgangssignal
verschwindet; sein unterer Ausgang den antivalenten Zustand. Daraus ergibt sich,
daß sein unterer Ausgang ein Signal im Sinne einer binären 1 abgibt, wenn in die
Lichtschranke 21 eine Sendung 25 eintritt, während sich in der zweiten Lichtschranke
noch eine Sendung 24 befindet.
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Diese Bedingung ist jeweils dann erfüllt, wenn die Lücke C zwischen
den beiden Sendungen kürzer ist als der Abstand B.
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Die UND-Schaltung 23 hat den Zweck, das Flip-Flop 22 zu normieren,
sobald beide Lichtschranken 2i und i2 wieder gleichzeitig hell sind. Das ist z.B.
dann der Fall, wenn die auf die Sendung 25 folgende Lücke wieder größer ist als
der Abstand B.
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Das Ausgangssignal des Flip-Flops 22 der Lücken-Prüfeinrichtung kann
über eine UND-Schaltung 26 an ein Monoflop 27 gelangen, dessen Ausgang mit je einem
Normiereingang der Flip-Flops 16 und 17 jedes der Abschnitte I und II des Speicherregisters
verbunden ist. Durch ein Ausgangssignal des Monoflops 27 werden die genannten Flip-Flops
so normiert, daß die beiden Ausgänge jedes der Abschnitte I und II den Zustand 0-0
einnehmen.
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Die Ausgänge der beiden Abschnitte I und II des Speicherregisters,
in welche zum Zeitpunkt der Lückenprüfung die Steuerbefehle der beiden diese Prüfung
gegebenenfalls auslösenden Sendungen sind 24 und 25 weitergeschaltet sind,Ymit den
beiden Eingängen eines Vergleichers 28 verbunden, der ein Signal abgibt, wenn die
in den beiden Abschnitten befindlichen Steuerbefehle übereinstimmen.
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Der Ausgang des Vergleichers ist über einen Inverter 29 mit dem zweiten
Eingang der UND-Schaltung 26 verbunden. An diesem Eingang liegt somit seitens des
Vergleichers 28 dann ein Signal, wenn die Zustände der Ausgänge des Abschnittes
I und des Abschnittes II nicht übereinstimmen.
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Aus der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Fördereinfichtung ergibt
sich die folgende Arbeitsweise: Es sei angenommen, daß in der Förderstrecke 1 hintereinander
die Sendungen 24 und 25 einlaufen. Beim Eintritt der Sendung 24 in die Lichtschranke
12 ist der Abschnitt II des Speicherregisters so weitergeschaltet worden, daß er
aus dem Abschnitt I
den dieser Sendung zugeordneten Steuerbefehl
übernahm.
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Beim Eintritt der Sendung 25 in die Lichtschranke 11 ist der Abschnitt
I so weitergeschaltet worden, daß er aus dem Zuordner 10 den der Sendung 25 zugeordneten
Steuerbefehl übernahm. Sofern nun, wenn in der Zeichnung dargestellt, die Lücke
C zwischen den Sendungen kürzer ist als der Abstand B, dann ergeben sich zwei Möglichkeiten:
t. Wenn die Steuerbefehle der beiden Sendungen 24 und 25 nicht übereinstimmen, liegt
am rechten Eingang der UND-Schaltung 26 eine binäre 1. In diesem Fall kann das Ausgangssignal
des Flip-Flops 22 der Lücken-Prüfeinrichtung über diese UND-Schaltung das Monoflop
27 erreichen, dessen dadurch ausgelöstes Ausgangs signal alle Flip-Flops 16 und
17 der Abschnitte I und II normiert. Anstelle der den beiden Sendungen 24 und 25
ursprünglich zugeordneten Steuerbefehle ist nun beiden der Steuerbefehl 0-0 zugeordnet:
Die Sendungen gelangen in das hier als Rückweisungsfach dienende Fach 8.
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2. Wenn die Steuerbefehle der beiden Sendungen 24 und 25 übereinstimmen,
da=a liegt am rechten Eingang der UND-Schaltung 26 hEX binäre 0. Die UND-Schaltung
ist gesperrt.
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Auch wS die Lücke n zwischen esi Sendungen kürzer ist als der zugelassene
Mindestabstand B, kann das hierdurch bewirkte Ausgangssignal des Flip-Flops 22 nicht
an das Monoflop 27 gelangen. Die beiden Sendungen behalten ihre ursprünglichen Steuerbefehle
und werden, da diese übereinstimmen9 beide über die durch den Steuerbefehl bezeichnete
Weiche in das entsprechende Fach abgelenkt.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß der eingangs erläuterte,
durch die Fördergeschwindigkeit und die Weichen-Umschlagszeit bestimmte Mindestabstand
zwischen aufeinanderfolgenden Sendungen nur dann erforderlich ist, wenn tatsächlich
zwischen diesen Sendungen eine Weiche umschlagen muß. Das trifft aber jeweils dann
nicht zu, wenn den beiden Sendungen ohnehin der gleiche Steuerbefehl zugeordnet
ist.
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Da es insbesondere bei einer kleinen Anzahl von Pächern statistisch
gesehen häufig vorkommt, daß zwei aufeinanderfolgenden Sendungen der gleiche Steuerbefehl
zugeordnet ist, ergibt sich aus der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Fördereinrichtung,
daß nur einielativ geringe Anzahl von Sendungen wegen zu kleiner Lücke in das Rückweisungsfach
gelangt.
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Der dem normierten Zustand der Abschnitte I und II entsprechende Steuerbefehl
muß nicht unbedingt dem unmittelbar an die Förderstrecke 1 angeschlossenen Fach
8 zugeteilt sein. Er könnte auch eine der Weichen 2, 3 oder 4 bezeichnen, so daß
dann das über die betreffende Weiche erreichte Fach als Rückweisungsfach dient.